Augen kaputt durch Dunkelheit?

Hallo liebe Medizinkundigen!

Da hätte ich mal eine Frage an euch:

Stimmt es eigentlich wirklich, dass man sich die Augen auf Dauer beschädigen kann, wann man sich beispielsweise gerne in etwas abgedunkelteren Räumen aufhält und liest?

Eigentlich kann ich mir nur vorstellen, dass man in düsteren Räumen schlichtweg halt etwas weniger gut sieht (logisch oder?), sich aber trotzdem daran gewöhnen und auch gut lesen kann, ohne dass dadurch die Augen dabei in Mitleidenschaft gezogen werden.

Oder ist es nun doch schädlich für die Augen?
Und wenn ja, in wie fern? Ich meine, was sind dann die Schäden, die Auftreten können? Kurzsichtigkeit??

Vielen Dank schon mal für alle Antworten
Bis dann
Viele Grüße
Tomm

Moin

Stimmt es eigentlich wirklich, dass man sich die Augen auf
Dauer beschädigen kann, wann man sich beispielsweise gerne in :etwas abgedunkelteren Räumen aufhält und liest?

Nach meinen persönnlichen Erfahrungen, denen von Freunden und den Aussagen eines allg.-Mediziners:

Die Augen werden geschädigt wenn ein (mehrere kleine) heller Lichtpunkt in einem ansonsten dunkeln Raum in die Augen „strahlt“. Die Iris stellt sich auf die durchschnittliche Lichtstärke des Raums ein, der eine (kleine) helle Punkt hebt den Durchschnitt nicht wirklich an, die Iris denkt also es sei dunkel und lässt viel Licht durch. Der eine helle Punkt überreizt dann eine bestimmte Region in der Netzhaut. Diese kann dadurch Schaden nehmen, sprich unempfindlich werden.

Klassisches Bespiel (damit kam der Arzt, das ist nicht von mir):

Wenn Leute tagelang in der gleichen Position (Kopfstellung, Augenstellung) fehrnsehen, der Raum dunkel und der Fehrnseher klein und hell ist, entwickelt sich über die Zeit eine unempfindliche Region. Die liegt normalerweise in der Mitte des Sehfeldes. Die Personnen haben dann den Eindruck alle Farben seien fad und irgendwie sei alles unscharf, da diese Region eigentlich das beste sehvermögen hat.

Dann hilft auch keine Brille, da die Netzhaut direkt betroffen ist. (Ihre Lage beleidt unverändert). Das Problem tritt meistens nur kurzzeitig auf, wenn man’s nicht übertreibt ist nach 1-2 Stunden wieder alles normal. Allerdings gibts auch Leute dies fertigbringen so ihre Augen zu ruinieren.

Eigentlich kann ich mir nur vorstellen, dass man in düsteren
Räumen schlichtweg halt etwas weniger gut sieht (logisch
oder?), sich aber trotzdem daran gewöhnen und auch gut lesen
kann, ohne dass dadurch die Augen dabei in Mitleidenschaft
gezogen werden.

Beim lesen unter schlechten Bedingungen kann ein 2. Problem auftauchen:

durch die permanente Anspannung der Muskeln rund um die Linse, kann sich die Linse „verbiegen“ => Brille. Das hat aber nichts mit Dunkelheit zu tun.

cu

jein
Hallo,

Stimmt es eigentlich wirklich, dass man sich die Augen auf
Dauer beschädigen kann, wann man sich beispielsweise gerne in
etwas abgedunkelteren Räumen aufhält und liest?

dazu eine Quelle:
http://www.zeit.de/stimmts/1997_51_stimmts.html

Allerdings habe ich vor einiger Zeit gelesen, daß es insbesondere eine Rolle spielt, wann man im Dunkeln liest. Angeblich ist es so, daß gerade das Licht, dem man in den Abendstunden ausgesetzt ist, entscheidend. D.h. wenn das Auge abends im Dunklen sitzt, adaptiert es diese Situation (der Hintergrund dieser Reaktion ist mir aber nicht mehr präsent) und startet in den nächsten Tag mit einer geringeren Sehleistung. Leider habe ich diesen Artikel/diese Untersuchung nicht griffbereit.

