160.000km viel für einen Mercedes Benz?

Hallo, habe die Möglichkeit in der Verwandtschaft günstig einen gebrauchten Mercedes Benz zu kaufen (genaues Modell leider noch unbekannt, C oder E Klasse, Baujahr 2001, 160PS, Benziner). Auto Scheckheft gepflegt, Immer Kundendienst in Vertragswerkstatt. Der Motor hat 160.000km auf der Anzeige. Da ich aus der Opel Corsa-Welt komme, habe ich von den Benz Motoren keine Ahnung. Mich würde interessieren wie lange ich das Auto (vom Motor her betrachtet) wohl noch fahren kann? Sind 160.000 km viel für den Wagen?

Hi,

Sind 160.000 km viel für den Wagen?

Die Laufleistung von umgerechnet ca. 17.777 km pro Jahr läßt zumindest darauf schließen, daß der Wagen überwiegend nicht im Kurzstreckenbetrieb gefahren wurde, welcher Gift für den Motor wäre. Stimmt das? Wurde er in den letzten Jahren eher viel oder wenig/Kurzstrecke gefahren?
Meiner Meinung nach OK (das sage ich jetzt mal so, ohne den sonstigen Zustand des Wagens zu kennen).

Gruß S

Hallo,
ja er wurde eher dazu verwendet in den Urlaub zu fahren - also Langstrecken. Wöchentlich dann noch zum Einkaufen in die Stadt, dann war es eher eine kurze Strecke.

Aber keine täglichen Fahrten zur Arbeit & Co.

Zunächst mal sind 160.000km / 9 Jahre ca. 18.000km im Jahr.
Das ist eher unterdurchschnittlich, muss aber nichts heißen.
Mir sind z.B. sogenannte Rentnerautos absolut suspekt, die nur 5000km oder so im Jahr gefahren wurden. Da wird der Motor nie richtig warm, Kondensat sammelt sich im Motoröl und die ganze Maschine leidet überproportional.

Ebenso würde ich ein Handelsvertreter-Auto auch nicht kaufen, welches vielleicht 70.000km im Jahr gelaufen ist - aber eben oft auch „auf Anschlag“ gefahren wurde - und das vermutlich vom ersten Kilometer an.

Für einen Motor ist bei sachgemäßem Umgang eine Fahrleistung von 160.000km noch nicht mal die Hälfte der Lebenserwartung (meine beiden letzten Autos habe ich mit je über 300.000km verkauft, deren Motoren waren hinsichtlich Öl- und Kraftstoffverbrauch voll in Ordnung).

Aber keine täglichen Fahrten zur Arbeit & Co.

Wobei das ja keine Kurzstrecke sein muß. Mein Weg zur Arbeit beträgt ca. 30 km, da wird der Motor auch schön warm.

Gruß S

Ne, wollte damit auch aussagen, dass das Auto nicht einmal jeden Tag bewegt wurde.

Also du würdest sagen das ist ok und der hält auch noch ein paar Jahre?
Wie gesagt ansonsten ist das Auto top, Scheckheft gepflegt.

Also du würdest sagen das ist ok und der hält auch noch ein
paar Jahre?
Wie gesagt ansonsten ist das Auto top, Scheckheft gepflegt.

Das kann ich natürlich nur vermuten auf Basis Deiner Angaben, ohne das Auto gesehen zu haben. Ich weiß ja z. B. nicht, wie der Vorbesitzer damit umgegangen ist. Man kann auch innerhalb von 160.000 km einen Motor zuschanden fahren, indem man ihn z. B. stets bis zum Gehtnichtmehr tritt.

Genauer kann das nur ein Fachmann vor Ort beurteilen (z. B. TÜV-Gebrauchtwagencheck oder so).

Gruß S

ok da ich den faher aber kenne, weiß ich dass sorgsam mit dem auto umgegangen wurde… ok danke für die hilfe

Ugh.

