13jähriger bekommt Stiefgeschwisterchen

Hallo ihr erfahrenen Eltern,

folgende Situation hat sich ergeben:
Mein bester Freund Tom (36) und seine Frau haben sich vor einem guten Jahr getrennt bzw. seine Frau hat ihn verlassen. Er hat sehr unter dieser Trennung gelitten aber wie durch ein Wunder seit kurzem eine neue Liebe gefunden.

Sein 13jähriger Sohn aus der Ehe lebt mit ihm zusammen. Die beiden Männer verstehen sich gut und der Junge akzeptiert die neue Freundin seines Vaters, scheint sie auch richtig gern zu haben.

Nun kommt es wie es kommen muss: Alexandra, die Freundin, ist schwanger. Beide zukünftigen Eltern freuen sich auf das Baby (die zukünftige Patentante auch!), wollen zusammenziehen und versuchen, eine richtige Familie zu werden. Tom hat jetzt nur die große Sorge: Wie sag ich es meinem Sohn?

Könnt ihr aus Erfahrung berichten, was man da machen kann, damit es nicht allzu heftig wird? Oder was man NICHT tun sollte?

Grüße
Trilli

Hi,

ich würde das nicht so tragisch sehen :wink:

Schließlich hast Du ja gesagt, dass sie sich ganz gut verstehen. Und der Junge kann ja kaum erwarten, dass der Vater aus Rücksichtnahme auf ihn nicht mit der Freundin zusammenzieht oder mit der Kinder hat.
Wird er wohl auch nicht erwarten…

Würde es ihm einfach sagen und gar kein grossen Wind drum machen.

Viel wichtiger ist es, dass er sich durch das neue Kind nicht abgedrängt fühlt, ich meine es dreht sich ja dann erst mal vieles um das Baby. Aber mit 13 is man ja heute auch kein Kleinkind mehr. Porbleme könnte es auch geben, wenn es eine kleine Wohnung ist, und er sich jetzt dadurch stark einschränken müsste.

Und in wenigen Jahren ist er vielleicht beim Bund oder zieht aus in die eigene Wohnung oder zum Studium … Ist ja allenfalls noch eine Sache von 5 Jahren.

A.

Hallo Trilli,
hab ich selbst durch.
Meine Frau hat auch zwei Kinder in dem Alter und jetzt haben wir seit 2 Jahren noch unsere Nethäckchen.
Die beiden waren wie aus dem Häuschen und vergöttern die Kleine.
Ich würde es in einer angemessenen Athmosphäre einfach erzählen und zeigen, daß ich mich darauf freue - am besten zu dritt.
Gruß Dobbs

Hallo :smile:

Nun kommt es wie es kommen muss: Alexandra, die Freundin, ist
schwanger. Beide zukünftigen Eltern freuen sich auf das Baby

Wenn es das Kind des Vaters des 13jährigen ist, dann ist das Lütte sein Halbbruder ohne seine Halbschwester. Stiefgeschwister sind nicht blutsverwandt…zumindest nicht über die Eltern.

(die zukünftige Patentante auch!), wollen zusammenziehen und
versuchen, eine richtige Familie zu werden. Tom hat jetzt nur
die große Sorge: Wie sag ich es meinem Sohn?

Könnt ihr aus Erfahrung berichten, was man da machen kann,
damit es nicht allzu heftig wird?

Erfahrungen habe ich eher nicht, nur einen Sohn in dem Alter. Ich denke mit 13 sind die Kiddies nicht mehr so anfällig für Eifersucht gegen jüngere Geschwister…ihn selber berührt das neue Kind nicht weiter. Schwieriger wäre sicher ein gleichaltriges Kind der neuen Freundin im Haushalt. Meinem Sohn wäre wahrscheinlich wichtig, wenn er mit einem Geschwisterchen nicht gleich Pflichten aufgedrückt bekommt.

Unbedingt einbeziehen sollte man ihn in die Wohnungssuche bzw. die neue Verteilung des Wohnraumes…da denke ich kommt er auch mit Einschränkungen zurecht, wenn er vorher angehört wird, welche Lösungen er selber sehen würde. Die neue Freundin sollte auch nicht auf Krampf versuchen eine Mutterrolle zu übernehmen, sondern mehr Freundin sein. Meine Kinder leben zwar nicht bei ihrem Vater, kommen aber mit seiner neuen Frau auf der Ebene prima aus.

