10 Überstunden mit Gehalt abgegolten-fair?

Hallo zusammen,

weiß jemand, ob es üblich ist, dass bei einem „einfachen“ Angestellten, 10 Überstunden pro Monat als mit dem Gehalt abgegolten gelten?
Von 5h habe ich schon gehört, aber die 10 finde ich doch etwas viel, wenn man wirklich nur normaler Büroangestellter ist ohne irgendwelche Führungsaufgaben.

Was meint ihr? Ist es vielleicht doch mittlerweile üblich sowas im Vertrag zu haben oder sollte man versuchen diese Vertragsklausel ändern zu lassen?

Bin auf eure Meinung gespannt.

Noch eine kurze Anmerkung, waurm mich dieser Passus in meinem Vertrag ärgert: Durch ein Gespräch mit einem Kollegen (gleiche Stellung wie ich; nur ca. 1 Jahr länger bei der Firma beschäftigt) habe ich erfahren, dass es bei ihm nur 5h pro Monat sind, die als abgegolten gelten. Und die 5h mehr machen für mich schon einen Unterschied, gerade weil meine Überstunden prinzipiell erst gegen Monatsende anfallen (da gibt es immer einiges zu tun, was extra Zeit kostet) und ich somit gar keine Chance habe diese wieder abzufeiern.

Bitte eure Meinung dazu, wie ihr das seht. Unfair oder ok?

Hallo Judith,

kommt unter anderem darauf an, was Dein AV und Tarifvertrag und Deine pesönliche Empfindung sagt.

Ich kenne es noch so, dass mein Gehalt plus einer Pauschale gezahlt wurde. Mein Grundgehalt war also etwas höher, als das Gehalt anderer MA. Mit dieser Pauschale wurden 11 Überstunden/Monat abgegolten, ob Sie anfielen oder nicht. Alles was darüber ging wurde bezahlt. Ist aber schon sehr lange her und ich empfand es damals als fair.

Das ein anderer Kollege nur 5 Überstunden in seinem AV stehen hat, kann verschiedene Gründe haben. Wurde der TV zwischenzeitig geändert? Gab es vor einem Jahr noch ein TV oder hat das Unternehmen mittlerweile einen Haustarifvertrag? Oder gibt es gar keinen Tarifvertrag? Vielleicht konnte der Kollege besser verhandeln?

Ohne weitere Prämissen (Arbeitstage bzw. Gesamtstunden/Monat etc.) zu kennen, ist sehr schwer zu beurteilen, ob das fair oder unfair ist.

Mit der Annahme, dass Du ca. 20 AT/Monat hast, wären es im Schnitt eine halbe Überstunde/Tag. Hast Du anderen Tagen evtl. die Möglichkeit auch mal diese halbe Stunde eher zu gehen? Ich denke wenn man das „Gesamtpaket“ betrachten kann, kann man nur für sich selbst entscheiden, dieses Angebot anzunehmen oder nicht.

Gruß,

M.

Hallo Judith,

ich verstehe das also richtig, dass Du schon ne gewisse Zeitlang bei Firma_x arbeitest und damals den Vertrag mit den 10 Überstunden pro Monat so unterschrieben hast? Nun hast Du aber erfahren, dass das bei nem Kollegen „nur“ 5 Überstunden sind - und seitdem stört Dich das?

Und mit dieser Argumentation, so fürchte ich, wirst Du bei jedem Chef auf Granit beissen, denn a) hast Du diesen Vertrag so unterschrieben und b) weisst Du ja gar nicht, was genau im Vertrag des Kollegen drin steht. Will sagen: Vergleiche mit Kollegen sind immer doof, weil sich das eben nie zu 100% vergleichen lässt und auf eine Argumentation wie „aber Kollege_x verdient / arbeitet / kann ja auch mehr / weniger als Sie“ wird sich kein Chef der Welt einlassen.

Das heisst, mit dieser Argumentation hast Du wohl keine Chance, zumindest nicht, wenn Du nicht eh schon nen 48-Stunden-Vertrag (plus 10 Überstunden im Monat) hast und damit mit irgendwelchen Arbeitszeitgesetzen in Konflikt kämest.

