2 verschiedene IP-Adressen auf demselben Anschluss möglich?

Hallo, ich könnte in ein Remote-Team wechseln, das live via Internet arbeitet. Meine Frau arbeitet bereits in diesem Remote-Team. Ist es möglich, an einem Anschluss 2 verschiedene IP-Adressen zu haben?

Was haben diese Teams mit IP-Adressen zu tun??

Konkret: der stationäre Handel holt sich bei Bedarf eine Fachkraft per Remoteschaltung zu einem Verkaufsprozess dazu. Jeder der als Supporter/Remoter arbeitende Mitarbeiter muss seine eigene IP haben. Unsere IP ist bereits durch die Arbeit meiner Frau „verbraucht“, ich bräuchte eine zweite, neue IP

Hi!

Von der technischen Seite:

Sofern bei dir IPv6 aktiv ist, hat JEDES deiner Geräte eine weltweit eindeutige IPv6-Adresse. Du brauchst nichts weiter zu tun.

Mit IPv4 wird es ungemütlich. Alte DSL-Verträge haben oft noch eine richtige IPv4-Adresse, die aus dem Internet heraus erreichbar ist.

Weil die IPv4-Adressen knapp sind, bekommt man die heute kaum noch. Es sieht zwar so aus, aber tatsächlich sitzt man oft hinter einem Router des Anbieters, und bekommt von dem ne beliebige IP. Ganz so, wie dein Router deinem PC ne 192.168.x.x verpasst. Die IP, die du von deinem Anbieter bekommen hast, ist dann auch nicht die, mit der du im Internet unterwegs bist.
Soll heißen: Du teilst dir deine wahre Internet-IP dann bereits mit anderen Kunden…

Um das von dir geforderte mit IPv4 zu erreichen, wirst du zwei Internetanschlüsse haben, und jeder PC muss an einem hängen. Und es werden je nach Anbieter Business-Verträge sein müssen, die noch „echte“ IPv4 enthalten.


Allerdings habe ich den Eindruck, dass hier etwas gefordert wird, von dem man meint, das müsse so sein - obwohl dem technisch gesehn nicht so ist. Daher wäre meine Frage, woraus sich die Forderung technisch ergibt. Konkret: Warum braucht jeder Mitarbeiter seine eigene IP? Was für Software kommt da zum Einsatz?

Ich meine: Man kann mit zwei Rechnern gleichzeitig auf die gleiche Webseite zugreifen. Dennoch bekommt jeder PC genau seinen Kram angezeigt. Man kann auch gleichzeitig Teams oder was weiß ich benutzen.

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Das ergibt zwar immer noch keinen Sinn, aber wenn deine IP-Adresse unbedingt eine andere sein soll, dann kannst du bei einem der dutzend VPN-Anbieter 3,50€ einwerfen und das Problem ist gelöst.

Gruß,
Steve

Stimmt, das ginge auch. Aber ob der stationäre Handel damit einverstanden ist, sich angeblich Hilfe aus Paraguay zu holen, wenn man NordVPN nutzt?

Ich denke auch, dass der Hase da im Pfeffer liegt. Mir wäre keine ansatzweise aktuelle Lösung für solche Zwecke bekannt, die so funktionieren würde. Denn das wäre dann ja eine Lösung, die auch nicht mit einem Router klar käme, der im heimischen Netz NAT macht, sondern eine direkte Einwahlverbindung des einzelnen PC voraussetzen würde. Problematisch wäre höchstens eine Lösung, die über feste Ports arbeitet, die man im Router auf ein konkretes Endgerät leiten müsste, wenn die Lösung keine alternativen Ports für weitere Geräte am selben Anschluss zur Verfügung stellen würde. Ich tippe aber eher mal darauf, dass hier einfach etwas falsch verstanden worden ist. Es wäre halt gut, wenn hier mal die konkrete Anwendung genannt würde.

Ja danke, jetzt ist mir übel.

