2 vs 4 Takt

Hallo User,

nebenbei habei ich mir schon lange die Frage gefragt: Wieso nahm man zu den Zeiten, als auch im Krieg ausschließlich Propellerflugzeuge präsent waren, bei der regelmäßigen Kurzlebigkeit der Motoren nicht die weit leistungs- und kosteneffizienteren 2-Takter? Da find ich keine vernünftige -rein technische- Erklärung.
Helft mir doch bitte mal auf die Sprünge.
Vielen Dank

Hallo,

Du musst für einen leistungsfähigen 2 Takter Treibstoff und Motoröl mitnehmen. Das wiederum braucht Platz und Gewicht was die Reichweite negativ beeinflusst.
Ein weiterer Punkt ist, (ich weiß es nicht) in wieweit man ein 2takt Gemisch einspritzen kann.

Das ist das einzige was mir so ad-hoc einfällt.

regards

Andreas

Hallo PMURK
Für einen Stern- oder auch Reihenmotor musste man auch Schmieröl und Treibstoff mitnehmen.
Viel entscheidender könnte wohl der Mehrverbrauch oder die Verkomplizierung durch eine regelbare Lade(luft)pumpe (Fliegen in großen Höhen) gewesen sein.
Gruß Olschi

1 Like

Hallo @ Olschi,

Damit fängt das Dilemma des 2-Takters auch schon an: Durch " Aufladung " müßte erst mal das Kurbelgehäuse mit Überdruck beschickt werden. Da fangen Undichtigkeiten schon an, da das Kolbenhemd am O.T. wohl kaum wirklich zum Auslass abdichtet.
So ein 2-T hat natürlich auch einen etwas längeren Kolben, als ein 4-T, da der Kreislauf des Zündgemisches letztlich hauptsächlich durch den Kolben gesteuert wird.
Dann dürften am Auslass noch Spülverluste ab bestimmten Drehfrequenzen auftreten, da das Gemisch zur vollständigen Durchzündung natürlich auch Zeit / Kolbenhub braucht…da fehlt dem 2 - T ebenfalls etwas.
Diese Argumente schlagen somit schon mal negativ auf die Verbrauchswerte durch. ( Also müßte mehr Treibstoff für gleiche Reichweite mitgeführt werden. )

Ein 2-T Zylinder birgt auch ein höheres Risiko an Verschleiß und Defekten an Kolben / Kolbenringen, da die Laufbahn des Zylinders bekanntlich durch Bohrungen unterbrochen ist. Wäre bitter für den Pilot, wenn er bei einem Mehrzylinder - Motor plötzlich einen " Fresser " hat. Durch seine Leistungscharakteristik kann der 2-T seinen Leistungsvorteil gegenüber 4-T eher bei hohen Drehzahlen in einem relativ kleinem Drehzahlbereich ausspielen.
Und wenn man das das ganze " Drumherum " des Motors betrachtet, dürfte wohl gleich zum 4-T als Basis gegriffen worden sein.

Für Kleinmotoren hat sich der 2-T durchgesetzt und behauptet sich noch bis heute. ( Schadstoffausstoß durch geringere Kompressionswerte / schlechtere Verbrennung mal ausgeklammert )

mfg

nutzlos

2 Like

Hallo User,
@ nutzlos

So nutzlos war Dein Beitrag doch gar nicht :wink:
Habt Dank und natürlich gib’s ein Sternchen…
LG

Hallo @Puschelnori,

der Nick hat einen anderen Hintergrund, aber es freut immer, geholfen zu haben.

mfg

nutzlos

1 Like

Tach,
Gockel mal nach „Sauer S625R“. Kannste ja mal nachfragen.

