2 Automaten parallel geschaltet

Hallo zusammen. Folgendes Bild: In einer Wohnungsinstallation ist es offenbar so, dass zwei vormals unabhängige Stromkreise in einer der Abzweigdosen miteinander verklemmt wurden. Also einfach auf „Verdacht“ zwei schwarze Drähte eigentlich unabhängiger Stromkreise miteinander verklemmt. (wo das passiert ist, ist noch nicht bekannt) Das hat zur Folge, dass nun die beiden B16-Automaten dieser beiden Stromkreise parallel geschaltet sind. D.h. man muss schon beide Automaten abschalten um die Steckdosen stromfrei zu schalten. Das ausschalten nur eines der beiden Automaten bringt nichts. 

Nun bin ich der Meinung, dass die Automaten dadurch ihre Funktion insofern einbüßen, als dass sie erst bei der doppelten Überstromlast auslösen. Durch die Parallelschaltung eben.

Ein Elektromeister (!) versucht mir aber zu vermitteln das sei nicht so. Ob nun parallel oder in Reihe, die Automaten würden bei angegebenen Überstrom auslösen. Man könne also alles so lassen wie es ist.

Hallo!

Nein, das kann man so nicht lassen ! Und die Aussage des E-Meister ist mind. missverständlich.

Das man nach Einzelabschaltung noch Spannung anliegen hat bedeutet eine hohe Unfallgefahr, wenn man nur der Beschriftung des Stromkreises vertraut, abschaltet und dann an der Leitung arbeiten will.
Im Kurzschlussfall lösen beide Automaten aus, zwar etwas verzögert, aber schnell genug(wenn alles sonst stimmt).
Im Überlastfall aber schon nicht mehr. Der Strom teilt sich auf, wie auch immer, also kann man es schon vereinfacht als 32 A Automat ansehen.
Bedeutet hohe Brandgefahr.

Und nur mit Glück kam es ja nicht zum Kurzschluss, weil offenbar beide Leiter an der selben Phase liegen. Andernfalls hätte man einen Kurzschluss zw. 2 Phasen gehabt.

Automaten lösen NIE bei dem angegebenen Strom (hier 16 A) aus !
16 A kann dauernd fließen.

Und wenn man so einen Murks macht und 2 x 16 parallel legt, dann muss doch auch dem E-Meister einleuchten, der Strom nach den Automaten teilt sich auf. Bestenfalls eins zu eins.
Dann könnte also hinter den Automaten 32 A fließen ohne Auslösung, weil ja 2 x 16 A durch die 2 Automaten fließen und nichts passiert.

Nichts, außer es werden die für 16 A ausgelegten Aderquerschnitte von 1,5 mm² ,bestenfalls 2,5 mm² stark überlastet und warm/heiß = geht bis zum Brand.

2 gleiche Automaten in Reihe wäre unschädlich, aber natürlich total unüblich und sinnlos.

Also, lasse Elektriker(einen anderen!) kommen und Fehler umgehend beheben.

MfG
duck313

Hallo Einzelner

In einer Wohnungsinstallation ist es offenbar so, dass zwei vormals unabhängige Stromkreise in einer der Abzweigdosen miteinander verklemmt wurden… wo das passiert ist, ist noch nicht bekannt. Das hat zur Folge, dass nun die beiden B16-Automaten dieser beiden Stromkreise parallel geschaltet sind

Ein Elektromeister (!) versucht mir aber zu vermitteln das sei nicht so. Ob nun parallel oder in Reihe, die Automaten würden bei angegebenen Überstrom auslösen.

Wenn ich so was lese. kommt mir immer der Titel eines uralten Kriminalromans in den Sinn: „Auch ein Waschbär kann sich irren!“

In diesem Fall analog dazu: „Auch ein Meister kann sich irren!“

Der Überstrom eines Verbrauchers, der in einem der beiden miteinander verbundenen Stromkreise auftritt, verteilt sich zwar nichtt gleichmäßig auf die beiden Automaten, sondern die Stromverteilung ist abhängig von den Leitungswiderständen zwischen den Automaten und dem defekten Verbrauchern, aber auf jeden Fall löst der am stärksten belastete Automat entsprechend seiner Kennlinie, Nennwert 16A, aus. Bis dahin hat der andere Automat aber einen Teil des (Über)stroms geliefert, so dass an der Schadstelle ein deutlich höherer Strom . im ungünstigsten Fall also 32A, fließen kann, bevor die Automaten auslösen. Wenn einer der Automaten dann ausgelöst hat, kommt der zweite natürlich unmittelbar hinterher.

Allgemein raten wir hier den Fragestellern immer, in allen Fällen von Problemen mit Netzspannung einen Fachmann zuzuziehen. Wenn ich aber so etwas wie jetzt hier lese, kommen mir Zweifel, ob dieser Rat sinnvoll ist.

Man könne also alles so lassen wie es ist.

