In dem Film „Das Boot“ sieht man, wie schwer es selbst für U-Boote war, die Meerenge von Gibraltar zu durchfahren. Warum wurde denn dieser Felsen von der Wehrmacht nicht erobert?
In dem Film „Das Boot“ sieht man, wie schwer es selbst für
U-Boote war, die Meerenge von Gibraltar zu durchfahren. Warum
wurde denn dieser Felsen von der Wehrmacht nicht erobert?
Hallo !
Gibraltar ist nicht nur ein Felsen, sondern eine schwer einnehmbare Festung!!
Die Eoberung Gibraltars war geplant. Admiral Raeder erhielt am 14.Okt.1940 den Befehl dazu.
Die Spanier lehnen eine Teilnahme an der Eroberung aber ab. Canaris war in Spanien zu Verhandlungen, kam aber ohne Ergebnisse zurück.
Es wurde dann nichts mehr draus, da man nun doch die ganze Welt nicht erobern konnte. Vor allem nicht mit solchen Bundesgenossen.
Gruß Max
moin!
also, pauschal die verbündeten deutschlands abfällig zu betrachten, zeugt nicht unbedingt von einer objektiven betrachtungsweise der materie, aber das nur am rande.
tatsächlich wurde damals sogar erwogen, in spanien einzumarschieren, um gibraltar erobern zu können (operation felix, wenn ich mich recht entsinne). warum das vorhaben fallen gelassen wurde, vermag ich nicht abschließend zu sagen. ich denke jedoch, dass die eroberung gibraltars die benötigten ressourcen zur besetzung ganz spaniens inklusive der langen strandabschnitte nicht gerechtfertigt hätte.
Hallo,
am 23.07.1940 traf Canaris nebst Begleitperson getarnt (Oberstleutnant Piekenbrok, Chef des Geheimen Meldedienstes Abwehr I) in Madrid bei der dt. Botschaft ein. Er eröffnete das in Kürze ein dt. Stab aus Heeres- und Luftwaffenexperten nach Spanien kommen würde um eine Eroberung der Festung Gibraltar zu prüfen.
Beide fuhren daraufhin weiter zum spanischen Generalstab und traf sich mit Franco, der nach Ansicht Canaris mitamchen wollte.
Abends traf der dt. Stab ein, darunter waren: Otl Hans Mikosch Kommandeur PiBtl. 51, Major Wolfgang Langkau Stab Artillerie-Schule Jüterbog, die Hauptleute Witzig (Eben Emael) und Osterecht.
Diese Gruppe befand sich am 24.07. samt span. Führer Ramon Pardo Gibraltar gegenüber (La Linea). Getarnt als span. Stadtkommandant flog Mikosch die Zivilflugstrecke Sevilla-Ceuta die dicht an der Sperrzone von Gibraltar verlief, ab.
Die Fallshcirmjäger suchten das gesamte Gelände für Landungsmöglichkeiten für Fallschirm- und Luftlandeeinsätze ab, Canaris und Piekenbrok fuhren durchs Gelände.
Man wohnte in Algeciras und konnte den Verkehr beobachten sowie britische Offiziere belauschen, man frug span. Posten aus.
Canaris legte fest, das das III. Bataillon der Brandenburger (unter Hauptmann Hans-Joachim Rudloff) durch Spanien hindurchgeschleust werden sollten um die Landpsitze zu erobern. Rudloff wurde bereits nach Spanien gesandt. Rudloff sagte nach seiner Rückkehr, das es unmöglich war grössere Gruppen von Brandenburgern durchs Land zu schleusen, ohne das die brit. Abwehr davon erfahren könne, weiterhin fehlten im hafen von Ceuta nötige Krananlagen zum Ausladen von schweren geschützen. Canaris war nun der Meinung das Unternehmen abzubrechen. Doch bewegte Jodl`s Denkschrift Hitler zur Wegnahme Gibraltars. Hitler erlies die Weisung Nr. 16 (Seelöwe) womit Gibraöltar zunächst in den Alten verschwand, doch Hitler fürchtete sich vor einem Fehlschlag und hatte immer ein Auge auf Gibraltar.
