230V- Gerät in Kunststoffkiste

Hallo,

meine E-Ausbildung ist doch schon etwas länger her. Daher frage ich lieber die „Aktiven“.

Ich möchte gerne einen Wechselrichter (1200VA) mit 12V-Batterie und automatischer Umschaltstation nutzen.
Zum Berührungsschutz sollen alle Teile in eine Kunststoffbox mit abschließbaren Deckel. In die Kiste führt eine Zuleitung mit (ausserhalb angeschlossenem) Schukostecker; diese Zuleitung geht in die Umschaltstation. Aussen an die Kiste wird eine 230V-Steckdose befestigt, um den Verbraucher anzuschließen.

Wäre dieser Aufbau zulässig? Sollten Sicherungen eingebaut werden?

Danke und Gruß,
Fred

Hallo Fred,

Ich möchte gerne einen Wechselrichter (1200VA) mit 12V-Batterie und automatischer Umschaltstation nutzen.
Zum Berührungsschutz sollen alle Teile in eine Kunststoffbox mit abschließbaren Deckel.
Wäre dieser Aufbau zulässig?

Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber…

… es ist zu bedenken, dass der Wechselrichter im Betrieb einiges an Verlustwärme produziert (und im Störungsfall noch einiges mehr) und dass die Wärmeableitung aus einem geschlossenen Kunststoffgehäuse um einiges geringer ist als aus einer Metallbox.

Du musst generell sicherstellen, dass im Betrieb die Temperatur im Gehäuse bei der maximal zu erwartenden Umgebungstemperatur (15°C in Grönland, 60C in der Sahara) unter der für den Wechselrichter zulässigen Umgebungstemperatur bleibt. Du musst also mit Sicherheit Lüftungsschlitze vorsehen, ggf. auch eine aktive Kühlung (Lüfter)

Sollten Sicherungen eingebaut werden?

Zwischen Batterie und Wechselrichter unbedingt (direkt an der Batterie). Sekundärseitig am Wechselrichter auch, falls der nicht schon über Sicherungen verfügt.

Gruß merimies

Hallo !

Das mit der Schuko-Zuleitung verstehe ich nicht ganz.

Willst Du über das Netzkabel mit Schukostecker auch wieder die Konverterspannung ausgeben ? Das geht nicht !

Es muss doch nur die Batteriezuleitung in die Kiste eingeführt werden,wenn Batterie nicht mit in Kiste ist.

Für den Anschluss des Konverterausgangs(230 V) würde ich eine Schukosteckdose einbauen. Schutzleiter bleibt offen und unbelegt.
Daran kann man dann beliebige 230 V Verbraucher(bis zur Leistungsgrenze) anschliessen.

Wenn man eine Umschaltung Netz/Konverter hat,dann muss man das strikt trennen. Netz führt in die Kiste zum Umschaltrelais? und geht normalerweise wieder raus auf eine eingebaute Schukosteckdose.

Netz vorh. = Schukosteckdose führt Netzspannung und dort angestecktes gerät funktioniert.
Bei Netzausfall trennt das Relasi die Netzversorgung ab und schaltet die Schukosteckdose in der Kiste auf den Konverterausgang.
Das Netzgerät dort eingesteckt wird wieder mit Ersatzstrom versorgt(mit Schaltunterbrechung).
Wenn der Konverter auch die Funktion eines Trenntrafos bietet(muss man klären!) dann ist auch die elektr. Sicherheit gewährleistet(Berührungsschutz). Kurzschluss-Schutz am Konverterausgang muss aber sein,am besten beide Pole absichern.

Zu Sicherungen und Lüftung hat merimies schon das richtige ausgeführt.

MfG
duck313

Hallo,

Schutzleiter bleibt offen und unbelegt.

Ich denke, solche Anwendung ist nicht zulässig.
Wenn kein Schuztkontaktfunktion vorhanden ist,
dann dürfte nur eine 2pol. Dose benutzt werden.
Gruß Uwi

Hallo !

Es kann auch unbelegt bleiben,wenn echte Netztrennung gegeben ist.
Dann besteht ja die Schutzart „Schutztrennung“.

Es heisst dazu bei Schutztrennung " Soll an einer Stromquelle nur ein Verbrauchsmittel angeschlossen werden,so muss an der Stromquelle eine Steckdose vorhanden sein,die entweder keinen Schutzkontakt besitzt oder deren Schutzkontakt nicht angeschlossen ist".

Und falls 2 Steckdosen montiert sein sollten,dann müsste man die Erdungsspangen sogar definitiv haben und mit einer PE-Brücke verbinden,also erdfreien Potenzialausgleich schaffen.

MfG
duck313

Hallo merimies,

… es ist zu bedenken, dass der Wechselrichter im Betrieb
einiges an Verlustwärme produziert (und im Störungsfall noch
einiges mehr) und dass die Wärmeableitung aus einem
geschlossenen Kunststoffgehäuse um einiges geringer ist als
aus einer Metallbox.

Lüftungsschlitze sind auch vorgesehen. Hatte ich nur nicht geschrieben. Danke für die Hinweise.

Fred

Hallo duck313.

Willst Du über das Netzkabel mit Schukostecker auch wieder die
Konverterspannung ausgeben ? Das geht nicht !

Nein. Netzkabel mit Schukostecker führt zur Umschaltstation, die automatisch bei Netzausfall auf Wechselrichterbetrieb (und zurück) schaltet. An den Ausgang der Umschaltstation kommt dann die Schukosteckdose. Die führt somit entweder Netz- oder Wechselrichterspannung.

Fred

Hallo,

Es heisst dazu bei Schutztrennung " Soll an einer Stromquelle
nur ein Verbrauchsmittel angeschlossen werden,so muss an der
Stromquelle eine Steckdose vorhanden sein,die entweder keinen
Schutzkontakt besitzt oder deren Schutzkontakt nicht
angeschlossen ist".

ok, ich habe die Norm nicht zur Hand, aber wenn diese
Option explizit so genannt wird, dann ist es ok.
Gruß Uwi