Auf keinen Fall, das ist brandgefährlich!!!

Zieh unbedingt einen FACHNANN hinzu!

Gruß merimies

Hallo Fragewurm,

Ein Elektromeister (!) versucht mir aber zu vermitteln das sei
nicht so. Ob nun parallel oder in Reihe, die Automaten würden
bei angegebenen Überstrom auslösen. Man könne also alles so
lassen wie es ist.

Wo hat denn der seine Zulassung gewonnen?

Als Notlösung solltest du einen Automaten abschalten und mit Klebeband verhindern, dass er einfach wieder eingeschaltet wird.

Dann wird wenigstens bei 16A abgeschaltet.

Der Automat heisst eigentlich Leitungs Schutzschalter (LS), also er soll die Leitung vor Überlastung, und dich vor einem Kabelbrand schützen.

Die 16A bedeuten, dass über unbestimmte Zeit dauernd 16A beziehen kann, ohne, dass der LS auslöst.
Allerding löst ein 16A Typ B bei 23A erst nach etwa einer Stunde aus. 48A kann ich für maximal 10s beziehen, ohne, dass der LS auslöst.

Neben den Leitungen sind auch Steckdosen und Schalter nicht für 32A ausgelegt, bzw. zugelassen. Dies sollte der Meister aber auch wissen!

Praktische Probleme gibt es vor allem 2:

  1. Die Leitung kann überlastet werden, weil einfach zu viele Verbraucher angeschlossen werden.
  2. Nicht bei jedem Kurzschluss, fliessen gleich 100A, welche den LS zum sofortigen abschalten bringen. Wenn der Kurzschluss einen entsprechenden Überganswiderstand aufweist, können da auch nur 30A fliessen …

Also wenn möglich, solltest du dir einen Meister suchen, welcher die Grundlagen der E-Technik verstanden hat!

MfG Peter(TOO)

Moin Moin,

Die Paralelschaltung von Schutzorganen ist nicht unüblich(in der Industrie) und Ringleitungen sind in Energieversorgungsnetzen(Deutschland) die Regel… im Hausgebrauch allerdings eher nicht.

Ein Elektromeister (!) versucht mir aber zu vermitteln das sei
nicht so. Ob nun parallel oder in Reihe, die Automaten würden
bei angegebenen Überstrom auslösen.

etwas missverständlich…der Automat löst entsprechend seiner Charakteristik (ich hoffe „B“) aus. Also irgendwo aufwärts von 16A…
Bei einer Parallelschaltung von zwei Schutzorganen(hier Leitungsschutzschalter) löst jedes Schutzorgan(hier grösser 16A)entsprechend seines Wertes aus.
Aber
der Strom den du zB. an einer Steckdose „abzapfen“ kannst, wären 32A. Damit überlastest du die Leitungen bzw. deine Steckdosen…nicht aber die Schutzorgane…und wird es brandgefährlich.

Man könne also alles so
lassen wie es ist.

NEIN!!!…da ich davon ausgehe das deine Leitungen und Steckdosen nicht für 32A ausgelegt sind.

Gruß Angus

Hallo,
diese Erste Hilfe moechte ich hervorheben

Als Notlösung solltest du einen Automaten abschalten und mit
Klebeband verhindern, dass er einfach wieder eingeschaltet
wird.
Dann wird wenigstens bei 16A abgeschaltet.

Und anschliessend in Ruhe nach der Verbindung suchen.
Raeumlich, an welchem Teil der Installation wurde zuletzt gearbeitet?
An welche Abzweigdosen und Schalter kommt man gut dran zum Kontrollieren?
Als Notbehelf koennten beide abgehenden Leitungen an denselben Leitungsschutzschalter gelegt weren, Arbeit eines Elektrikers im Sicherungskasten.
Gruss Helmut

Hallo,

Als Notbehelf koennten beide abgehenden Leitungen an denselben
Leitungsschutzschalter gelegt weren, Arbeit eines Elektrikers
im Sicherungskasten.

Wieso nur Notbehelf?
Das ist die einfachste, schnellste und preiswerteste Lösung
…in 30s erledigt

Gruss Helmut

Gruß Angus

Wieso nur Notbehelf?

Ja, es ist schnell und sicher.
Notbehelf, weil aus den vielen angeschlossenen Steckdosen zusammen kommen nur 16A raus, frueher 32A maximal.
Gruss Helmut

Hallo Angus,

Wieso nur Notbehelf?

Notbehelf deshalb, weil durch den Zusammenschluss, jetzt nur die halbe Leistung zur Verfügung steht!

Eigentlich sollten, verteilt auf zwei Stromkreise, 2x16A zur Verfügung stehen.

Das ist die einfachste, schnellste und preiswerteste Lösung
…in 30s erledigt

Für den Elektriker!

Das mit dem Klebeband kann der Kunde selber machen, dann ist zumindest die Brandgefahr gebannt.

MfG Peter(TOO)