160 volt trotz Licht aus

hallo zusammen, ich hoffe auf eine schnelle Antwort, habe gleich einen Termin mit meinem Elektriker… also ich habe versucht in der Garage eine Lampe zu montieren und obwohl ich den Lichtschalter ausgemacht habe, kommen da noch 160 Volt an. Kann mir einer sagen ob das normal ist und wie sich das auf den Stromverbrauch auswirkt? Danke schon mal im Voraus und Grüße aus Viersen!

Moin daboeng,

also der Satz: „…kommen da noch 160 Volt an…“ ist eher unglücklich gewählt, besonders dann, wenn man sich später mit einem Fachmann auseinandersetzen muß…

Die Frage wäre WELCHE Spannung Du gemessen hast, also zwischen welchen Punkten.

Häufig trifft man auf Schaltungen, bei denen mit dem Schalter nicht die Phase unterbrochen wird, sondern der Rückleiter, dann kann man natürlich Spannung messen an der Fassung zwischen der Phase und einem anderen Meßpunkt…

Auf den Stromverbrauch wirkt sich das wahrscheinlich nicht erheblich aus, aber auf die Sicherheit…

Gruß EasyJoel

hallo zusammen, ich hoffe auf eine schnelle Antwort, habe
gleich einen Termin mit meinem Elektriker… also ich habe
versucht in der Garage eine Lampe zu montieren und obwohl ich
den Lichtschalter ausgemacht habe, kommen da noch 160 Volt an.

Unzählig sind die Anfragen wegen dieses „Problems“.
Du misst mit einem Digitalmultimeter. Das hat einen sehr hohen Innenwiderstand, ist also hochsensibel und belastet bei der Messung die Spannungsquelle fast gar nicht.
Und Du hast eine Leitung von x Metern Länge vom Schalter zur Abzweigdose. Dort befindet sich die Ader, die 230V Dauerspannung führt und diejenige, die zur Leuchte im eingeschalteten Zustand 230V führt. Diese beiden Adern bilden einen Kondensator mit sehr kleiner Kapazität. Und der lässt Wechelströme im µA-Bereich durch, welche bei einem hinreichend empfindlichen, hochohmigen Messgerät ggf. sogar zum Vollausschlag auf 230V führen können.
Und wenn dann noch z.B. eine Glimmlampe im Schalter drin ist, die Dir im ausgeschalteten Zustand das Auffinden des Schalters erleichtern soll, dann fließt oft auch der Glimmlampenstrom im ausgeschalteten Zustand zur Leuchte und bringt das Messgerät zum Ausschlagen.

Kann mir einer sagen ob das normal ist

Wer misst, misst Mist. Jede Messung ist nur so gut, wie deren Interpretation durch den Benutzer.
Ja, es ist normal.
Du kannst sogar an einem ca. 1m langen Stab, den Du einfach nur in die Luft hälst, Spannungen abgreifen, die Du nach ausreichender Verstärkung zum Musik hören benutzt, nennt sich „Radio“. Ist nicht ganz der selbe Effekt, aber sollte Dir verdeutlichen, dass auch ohne direkten Kontakt zweier Adern ein kleiner Strom fließen kann.

und wie sich das auf
den Stromverbrauch auswirkt?

Dieser Aspekt der „Ich messe Spannung wo keine sein sollte“ Problematik ist neu.
Kurzum:
Ja, es kommt zu einem Stromfluss durch eine Leuchte, wenn sie angeschlossen ist.
Angenommen, das Multimeter habe einen Innenwiderstand von 10 MOhm und zeige 160V an, dann fallen 70V am „Kondensator“ oder an der Glimmlampe ab, es fließt ein Strom von 160V / 10000000 Ohm = 16µA. Somit hat der „Kondensator“ 70V / 16µA = 4,735 MOhm Widerstand.
Kommt da jetzt eine 100W Glühlampe dran, deren Widerstand ich jetzt mal einfach vernachlässige, dann fließen demnächst ständig 230V / 4,735 MOhm = 48,57µA Strom. Das wären 0,01117W. Im Jahr 97,86 Wh, entsprechen 2 Cent Kosten.

Um sicher zu gehen, dass da nicht doch der Wurm drin ist, einfach mal etwas Last dran hängen und dabei messen. Der Fachmann benutzt deswegen einen Spannungsprüfer mit relativ niedrigem Innenwiderstand, der zeigt nur an, wenn auch wirklich Dampf dahinter steckt.

Wenn gleich der Elektriker kommt, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit ein solches Messgerät aus der Tasche ziehen.