Moin,
Suche Farbenfrohen Besatz für Cichliden-Becken.
wie Barul schon sagte, gibt es sehr viele (an die 2000) und sehr verschiedene Buntbarscharten, die Verschiedenheit erstreckt sich von der Herkunft über die Größe und Formen, Verhaltensweisen, Ernährungsweisen und Pflegeansprüche. Es gibt da vom pflanzenfressenden (fast) Salzwasserfisch bis zum meterlangen Raubfisch, der in fast im destillierten Schwarzwasser schwimmt, fast alles. Es gibt Offenbrüter, Höhlenbrüter und Maulbrüter, stromlinienförmige Hechtbuntbarsche und den fast scheibenförmigen Diskusfisch, der einer der intelligentesten Fische überhaupt ist.
Da alle Buntbarscharten territorial und bei der Verteidigung ihres Reviers und ihres Nachwuchses mehr oder weniger aggressiv sind, ist ein 120 Liter-Becken ziemlich klein für die artgerechte Haltung, du müsstest dich also auf kleinere Arten beschränken und dir die Frage stellen, wo es hingehen soll:
–> Artbecken
Du beschränkst dich auf die Pflege einer Buntbarschart, der du das Becken bedarfsgerecht einrichtest (Verstecke, Reviergrenzen etc.) und verzichtest auf weitere Tiere. Dann könntest du, je nach Größe und Aggressivität ein bis zwei Pärchen dieser Art pflegen und kannst ungestört ihr Verhalten studieren. Bei 120 Litern wäre das die Vorzugsvariante.
–> Gesellschaftsbecken
Du versuchst zusätzlich einige Beifische zu pflegen, dann solltest du dich auf ein Buntbarsch-Pärchen beschränken. Als Beifische kämen diverse robustere Saugmaulwelse, größere Panzerwelse oder Salmler in Betracht. Bei einem 120 Liter – Becken erfordert die Gesellschaftshaltung bei den meisten Buntbarschen aber eine sehr gute Abstimmung der Tiere und viel Fingerspitzengefühl.
–> mehrere Buntbarscharten vergesellschaften
Falls du vorhast, mehrere farbenprächtige Buntbarscharten zu vergesellschaften, reicht ein 120 Liter – Becken nicht. Selbst viele Zwergbuntbarsche haben in der Brutzeit große Revieransprüche und vertreiben andere Buntbarsche permanent. Mein Panda-ZBB-Pärchen beherrscht ein 400 Liter-Becken während der Brutpflege komplett und nagelt alle anderen Fische (Salmler, Welse, andere Barsche) in den äußersten Ecken des Aquariums fest.
Leider kann ich euch im Moment nur die „ungefähren“
Wasserwerte meiner Wasserversorgung mitteilen.
pH-Wert bei 20 °C 7,56
Wasserhärte als Gesamthärte (in °dH) 11,3
Carbonathärte (in °dH) 7,8
Das sind eigentlich keine ganz schlechten Wasserwerte, eine mittlere Härte und ein leicht basischer, fast neutraler pH-Wert (den stellt das Wasserwerk so ein, um Leitungskorrosion zu verhindern).
Eher ungünstig ist das Wasser für viele Buntbarsche aus Südamerika, die ursprünglich aus sehr weichem und saurem Wasser kommen. Für die sind Härte und besonders pH zu hoch. Leider gehören fast alle Zwergbuntbarsche zu dieser Gruppe.
Auch die sehr beliebten Cichliden der ostafrikanischen Grabenseen (Malawi und Tanganjika) können nicht so viel mit dem Wasser anfangen, sie mögen es hart und alkalisch.
Recht gut geeignet ist dein Wasser für viele mittelgroße Mittel- und Westafrikaner und Buntbarschen aus Mittelamerika. Darunter sind auch einige sehr farbenprächtige Arten, die aber leider nicht ganz so friedlich sind und daher auf 120 Litern besser paarweise gehalten werden sollten. Du könntest eine Gruppe von ca. 6 Jungtieren einsetzen und, nachdem sich ein Paar gefunden hat, die überzähligen Tiere herausfangen.
Würde mich freuen, wenn der ein oder andere einen Vorschlag
hat
Lifalilis roter Buntbarsch (Hemichromis lifalili) aus dem tropischen Afrika, sehr hübsch aber etwas ruppiger, ein Paar auf 120 Litern geht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lifalilis_Buntbarsch
Elliots Buntbarsch (Thorichthys ellioti), ein farbenprächtiger Verwandter des bekannten Feuermaulbuntbarsches, der aber kleiner und friedlicher bleibt – da wäre auch ein Paar auf 120 Litern möglich:
http://www.aqua-magica.de/buntbarsche-pflanzen-gesel…
Noch kleiner und friedlicher, aber auch ein ‚echter’ Buntbarsch ist der afrikanische Schmetterlingsbuntbarsch (Anomalochromis thomasi):
http://www.fischreisen.de/Anomalochromis_thomasi.html
Bei dieser Art, die auch gut mit deinen Wasserwerten klar käme, könnte man versuchen, zwei Pärchen auf 120 Litern zu halten (bei mir hat das sogar in einem 60 Liter – Aquarium geklappt), man sollte sich dann allerdings auf die Arthaltung beschränken und durch eine klare Beckengestaltung das Becken in zwei gleichgroße Reviere teilen (Wurzel als Raumteiler).
Das amerikanische Pendant sind die hübschen Tüpfelbuntbarsche (Laetacara curviceps und Laetacara dorsigera). Die sind auch recht robust in der Pflege und kommen mit neutralem Wasser halbwegs klar, sie sind aber etwas ‚schissiger’ und leben zurückgezogener, als der afrikanische Schmetterling.
Der afrikanische Schmetterling und die Tüpfelbuntbarsche wären auf 120 Litern ggf. auch für die Gemeinschaftshaltung geeignet, wenn man sich auf ein Paar beschränkt und die Beifische sorgfältig auswählt.
Frohen Feiertag, Jesse