Hallo!
Ich bin 40 Jahre alt und lebe seit 3 Jahren mit meinem Freund (44) in einem Haushalt. Er hat zwei Töchter (11 und 13) und ich eine Tochter (11).
Nun ist es so, dass die Mädels jetzt alle langsam in die Pupertät kommen. Meine Tochter erlaubt nicht mal mehr ein Bussi zum Abschied…
Doch seine Große wird immer enger mit Ihm. Ich hatte von Anbeginn den Eindruck, dass Sie sich mehr als sein „Partnerersatz“ fühlt, denn als Tochter und als weitere Erziehungsperson für Ihre Schwester.
Aber „damals“ war Sie ja noch klein und es ist nicht so aufgefallen…
Nun ist es inzwischen so dass Sie eigentlich keine Freundinnen hat und auch gar keine Lust hat sich mit jemandem zu treffen und jemanden einzuladen. Auch woanders zu übernachten ist für Sie undenkbar.
Ich hatte die Idee sie zu einer Tanzgruppe anzumelden, weil Sie zwar nicht sehr sportlich ist aber ein unglaubliches Rhytmusgefühl hat. Aber auch dort hat Sie keine Freundin gefunden.
Sie klammert sich extrem an Ihre Eltern und speziell an den Vater.
Und nun kommen wir zu dem Punkt wo ich einfach nicht weiß ob die Dinge da irgendwie in eine „falsche“ Richtung laufen.
Ich habe schon vor 1,5 Jahren gemerkt dass Sie immer näher an Ihren Papa rückt statt sich (wie ich das eigentlich kenne) langsam „abzugrenzen“.
Letzten Sommer im Urlaub ist sie extrem in Konkurrenz mit mir getreten (wir verstehen uns sonst ganz gut auch wenn ich strenger bin als Papa, aber auch mit meiner Tochter)…
Dann fiel mir auf dass Sie auf einmal gern nackt vor Ihm rumlief…das war vorher nicht so. Klar als Sie kleiner waren, ganz normal…aber das war so eine Art „präsentieren“.
Dann als wir wieder zu Hause waren bat Sie Ihren Vater Sie im Intimbereich einzuschmieren (als Sie klein waren war das wohl so…?!) und ich meinte spontan, dass Sie doch wohl alt genug wäre das allein zu machen. (gut, war vielleicht auch ne blöde Reaktion, aber es kam mir so befremdlich vor!).
Daraufhin rannte Sie in Ihr Zimmer und heulte Rotz und Wasser. Ihr Papa ging hinterher und redete mit Ihr. Dass Sie wohl jetzt zu groß dazu wäre und was einem halt so einfällt. Daraufhin weinte Sie noch mehr…
Dann kam es zu Situationen hier im Haus, dass Sie sagte „Papa, ich will nachher mit Dir kuscheln“. Er sagt, ja können ja aufs Sofa gehen und fernsehen und dabei kuscheln und Sie sagt „Nein, ich will oben bei Euch im Bett kuscheln“…
Bin dann extrem genervt gewesen, weil es mein Bereich ist und ich das Gefühl hatte Sie will in meine Privatsphäre einbrechen.
Hier hat jedes der Kinder ein eigenes Zimmer. Wir haben ein riesen Wohnzimmer mit einer Couch für alle…es gibt absolut keinen Grund zu uns nach oben zu gehen.
Wenn Sie mit Ihm allein sein will kann Sie Ihn mit in Ihr eigenes Zimmer nehmen.
Oder Sie sagt „Ach Papa, ich würd heut gerne bei Dir im Bett schlafen“…und sieht mich aus den Augenwinkeln abwartend an…
Jetzt waren die drei eine Woche zu Besuch bei Oma.
Am letzten Tag wollte mein Freund in die Sauna und seine Tochter äußerte den Wunsch mitzugehen.
Daheim erzählte Sie mir ganz stolz dass Sie mit Papa in der Sauna war.
Ich muss dazu sagen, dass wir zwar nicht prüde sind, aber die Kinder duschen für sich und wir für uns. Es ist nicht üblich nackt voreinander rumzulaufen, schon allein weil wir zwei äder und Toiletten haben.
Ich meine damit dass es nicht schon immer „normal“ ist so ganz natürlich miteinander umzugehen…
Es ist Ihr z.B. peinlich wenn ich im Urlaub oben ohne bin…
Diese gesuchte Freizügigkeit beschränkt sich auf Ihren Vater und ich weiß irgendwie nicht ob die Dinge da nicht in eine falsche Richtung laufen?
Mit „falsche Richtung“ meine ich, dass sich das Kind irgendwie nicht auf seinen eigenen Weg macht und sich zu sehr an die Beziehung zum Vater klammert.
Ich meine wenn Sie 6 oder 7 wäre, aber Sie ist 13!
Ich merke dass Ihm das teilweise auch unangenehm ist, aber wie kann mn als Elternteil damit ungehen?
Oder bin einfach ich zu verklemmt?
Ich muss dazu sagen dass, das alles wirklich von Ihr ausgeht. Ihr Papa ist eher der „distanzierte“ Typ, der sein Töchter allerdings auch nicht gerne vor den Kopf stößt. Er nimmt sie in den Arm, wenn Sie es möchten und auf In zugehen usw. er macht wirklich viel für Sie, aber ich habe nicht den Eindruck dass Sie es erkennen können.
Er hat noch immer ein schlechtes Gewissen, weil seine Kinder Trennungskinder sind, da er sich getrennt hat und das hat sich auch in den Kids „verinnerlicht“.
Gerade die „Große“ sieht sich als „Opfer“ und demonstriert das auch. Dabei ist die Trennung „ewig her“.
Ich weiß einfach nicht ob es nicht wichtig wäre das Mädel etwas mehr auf einen eigenen Weg zu bringen?
Mit Freundinnen, übernachten, über Jungs reden, albern, lachen…
All das interessiert Sie ja, aber sexuelle Fragen stellt Sie dann auch Ihrem Papa.
Ich meine das finde ich nicht schlimm, aber wenn ich daran denke wie ich in dem Alter war habe ich all das mit meiner besten Freundin besprochen…
Sie liest Bücher für Teenager, die ich meiner Tochter gekauft hatte. Sie liest Bücher über Flirttipps, Bravo, Mädchen…alles soweit ganz normal, aber Sie hat keine Gesprächspartner dazu und hängt sich nur an Papa.
Sie ist sehr dominant und kann es nicht haben wenn Sie nicht im Mittelpunkt steht. Somit ist jede Freundschaft fast schon zu Beginn zum Scheitern verurteilt.
Wenn mal eine da war, wird Sie nie mehr eingeladen, weil Sie nicht nach Ihrer Pfeife getanzt hat oder auch mal was anderes machen wollte.
Ich weiß einfach nur nicht ob meine Gedanken total blöd sind, oder vielleicht doch Berrechtigung haben?
Was meinen andere dazu?
Danke
Katrin