Ein Benz mit ca. 160 PS von 2001 hat einen Hubraum irgendwo ca. 2,3 bis 2,8 l (Benziner). Eine Laufleistung von 160000 km ist für einen solchen Motor im Prinzip gar nix - wenn das Auto scheckheftgepflegt ist, müsste auch immer genug Öl drin gewesen sein. Und wenn er, wie du schrubst, überwiegend längere Strecken gefahren ist, sehe ich da motorseitig kein Problem. Die Sitze würde ich mir allerdings mal anschauen: wenn Benjamin Blümchen das Auto gefahren hat, könnte der Fahrersitz inzwischen ein wenig niedriger sein, als das konstruktiv vorgesehen war.

BTW: Für einen solchen Motor ist es viel weniger problematisch, wenn er ab und zu mal gedroschen wird, als wenn es immer nur zum Brötchen holen und retour geht. Ständig auf Anschlag kann man den sowieso als geistig normaler Mensch nicht fahren; Dauerbetrieb Autobahn ist wesentlich weniger verschleißträchtig als Kurzstrecke in der Stadt. Bei einer Drehorgel mit 1300 Kubik sieht das schon wieder ganz anders aus …

Gruß CBB

Aaalso…

Der Motor hat ne für das Alter eher unproblematische Laufleistung. Außerdem sind die Motoren auch nicht unbedingt die Schwachstelle bei Benz’.

Bei einem BJ '01 Modell würde ich mir wesentlich mehr Sorgen um die vielen vielen katastrophalen Rostnester machen, und ob die evtl. schon mal bei Benz in der Werkstatt auf Kulanz behoben wurden, bzw. ob die da ggf. mal was machen müssen. Gerostet haben aus diesen Baujaren C- und E- Klassen gleichermaßen. Prüfe also vorwiegend den Zustand der Karosseriesubstanz, dort liegen die nennenswerten Mängel bei Mercedes-Fahrzeugen begraben.

Motorprobleme hatte Mercedes erst mit den aktuellen Common Rail Motoren, als man aus Kostengründen versuchte, bei den Injektoren von Bosch auf Delphi umzusteigen. Aber auch das ist inzw. überwunden.

Gruß, Jo

ok da ich den faher aber kenne, weiß ich dass sorgsam mit dem
auto umgegangen wurde… ok danke für die hilfe

Hallo!

Versteife Dich nicht den auf den Motor. Ein Defekt ist hier auch bei häufigem Kurzstreckenbetrieb sehr unwahrscheinlich.
Sehr viel spannender sind bei C- und E-Klasse aus diesen Baujahren die Rostschäden. Mein E 320 CDI von 2001 war in 2007 unter der hinteren Stoßstange quasi weggerostet. Alle Türen sowie die Heckklappe hatten starke Rostschäden. Das Auto war ein checkheftgepflegter Garagenwagen mit 150.000 Km auf der Uhr. Standheizung, Getriebe, Injektoren (Diesel), Turbolader, Querlenker zahllose Elektronikfehler wurden in 2 Jahren für über 10.000 Eur auf Garantie behoben.
Fazit: Finger weg von der Serie W/S 210 (damalige E-Klasse).

Ausserdem ist ein evtl. vorhandenes Automatikgetriebe im Alter ein Thema. Hier ist auf alle Fälle alle 80.000 Km ein Ölwechsel mit Spülung durchzuführen. Das solltest Du sofort nach Kauf erledigen lassen.

Wenn der von Dir avisierte Wagen weitgehend (komplett gibt es nicht. Garantiert) rostfrei und gut gepflegt ist, kannst Du ihn natürlich trotzdem für kleines Geld kaufen und nach 4 Jahren billig weitergeben. Bei Benzinmotoren sind die meisten der o.g. Defekte kein Thema und insgesamt ist der alte E ein superbequemes, leises und sehr geräumiges Auto.
Man hätte eben die Ingenieure das Modell zuende entwickeln lassen sollen, anstatt die Kaufleute mit dem Rotstift an den faqlschen Stellen einsparen zu lassen…

Gruß,
M.