Alles gute für Vater, Mutter, Kind und Patentante…:wink:
Maid

Hallo Trilli,

als Außenstehende habe ich ein bißchen Erfahrung.
Wichtig für den Großen ist, dass er noch als Individuum wahrgenommen wird. Er sollte nicht hauptberuflich der große Bruder des Babys werden. Es ist sicher schön für ihn, wenn er weiterhin zu seinen Terminen (Sport, Hobby) gebracht wird, wenn die Eltern alles mit ihm unternehmen wie bisher.
Gleichzeitig kann es sein, dass er Register zieht, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Stört beim Milchflasche machen oder beim Telefonieren, und ist dann der personifizierte Frust. Da gilt es ihm klar zu machen, das er zusammen mit dem Baby das Lieblingskind ist, er muß sich diesen Titel teilen.
Mit viel reden, ein paar wohldosierten Aufmerksamkeiten, und mit seinen Pflicht für die Familie wächst er in diese Viersamkeit hinein, wie jeder andere Betroffene auch.

viele Grüße
grilla

Ja, stimmt.

Wenn es das Kind des Vaters des 13jährigen ist, dann ist das
Lütte sein Halbbruder ohne seine Halbschwester.
Stiefgeschwister sind nicht blutsverwandt…zumindest nicht
über die Eltern.

Hast Du glatt recht. Also ein Halbgeschwisterchen. Lustige Bezeichnung.

Meinem
Sohn wäre wahrscheinlich wichtig, wenn er mit einem
Geschwisterchen nicht gleich Pflichten aufgedrückt bekommt.

Ich glaube, das ist ein nicht ganz unwichtiger Punkt…:o)

Unbedingt einbeziehen sollte man ihn in die Wohnungssuche bzw.
die neue Verteilung des Wohnraumes…da denke ich kommt er
auch mit Einschränkungen zurecht, wenn er vorher angehört
wird, welche Lösungen er selber sehen würde.

Stimmt, von daher sollten ihm die beiden ziemlich bald erzählen, was los ist. Jedenfalls nicht erst, wenn sie ihm die neue Wohnung präsentieren.

Die neue Freundin
sollte auch nicht auf Krampf versuchen eine Mutterrolle zu
übernehmen, sondern mehr Freundin sein.

Du wirst lachen, das geht sehr deutlich von ihm aus, er sucht eine Mutter, weil seine eigene Mutter mehr der Freundin-Typ ist. Alex ist da recht zurückhaltend und Tom muss dem Jungen mal ab und zu sagen, dass er halblang machen soll.

Meine Kinder leben
zwar nicht bei ihrem Vater, kommen aber mit seiner neuen Frau
auf der Ebene prima aus.

Kann auch sein, dass er zu seiner Mutter ziehen will, das ist seine Entscheidung. Dann läuft es so wie bei euch auch.

Alles gute für Vater, Mutter, Kind und Patentante…:wink:
Maid

Danke! (Ist noch ein Weilchen hin)
Trilli

ein Pubi ist er ja auch noch…
Hallo Grilla,

er fängt leider jetzt an, auch ohne neues Kind in der Familie komisch zu werden, ich glaube, das liegt an der Pubertät :wink:

Und das macht Tom die meisten Sorgen. Florian ist jetzt schon nicht so leicht zu erreichen und fühlt sich schnell ausgegrenzt. Andererseits ist er aber auch total anspruchsvoll und nimmt so viel (Zuwendung, Geld, Zeit, Geschenke) wie er kriegen kann. Er ist wirklich ein netter Junge, aber eben nicht unkompliziert.

Grüße
Trilli

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Gespräch unter Männern.
Bin zwar nur Onkel…
Gebe aber trotzdem mal meinen Senf dazu.

Sein 13jähriger Sohn aus der Ehe lebt mit ihm zusammen. Die
beiden Männer verstehen sich gut und der Junge akzeptiert die
neue Freundin seines Vaters, scheint sie auch richtig gern zu
haben.

Das ist doch schon mal was.

Nun kommt es wie es kommen muss: Alexandra, die Freundin, ist
schwanger. Beide zukünftigen Eltern freuen sich auf das Baby
(die zukünftige Patentante auch!), wollen zusammenziehen und
versuchen, eine richtige Familie zu werden. Tom hat jetzt nur
die große Sorge: Wie sag ich es meinem Sohn?

Meiner Meinung nach wäre Offenheit das wichtigste. Der Sohn muß wissen, was gespielt wird. Der Sohn muß sich auch für voll genommen vorkommen… Ganz falsch wäre die „Hopplahopp, da bin ich“-Methode.

