2 RCD 30mA in Reihe

Hallo zusammen,

nur mal so zur Absicherung:

Habe ein Gerät mit eigenem RCD 30mA in der Zuleitung bekommen, das an eine Steckdose soll, die ebenfalls an einem 30mA RCD hängt.

Liege ich richtig, dass:

  1. Solange kein Fehler auftriff dies kein Problem darstellt
  2. Im Fehlerfall beide aufgrund des identischen Fehlerstroms auslösen

Will das Gerätekabel ungern anfassen (wg. Gewährleistung) aber die Doppeltauslösung würde mich schon stören, da das Ding ziemlich unzugänglich angeschlossen sein wird. Selektivität über einen Austausch des fest installierten RCD mit kleinerem Fehlerstrom macht mir angesichts der vorhandenen 30mA etwas Sorge. Nicht, dass das Ding dann ständig fällt, nur weil jemand hustet. Oder kann man das wagen?

Gruß vom Wiz

Hallo,
grundsätzlich ist das technisch unbedenklich, wenn die Installation in Ordnung ist.
Ein Vorhersage welcher der beiden Schutzschalter zuerst auslöst lässt sich wegen der Toleranzen nicht sagen.
Aber: Die Unzugänglichkeit sollte kein Problem sein, denn der Schalter löst nur bei Fehlerströmen aus; und das sollte im Normalfall NIE der Fall sein.
Und zum regelmäßigen Test per Taste muß du ihn eh erreichen können :wink:

Gruß Jörg

Hallo Wiz

Habe ein Gerät mit eigenem RCD 30mA in der Zuleitung bekommen, das an eine Steckdose soll, die ebenfalls an einem 30mA RCD hängt.

Liege ich richtig, dass:

  1. Solange kein Fehler auftriff dies kein Problem darstellt

Ja

  1. Im Fehlerfall beide aufgrund des identischen Fehlerstroms auslösen

Jein!

Wenn in dem fraglichen Gerät ein satter Erdschluss auftritt, werden mit größter Wahrscheinlichkeit beide RCD auslösen.

Tritt aber, z.B. durch Feuchtigkeit in diesem Gerät ein „schleichender“ Erdschluss auf, so wird möglicherweise, auch infolge Bauteiletoleranzen, nur einer der RCDs auslösen, nämlich der, dessen Ansprechschwelle zuerst erreicht wird. Und da der RCD der Gesamtanlage durch Leitungskapazitäten und Entstörglieder immer schon mit einigen mA vorbelaset ist, wird es mit einiger Wahrscheinlichkeit dieser RCD sein.

Sind aber alles nur Wahrscheinlichkeiten. Nichts genaues weiß man nicht!

Gruß merimies

Hallo,

den Test würde ich mir sparen, weil zur Sicherung der Funktion ja der fest installierte RCD alleine ausreicht (und für Tests gut erreichbar ist). Aber zugegebener Maßen, die ganze Konstruktion/Anordnung ist natürlich bei dem Teil nicht durchdacht/bewegt sich ziemlich am Rande dessen, wie man es eigentlich machen würde/sollte. Angekündigt war das Teil auch mit einem RCD in einem gesteckten Kabel. Das hätte man dann einfach weglassen können.

Gruß vom Wiz

Hallo !

Das ist immer das Problem bei FI in Reihe,ob im Auslösestrom gestaffelt oder nicht.

Aber der Geräte-FI löst ja nur bei einem Gerätefehler aus,nicht bei einem Fehler vorher in der Steckdose,dem Netzstecker oder in der Zuleitung.

Da bietet nur der Stromkreis-FI im Sicherungskasten den Schutz.

Natürlich löst bei einem Gerätefehler auch der vorgeschaltete FI mit aus,wenn der volle Auslösestrom und mehr fließt.
Bei einem geringen Fehlerstrom kann tatsächlich eine ungewollte und unkontrollierte Einzelauslösung passieren.
Da 30 mA-Typen bei Werten von 15 mA bis max. 30 mA auslösen dürfen,kann so ein Fall schon eintreten,wenn beide FIs die Toleranzen unterschiedlich nutzen.
Also wenn einer erst bei 29 mA auslöst und der andere „schon“ bei 17 mA. Fließt dann bei einem Teil-Fehlerstrom mit Übergangswiderstand nur ca. 20 mA,dann löst eben der FI mit Schaltschwelle 29 mA NICHT aus.
Aber das ist Zufall und kann kaum beeinflusst werden.

Geräte FIs baut man als Zusatzschutz gegen Personenschäden ein,bei Elektrogeräten,die einen erhöhten Schutz brauchen,weil sie z.B. mit Wasser zusammen genutzt werden.
Naßschleifgeräte,Kernbohrer mit Wasserspülung und ähnliche Anwendung.
Da wird oft ein „PRCD“ in der Zuleitung eingebaut,ein Mobiler Personenschutzschalter.

MfG
duck313

Hallo,

danke für die Ausführungen. Ja, es ist so ein PRCD. Was meinst Du, einfach raus nehmen, und auf den fest installierten RCD setzen, oder besser drin lassen, und dann im Falle des Falles das Vergnügen haben einen Riesenaufwand zu haben, um das Ding zu resetten, und dann festzustellen, dass aber keine weitere Reparatur nötig ist. Testauslösung ist aufgrund der ungünstigen Anordnung auch nicht ohne Aufwand machbar.

Gruß vom Wiz

Erreichbarkeit
Der FI sollte immer erreichbar sein. Übrigens: Manche an Kabeln installierte FI schalten auch bei Spannungsunterbrechung aus. Also auch bei Stromausfall und Sicherungsfall. Möglicherweise möchte der Hersteller auch damit bezwecken, dass der Stecker aus Sicherheitsgründen gut erreichbar ist. Das solltest du gewährleisten.

Hallo,

wie schon geschrieben, ist das ganze Thema von der Anordnung „grenzwertig“ vom Hersteller vorgesehen, und sollte der PRCD in einem gesteckten Kabel gewesen sein, was dann auch lt. Hersteller bei vorhandenem fest installierten RCD nicht eingesetzt werden sollte. Also fliegt das Ding jetzt raus. Ist halt nur blöd wg. Gewährleistung.

Gruß vom Wiz

Habe ein Gerät mit eigenem RCD 30mA in der Zuleitung bekommen,
das an eine Steckdose soll, die ebenfalls an einem 30mA RCD
hängt.

Liege ich richtig, dass:

  1. Solange kein Fehler auftriff dies kein Problem darstellt
  2. Im Fehlerfall beide aufgrund des identischen Fehlerstroms
    auslösen

Beide oder einer. Ein beliebiger.
Dazu müsste man die Toleranzen kennen und die Vorbelastung des vorgeschalteten FIs mit bestehenden Fehlerströmen der Anlage.

Will das Gerätekabel ungern anfassen (wg. Gewährleistung) aber
die Doppeltauslösung würde mich schon stören, da das Ding
ziemlich unzugänglich angeschlossen sein wird. Selektivität
über einen Austausch des fest installierten RCD mit kleinerem
Fehlerstrom macht

Das wäre dann aber das Gegenteil von Selektivität, da der vorgeschaltete dann eher auslösen würde.
Und auch da können im Fehlerfall beide auslösen.
Selektivität bei FIs bekommst du nicht über die Bemessungsfehlerströme hin, sondern über ne kurzzeitverzögerung des vorgeschalteten FI. Das kommt aber teuer.