Es wurde schliesslich ein Angriffsplan erstellt, der zum Ziel hatte Gibraltar innerhalb von 3 Tagen zu erobern. Canaris war zu diesem zeitpunkt bereits der Meinung das dieses Unternehmen scheitern würde.
Canaris legte den PLan, Keitel vor (02.08.) und Warlimont arbeitete die Studie „Eroberung Gibraltars“ aus und legte sie Hitler vor. Das Unternehmen erhielt den Namen „Felix“.
Am 24.08. wurde das Unternehmen durch Hitler genehmigt. Die 6. Armee (Reichenau) sollte Gibraltar erobern.
Am 02.10.erging ein Tagesbefehl der Sonderaktionen (Sabotage) und Truppen regelte. Dafür wurden Kommandos mit Teilen der 5. Kompanie unter Leutnant Hettinger und einer Kampfgruppe unter Oberleutnant Graf Thun zusammengestellt.
Hitler versuchte Franco mit ins Boot zu ziehen, da dieser jedoch zu grosse Gebietsforderungen stellte, schied Franco aus. Mittlerweile war Italien im Balkan eingefallen(28.10.). Canaris versuchte erneut die Spanier umzustimmen, weiterhin entsandte er 10 Agenten um in der Festung weiche Stellen zu finden.
Das OKW erteolte dann Canaris den Auftrag zumindest die Erlaubnis zum Überschreiten bzw. Überfliegen der span. Grenze zu erhalten. Weiterhin sollte Franco der Stationierung von schweren dt. Batterien auf den Kanarischen Inseln und Teneriff zustimmen.
Am 07.12. benatragt Canaris bei Franco die Genehmigung und musste am 08.12. Hitler melden, das Franco darauf nicht einging. Hilter befahl alle Sabotageeinsätze weiterlaufenzulassen jedoch nicht anzugreifen (Temrin bis zum 10.01.41).
Mittlerweile griff Italien Griechenland an, was die Briten auf den Balkan rief - 10.12.1940 Hilter bricht Unternehmen „Felix“ ab.
Robert
tatsächlich wurde damals sogar erwogen, in spanien
einzumarschieren, um gibraltar erobern zu können (operation
felix, wenn ich mich recht entsinne). warum das vorhaben
fallen gelassen wurde, vermag ich nicht abschließend zu sagen.
ich denke jedoch, dass die eroberung gibraltars die benötigten
ressourcen zur besetzung ganz spaniens inklusive der langen
strandabschnitte nicht gerechtfertigt hätte.
Hallo !
Da hast Du wohl ein wenig durcheinander gekriegt!
In Madrid empfängt Staatschef Franco Admiral Canaris zu einem Gespräch, in dessen Verlauf er den Kriegseintritt Spaniens endgültig ablehnt. Hitler verzichtet daraufhin auf seine Pläne zur Inbesitznahme Gibraltars (»Unternehmen Felix«).
[Tageschronik: 7. Dezember 1940. Digitale Bibliothek Band 49: Das Dritte Reich, S. 4584 (vgl. DGK Bd. 2.2, S. 135) © Droste/Directmedia]
Gruß Max
Was soll ich dureinander bekommen haben? Ich habe nichts gegenteiliges behauptet!!?!?
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Aha,und was heißt bei Dir „Besetzung ganz Spaniens“ und was heißt „lange Strandabschnitte“?
Aha,und was heißt bei Dir „Besetzung ganz Spaniens“ und was
heißt „lange Strandabschnitte“?
Sorry, aber Deine Frage verstehe ich nicht!
Wie ich eindeutig geschrieben habe, konnte ich den genauen Grund des Abbruchs des Unternehmens ‚Felix‘ nicht nennen. Leider hatte ich gerade keine Quellen zur Hand. Weiterhin habe ich deutlich gemacht, dass meiner Einschätzung nach (also unverbindlich und nicht nachgeprüft) der Resourcenverbrauch für die Besetzung Spaniens und der langen Strandabschnitte für die Entscheidung, das Unternehmen abzubrechen, mit verantwortlich war. Eigentlich wollte ich dem Fragesteller auch nur mitteilen, dass Deutschland sogar erwogen hat, ohne Zustimmung des deutschfreundlichen Spaniens Gibraltar auf dem Landwege zu erobern.