Auf Dauer soll dieses jedenfalls irreversibel sein. Ein Abend mit einem guten Munkeln im Dunkeln soll demnach aber keine Rolle spielen.

Gruß
Christian

Laut dem Stimmts Artikel kann man kurzsichtig werden.
Allerdings steht da auch, dass die Medizinischen Fachbücher behaupten es stimmt nicht.
Hier der link:
http://www.zeit.de/stimmts/1997_51_stimmts.html

Hallo Tomm!

Obs jetzt an der Dunkelheit liegt kann ich dir nicht beantworten. Ganz sicher aber liegts am lesen.
Vieles Lesen schadet den Augen.

Drum tragen auch die meisten Bücherwürmer Brillen

Grüße Dusan

Selten so gelacht - weil absoluter Humbug. Lesen verursacht natürlich keine Kurzsichtigkeit - nimm dir ruhig noch mal dein bisher ungelesenes Buch vor und schau, ob du’s noch kannst…

Auch Lesen im Zwielicht ändert nach neuesten Erkenntnis nichts an einer bestehenden Fehlsichtigkeit - weder verstärkend noch vermindernd - allerdings gibts da ständig neue Untersuchungen.
Ich lese jedenfalls seit Jahrzehnten vollkommen problemlos bei jedem Licht zu jeder Tages- und Nachtzeit und werde es weiterhin tun.

Allzeit vollen Durchblick wünscht
Pit

Hallo,

mann sollte auch berücksichtigen das mehrere menschen unterschiedlich empfindliche augen haben

meine z.B. sind in der lage bei ansonsten absoluter dunkelheit (weit ab jeder künstlichen beleuchtung) im lichte des Vollmonds farben zu erkennen, und bei neumond im sternenlicht tageszeitung lesen zu können. was alle andreren die ich bisher traf, nicht können.
Auch kann ich mich in geschloßenen Waldgebieten ohne taschenlampe besser und schneller bewegen als die typen mit taschenlampe, insbesondere stoße ich weniger oft gegen irgendwelche gegenstände, aber wehe irgendwer leuchtet mir mit so ner funzel in die augen…
andererseit krieg ich probleme bei sonnenlicht, die diffuse reflektion der europäischen Sommersonne , mittags , bei ansonstem klarem himmel an einer gekalkten Hauswand erzeugt bei mir schmerzen in den augen, sie tränen, aber es gibt ja sonnenbrillen.

ciao norbert

Gruß
Christian

Hi Pit!

Erkundige dich mal bei einem Augenarzt.
Lesen oder auch Arbeit am Computer sind eine Anstengung für das Auge, die auch zu Kurzsichtigkeit führen. Natürlich wirkt sich das bei jedem anders aus. Mal sehen ob ich nicht Quellen für meinen Blödsinn liefern kann, muß daheim mal nachschauen.

Dusan

Dann such mal - und schick es mir in die Augenklinik. Werde dann meine Kollegen bitten, ihre Vorlesung nach deinen Quellen zu ändern :wink:

Nix für ungut - es kursieren die merkwürdigsten Gerüchte und fast täglich findet jemand was anderes. Du glaubst nicht, wieviel Patienten einem was erzählen und glauben, was sie beim Frisör „irgendwo“ gelesen haben.

Pit

Es gibt verschiedene neue Studien, die sich mit dem Einfluß Lesen/Naharbeit auf Entstehung von Kurzsichtigkeit beschäftigen. Sie wurden aber in der Mehrzahl an Hühnern vorgenommen. Auch Untersuchungen in Asien an Schulkindern bestätigen offensichtlich einen Zusammenhang.
Die sog. Achsenmyopie nimmt in den ersten 3 Lebensjahrzehnten zu. Ob exogene, von außen kommende Faktoren dabei eine Rolle spielen ist umstritten, auch wenn die o.g. Studien das zu bestätigen scheinen. Aber Hühnermodelle kann man nicht einfach auf Menschen übertragen, 900 Schulkinder sind nicht ausreichend.

