100% Bioheizöl

Hallo zusammen,

wird es irgendwann mal richtiges Bioheizöl geben? Wie ist denn der stand der Forschung?
Öl hätte ja schon gewisse Vorteile: Gute lager / Transportierbarkeit, hohe Energiedichte, etc…
Es gibt doch Versuche mit Algen, Biomasseverflüssigung, oder sogar Elekrtolyse - Methanisierung - Fischer-Tropsch-Synthese (Ölherstellung direkt aus Solarstrom beispielsweise).

Wie ist denn der aktuelle Stand?

Das schädlichste, was es überhaupt gibt.
Hallo,

der Mensch denkt immer in Umwegen.

Damit Erdölersatzprodukte aus Agrarprodukten hergestellt werden können, muß dafür die Lebensmittelproduktion gedrosselt werden. Das ist ethisch unvertretbar, wenn der Biosprit aus Ländern kommt, in denen Armut herrscht. Wir selber machen uns von Lebensmittelexporten abhängig, wenn wir unsere eigenen Anbauflächen dafür nutzen würden.

Zudem wird bei der Ernte einer Ölpflanze fast alles bis auf die Samenkörner weggeworfen.
Bei Holz hingegen kann man fast die komplette Pflanze (bis auf die Blätter) als Brennstoff nutzen. Die Ausbeute an gespeicherter Sonnenenergie pro Quadratmeter Anbaufläche ist um ein Vielfaches höher, und das ohne Pestizide und Düngemittel.

Langfristig Sinn machen Pellets, also konsequent auch alle Holzreste nutzen.

Nunja bei der Methanisierung (E-GAS) wird nicht eine Pflanze gefällt… Ausserdem gibt es auch Versuche mit Algen in Bioreaktoren also es muss nicht zwingend auf Ackerland zurückgegriffen werden.

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Entschuldigung, ich bin auf den zweiten Teil Deiner Frage nicht eingegangen.

Bei jedem nachwachsenden Rohstoff ist es meiner Meinung nach wichtig zu wissen:

a.) Wie viel Kilowattstunden Energie kann ich pro Jahr und Quadratmeter ernten?
b.) Wie hoch ist der Energieaufwand für Transport und Umwandlung?

Für Algen sehe ich wenig Chancen, ein großer Baum hat einfach mehr Chlorophyll- Fläche, mit der er täglich CO2 und Wasser in Biomasse bindet.

Sinnvoll ist es allerdings, biologische Abfälle zu verwerten da gebe ich Dir recht.
Die Vergasung ist die beste Lösung, weil sie von Bakterien durchgeführt wird, also komplizierte Technologie weitestgehend wegfällt. Gas ist der Rohstoff, der sich am einfachsten transportieren lässt, aber schwieriger zu speichern ist als Flüssigkeiten.

Bei der Verflüssigung sehe ich halt einen großen Aufwand, vor allem um das Endprodukt zu reinigen. Wäre es da nicht effizienter, die Abfälle gleich in einem Blockheizkraftwerk zu verfeuern und zwar bedarfsgerecht gesteuert. Verflüssigung macht nur dann Sinn, wenn man Treibstoff für Fahrzeuge benötigt.

Die ganzen Technologien scheitern an der Erkenntnis, dass man eben nicht mehr als 100% herausholen kann. Und biologische Abfälle verfeuern, damit die Stube warmbleibt, das konnten auch schon die Leute im Mittelalter ohne high-tec.

Stimmt. Ich hoffe dass das Thema Elektrolyse und Egas mal ein Thema wird. (Audi E-Gas)
So könnte man flüssige und gasförmige Brennstoffe mit Solarstrom herstellen. Und das ohne eine Pflanze zu verwenden. Aber der Wirkungsgrad dürfte bescheiden sein…

Hi, ja der Wirkungsgrad ist ersteinmal gesehen gering, allerdings ist die Erzeugung von Strom mit PV flächenmäsig so im Vorteil gegenüber Biomasse, dass ein geringer Wirkungsgrad bei Erzeugung eines Kohlenwasserstoffes, das leicht wettmacht, und ebenfalls das C bindet und im Kreislauf führt.
Andererseits wir auch daran geforscht und ich denke bald wird es dafür auch kleine Lösungen geben (Komunalbereich), was Transportwege und Pipelines „überflüssig“ machen würde, als Langzeitspeicherung und C-Dauerbindung (auf Zertifikatsbasis).
Allerdings sehe ich die direkte Nutzung von Strom für den täglichen Bedarf als sinnvoller an,
der Überschuß kann aber genau für die Kohlenwasserstofferzeugung genutzt werden.