Darum würde ich mir überlegen, was Du eigentlich möchtest: mehr Geld für die viele Arbeitszeit oder weniger Stunden arbeiten für das gleiche (oder weniger?) Geld?

Was ich nicht verstanden habe, dass Du vom „abfeiern“ Deiner Überstunden redest - wieso denn das? Wenn die „abgegolten“ sind (ist das der Wortlaut aus dem Vertrag?), heisst das doch, dass Du die weder in Geld noch in Freizeit noch sonstwie zurückerstattet kriegst *grübel*

Oder redest Du da von Überstunden, die über diese 10 Stück hinausgehen? Und da wäre dann das Problem, dass die bei Dir immer am Monatsende anfallen, aber zum Ende Monat dann auch wieder verfallen, richtig? In dem Fall würde ich Cheffe fragen, ob man da nicht ein „Gleitzeitkonto“ einrichten kann, so dass Du entweder ein gewisses Mass an Minusstunden machen kannst oder eben die Überstunden sozusagen als Guthaben in den nächsten Monat mitnehmen kannst.

Aber wie gesagt, dazu musst Du erstmal wissen, was Du willst :smile: Und „Kollege_x macht aber weniger“ ist kein Argument…

*wink*

Petzi

haben Sie den Vertrag vor Ihrer Unterschrift nicht gelesen?

E.

Brett Arbeitsrecht einstellen.

Hi, das kommt darauf an was im Vetrag steht ABER!
Wenn ein Arbeitnehmer z.B. 6000.-€ netto im Monat verdient kann damit laut Vertrag eine Überstundenabgeltung in die Gehaltssumme includiert sein.
Wenn ein AN aber nur 900.-€ netto monatlich verdient, wären die 10 includierten Überstunden seitens des AG mit Sicherheit missbräuchlich und der AN hätte gute Chancen die Streichung dieses Passus notfalls vor dem Arbeitsgericht einzuklagen.
MfG ramses90

Hallo,

danke für eure Antworten.
Ich hatte den Vertrag natürlich gelesen, aber als Berufsanfänger kenne ich mich noch nicht besonders gut damit aus, was rechtens ist und was nicht und ich war ehrlich gesagt froh, Arbeit zu haben.
Ich habe eine 40h/Woche (Gleitzeit) und bin natürlich nicht gezwungen besagte 10 Überstunden zu leisten, die, falls ich sie vor Monatsende nicht irgendwie durch früher gehen wieder wegbekomme, verfallen. Falls es im Monat mehr als 10 Überstunden waren, bleibt alles abzüglich dieser 10h auf dem Gleitzeitkonto erhalten.
Da momentan Überstunden aber absolut nicht zu vermeiden sind, ärgert mich dieser Passus, da ich ein Großteil meiner Überstunden erst gegen Monatsende zusammenkommt und da keine Zeit mehr ist durch früher gehen einen Teil wieder loszukriegen.
Vom Mangergehalt bin ich übrigens sehr weit entfernt :smile:.

Euch noch einen schönen Sonntag!

Tarifvertrag haben wir übrigens keinen.

Ich fürchte es gibt dann keinen besseren Rat, als still in die Tischkante zu beißen und bei entsprechender Gelegenheit (z.B. beim nächsten Jobwechsel innerhalb oder außerhalb der Firma) hier gleich die eigenen Wünsche durchzusetzen.

Dass man im gleichen Unternehmen für vermeintliche gleiche Leistunng verschieden bezahlt wird, ist weder illegal noch unüblich. Im Gegenteil.

leicht ot
Hallo

Von 5h habe ich schon gehört, aber die 10 finde ich doch etwas
viel, wenn man wirklich nur normaler Büroangestellter ist ohne
irgendwelche Führungsaufgaben.

Bei uns sind 25 Std/Monat, bei den Ingenieuren sogar alle Überstunden, mit dem Gehalt abgegolten…
Und 1 Überstunde/Tag sind bei uns durchaus locker drin, nur, wir haben nicht mal ne Zeiterfassung, wie also die möglichen mehr als 25 Stunden beweisen. Von daher bist Du noch gut dran.

Und Managergehalt krieg ich nun wahrlich auch nicht :smile:

Gruß
diemaus