125 Kg

Hallo Spezialisten !

Habe heute 5 Sack je 25 Kg Weizen auf der „Ferme“ (frz. Bauernhof) ins Auto geladen und nach Hause gefahren. Für die Zukunft sehe ich (nicht nur finanziell) düster, düster, düster. Ein Architekt erzählte mir mal (ca. 2:00h morgens), das sich Weizen 2000 Jahre lang hält. Es gibt auch Hallen/Gebäude in Deutschland, in denen Weizen jahrelang aufbewahrt wird, quasi als Vorsorge, bevor es dann gegen neues Gut/Weizen ausgetauscht wird. In diesem Zusammenhang habe ich ein paar Fragen, die ich gerne stellen würde. Eventuell finden sich ja ein paar Antwoten zu diesen Fragen.

–> Kann ich diese Weizenkörner mahlen und erhalte dadurch Mehl ? Gibt es keine „Rückstände“ von der Hülle ? Oder wird das dann dunkles Mehl, womöglich noch bessere Qualität ?

–> Habe ich Insekten in meinen 25 Kg Säcken ? Fressen die mir den ganzen Inhalt auf ? Der Bauer hat bestimmt nicht das Getreide unter Stickstoff gelagert (um die Insekten zu töten). Ist das notwendig, ist das übertrieben ?

–> Trocken und 16 Grad, ist das ok für die Lagerung ? Wie lange unter diesen Bedingungen ?

–> Was kann ich aus Weizen alles zaubern ? Brot und Bier fällt mir da ein. Brot mit Mühle, Bier ohne. Hat jemand Ideen, wo es Infos dazu gibt, oder selber Hinweise ?

Freundlichst,

Uwe P.

Huch, ist Franz wieder unterwegs? Die Alteingessenen wissen, wen ich meine…

Hallöle…

–> Kann ich diese Weizenkörner mahlen und erhalte dadurch
Mehl ? Gibt es keine „Rückstände“ von der Hülle ? Oder wird
das dann dunkles Mehl, womöglich noch bessere Qualität ?

Ja, wenn du die Körner mahlst, erhältst du Vollkornmehl ( weil du ja das ganze Korn mahlst ). Das ist am nährstoffreichsten, da es ja alle Bestandteile enthält. Das Ganze könnte aber auch eher Schrot werden, wenn du nicht die Möglichkeit hast, es richtig zu mahlen.

–> Habe ich Insekten in meinen 25 Kg Säcken ? Fressen die mir
den ganzen Inhalt auf ? Der Bauer hat bestimmt nicht das
Getreide unter Stickstoff gelagert (um die Insekten zu töten).
Ist das notwendig, ist das übertrieben ?

Für den hausgebrauch ist es unnötig, das Mehl sauerstoffarm zu lagern. Achte einfach darauf, dass es möglichst dunkel, trocken und kühl gelagert wird.

–> Trocken und 16 Grad, ist das ok für die Lagerung ? Wie
lange unter diesen Bedingungen ?

Die Weizenkörner selber kannst du unter den hauseigenen Bedingungen ein paar Monate lagern, wenn die Temperatur konstant ist. Wenn du das Korn aber gemahlen hast, wird es schwieriger, da du auch den fetthaltigen Kern mitverarbeitest. Dieser sorgt dafür, dass das Mehl schneller ranzig wird. So ist es abhängig von den äußeren Umständen, wie lange es sich dann hält.

–> Was kann ich aus Weizen alles zaubern ? Brot und Bier
fällt mir da ein. Brot mit Mühle, Bier ohne. Hat jemand Ideen,
wo es Infos dazu gibt, oder selber Hinweise ?

Hauptsächlich wird es dann wohl auf Vollkornbrote rauslaufen, was du damit anstellen kannst. Da ich kein Brauer und Mälzer bin, weiß ich nicht, inwiefern es zur Bierherstellung taugt.

Bei der Menge solltest du eventuell aber einmal überlegen, ob du eine kleine Mühle in der Umgebung hast. Dort kann der Müller das Mehl unterschiedlich mahlen, dass du einen anderen Ausmahlungsgrad erhältst. Dort wird auch die Schale und der Keimling entfernt - so wird das Ganze etwas lagerfähiger.