OL

Stimmt. Ich hoffe dass das Thema Elektrolyse und Egas mal ein
Thema wird. (Audi E-Gas)
So könnte man flüssige und gasförmige Brennstoffe mit
Solarstrom herstellen. Und das ohne eine Pflanze zu verwenden.

Was ist daran erstrebenswert, keine Pflanzen zu verwenden uns stattdessen die Landschaft mit Produktionsstätten zu versiegeln?

Aber der Wirkungsgrad dürfte bescheiden sein…

Das haben diese ganzen Spielereien so an sich, je näher man an der Wurzel ansetzt um so höher ist die Effizienz.

Wahrscheinlich wäre es da noch effizienter Elektroautos zu bauen und diese mit Solarstrom zu betreiben, wie gesagt Energiegewinnung ohne große Umwege.

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob das CO2 durch die Verbrennung nachwachsender Rohstoffe oder Erdöl entsteht. Das ist nämlich ein Denkfehler, den viele Menschen haben.

Viel wichtiger wäre es dafür zu sorgen, dass es genug Bäume gibt, die das CO2 wieder zurückverwandeln, damit wir nicht irgendwann einmal in den Abgasen ersticken.
Mangel an fossilen Brennstoffen herrscht nicht, (Erdgas wird noch sehr lange reichen), aber irgendwann einmal Mangel an atembarer Luft.

Der derzeit beste Umweltschutz wäre, die Effizienz zu steigern und so viele Bäume zu pflanzen wie irgend möglich, auf Zierrasen zu verzichten, damit wieder ökologisch wertvolle Wiesen entstehen können.

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob das CO2 durch die
Verbrennung nachwachsender Rohstoffe oder Erdöl entsteht. Das
ist nämlich ein Denkfehler, den viele Menschen haben.

nein da muss ich widersprechen ich schrieb über die Erzeugung von Kohlenwasserstoff aus CO2 und Wasser
ansonsten bedeutet nachwachsende Rohstoffe eben genau die Kreislaufwirtschaft des C
die eben bei fossilem Verbrauch leider leicht über das Ziel hinauswächst, und zu der Verschwendung führt, die bei nachhaltiger Nutzung schon gar nicht möglich ist, da diese immer vom Minimalverbrauch ausgeht und die Bereitstellung danach ausrichtet.
so wie man eben ökonomisch jede Anlage errichtet.
Bei der wie in de Vergangenheit kostengünstigen fos. Energie war das ja gar nicht notwendig.

Viel wichtiger wäre es dafür zu sorgen, dass es genug Bäume
gibt, die das CO2 wieder zurückverwandeln, damit wir nicht
irgendwann einmal in den Abgasen ersticken.
Mangel an fossilen Brennstoffen herrscht nicht, (Erdgas wird
noch sehr lange reichen), aber irgendwann einmal Mangel an
atembarer Luft.

Der derzeit beste Umweltschutz wäre, die Effizienz zu steigern
und so viele Bäume zu pflanzen wie irgend möglich, auf
Zierrasen zu verzichten, damit wieder ökologisch wertvolle
Wiesen entstehen können.

jaja…

OL

Wobei es ja dann auch äusserst sinnvoll wäre, wenn man Holz verstärkt im Bauwesen nutzt, denn durch Einbau = Lagerung wird der Umwelt ja dann nachhaltig CO2 entzogen und an der stelle an der das gefällte Holz war kann wieder ein Baum wachsen. Ausserdem kann das verbaute Holz dann nach Ende der Nutzungsdauer wieder in Brennstoffe (Pellet, etc.) umgewandelt werden so dass die Energie durch die Nutzung des Holzes nicht verloren geht.