12-jährige von ihrem Stiefvater ausgegrenzt!

Hallo,

unsere 12-jährige Nichte wird eigentlich schon seit Jahren von ihrem Stiefvater ausgegrenzt. Seine 2 eigenen Kinder bekommen eindeutig mehr Zuwendung, sie gar keine. Es ist auch schon immer auffällig, dass sie nie wieder nach Hause wollte, wenn sie mal bei uns oder anderen zu Besuch war. Sie wird von ihm auch nur noch als „Schlampe“ usw. bezeichnet. Inzwischen sind auch nach 11 (!) Umzügen in 12 Jahren quer durch die Republik die schulischen Leistungen rapide in den Keller gegangen und gefährden die Versetzung, obwohl sie bis jetzt eine gute Schülerin war.
Diesen Umstand finde ich unerträglich! Da aber das Verhältnis besonders zum Stiefvater eher schwierig ist (er wollte mir auch schon mal an die Wäsche), ist die direkte Ansprache ausgeschlossen. Bei der Mutter wäre aber auch nichts zu erreichen, da sie ihrem Mann total hörig ist.
Was kann man als aussenstehender tun? Kann man überhaupt etwas unternehmen ohne in Teufels Küche zu kommen? Z. B. anonymer Hinweis ans Jugendamt?

Hallo!

Ja, das Jugendamt ist dafür zuständig.

Was sagt die Mutter Deiner Nichte? Hast Du mit ihr schon mal gesprochen?

Die Frage ist nämlich ob und was das Jugendamt machen kann. 11 Umzüge in 12 Jahren ist zwar nicht sonderlich gut für das Kind weil sie ständig neue Freunde suchen muß, aber ob das Jugendamt hier viel machen kann?

Dass Kinder wenn sie mal wo zu Besuch sind nicht mehr nach Hause wollen sehe ich auch als eher „normal“ an. Vor allem wenn sie auswärts viel Spass haben.

Klar, ein Kind ignorieren und beschimpfen sind Dinge die auf gar keinen Fall passieren sollten. Als jemand der hier „nur“ deinen Eintrag gelesen hat, kann ich aber nicht sagen ob das jetzt das Empfinden der ältesten Tochter ist oder ob es wirklich so ist. Als Kind hatte auch ich das Gefühl, dass meine anderen beiden Geschwister bevorzugt werden. Jetzt im Nachhinein sehe ich das anders.

Wenn man nur eine Sichtweise kennt ist es immer schwer zu beurteilen. Ich selbst würde mich mit der Mutter und dem Kind zusammen setzen. Vielleicht bei einem gemütlichem Brettspiel, das dem Kind Spass macht, wo man ungezwungen nebenbei reden kann und sich das Kind nicht „verhört“ oder als „böse“ vorkommt.

Ich erinnere mich hier an eine Situation aus dem Vorjahr. Die Betreuerin (A) eines Hortes sagte meiner Freundin (B), dass ihr Sohn © einem anderen Kind (D) ein Spiel kaputt gemacht hat. Der Sohn meiner Freundin kam vom Hort nach Hause sagte er seiner Mutter (meiner Freundin) dass das andere Kind (D) die Schnecken von ihm © versteckt hat. Daraufhin wurde er © so wütend, dass er ihr (D) Spiel kaputt gemacht hatte. Als ich mit dem Sohn © meiner Freundin darüber gesprochen habe und ihm sagte, dass man in so einem Fall zur Betreuerin gehen soll, statt dem anderen etwas kaputt zu machen. Er meinte darauf, dass er das tat doch die Betreuer sagten darauf nur, dass sie das nicht interessiert und er ruhe geben soll. Aufgrund dieser Aussage, die ich dem Sohn meiner Freundin zweifelfrei geglaubt habe, rief ich am nächsten Tag im Hort an um mit der Betreuerin zu sprechen. Bevor ich aber irgend etwas sagte (mich beschwerte), fragte ich sie, was am Vortag passiert war. Und dort hörte ich eine ganz andere Geschichte. Nämlich dass die Betreuer eine halbe Stunde lang seine Schnecken gesucht hatten, aber nicht gefunden und ihm angeboten hatten mit ihm hinaus zu gehen um andere neue Schnecken zu suchen. Das wollte er aber nicht und machte dem anderen Kind darauf das Spielzeug kaputt.

