Guten morgen,
den Untergang haben wir schon hinter uns. „Freiheit“ kann man
das zumindest kaum noch nennen - wir dürfen zwar noch eine
ganze Menge, aber uns wird dabei stetig auf die Finger
geschaut, und es _wird_ einem im Zweifelsfall Jahre später vor
die Nase gehalten. Es gibt da interessante Berichte, zu
welchen unmöglichen Gelegenheiten Fehlschlüsse der Dienste als
„Bedenklichkeiten“ wieder auftauchen…
ach weißt Du, Anfang der 90er wurde das Ende des Datenschutzes beschrieen, als die Chipkarte als Nachfolger der Krankenscheine eingeführt wurde. Bis heute warte ich auf den ersten Skandal in diesem Zusammenhang.
Seit gut 30 Jahren gibt es die Möglichkeit, mit ec- und inzwischen Maestrokarte an Automaten Geld abzuheben, was lt. Extremdatenschützern eine widerliche Datenspur erzeugt. Bis heute warte ich auf den ersten Skandal in diesem Zusammenhang.
Und was haben die Datenschutzfundamentalisten gezetert, als in den 90ern die ersten Kundenkarten eingeführt wurden. Der gläserne Kunde wurde prophezeit, personalisierte Werbung und der allgemeine Untergang des Datenschutzes. Ich bekomme kaum Werbung und das bißchen Zeug, das von Payback und Konsorten kommt, könnte allgemeiner und weniger auf mein Konsumverhalten zugeschnitten nicht sein. Ohne mein Konsumverhalten aufgrund der Rabattsysteme geändert zu haben, habe ich bis heute mit den Systemen gute 500 Euro gespart. Somit warte ich auch hier auf den ersten Skandal.
Will sagen: Alle zwei Tage steht irgendein Rufer in der Wüste und ein andere in der Schafsherde, der „Wölfe, Wölfe“ schreit. Letztes Jahr wurde die Vogelgrippe-Sau durchs Dorf und durchs Forum getrieben und derzeit macht das Robert-Koch-Institut die Menschenheit mal wieder mit einem Kotz-und-Kack-Virus kirre, an dem Hunderte, wenn nicht gar Millionen Menschen sterben könnten. Dumm nur, daß man das vor zwei Jahren auch so prognostizierte und die Zahl der Infizierten nicht nennenswert höher war als sonst.
Über gut zehn Jahre hinweg entblödete sich ein gewisser Börsenguru nicht, eine Baisse vorherzusagen und als sie dann eintraf, fühlte er sich bestätigt, nur daß man vorher zehn Jahre fast kontinuierlichen Kursanstieg verpaßt hatte.
Beim Datenschutz sehe ich das genauso: Die Leute, die davon leben, daß Datenschutz ein Thema ist, sehen ihn verständlicherweise überall und natürlich medienwirksam gefährdet, genauso wie der ADAC bei jedem gesetzgeberischen Furz die Autofahrer in den Ruin getrieben sieht.
Kurzum: Ich bilde mir meine Meinung lieber selbst.
Gruß,
Christian