Welche Software wird dazu eingesetzt?
Es wäre sehr unüblich, dass man „72.128.12.76“ zu einer „Sitzung einlädt“.
Man würde ja auch nie wissen, welche IP Adresse der Einzuladende gerade hat.
Zudem gelangst du bei Kenntnis der IP-Adresse, die der Router der Fachkraft gerade besitzt, von extern (also aus dem Internet) genau bis zum Router. Der wird dann ohne weitere Konfiguration das unaufgefordert eintrudelnde Datenpaket freundlich empfangen und verwerfen - außer, man würde es so machen wie von mir als „übelkeitserregend“ bezeichnet machen.
Solche Weiterleitungen führen nämlich dazu, dass unter einer IP-Adresse nicht mehr der Router erreicht wird (der für den harten Einsatz als Türsteher gedacht ist), sondern ein Endgerät mit einer Software, die auf mögliche Attacken aus dem Netz gar nicht vorbereitet ist.

Zur eigentlichen Anfrage: Ein Privatkundenanschluss, eine IPv4 Adresse. Mehr Adressen gibt es bei einigen wenigen, teuren Geschäftskundenanschlussvarianten.

Um verschiedene Dienste oder Clients aus dem Netz erreichbar zu machen, hat man aber „Ports“ erfunden.
Nochmals die eindringliche Warnung: Mit Portweiterleitungen exponierst du Technik im Internet, die dafür eventuell gar nicht genügend gehärtet worden ist.

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Also, noch konkreter: Eine Kunde kommt in einen unserer Läden und möchte eine neue Brille, auch die Sehstärke soll gemessen werden, Dazu schaltet sich ein Refra-Remoter zu, der die Stärkenmessung vornimmt. Dafür wird unsere private IP verwendet, denn meine Frau macht diese Remotemessung in HomeOffice

Ich sitze zuhause im Raum daneben und bin der techn. Beratungs-Remoter, der bei Bedarf angerufen wird. Hierfür bräuchte ich ANGEBLICH eine 2. IP, die sich von der meiner holden Gattin unterscheidet. Ob das Quatsch ist oder nicht, brauche ich nicht zu diskutieren, es wird halt so verlangt.

Hi!

wirklich konkret bist du nicht geworden, denn die Frage danach, was genau für Software verwendet wird, bzw. wie dieses Aufschalten durchgeführt wurde, ist weiterhin unbeantwortet.

Wie auch immer, das IST zu 99% quatsch. (Habt ihr mal ausprobiert, ob das nicht doch klappt?)

Falls man diesen Quatsch durchziehen will und IPv4 zwingend notwendig ist, finde ich die Idee von @steve_m nicht verkehrt. Für ein paar Euro im Monat ein VPN buchen, der von einem der Rechner aus genutzt wird. Aus dem internet sieht es dann so aus, als ob dieser Rechner nicht bei euch zu Hause steht. Ist auf jedenfall deutlich günstiger als ein extra Business-Internettarif.

Läuft das ganze über IPv6, haben beide Rechner unterschiedliche IPs.

So oder so, es kann sein, dass das an irgendeiner Stelle nicht funktioniert, weil irgendwer in der Kette nicht versteht, wie das mit den IPs heute funktioniert.

Mal so aus Neugier:

Geh mal auf www.wieistmeineip.de

Da solltest du das hier sehen:
grafik

Prüfe mal, ob die große IP links der IP entspricht, die auch irgendwo in deinem Router steht. Wenn JA, dann hast du ne richtige IPv4. wenn NEIN, dann hast du keine, und an der Stelle dürfte das mit dem Arbeiten bei keinem von euch funktionieren, wenn das ganze auf IPv4 basiert.

Die IPv6-Adresse rechts ist die deines Rechners, nicht die deines Anschlusses.

Schon das stimmt nicht! Der Rechner deiner Frau wird doch sicherlich hinter einem Router hängen und nur der hat eine nach außen hin sichtbare Adresse. Alle Geräte hinter dem Router bekommen bei IPv4 eine nur innerhalb des heimischen Netzes geltende IP von diesem zugewiesen/nutzen eine hierfür pro Gerät individuell vergebene Adresse. Ein einzelner PC hinter dem Router ist von außen aus dann nicht direkt über eine IP Adresse erreichbar, weil die IP des PC außerhalb des heimischen Netzes vollkommen unbekannt ist. Und nur BTW: Wenn jemand von Dir verlangt, dass die beiden Geräte unterschiedliche IP-Adressen haben müssen, ist dies genau so bereits in deinem heimischen Netz realisiert!

