2.WK: SS/Wehrmacht,Bestrafung Kriegsverbrechen

Dann lies mal das:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oradour
und dann schau dir das an:
http://www.oradour.info/images/or599001.htm

Die Entführung und Ermordung von zwei deutschen Soldaten (u.a.
Diekmanns Freund Kämpfe) ist also wahrscheinlich keine
Erfindung der SS.

Die Frage ist, wo die zwei deutschen Soldaten getötet wurden.
Mit Sicherheit nicht in Oradour, denn es gibt keinen einzigen
Bericht, wonach tote deutsche Soldaten in Oradour gefunden
wurden.

Hallo Heinrich,

Diekmanns I. Bataillon wurde von seinem Regiment „Der Führer“ nach Oradour geschickt, um dort Geiseln für den Austausch von Sturmbannführer Kämpfe (Kommandeur III. Bataillon) zu nehmen. Auf dem Weg nach oder in Oradour muß er vom Tod Kämpfes erfahren haben, da er keine Geiseln nahm. Egal wie: die Entscheidung zu dem Verbrechen von Oradour wurde durch Diekmann getroffen. Er hatte keinen Befehl dazu und seine Vorgesetzten leiteten ein Kriegsgerichtsverfahren gegen ihn ein.

Damit wären wir wieder mehr oder weniger beim Thema:

  • im Gegensatz zu Lidice, wo das Verbrechen befohlen und geplant wurde;
  • oder die Ermordung von sowj. oder ital. Kriegsgefangenen, die zumindest durch Führerweisungen gedeckt wurden (wenngleich auch daraus keine Verpflichtung zur Ausführung entstand);

handelt es sich bei Oradour, Tulle oder Distomo um Verbrechen, die auch nach damals geltenden Recht strafbar waren, allerdings, im Gegensatz zu den beiden ersten Typen, leider in jedem Krieg vorkommen. Wenn die Spirale der Gewalt von beiden Seiten hochgeschraubt wird, werden aus Opfern Täter und umgekehrt.

Gruß

Hallo MM,

immerhin ist wohl wegen
Oradour ein (deutsches) Kriegsgerichtsverfahren gegen die
Verantwortlichen vorbereitet worden, das aber nicht mehr
eröffnet werden konnte, weil das Reich ohne Gänsefüßchen
schneller kaputt war, als die Mühlen der Gerichtsbarkeit
mahlen konnten

Hauptsächlich aber weil der Verantwortliche Diekmann am 29.06. in der Normadie gefallen ist und das Verfahren auf oberste Anordnung hin eingestellt wurde.

Beiläufig war die Wirksamkeit der F.F.I. (etwa im Gegensatz zu
den jugoslawischen Partisanen) eher beschränkt.

Lt. Kriegstagebuch registriete das OKW für Anfang Juni 1944: geschlosse und schwer befaffnete Verbänden von bis zu 400 Mann, Sprengstoffanschläge auf Bahnlinien und von Partisanen kontrollierte Gebiete. Unterstützung durch die Luftwaffe wurde angeordnet.

Angriffe auf Menschen aus dem Maquis (sic!) hatte es im Fall
Oradour nicht gegeben.

Das haben wir ja bereits an anderer Stelle geklärt, Stichwort Helmut Kämpfe.

Beiläufig: Lediglich die F.F.I. (= Forces Francaises de
l’Intérieur) unterstanden der provisorischen Führung de Gaulle
und damit dem Alliierten Oberkommando.

Das ist richtig, allerdings steuerte man schon indirekt die frz. Résistance (so wurde diese z.B. am Vorabend der Invasion über die BBC durch ein Signal vom Begin selbiger informiert, um zeitl. koordinierte Störaktionen zu ermöglichen) und unterstütze sie durch Abwürfe von Waffen und Nachrichtenmitteln.

Der von Dir gemeinte Ausdruck „maquis“ (= Dschungel, Dickicht)
steht zwar für alle Gruppierungen der Résistance, wurde aber
im wesentlichen dort benutzt, wo starke Gruppierungen der
Résistance in einigen wenigen Regionen echte Partisanengebiete
geschaffen hatten (Maquis du Vercors, du Lubéron etc.).

Den Begriff kenne ich in etwas anderen Zusammenhang und zwar als polit. Gruppierung der Résistance. Dabei unterscheidet man Maquis (national-westl.) und FTP (kommunist.).

Gruß