Sprich: ein sofortiges Gespräch unter Männern, ich würde sogar sagen, ohne dass die Freundin dabei ist. Darin muß klargestellt werden, dass

  • Die Freundin schwanger ist.
  • Ein Zusammenziehen die einzig senkrechte Lösung ist.
  • Er als Sohn vieleicht etwas weniger direkte Aufmerksamkeit bekommen wird, denn wenn das Baby mal da ist, ist erst mal Achterbahn und der Vater sich wirklich auf ihn verlässt und ihm auch vertraut, dass er ihn da unterstützt.
  • Aber dass sowohl Er selber als auch die „Neue“ immer immer immer für ihn da sind…
    Der Vater sollte dem Sohn durchaus auch seine Schwierigkeiten klarmachen, wie er es ihm nun sagt, was Sache ist. Jugendliche wollen von der Erwachsenen ernst genommen werden.

Die Reaktion kann von „Wahnsinn, is ja geil“ bis, „neeeeee“ laufen. Aber wenn der Sohn bereits von anfang an in die Schwangerschaft mit einbezogen wird, dann sollte es ganz gut laufen.
Wenn er sich zunächst Bedenkzeit ausbittet, oder ein wenig Zeit, um das alles zu verabeiten, dann sollte er die auch bekommen. Immerhin ist das schon ein bisschen viel für ihn… Erst die Mutter weg, dann neue Freundin des Vaters, dann neues Kind im anrollen…

Thema „Schwierig werden“: Kinder und Jugendliche sind ungemein sensitiv für Stimmungsschwankungen ihrer Bezugspersonen. Und möglicherweise spürt der Sohn, dass da „irgendwas“ ist.

Viel Glück wünscht
Mike

Hallo Trilli,

er fängt leider jetzt an, auch ohne neues Kind in der Familie
komisch zu werden, ich glaube, das liegt an der Pubertät :wink:
…(Zuwendung, Geld, Zeit, Geschenke) wie er
kriegen kann. Er ist wirklich ein netter Junge, aber eben
nicht unkompliziert.

ohje, diese Pubertät. Keine Ahnung, wie es mir mal ergehen wird, wenn Meine soweit sind.
Ich weiß nur, wie ich mit 13-15 Jahren war. An meine Aufs und Abs kann ich mich sogar noch erinnern, und daran, dass es mir gereicht hat, wenn „meine Regierung“ mich zufrieden ließ, mich trotz meiner Bockigkeiten nicht komplett ausschloß, und dass es irgendwie doch eine tolle Zeit war (Schule war noch nicht so entscheidend, Cliquenleben genossen, schon vieles gekonnt und gedurft).
Ich glaube, dass Pubis mit ihren Gefühlsschwankungen eh schon genug zu tun haben. Sie sind froh, wenn die Welt um sie herum ruhig bleibt, und dass nicht auf jeden Überschwang oder Unzufriedenheit reagiert wird, was so manchen Dämpfer natürlich nicht ausschließen soll, und so manche Umarmung nötig ist, auch wenn die Welt noch so feindselig zu sein scheint.

viele Grüße
grilla

Wenn es das Kind des Vaters des 13jährigen ist, dann ist das
Lütte sein Halbbruder ohne seine Halbschwester.
Stiefgeschwister sind nicht blutsverwandt…zumindest nicht
über die Eltern.

Hast Du glatt recht. Also ein Halbgeschwisterchen. Lustige
Bezeichnung.

…ja, klingt weniger ausgrenzend als ‚Stief-‘…dem hängt leider so etwas das Schneewittchenvorurteil an.

Ich weiß das deshalb so genau, weil ich sozusagen alles habe/hatte. Mein richtiger Bruder starb gleich nach seiner Geburt, nach dem ebenfalls frühen Tod meines Vaters bekam ich durch Neuheirat meiner Mutter mit einem ebenfalls verwitweten Mann einen großen Stiefbruder, eine gleichaltrige Stiefschwester und kurz darauf eine uns alle verbindende Halbschwester dazu. Da kannte man sich aus mit komplizierten Verwandschaftsbeziehungen und auch mit ‚deiner‘ ‚meiner‘ und ‚unserer‘ Oma . War aber für uns alle trotz der eigentlich traurigen Vorgeschichte immer auch eine Bereicherung.

Gruß Maid :wink:

10jährige hat 'Stief’geschwisterchen bekommen
Hallo Trilli,

das kenne ich. :smile: Mein Freund hat eine Tochter aus erster Ehe, 10 Jahre alt, die Wochenends oft bei uns ist - und als ich vor nunmehr einem Jahr schwanger wurde, da war das auch eine sehr wichtige Frage für uns: „Wie sagen wir’s dem Kinde“?

