2 Verbraucher gegeneinander sperren

Hallo,

ich habe eine techn. Anfrage an die Elektrofreaks.

An einem Drehstromanschluss sind zwei Drehstromverbraucher angeschlossen.

Es soll aber sicher gestellt werden, dass gleichzeitig immer nur einer dieser Verbraucher eingeschaltet werden kann.

Evlt. kann ein Vorrangverbraucher bestimmt werden. Idealerweise sollen aber beide Verbraucher gleich berechtigt sein.

Wie kann man sowas automatisch steuern?

Kann man sowas auch mit nur einer Phase machen (ist ja im Prinzip das gleiche Verfahren, oder?)

Ich freue mich über Antworten. Ideal wären Hinweise, ob es für sowas vielleicht sogar fertige Schütze gibt, z.B. für die Hutschiene, die entsprechend konfiguriert werden können.

Danke.

Grüße
Jürgen

Hallo!

das geht.
Man nehme 2 Lastabwurfrelais(LA-Relais) und schalte deren Stromspule in eine Phase des Drehstromverbrauchers. Fließt Strom,dann schaltet der inliegende Steuerkontakt des LA-Relais.
Damit kann man dann ein Lastschütz schalten bzw. abschalten lassen.

Wenn man das an beiden Geräten so vorsieht und jeweils das andere Schütz das Nachbargerät abschalten lässt,so ist im Endeffekt stets nur 1 DS-Gerät am Netz.
Also LA-Relais 1 schaltet Gerät 2 ab und LA-Relais 2 schaltet Gerät 1 ab.
Die Schützspulen liegen in Reihe mit dem Öffnerkontakt des LA-Relais an Netzspannung. Sie ziehen also an und das Gerät ist in soweit betriebklar,bis auf den eigenen Netzschalter des Gerätes! Beim Einschalten eines Gerätes schaltet das andere ab und umgekehrt.

Ideal geht das nur,wenn alle drei Phasen des abzuschaltenden Gerätes gleichen Strom ziehen(Durchlauferhitzer,E-Heizung),sonst muss man halt die starke Phase selbst raussuchen.

Du brauchts 2 LA-Relais, 2 Drehstromschütze,also 3 x EIN-Kontakt mit der nötigen Belastbarkeit.

Die LA-Relais haben i.d. R. einen weiten Ansprechbereich( von ca. 7 bis über 40 A),man darf aber den Strom nicht stetig steigern bis zum Ansprechwert,nur EIN/AUS,jeweils mit gleichbleibendem Strom !

MfG
duck313

Hallo,

naja mir würde da eine Lösung mit ein parr Relais vorschweben.

Z.B. an jede Phase ein Relais (monostabil) und dann einen Verbraucher an die NC kontakte den anderen an die NO Kontakte. Zusätzlich mit einer Steuerspannung die auch über den Schalter des Verbrauchers an NO geschalten wird an die Spulen Kontakte.

Da kann man den Verbraucher an den NO Kontakten immer einschalten, wobei dann der an den NC Kontakten Ausgeschaltet wird.

Eine andere Hirarchie könnte man vieleicht mit Stromstossrelais und Bistabilen Relais machen.

Am besten geht es natürlich mit einer SPS :wink:

Gruß Flo

NachFrage
Hallo duck313,
was ist der Vorteil dieses Aufbaus? Man kommt doch mit weniger BauTeilen aus, wenn man eine klassische SchützVerriegelung aufbaut.
Nahezu jedes Schütz hat einen HilfsKontakt als Öffner oder lässt sich entsprechend nachrüsten. Dann reichen zwei solcher Schütze indem man den SpulenKreis über den Öffner des jeweils Anderen führt.
Freundliche Grüße
Thomas

Hallo!

Nein,so geht das nur selten. Das gegenseitige Verriegeln schon,aber dabei ist das Schütz normal aus,zieht erst an,wenn gebraucht.

Wie schaltet denn das so verriegelte Schütz ein ? Es muss also im Gerät(Durchlauferhitzer,Heizung) etwas geben,was das im Schaltschrank befindliche Schütz einschaltet.
Da könnte man sich denken,man nimmt die Spannung hinter dem Geräteschalter ab und führt sie an den Schaltschrank heran.

Und das 2 x und braucht dann womöglich noch Hilfsrelais.

Ein Riesenaufwand,Eingriff in das E-Gerät.

Mit dem Lastabwurfrelais gehst elegant und einfach,alles ist im Schaltschrank,da wo auch die 2 Drehstromkreise ihre Sicherungen haben.
An den 2 überwachten E-Verbrauchern muss man nichts machen,wenn Strom fließt schaltet es ein oder ab,wie gewünscht.

LA-Relais sind von Bauform wie Si-Automaten,18 mm breit,zum Aufschnappen auf die Hutschiene.

mfG
duck313

1 Like

das geht.
Man nehme 2 Lastabwurfrelais(LA-Relais) und schalte deren
Stromspule in eine Phase des Drehstromverbrauchers. Fließt
Strom,dann schaltet der inliegende Steuerkontakt des
LA-Relais.
Damit kann man dann ein Lastschütz schalten bzw. abschalten
lassen.

Wenn man das an beiden Geräten so vorsieht und jeweils das
andere Schütz das Nachbargerät abschalten lässt,so ist im
Endeffekt stets nur 1 DS-Gerät am Netz.
Also LA-Relais 1 schaltet Gerät 2 ab und LA-Relais 2 schaltet
Gerät 1 ab.
Die Schützspulen liegen in Reihe mit dem Öffnerkontakt des
LA-Relais an Netzspannung. Sie ziehen also an und das Gerät
ist in soweit betriebklar,bis auf den eigenen Netzschalter des
Gerätes! Beim Einschalten eines Gerätes schaltet das andere ab
und umgekehrt.

