Und das andere Anliegen ist die Frage nach Backup Programmen:
Ich erblickte oftmals Software für Backups und
Sicherheitskopien der Daten überall in Zeitschriften und dem
Internet, sogar ein Brennprogramm hat diese Funktion. Nun
frage ich gewiss nicht nach dem Sinn von Backups und
Sicherheitskopien, der sollte nicht bestreitbar sein sondern
möchte als jemand, der solche Programme nice benutzt hat,
erfahren, was z.B ein Backup Programm kann, dass „Copy+Paste“
nicht könnte, ausser vielleicht irgendwelcher Gimmicks wie
automatisch z.B eine Sicherheitskopie im erwünschten
Zeitintervall von einer Datei meiner Wahl anfertigen?
Das lässt sich mit dem Task-Manager (aka. „at“ Befehl) auch automatisieren
und sowohl inkrementelle als auch differenzielle Backup-Strategieen kann man durch Manipulieren des „Archive“ Attributs mit Attrib genauso gut selber erreichen. Probleme mit gelockten Dateien umgeht man elegant, indem man das Backup nicht im Hintergrund automatisiert, sondern unter einem eigenen Account laufen lässt. Per Autostart wird das Backup angestoßen, sobald man sich mit diesem Account einloggt, und am Ende des Backups wird der Rechner per shutdown Befehl automatisch heruntergefahren.
Wenn man also ein wenig Stapeldateiprogrammierung beherrscht, und so lange es nur um das gelegentliche Sichern eines Benutzerdatenbestandes auf immer die selbe USB Festplatte geht, gibt es tatsächlich wenig Gründe, sich auf ein spezialisiertes Backup-Programm einzulassen.
Was können die mehr?
* sie behaupten (!) auch in Benutzung befindliche Dateien sichern zu können, teilweise behaupten sie sogar, das laufende Betriebssystem sichern zu können, und bieten auch eine Boot-Lösung um es im Total-Defektfall wieder herstellen zu können (der Rechner ist ohne Betriebssystem ja nicht mehr startfähig). Sie sichern mit dem Betriebssystem außerdem zahlreiche wichtige Datenbestände mit, an die man sonst nur schlecht herankommt, ich denke da z.B. an gespeicherte Passwörter und Anmeldedaten zu x Webseiten, die nur noch der Browser kennt.
* sie haben normalerweise einen eigenen „Taskplaner“ dabei um zeitgesteuerte Backups zu starten, und können das Backup auch ohne Benutzeranmeldung im Hintergrund ziehen, Optionen wie inkrementelle und differenzielle Sicherungen gibt es als wählbare Optionen per Klickibunti --> Eigenprogrammierung entfällt.
* sie führen eine Medienverwaltung und eine durchsuchbare Datenbank mit, welche Dateien wann gesichert wurden und wo und auf welchen Sicherungsmedien sie zu finden sind. Das ist extrem nützlich wenn man gelöschte Dateien von anderen Benutzern wiederherstellen muss, da man dann oft nicht weiß, wo die Originale gespeichert waren, oder wenn man Sicherungssätze verwendet, da man sonst alle Sicherungssätze mühsam abklappern muss um die letzte Version einer Datei zu finden.
* sie können Dateien unabhängig von Berechtigungen sichern und wieder herstellen
* sie bieten Zusatzoptionen zum Sichern exotischer Datenbestände, z.B. Exchange Server, SQL Server, usw.
* Sie bieten Agenten zum Sichern von Rechnern über das Netzwerk, ohne dass das Sicherungsprogramm auf dem anderen Rechner laufen muss (wohl aber der Agent).
* sie bieten eine eingebaute Kompression - wie viel sie allerdings bringt hängt von den Daten ab.
* Sicherungen können passwortgeschützt werden
Nachteile haben sie natürlich auch.
* Wer sich blind auf sein Sicherungsprogramm verlässt ohne es je auf die Probe zu stellen kommt im Notfall drauf, dass das Wiederherstellen eines Rechners mit einem simplen Mausklick entweder gar nicht funktioniert, oder den Schaden sogar noch vergrößert.
* Die Daten landen in einem geschlossenen Container, aus dem man sie nur mit dem selben Sicherungsprogramm wieder herauskitzeln kann.
* Da es mit der Intelligenz der Lösungen nicht weit her ist, und wir beim Benutzer keine solche voraussetzen, läuft es immer darauf hinaus „alles“ zu schern. Das dauert lang, und frisst unglaublich viel Speicher.
„Profilösungen“ haben ihre Wurzeln im professionellen Bereich, wo Administratoren zentrale Server automatisiert sichern müssen mit Dateien drauf, die ihnen nicht gehören, auf die sie also möglicherweise selbst keine Zugriffsberechtigungen haben.
Warum müssen wir das überhaupt diskutieren? Bis vor einigen Jahren war Sicherung im Privatbereich kein Thema. Erstens waren die selbst erstellten Inhalte nicht übermäßig groß, leicht zu lokalisieren, passten locker auf einen USB Stick oder sogar eine Floppy, und Hand aufs Herz, allzu wertvoll waren sie meistens auch nicht.
Aber in letzter Zeit haben viele Benutzer begonnen, sich Terabyte Platten mit unersetzlichen digitalen Urlaubsbildern, Bezahlmusik und Bezahlvideos anzuhäufen. Wichtige Hilfsdaten wie DRM- und Anmeldeinfos und Favoritenlisten werden von Programmen wie dem Internet Explorer irgendwo in der Tiefe undokumentierter Dateien und Registry-Einträge versenkt, und sind nicht mehr vernünftig sicher- und wiederherstellbar. Dementsprechend teuer kommt ein Datenverlust zu stehen.
Weiters haben viele herausgefunden, dass Festplatten weit öfter ausfallen als es die Hersteller mit ihren künstlich aufgehübschten MTBF Angaben zugeben, und dass ein unvorsichtiger Mausklick auf „Löschen“ bei Wechselmedien, wo Windows mit seinem Papierkorb kein Auffangnetz bereitstellt, fatale Folgen hat.
Die Hersteller von Backup-Lösungen sehen da ein zusätzliches Geschäftsfeld.
Gruß und Kuss Zera
Gruß nehme ich gerne entgegen, über den Kuss muss ich noch ein wenig nachdenken 
…Armin