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- und 3. Feiertag Ostern, Pfingsten, Weihnachten
Seit etwa 400 n. Chr. waren drei Feiertage von der christlichen Staatskirche festgesetzt. Auch die Kirchenordnungen späterer Zeit, zum Beispiel währen der Reformation, hatten noch staatlichen Charakter, das heißt Kirche und Staat bildeten eine Einheit.
Die Kantaten des Thomaskantors Johann Sebastian Bach sind ein Beweis dafür, daß diese Tradition der drei Feiertage bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts ungebrochen war. Bach komponierte jeweils noch eine Kantate für den dritten Weihnachts-, Oster- und Pfingstfeiertag, die der Thomanerchor dann an diesem Tag aufzuführen hatte.
Zwischen 1750 und 1800 kam es dann unter Einfluß der absolutistischen Landesfürsten zu einer Reduktion auf zwei Feiertage vor dem Hintergrund, daß die Bevölkerung mehr arbeiten sollte. In jedem Fürstentum wurde der dritte Feiertag allerdings zu einem anderen Zeitpunkt abgeschafft, das heißt also, es gab lokale Unterschiede. Unterschiede bei Städten, die manchmal nur 50 km auseinander lagen.
Bis 1800 war der dritte Feiertag dann durchgängig verschwunden. Im Laufe des 19. Jahrhunderts vollzog sich die Auseinanderentwicklung von Staat und Kirche systematisch, bis nach dem Ersten Weltkrieg und am Anfang der Weimarer Republik ein rein staatlicher Feiertag wie der „Tag der Arbeit“ (1.Mai) zugelassen wurde. Bis dahin waren alle staatlichen Feiertage auch immer in enger Verbindung mit der Kirche zelebriert worden.
mfgConrad