Gruss

B

Hallo,
danke für den Hinweis.
Sieht fast aus, als ob der Motor dem „Trabant“ entnommen wäre :wink:
Liebe Grüße ind ein *

Hallo

Die Zweitakter sind nur in speziellen Bauformen effektiver als die 4-Takter.
Und zwar ist das z.B. bei 2-Takter Schiffdiesel der Fall.
Ansonsten hast Du schon recht, die ersten 4-Takter hatten ein hohes Leistungsgewicht.

MfG
Matthias

Hi Puschelnori.
Gute Frage. Da stellt sich mir auch schon gleich wieder die Frage, weshalb es heutzutage kaum noch Stern/Wankelmotoren u. Doppeldeckerflugzeuge gibt.

Zu Deiner Frage:
Ich glaub, es lag einfach daran, daß 2Takter erstmal warmlaufen müssen, um ihre volle Power haben zu können. Das kostete damals „wertvolle“ Minuten. Zudem verhält sich die Kraftenfaltung eines 2Takters generell sehr viel eigenwilliger, als die eines 4Takters, welcher sofort am Gas hängt.
Gr; zottel

Hallo,

Mit dem Wankelmotor sprichst Du eine eigentlich tolle Grundidee an:
" Vibrationsarmer Kreiskolben - Motor "

Im PKW - Bereich konnte er sich kaum durchsetzen, da seine erreichbare Kompression nicht das Niveau eines Hubkolben - Motors erreicht. ( Eine saubere Verbrennung nach aktuellen Standards liegt ihm auch nicht mehr )

Und da Kräfte an der Motorwelle u.a. Hebelwirkung vorraussetzen, wird der Wankelmotor da ob kürzerer Hebellängen bei gleicher Baugröße ebenfalls den Kürzeren ziehen.
In Sachen Laufruhe wurde im Flugzeugbau die Turbinentechnik bevorzugt.
( Relativ wartungsarm, da es in dieser Technik im einfachsten Sinne keine Zahnrad - Übertragungen gibt )
Turboprop ist zwar ein Propellertriebwerk, aber sein Antrieb basiert auf der Technik von Turbinen.

Und dann dürfte schnell klar werden, warum u.a. keine " Vielkolbenmotore " mehr in aktuellen Fluggeräten Verwendung finden.
( Sei es nun ein Reihen- / V-Motor, oder ein ein- / mehrreihiger Sternmotor. )

Aber alles in allem ist es die Geschichte " Entwicklung der Luftfahrt "
Zeit ist Geld, ein Flugzeug soll schnell fliegen.

In trocken - / staubigen Regionen hätte ein Kolbenmotor gewisse Vorteile: … er kann gefilterte Luft für seinen reinen Antrieb ansaugen.

Es könnte mitunter ein Argument sein, warum einige Staaten immer noch für Rettungsflüge oder Löschfluzeuge auf alte Technik mit ihrer intensiven Wartung zurückgreifen.

Der Doppeldecker war eher Ausdruck geringer Motorleistung bei geringem Gewicht des Fluggerätes bei maximalem Auftrieb.
Wollen wir nicht verschweigen, dass die Anfänge des Fliegens u.a. auf stoffbespannten Holzkonstruktionen basierten.

Elektrotüftler haben anlehnend kleine Flugmodelle entwickelt, die auf Drahtstreben von 10-tel Millimetern mit Foliendicken im Mikrometerbereich bespannt sind.
Sie wiegen nur wenige Gramm, sind flugfähig, aber extrem fragil als " Motorgleiter " konstruiert.

Um möglicher max. Tragkraft und Witterung zu trotzen, wären / waren die Anfänge der fragilen Anfänge der Luftfahrt relativ abenteuerlich…und schlecht geeignet.

Ein robustes Flugzeug bedeutet Materialaufwand und Motorleistung.

Die " Spirit of St. Louis " war mit eines der Ersten dieser Art…

Nun erleben wir auf anderer Ebene die Weiterentwicklungen anderer Technologien der Mobilität…unsere Urenkel werden vermutlich gleichermaßen " dessenhalben " diskutieren, wie wir derweil.

mfg

nutzlos