Nun sind hoffentlich alle Klarheiten beseitigt und ich kann heute Abend beruhigt einschlafen!
hmm… also ich glaube nciht das man wahrhaft erwog in Spanien einzumarschieren… Spanien stellte quasi einen verbündeten dar (SPanienkrieg, Legion Condor)… und die Angelegenheit „Gibraltar“ (siehe meine Ausführungen) zeigt doch, das man ohne die Unterstützung Spaniens bzw. die Zusage der Unterstützung nichts unternehmen konnte.
Würde mich gern über eine entsprechende Quellenangabe freuen.
Legion Condor !
Vergiß nicht die „Blaue Division“!
Warum sollte Hitler oder warum sollten wir ein befreundetes Land besetzen, um nachher dann einen kleinen Flottenstützpunkt zu beseitigen. Die Engländer waren gut im Mittelmeer positioniert. Gibraltar war nicht so kriegswichtig.
Gruß max
Hallo Max,
gebe Dir da völlig recht… ich kanns mir zumindest nciht vorstellen, das man nachdem Polen, Frankreich Norwegen erobert waren, man noch ernstlich einen Krieg in Spanien beginnen wollte. Zumal man ja selbst Franco an die Macht brachte… Die Diskussion Gibraltar leif ja 1940/41… die Blaue Division (Division Azul) griff ja erst in den Russlandfeldzug ein und der fing bekanntlich erst Sommer 41 an.
Wir wissen ja das Hitler ungern in den Balkan ging und ebenso ungern nach Afrika (letztlich durch ital. Militäraktionen gezwungen)… sein Hauptaugenmerk lag auf Russland. Bin aber gespannt wer das formuliert ahben soll…
Grüsse Robert
Ich hab mal gelesen, dass Hitler, als er im Zug durch Frankreich fuhr, einen Plan zur Eroberung von Gibraltar vor seinen Generälen entwickelt hat, dass diese alle verblüfft waren, was dieser Gefreite für Ideen hat.
Mit Grüßen an alle Gibraltarexperten - Wolli
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Ich war als Tourist auf diesem Felsen, wir sind dort mit Kleinbussen zu diesen blöden Affen hochgefahren worden und waren auch in einer Felsengrotte. Von militärischen Anlagen hat man als Tourist nichts gesehen. Ist das alles abgebaut?
Gruß Wolli
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Festung Gibraltar
Gibraltar war eine einzige große Festung, schwieriges bergiges Gelände und verdammt gut ausgebaut! Die Bunker und Festungsanlagen aus der zeit vor und während des 2. WK sind heute noch zu besichtigen. Beispiele:
Quasi auf der Bergkimm befindet sich z.B. O’Hara’s Battery, alte Schiffsartillerie von einem WK I Schlachtschiff (Caliber 9,2 Inch). Komplett erhalten. Wenn geschlossen, einfach übers Tor klettern… Diese Batterie ist verkehrsmäßig gut erschlossen.
Sehr imposant, aber nicht ganz unalpin (gute Schuhe!) ist eine Wanderung auf den „Mediterranean Steps“. Das ist eine Art Saumpfad, der „afrikaseitig“ um den Felsen herumführt und durch eine Menge aufgelöster Geschützstellungen führt. Diese wurden Anfang der 40er Jahre eingebaut. ("These Gun Foundations and Wall Were Put Up By the Men Of 4th Heavy Battery Royal Artillery Sept. 1940). Auf Gibraltar gibt es eine mächtige Höhle, Name habe ich vergessen, welche heute ein unterirdischer Konzertsaal ist. Im Krieg wurde das Teil zum bombensicheren Behelfslazarett ausgebaut, aber musste m.W. nicht genutzt werden.
Ferner gibt es Kasematten aus dem 18./19. Jh., Krieg gegen Spanien.