2 Rüden zusammen führen?

Hallo an alle,
mein Freund und ich wollen zusammen ziehen, und wir beide haben einen Rüden. Meiner ist 2 Jahre alt und seiner ca. 1 Jahr. Beides Jack Russel Terrier Mix. Ich habe meinen Hund schon 2 mal mit zu ihm in die Wohnung genommen aber beide Male hat er angefangen den anderen Hund zu besteigen und das die ganze Nacht. Ist das normal und was kann ich dagegen tun??? Habe echt Angst das sich die beiden nicht verstehen.

Vielen Dank schon mal im Vorraus

Hallo! was ist schon normal bei Russel-Rüden :smile:

wenn immer der eine den anderen besteigt und der andere kuscht wird das Thema IMHO bald erledigt sein und Ihr müsst Euch wenig sorgen machen… (Besteigen ist ein Machtzeigen…)

schwieriger wird’s zwei „Kopfhunde“ zusammengebracht werden sollen, die sind beide stark und haben beide Anspruch auf den Posten, da fetzt es immer wieder und solange bis es ausgerauft ist und das kann dauern und blutig werden…

insgesamt solltet Ihr aber überlegen, wer der Chef im Rudel sein soll; IHR ZWEI seit alpha-m + alpha-w! nicht die Russels! Die müssen untereinander eine Rangfolge ausmachen, dürfen aber nicht das Gefühl haben alpha zu sein oder werden zu können!

praktischer Vorschlag: wie verhalten sich die beiden „auf neutralem Gebiet“ = auf ner Wiese etc.? - nachts seit Ihr ja immer im Revier von einem der beiden und der andere dringt da ein…; evtl. ist die Wiese zum Rangfolge ausmachen etwas einfacher/fairer… cu kai

Hallo Kai,

insgesamt solltet Ihr aber überlegen, wer der Chef im Rudel sein soll;

Das wird nicht funktionieren, wenn die Rangfolge unter den Hunden den menschlichen Überlegungen entgegenläuft. Sobald die Kontrolle durch den Menschen wegfällt, wird sich der Hund mit den größeren Dominanzansprüchen durchzusetzen versuchen. Am meisten Sinn macht es, von menschlicher Seite den zu unterstützen, der der Dominantere ist.

IHR ZWEI seit alpha-m + alpha-w! nicht die Russels!

Abgesehen davon, dass es DEN bzw. DIE Alpha in einem Rudel in Reinform selten gibt, bleibt die Rangfolge unter den Hunden völlig unberührt von der zwischen Mensch und Hund. Ein Hund kann anerkannter Rudelführer unter den Artgenossen sein und gleichzeitig problemlos dem Menschen untergeordnet - und umgekehrt :smile:.

Insgesamt gebe ich dir aber Recht: Will man mehr als einen Hund führen und sind diese auch noch gleichgeschlechtlich, bedarf es einer klaren Führung von Seite des Menschen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

wie Kai bereits treffend festgestellt hat, scheinen die beiden es euch nicht allzu schwer zu machen: Wenn der Hund deines Freundes sich widerspruchslos die ganze Nacht über besteigen lässt, scheint er durchaus unterordnungsbereit zu sein. Aufreiten ist eine

Wichtig ist, dass ihr das nicht unterbindet. Lasst zu, dass dein Hund den jüngeren Rüden dominiert und unterstützt ihn dabei. Wenn sich klar zeigt, dass der Jüngere die Dominanzansprüche des Älteren duldet, könntet ihr euch mittelfristig überlegen, den Jüngeren (und nur ihn!) kastrieren zu lassen, um den Unterschied zwischen den beiden zu festigen.

Ansonsten steht durchaus zu erwarten, dass mit dem Älterwerden der Jüngere aufbegehrt und es dann zu richtigen Auseinandersetzungen kommt.

Mag sein, dass es deinem Freund schwer fällt, gerade seinen Rüden unters Messer zu legen :smile:. Wenn ihr Glück habt, funktioniert es auch ohne Kastration, das wird aber unter anderem davon abhängen, wie konsequent ihr führt.

Da die beiden altermäßig aber recht nah beinander sind, würde ich eher befürchten, dass sich die Rangfrage in den nächsten Jahren immer wieder stellen wird.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Julie!

ich sehe schon, der Fall, den ich im Kopf hatte, kommt Dir gar nicht in den Sinn :smile:)

aber schau mal so in der Stadt wer da wem an welchem Ende der Leine die Richtung vorgibt usw. … nicht nur in Einzelfällen ist der am vordern Leinenende der „alpha“ und der Zweibeiner - naja lassen wir das…

kurzum: „Gamma“ und „Delta“ müssen die Reihenfolge ausmachen und ausmachen dürfen, sollen aber nicht „Beta“ oder „Alpha“ werden bzw. sich dafür halten…

cu kai

Hallo Kai,

ich verstehe durchaus, was du meinst. Aber Menschen sind keine Rudelmitglieder und werden von den Hunden auch nicht als solche betrachtet. Insofern stelle ich lediglich die "Alpha- Beta…Omega"reihenfolge in Frage. Sie existiert, wie man inzwischen weiß, in Reinform nicht mal unter Wölfen und verläuft niemals streng linear.

