Hallo Peter,
sorry für die Einmischung…
(ACHTUNG: Es folgt eine eigene Meinung! Es darf auch andere Meinungen dazu geben!)
Meiner Meinung nach dürften wir das Vorhandensein von NS zur
Festlegung heranziehen, was als lebendig zu gelten hat. Damit
würde sich die Diskussion, ob Viren als Lebewesen gelten, oder
nicht, z.T.erübrigen. Oder siehst du das nicht so?
Ich sehe das nicht so, und ich bin überrascht, dass Du als Bio-Student das so siehst.
„Leben“ ist eine Systemeingenschaft. Genausogut könnte man sagen, dass man die Definition von Intelligenz oder Bewußtsein an der Existenz von Neuronen festmacht. Es gehört viel mehr dazu als das Vorhandensein bestimmter Komponenten; ihr Zusammenspiel muss auch gegeben sein.
Gerade für Biologen sollte sich doch die Frage stellen, welche Eigenschaften die Komponenten haben müssen, um Systeme zu bilden, die als lebendig bezeichnet werden können.
Wir sind doch aus der Zeit raus, als Biologie eine beschreibende Wissenschaft war. Die Erkenntnis, dass alle beobachteten Lebewesen Nukleinsäuren haben, ist genau „nur“ eine solche Beschreibung. Die Erkenntnis, dass es dabei um Informationsspeicherung und -verarbeitung geht, ist ein erster Schritt auf der Vertsehens-Ebene. Der nächste Schritt aber ist doch, zu fragen, welche Prinzipien dahinterstehen und wie das allgemeine Konzept aussieht was „Leben“ von „Nichtleben“ unterscheidet. Dann kann man auch darüber nachdenken, ob es ganz andere materielle Basen geben kann, mit denen diese Konzepte umsetzbar wären. Du aber gehst mit deiner Ansicht zurück in die reine Beschreibung und verbaust mental den Weg zu einem tieferen Verständnis von dem, was Leben ist.
VG
Jochen