Aber ich wiederhole mich: Es geht hier nicht darum, ob Du jemand beim Eierbraten oder beim Brillenkauf remote hilfst und wie Du das dann bezeichnest. Es geht um das Programm, mit dem dies gemacht wird und die Technik, wie dieses eine Remote-Verbindung aufbaut. Hat man dazu einen Namen, kann man sehen, was das wirklich tatsächlich technisch benötigt. Und dem sollte man nachgehen, bevor man voraussichtlich vollkommen überflüssige und nur als zusätzliche potentielle Fehlerquelle dienende Workarounds implementiert.

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Genau den kenne ich aber nicht. Ich nehme auch an, dass das eine selbstgestrickte Software für einen europaweit agierenden Discounter ist und man mir die Art der Vernetzung nicht verrät. Vermutlich geht es genau um die IP VOR dem Router, denn nur diese ist ja von außen einsehbar.
Wenn ich nun aber an demselben Hausanschluss eine 2. IP (evtl. vor einem 2. Router) bräuchte, wäre das machbar?
Achso… übrigens kann meine Frau mit Ihrer Hard-und Software auch von jedem anderen Hausanschluss aus ihre Arbeit verrichten, wie wir unlängst im Urlaub feststellen konnten

Deine Frau nutzt „das“ schon. Wie hat man sich das vorzustellen? Ist das ein Laptop, der sich manchmal von alleine einschaltet, und dann ist man direkt mit der Filiale verbunden, und muss nichts tun?

Muss sie keine Software starten oder bedienen?

Es bliebe ja noch die Möglichkeit, bei der IT nochmal konkret nachzufragen.

Ansonsten nochmal: VPN wäre ne Lösung.

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So ist es. Und weil sich die täglich ändert, musst deine Frau sie jeden Morgen neu feststellen (wie macht sie das denn?) und in ihrer Software eingeben, richtig? Und du musst das gleiche machen, wobei dein PC kontrolliert, ob die IP bereits benutzt wird, richtig?

Kannst du mich bitte mal korrigieren und erklären, wie es wirklich läuft?

@anon76087543
Nein, sie startet ihre Anwendung und wartet auf die erste Support-Anfrage.

Was meint Ihr zu diesem Statement…„da unsere Verbindungen etc. über einen chinesischen Server laufen, gibt es weitere Probleme (Anm.: gemeint ist außer den IPs)…die schalten gern mal Funktionen ab wenn zu viel Traffic über eine Leitung kommt …Da wir mit Videodateien arbeiten kommt da ordentlich was zusammen…und wenn zu große Datenmengen von einem Ort kommen, knipsen die gern automatisch Verbindungen aus, weil sie von Hackerangriffen ausgehen“

Wie bereits mehrfach erwähnt, mit einem VPN. Dann erhält Dein Gerät eine andere „eigene“ IP, die nach „draußen“ verwendet wird.

Gut. Da haben wir also irgendein Programm (ich nehme an, es ist keine Standardsoftware?).
Diese Programm wartet jedoch nicht auf Anfragen (die würden niemals von alleine den Weg zu der zunächst unbekannten IP-Adresse finden), sondern es wird sich aktiv bei irgendeinem Portal, einem Server anmelden. Für den Router ist das eine (stets erlaubte) abgehende Verbindung ins Internet. Der Server kann dann eine Antwort an das Programm schicken - diese findet ihren Weg durchs Internet und durch den Router (mitsamt Firewall) zum Rechner, wie jedes andere explizit angeforderte Datenpaket diesen Weg findet.
Bei Benutzung von IPv4 (für IPv6 gilt: „Ich bin zu alt für diesen Scheiß“) geht das über ein „NAT“ genanntes Verfahren. Im Wesentlichen ordnet der Router der Anfrage eine zufällige Zahl zu, den „Port“. Die Antwort vom angefragten Server geht an die IPv4-Adresse des Anschlusses unter Nennung des zuvor als „Referenz“ benutzten Ports. Der Router hat sich gemerkt, dass er die Anfrage von „PC LISA“ zu „Server X“ unter Nennung des Port 38333 abgeschickt hat. Der Server antwortet an Port 38333 und der Router leitet diese Antwort - wenn nicht zuviel Zeit zwischen Anfrage und Antwort verstrichen ist - an „PC LISA“ weiter.