Es scheint eher, dass eine schlechte Bildqualität auf der Netzhaut das Entstehen einer Kurzsichtigkeit fördern kann, d.h. dauerndes Lesen oder Naharbeit bei wenig Licht (nicht Lesen überhaupt) kann möglicherweise das Längenwachstum des Auges anregen.
Hier das Fazit der Uni Tübingen zu den Hühnerexperimenten:

"… Deprivationsexperimente bei geringer Umgebungshelligkeit vom Affen liegen zwar nicht vor, aber wir vermuten aufgrund der bisherigen Parallelen, daß das Augenwachstum auch beim Menschen bei geringer Bildhelligkeit empfindlicher auf Bildstörung reagiert.

Es bleibt dann die Frage, warum „Lesen unter der Bettdecke“ überhaupt eine Bildstörung darstellt. Wir haben zwar die Schärfe des Netzhautbildes beim Lesen unter der Bettdecke nicht direkt vermessen, wissen jedoch, daß der Mensch beim Lesen eines Textes auf 30 cm Entfernung generell nicht perfekt scharfstellt (ungefähr 0,4 dpt zu wenig Akkommodation, Schaeffel et al. 1998). Zudem nimmt die Akkommodationsgenauigkeit bei geringer Helligkeit ab. Die resultierende Bildstörung könnte wegen der geringen Bildhelligkeit durchaus kritisch sein für die Kurzsichtigkeitsentstehung."

Also, nicht Lesen generell schadet, dauerndes Lesen/Naharbeit bei mangelhaftem Licht (Deprivation) k a n n möglicherweise schädigend sein. Um dem vorzubeugen sollte man auf ausreichendes Licht achten - dann schadet Lesen hoffentlich nicht mal mehr den Augen. (Es gibt auch Untersuchungen, die besagen, dass blaues Papier der möglichen Entstehung einer oben beschriebenen Kurzsichtigkeit entgegenwirken kann - gemacht an Tiefseefischen).

Das zu wenig Licht und Kurzsichtigkeit - für mich ist nicht lesen jedenfalls sehr viel schädigender…

Pit

http://www.fehlsichtig.de/Ratschlaege.htm
http://www.fehlsichtig.de/Kurzsichtigkeit.htm

Buchtipp:SCHAEFFEL, F., Kurzsichtigkeit durch Lesen?
Der Autor ist:
PD Dr. med. F. Schaeffel
Universitäts-Augenklinik
Forschungsstelle Experimentelle Ophthalmologie
Röntgenweg 11, 72076 Tübingen

Erwarte Entschuldigung!

Dusan

Hallo Dusan,

exakt dessen Zusammenfassung liest du ganz oben. Es ist eben NICHT so, dass LESEN kurzsichtig macht, sondern VIELLEICHT MÖGLICHERWEISE schlechte Beleuchtung bei Naharbeiten ein Augenwachstum anregen könnte…

Meine Bemerkung bezog sich allein auf deine Behauptung, LESEN schadet und nicht Dunkelheit. Falls das als Beleidigung angekommen ist, entschuldige ich mich selbstverständlich - nix liegt mir ferner hier irgend jemanden zu beleidigen.

Pit

Hi Pit!

Wenn du den Text weitergelesen hättest wärst du auf folgendes gestossen:
Auf der anderen Seite steht der Einfluss von Seherfahrung auf die Entwicklung der Kurzsichtigkeit außer Frage: Es besteht eine „starke, bemerkenswert konsistente, und dosisabhängige Korrelation zwischen Ausbildungsstand und Häufigkeit der Kurzsichtigkeit“, und es gilt als gesichert, dass eine feste Beziehung zwischen Lesen und Kurzsichtigkeit besteht. Dafür spricht unter anderem die Beobachtung, dass sich die Kurzsichtigkeit während der Schulzeit schneller entwickelt als in der Ferienzeit.

Was sagst du dazu?

Dusan