Ein und derselbe Hund kann gleichzeitig „Alpha“ in Sachen „Situationsklärung“ und „Gamma“ oder „Omega“ ins Sachen „Jagen“ oder „Liegen auf bevorzugten Plätzen“ sein. Insgesamt ist also bestenfalls ein „Alpha“ dergestalt auszumachen, dass er die meisten Vorzugspositionen auf sich vereint. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass er im Rudel das absoulte Sagen hat. Es bedeutet selbst im Wolfsrudel auch nicht unbedingt Paarungsrechte.

Heißt: Dass Hund zieht bedeutet zunächst mal nur, dass der Hund in diesem Bereich kein anderes Verhalten gelernt hat. Dass die Ursache dafür häufig darin liegt, dass der Besitzer ingesamt Probleme damit hat, seine Wünsche angemessen an den Hund zu bringen, steht dabei auf einem anderen Blatt. Dabei gebe ich dir durchaus darin Recht, dass (fehlende) Leinenführigkeit nicht selten ein Symptom für allgemeine Führungsschwäche des Menschen ist.

Zwangsläufig darauf schließen, dass ein ziehender Hund auch anderweitig nicht untergeordnet ist, lässt sich aber nicht. Ein Beispiel liefern die Schlittenhunde eines befreundeten Mushers: Alle seine Hunde zerren wie die Ochsen an der Leine, gehorchen unangeleint aber auf einen Fingerzeig.

Umgekehrt zeigen viele Windhunde z.B. problemlos eine perfekte Leinenführigkeit bei gleichzeitiger komplett fehlender Unterordnungsbereitschaft.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
also erstmal sollte man Hunde immer auf neutralen Boden am besten draussen zum ersten Mal zusammen führen so kommt es nicht so schnell zu Rangeleien und wenn doch so muss keiner sein Terrain verteidigen und sie rangeln nur kurz um zu zeigen „ich bin der Chef“ :wink:) wenn sie sich besteigen ist das auch ein Anzeichen das der „besteiger“ den anderen unterdrücken will,und wenns gar nicht anders geht musst du einen von beiden am besten den dominanteren kastrieren bzw. sterilisieren lassen.Ich nehme schon seit einiger eit Pflegehunde aus dem Ausland auf und habe wirklich schon mit vielen Problemfällen zu tun gehabt,Rüden bekommen das in der regel immer schnell geregelt bei 2 Hündinnen kann es schon komplizierter werden denn sie kämpfen oft bis aufs Blut,während Rüden nach der Klarstellung der Rangordnung Ruhe geben.Lass sie einfach draussen bei einem langen Spaziergang nochmal zusammen und wenn sie sich wieder anfangen zu besteigen sofort raus gehen…so wünmsche dir viel Glück mit deinen beiden Männern :wink:))

Hallo Lexiana,

und sie rangeln nur kurz um zu zeigen „ich bin der Chef“ :wink:

Wie lange Auseinandersetzungen dauern und wie heftig sie sind, lässt sich niemals aus der Ferne beurteilen. Das kann man bestenfalls dann, wenn man die Hunde miteinander sieht. Zu behaupten, draußen dauere eine Auseinandersetzung generell nur kurz, ist ziemlich gewagt.

musst du einen von beiden am besten den dominanteren kastrieren bzw. sterilisieren lassen.

Sorry, aber das ist absolut falsch. Eine Kastration macht nur dann Sinn, wenn dadurch der Rangunterschied zwischen den Hunden vergrößert und damit eindeutiger wird. Den Dominanteren kastrieren zu lassen, würde mit hoher Wahrscheinlichkeit genau das Gegenteil bewirken. Der Abstand würde sich verringern und die Raufereien würden sich ausweiten.

Und was bitte soll eine Sterilisation bringen? Ob ein Hund zeugungsfähig ist oder nicht, hat mit absoluter Sicherheit keinerlei Auswirkungen auf sein Verhalten, da der Hormonstatus völlig unverändert bleibt. Und die Gefahr, dass er den anderen Rüden schwängert, besteht wohl kaum :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule!

klar sollen Huskys Schlitten ziehen, es gibt auch sonst viele „Arbeiter“ - das meinte ich aber nicht, mehr den Fall den Du auch genannt hast (fehlende Leinenführigkeit…)

Das ein Modell - dafür ist es ja eines, das man einfacher versteht, als den komplexen Gesamtaufstand - selten in Reinform vorkommt, ist mir auch klar…

Aber dass der Mensch bei der Rangfolge aussen vor sei, da hab ich meine Zweifel… - zumindest wenn das funktionieren soll mit dem „Gesamtteam“ (um das Wort Rudel zu vermeiden); ich meine nicht die Fälle, wo ein Hund die „Dosenöffner“ nur als solche Betrachtet und ansonsten mehr oder weniger „übersieht“ oder sowas :smile:

Ein Hund ist sicher auch in der Lage, je nach „Kommunikationspartner“ mit diesem unterschiedlich umzugehen (unser Hund hat Menschen, Katzen und Hunde auch unterschiedlich „behandelt“), dennoch funzt es m.E. zumindest auf Dauer nicht, wenn der „Alpha“ nicht der Mensch wäre…

cu kai