1. WK: Bratkartoffeln mit Kaffeesatz zubereiten?

Hallo ihr,

ich lese gerade ein Propagandabuch, in dem eine Mutter ihren Kindern vom Hunger während des 1. WK erzählt. Darin lese ich folgendes:

„Ich kann mich noch gut erinnern, wie die Großmutter mit Kaffeesatz Bratkartoffeln machte, weil es kein Fett gab.“ *häääh?*

Wie geht das denn? Kann’s mir mal bitte jemand erklären? Vielleicht mache ich meine Bratkartoffeln dann nächstens auch mit Kaffeesatz, spart Kalorien :wink:

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,
gönne Dir dieses Kochbuch:
http://www.rosemariekoehler.de/html/brennesselsuppe_…
und du lernst wie man „Leberwurstersatz ohne Leberwurst“ herstellt.
Das Braten mit Kaffeesatz steht da bestimmt auch drin.
Grüße
Almut

Hallo,

Kaffee hat einen Fettgehalt je nach Sorte von bis zu 15%, der nicht wasserlöslich ist, also im Kaffeesatz verbleibt.

Allerdins meine ich, das auch Kaffee damals Mangelware war und weiß auch leider nicht, wie man damit Kartoffeln braten konnte.

Grüße
Schmidti

Hallo,

Allerdins meine ich, das auch Kaffee damals Mangelware war und
weiß auch leider nicht, wie man damit Kartoffeln braten
konnte.

Vielleicht war’s auch nur erfunden. Es ist ja ein Propagandabuch, da wäre es also nicht weiter verwunderlich, wenn noch etwas mehr von dem, was die Mutter erzählt, nicht stimmen würde.

Ich glaube auch nicht, dass man mit Kaffeesatz irgendwas braten kann. Das gibt doch höchstens eine Riesensauerei - oder? … Ich kann’s ja mal ausprobieren. Wer weiß, vielleicht löst sich das Öl aus dem Kaffeesatz, wenn man ihn heißmacht, oder so?

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

„Ich kann mich noch gut erinnern, wie die Großmutter mit
Kaffeesatz Bratkartoffeln machte, weil es kein Fett gab.“
*häääh?*

Wie geht das denn? Kann’s mir mal bitte jemand erklären?
Vielleicht mache ich meine Bratkartoffeln dann nächstens auch
mit Kaffeesatz, spart Kalorien :wink:

wie das geht, kannst du ja mal im Selbstversuch ergründen. Ich kann es mir nicht so ganz vorstellen.
Es gab im ersten Weltkrieg eine ganze Serie von Kriegskochbüchern, in denen auch der Bau von Kochkisten propagiert wird.
Man findet z. B. Kartoffeln als Fleischersatz, Sauerampfersuppe als einziges Mittagsgericht, Brennesselgemüse, Löwenzahnsalat, Kriegspfannkuchen etc…
Ich besitze so ein Heftchen: Deutsche Kriegsküche für Bauer und Arbeitsmann. Auf der letzten Seite wird noch Reklame für so um die zehn verschiedene Kriegskochbücher und Ähnliches, wie Gelatine als Volksnahrung, gemacht
Gruss
Rainer

Hi,

Schmidti!
Kaffee hat einen Fettgehalt je nach Sorte von bis zu 15%, der
nicht wasserlöslich ist, also im Kaffeesatz verbleibt.
Allerdins meine ich, das auch Kaffee damals Mangelware war und
weiß auch leider nicht, wie man damit Kartoffeln braten
konnte.

Es wird sich wohl kriegsbedingt um Kaffee-Ersatz/Ersatzkaffee (siehe Wikipdia) gehandelt haben. Wie es um den Fettgehalt des Muckefuck bestellt war, weiß ich nicht. Vielleicht waren ja einige dieser Bestandteile (Zichorie?) fetthaltig. Möglicherweise wissen die auf dem Chemiebrett Genaueres.
Nachdem archäologische Institute schon längst die Steinzeit nachspielen, könnte sich ja mal ein historisches Institut als Abenteuerspielplatz das „Alltagsleben im Ersten Weltkrieg“ ausgucken.
Gruß!
Hannes

Man muss nicht alles wörtlich nehmen, desahlb könnte vielleicht auch KAFFEEREST gemeint sein. Man soll also seinen Kaffee (Luxus im 1.WK) nicht bis zum Boden austrinken, sondern den letzten Rest in der Pfanne erhitzen und dann eben die Bratkartoffel rauf. Hätte folgenden Vorteil: Es riecht vielleicht besser, es sieht evtl. appetitlicher aus, wegen der Braunfärbung und es spart Butter. (war ebenfalls Luxus) . Ansonsten: Es gibt doch heute Pfannen, die nicht anbrennen, probier es aus.