Es gibt ein paar wichtige Regeln:

  1. Natürlich damit umgehen. Die beiden kommen um das Geständnis nicht herum. Also Augen zu und durch. Sie sollten es dem Jungen frühzeitig erzählen, bevor er es selber merkt (13jährige sind gar nicht so dumm, wie man denkt *g*). Laßt ihn spüren, daß das ein Grund zur Freude ist, auch für ihn.
    Die Wahl der Wort ist wichtig. Unten hieß es ja schon richtig: Kein Stief geschwisterchen. Und nicht „unser“ Kind (im Sinne von: Mamas und Papas), sondern „unser aller Baby“, das neue Familienmitglied etc.

  2. Das erste Kind spüren lassen, daß man es liebt und es einem wichtig ist, ohne das in Zusammenhang mit dem neuen Geschwisterchen mehr als sonst zu betonen. Wenn die beiden werdenden Eltern erst jetzt anfangen, dem Jungen ständig zu sagen, wie lieb sie ihn haben, und immer wieder betonen, daß sie ihn nie, niemals nie weniger lieb haben werden als das neue Baby, wird er erst recht mißtrauisch.

  3. Ihn in die Verantwortung nehmen. Ganz wichtig. Bloß nicht „Sei vorsichtig mit dem Baby“. Ihn vonAnfang an mit einbeziehen, ihm wickeln beibringen, ihn das Geschwisterchen tragen lassen. Ihm klar machen, daß es nun an ihm ist, das neue Geschwisterchen zu beschützen und sich darum zu kümmern. Dadurch merkt er, daß er durch den Neuankömmling nicht verdrängt wird, sondern eine neue Aufgabe bekommt.
    In der von Dir geschilderten Situation ist es natürlich noch komplizierter, da ja nun zusammen gezogen werden soll. Auch da hilft meines Erachtens, den Jungen einzubeziehen. Laßt ihn mitplanen und mithelfen, damit er sich als aktives, wichtiges und ernstgenommenes Mitglied der Familie fühlt.

Und zum Trost schildere ich kurz, wie es bei uns ablief: Mein Freund und ich schleppten uns wochenlang mit der Frage rum, wie wir es der großen Schwester klarmachen sollten. Schließlich hat sie Probleme mit der Mutter, fühlt sich von ihr ungeliebt und hat bei uns ihre emotionale Zuflucht - und dann soll ihr ein Geschwisterchen das streitig machen? Wir machten uns viele Sorgen, wie sie reagiert. Aber es half ja alles nichts, sie mußte es erfahren, bevor mein Bauch unsäglichen Umfang angenommen hatte… :wink:
Also sagten wir es ihr eines gemütlichen Abends - ehrlich, ich hatte richtig weiche Knie. Und sie? Sie fiel uns um den Hals und heulte fast vor Freude uns sagte, sie hätte nie gedacht, daß sie doch noch ein Geschwisterchen bekommt. Von dem Tag an sagte sie nur „mein Brüderchen“, rief täglich an um zu fragen, wie es mir geht, und auch heute, wo der kleine Bruder 3 1/2 Monate alt ist, liebt sie ihn heiß und innig und rennt als erstes zu ihm, wenn sie übers Wochenende kommt.

Also: Nicht allzu nervös werden. Bei dem großen Altersunterschied ist so ein Babygeschwister für die meisten Kinder was Feines. :smile:

Liebe Grüße,
Nike

Hallo Nike,

die klingt ja echt nett und aufbauend, eure Geschichte. Ich hab jetzt am WE mit Tom gesprochen und er sieht die Situation inzwischen sehr viel entspannter. Und der Junge tendiert im Moment sowieso eher dazu, zur Mutter zu ziehen, also könnte sich das alles noch weniger aufregend entwickeln.

Vater und Sohn haben ja zum Glück ein gutes Verhältnis, also wirds schon gut gehen. Und ich freu mich sehr auf das Kleine. Ende Februar soll es wohl kommen.

Grüße
Trilli

Die neue Freundin
sollte auch nicht auf Krampf versuchen eine Mutterrolle zu
übernehmen, sondern mehr Freundin sein.

Du wirst lachen, das geht sehr deutlich von ihm aus, er sucht
eine Mutter, weil seine eigene Mutter mehr der Freundin-Typ
ist.

Hi,

dann könnte es natürlich doch Eifersuchts-Probleme geben…

Gruß
Nelly