Gruß, GrafZahl

für den Notfall vorgesorgt

Huch, ist Franz wieder unterwegs?

Nein, isser nicht. Und: Du hast keine Vorräte? Schon für normale Zeiten empfiehlt die Bundesregierung so einiges:
[http://www.bbk.bund.de/cln_027/nn_398720/SharedDocs/…](http://www.bbk.bund.de/cln_027/nn_398720/SharedDocs/Publikationen/Brosch_C3_BCren und Faltbl_C3_A4tter_20Download/Broschuere__Notfall,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Broschuere_Notfall.pdf)

(650 KByte)

Gruß
Christian

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Nein, Mahatma

  1. First they ignore you.
  2. Then they laugh at you.
  3. Then they fight you.
  4. Then you win.
    Mahatma Gandhi

Phase 2, schätze ich.
Nicht sehr nett von Dir.
War noch nie in diesem Brett.
Ist jedenfalls keine Einladung.

Hi Hick,
so einen Weizen habe ich schon mehrmals - wenn auch nicht in diesen Mengen, in der Türkei gekauft.
Dann habe ich das Korn ca. eine Woche tiefgekühlt, um Käfer zu töten (das mache ich mit jeder Bioware). Mahlen tue ich es selbst in einer Getreidemühle. So weit ich weiß, verfliegen manche Inhaltsstoffe nach zwei Wochen (diese Aussage ohne Garantie).
Dass Weizen sehr lange lebt, habe ich mal irgendwo gelesen: Da wurde welcher erfolgreich ausgesät, den man in den Pyramiden Ägyptens gefunden hatte…
Gruß, Susanne

PS: Du kannst auch Bulgur aus dem Weizen machen. Dazu wird Weizen gekocht, getrocknet, und in Stücke gebrochen. Das wird dann aufbewahrt und bei Bedarf wie Reis in 20 Minuten gekocht - in Butter, Olivenöl, in Hühnerbrühe, mit Pilzen, Tomaten… usw. Sehr lecker. Dazu Knoblauchjoghurt…

Hi,
Für Bier brauchst du es 1.) mit den Spelzen (Spreu), sonst kannst du es weder keimen (Mälzprozess) lassen noch läutern und 2.) nur als Zuschlag zum Gerstenmalz, da diese die nötigen Enzyme zum verzuckern hat.
3.) selber Mälzen ist sehr aufwändig ;möglichst gleichzeitiges Keimen ohne Schimmel etc. anschliesendes Darren und Wurzelhaarentfernen, danach schrotten inkl. der Spelzen.
Ich habs einmal versuchsweise mit ca 2 Kg gemacht, wurde ein wunderbar duftendes Malz; aber fürs Bierbrauen solltest du fertiges Malz kaufen, ist kaum teuer als Getreide.
Wenn du allerdings fest verschlossene Bierflaschen samt Inhalt kaufst, hast du zumindest keine Mottenkrise.

OL

Hallo,

PS: Du kannst auch Bulgur aus dem Weizen machen. Dazu wird
Weizen gekocht, getrocknet, und in Stücke gebrochen. Das wird
dann aufbewahrt und bei Bedarf wie Reis in 20 Minuten gekocht

Nach dem kochen und trocknen ist er wieder so hart wie vorher. Ist das ok, oder nicht lange genug gekocht ?

Gruss,

Uwe P.

Freilich wird das so gekochte Korn dann wieder hart - man muss es in Ruhe trocknen lassen!
Ob es sowas hier gibt, weiß ich nicht - i.d. Türkei gibt es Mühlen, die diesen sehr groben Mahlgrad, wie man ihn für Bulgur braucht, haben…
Bei meiner Mühle habe ich es noch nicht ausprobiert. - Aber wahrscheinlich kann man sich seinen Bulgur auch selbst herstellen - was macht das schon, ob das Korn nun ein, zweimal durchgebrochen ist - Hauptsache, die Verarbeitung ist die gleiche!
Gruß, Susanne