Das Programm wird über stetige Wiederholungen der Anfragen dafür sorgen, dass der Router dieses Antwortfenster offen hält. Es wird also kein Verbindungsaufbau vom Server an den PC stattfinden, sondern genau umgekehrt. Auf diesem Wege wird die Firewall umgangen, auf diesem Wege wird der PC vom Server aus erreichbar.

Ein ganz normales Verfahren.

Es ist aber auch ein Verfahren, dass mehrere solcher Verbindung unter derselben IPv4-Adresse ermöglicht.
Zudem ist zu beachten: Einige Internetprovider haben zu wenig IPv4-Adressen. Dann teilen sich zig Anschlüsse (also zig Router) dieselbe IP-Adresse. Das nennt sich CG-NAT und ist zum Beispiel im Mobilfunk üblich. Mein Handy hat gerade die IP-Adresse 192.0.0.2 als „öffentliche IP“. Die ist gar nicht öffentlich - denn in Wirklichkeit benutzt es nach außen hin die 80.187.73.143 - wie vermutlich zig andere Telefone in diesem Augenblick auch. Genau das machen auch viele Festnetzprovider. Dann dürfte es nach der Logik des Fernbetreuungsystem-Anbieters dort ja in keinster Weise funktionieren. Das glaube ich zunächst einfach mal nicht. CG-NAT machen fast alle außer der Telekom.

Zunächst eine Bestätigung meiner Vermutung, dass es über einen Drittanbieter geht, an welchem sich das benutzte Programm aktiv anmeldet.
Zudem ein Hinweis darauf, dass da wohl ziemlich gefrickelt wurde und man Datenschutz, Verbindungssicherheit und technische Ausgereiftheit wohl eher wenig priorisiert. Warum sicher und gut, wenn es auch billig geht.

Eine andere als die bereits verwendete: Ja.
Eine „eigene“ aber wohl kaum - die Anführungszeichen hast du ja schon gesetzt. VPN-Anbieter werden den Datenverkehr von Zig / Hunderten / Tausenden Nutzern gebündelt unter ein und derselben IP-Adresse ins Netz schicken.

meines Wissens ist das nur mit VPN Anbietern möglich, kann mich aber auch irren.

Hallo,

nach dem vielen Durcheinander gehe ich das Ganze mal ganz pragmatisch an. Du sitzt an „Rechner1“ und deine Frau an „Rechner2“. Deine Frau hat somit eine private (interne) IP Adresse die unterschiedlich von Deiner internen IP Adresse ist. Dann kommt euer Internet-Router und dahinter dann „das Internet“. Hinter dem Router ins Internet hat man zuersteinmal eine IP Adresse sozusagen aussen am Roter wenn man sich das so vorstellen möchte. Dann gibts da Software die euch dieses Remote Arbeiten ermöglicht. Wenn also „Rechner2“ die Software aufruft wird sich diese mit dem „Hauptrechner“ im Laden oder wo das auch läuft verbinden. Wenn Du dann an „Rechner1“ das aufmachst wird sich das ganze eben über eine andere intern vergebene ID wie auch immer verbinden und Du aber mit DEINEM Account anmelden. Das ist genauso als wenn Ihr beide MS Teams, Zoom, Skype oder sonstwas zur Telearbeit verwendet. Die Software wird das können.
Wenn nicht dann ist hier eh der Administrator anzusprechen, der sich dessen annimmt. Da jetzt mit VPN und wasauchimmer rum zu fummeln ist wie Pfusch am Bau :wink:
Viel Spaß.

Es kommt auf das Alter des Vertrages an.
Bei Internet über Kabel war das eigentlich schon immer so.

Wer nen älteren DSL-Vertrag hat, der hat oft noch ne „richtige“ internet-IPv4. Meine bei 1&1 ist z.B. noch ne „richtige“.

@Topic:

Kann man das denn nicht mal ausprobieren?