Ideal geht das nur,wenn alle drei Phasen des abzuschaltenden
Gerätes gleichen Strom
ziehen(Durchlauferhitzer,E-Heizung),sonst muss man halt die
starke Phase selbst raussuchen.

Du brauchts 2 LA-Relais, 2 Drehstromschütze,also 3 x
EIN-Kontakt mit der nötigen Belastbarkeit.

Die LA-Relais haben i.d. R. einen weiten Ansprechbereich( von
ca. 7 bis über 40 A),man darf aber den Strom nicht stetig
steigern bis zum Ansprechwert,nur EIN/AUS,jeweils mit
gleichbleibendem Strom !

MfG
duck313

Danke sehr für diese Ausführungen.

Das notiere ich mir, und werde ich mal versuchen, nachzubauen, wenn es so weit ist.

Ein paar Fragen bleiben aber noch offen.

1.) wenn also Gerät 1 eingeschaltet ist, kann niemals Gerät 2 eingeschaltet werden, so lange Gerät 1 noch Strom zieht? Richtig? Und umgekehrt genauso, richtig?

2.) Genau, das mit dem weiten Bereich des gemessenen STromes, das habe ich nicht kapiert. Also es gibt z.B. von ABB eines, da ist mit 5,7 A gekennzeichnet. Nun frage ich mich, warum exakt 5,7 A? Warum nicht 5A. Oder 6A?

3.) Frage wäre noch, ob es diese LAR auch mit verschiedenen, oder gar einstellbaren Werten gibt?

Danke.

Jürgen

Hallo,
danke auch für diese Lösung, die ich mir auch notiert habe.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich es jetzt auf Anhieb nicht verstanden habe. DA ich das aber eh einen Elektriker übergeben werde, also diese Arbeit, wenn es so weit ist, denke ich mal, der wird es verstehen.

Ja klar, sowas mit SPS oder mit Microcontroller zu machen, ist natürlich am geilsten, aber wohl auch zu kompliziert und zu teuer.

Grüße
Jürgen

Hallo Thomas,

danke. duck313 hat ja selber schon geantwortet.

Vielleicht noch dies; meines Wissens haben (normale) Schütze diese Öffner wohl, aber Schütze für die Hutschiene (Schütze? Relais?) haben meist nur Schliesser für 3 Phasen, manchmal wird auch Null noch geschaltet. Aber Öffner sind meist nicht dabei.

Grüße
Jürgen

Hallo duck313,
danke für die schnelle und ausführliche Antwort.
Wenn man von Schaltern an den Geräten ausgeht, leuchtet das ein.
Ich war davon ausgegangen, dass die gesamte Ansteuerung über den SchaltSchrank läuft. Das würde ich bei fest installierten Anlagen auch anstreben. Naja, kommt auch ein Bisschen auf die Art der Geräte an. Muss der UP selbst sehen, was ihm gefällt.
Gute Nacht
Thomas

http://www.google.de/imgres?hl=de&sa=X&tbo=d&biw=128…

Hallo!

zu 1) JA
zu 2) das wird der Ansprechwert sein,der Mindeststrom bei dem das LAR auslöst und schaltet. Krummer Wert ? Toleranzbereich von/bis ? Oder es ist der Haltestrom,bei Unterschreitung schaltet es ab.

Es kommt ja nicht auf genaue Wert an,es soll auslösen. Deshalb ja auch der Hinweis,nicht den Strom stetig erhöhen bis Auslösewert,das geht nicht zuverlässig!
Eine Anwendung im Ansprechberewich von ca. 6 A ist eher unüblich,denn solche geringen Lasten muss man nicht verriegeln. Aber es ginge schon.

zu3) möglicherweise gibt es sowas für Spezialzwecke,aber das Einstellen des Auslösewertes spricht schon gegen die ursprüngliche Anwendung als Lastabwurf bei zu hoher Last an schwacher Elekrik.

Man kann natürlich mit einem Stromsensor und Elektronik bei jedem Stromfluss sich ein Signal ausgeben lassen und das dann für Sonderzwecke auswerten.

mfG
duck313

1.) wenn also Gerät 1 eingeschaltet ist, kann niemals Gerät 2
eingeschaltet werden, so lange Gerät 1 noch Strom zieht?

Meist wird nur ein LAR benutzt, dann ergibt sich eine Priorisierung.
Bei zwei LAR und zwei Schützen hast du halt zwei dauerhaft angezogene Schützspulen (dazu gleich mehr).
Wenn Verbraucher 1 einen Strom über der Einschaltschwelle des LAR zieht, dann wird der Verbraucher 2 abegschaltet. Er ist dann wie vom Netz getrennt. Programmierte Uhrzeiten werden z.B. verlernt.

Das muss bedacht werden.

Zu den Schützen:
Es gibt auch Installationsschütze mit Öffner-Kontakten.
Die sind dann spannungslos geschlossen. Erspart Stand-by!

Zu den LAR:
Diese sind für Durchlauferhitzer gedacht und haben eher hohe Einschaltzschwellen, auf Grund der immer öfter verbauten elektronischen DLEs aber mittlerweile auch recht niedrige Halteströme, die dann halt 5,7A oder so sind.

3.) Frage wäre noch, ob es diese LAR auch mit verschiedenen,
oder gar einstellbaren Werten gibt?

Strommessrelais. Schalk.
http://www.schalk.de/messrelais/articles/imr-3.html

Das in Kombination mit einem Öffner-Schütz:
http://www.hager.de/produktkatalog-neuheiten/energie…

Strommessrelais. Schalk.

Das in Kombination mit einem Öffner-Schütz:

Hi,

danke sehr für diese Infos (Links habe ich erhalten, oben nur gelöscht).

Grüße
Jürgen