Was ich damit sagen möchte: Auch Kinder können unter Umständen eine Situation zu ihrem Vorteil nutzen und auch aus ihrer eigenen Sicht schildern / zu ihrem eigenen Gunsten verschönern. Wenn sie glauben, dass Du zum Beispiel nicht mit dem Stiefvater Deiner Nichte redest, vielleicht auch nicht mit ihrer Mutter sprichst, könnte sie Dir erzählen was sie will. Also bevor Du zum Jugendamt gehst, würde ich persönlich schon noch mit ihrer Mutter sprechen.

LG Martin

Hallo,

sie gar keine. Es ist auch

schon immer auffällig, dass sie nie wieder nach Hause wollte,
wenn sie mal bei uns oder anderen zu Besuch war.

ihm auch nur noch als „Schlampe“ usw. bezeichnet. I

Republik die schulischen Leistungen rapide in den Keller
gegangen

Da aber das Verhältnis
besonders zum Stiefvater eher schwierig ist (er wollte mir
auch schon mal an die Wäsche), ist die direkte Ansprache
ausgeschlossen.

Mutter total hörig ist.

Was kann man als aussenstehender tun? Kann man überhaupt
etwas unternehmen ohne in Teufels Küche zu kommen? Z. B.
anonymer Hinweis ans Jugendamt?

Bist Du sicher, dass er „nur“ Dir an die Wäsche wollte?
Kannst du irgendwo frei mit ihr sprechen?

http://www.psychologie-info.org/Missbrauch/missbrauc…

Tilli

Bist Du sicher, dass er „nur“ Dir an die Wäsche wollte?

Kannst du irgendwo frei mit ihr sprechen?

Dachte ich auch grad…

LG

Dass das Jugendamt bei Umzügen nichts machen kann ist logisch. Aber dieses Kind geht in meinen Augen kaputt an der Situation, die jetzt schon gut 6-8 Jahre so ist. Und nicht nach Hause wollte sie nicht, egal wo sie vorher war (bei uns Oma und Opa oder anderen Bekannten oder Freunden). Dass das mal vorkommt weis ich auch, ich war ja auch mal Kind. Aber immer?
Und mit der Mutter zu reden wäre genauso, als ob ich mit dem Stiefvater selbst reden würde. Sie würde es direkt petzen. Da wäre nur Krach hinterher.
Den biologischen Vater haben sie ihr gegenüber auch nur schlecht gemacht und ihn beim Jugendamt angeschwärzt, für nix. Hab die ganzen Unterlagen darüber mal zu Gesicht bekommen. Adoptieren wollten der Stiefvater sie aber nicht, da ja dann kein Unterhalt mehr vom anderen gekommen wäre. Das war übrigens die einzige Begründung damals! Traurig so mit Kindern umzugehen!
Bin ein wenig ratlos…

Hallo,
also wenn die Dinge so sind wie Du sie schilderst ist es Deine Pflicht zum Jugendamt zu gehen.
Dass Du Angst davor hast in Teufels Küche zu kommen ist in einem solchen Fall purer Egoismus und feige.

Sollten es also keine leeren Vermutungen sein, sondern nachvollziehbare Tatsachen, solltest Du sofort handeln, sonst wird ein Leben zerstört und Du schaust bei verschlossenem Mund zu.

Trau Dich!
Jugendnotdienst 030-61 00 62 Mädchennotdienst 030-61 00 62

Viele Grüße

Hallo!

Danke für die Antwort. Danke, dass Du Dich um das Wohl der Nichte sorgst. Am besten kannst Du selbst die Situation einschätzen wie es bei Deiner Nichte zu Hause zu geht. Das einschätzen kann hier im Forum niemand so gut wie Du selbst.

Zur Kommunikation zwischen den Eltern und Dir: Kritik tut selten gut. Meistens wird Kritik nur abgeblockt. Zum Beispiel die Mutter fragen ob die Kinder brav sind und so mit ihr in ein Gespräch kommen. Wenn Du Mutter etwas negatives sagt, kann man nachfragen, was sie dagegen getan hat. Wenn Du mit Deiner Nichte und deren Mutter einzeln und konstruktiv redest, sollte sich daraus durchaus ein gutes Bild machen lassen.

Wenn Du Zweifel am richtigen Umgang der Mutter und des Stiefvaters mit Deiner Nichte hast, dann ist das Jugendamt dafür zuständig. Du kannst Dich jederzeit an das Jugendamt wenden und denen Deine Zweifel schildern.

LG Martin