25.000 Zuwanderer gewünscht

Hallo Steven

Glaubst du, sie wäre am heutigen Markt
überlebensfähig? Sie hat aus ihrer Sicht keine Notwendigkeit
gefunden, sich auf den Stand zu halten.

Seit wann lernt man in einem Studium die aktuellen Inhalte des eigenen Berufs? Die Fähigkeiten hat man im Studium erworben, die Fachkenntnisse erwirbt man im Job.

Es gibt haufenweise Elektrotechniker, die irgendwann in ihrem
Studium duie Röhrentechnik kennegelernt haben und heute mit
dem komplexen verständnis von DSPs hoffnungslos überfordert
wären. An dieser Stelle fehlt nun mal eben ein passender Ing.

Und was macht mit den alten Ingenieuren? Warum kann man nicht die alten Ingenieure auf den aktuellen Stand bringen? Warum MÜSSEN es frische Studenten sein.
Ich behaupte mal provokativ; ein richtiger Ingenieur lernt mit 50 neue Technologien und ihre Anwendungen schneller, als ein 20jähriger Student. Ich habe schon solche alte Eisen kennegelernt und war zutiefst beeindruckt, wie fit solche Fachleute sind, die schon Steinzeittechnologien kannten und dennoch die neuesten Technologien beherrschten.

Gruß
Carlos

Stimme zu (o.T)

Nachtrag
Hallo Stephen,

ich wollte noch etwas nachhaken. Wieviele Jahre Berufserfahrung hast du und wieviele Firmen kennst du von innen, sei es als Angestellter oder als externe Kraft?

Gruß
Carlos

Hallo Carlos!

Seit wann lernt man in einem :Studium die aktuellen Inhalte :des eigenen Berufs? Die :Fähigkeiten hat man im :Studium erworben, die :Fachkenntnisse erwirbt man im :Job.

Warum kann man nicht
die alten Ingenieure auf den :aktuellen Stand bringen?

Die beruflichen Werdegänge verlaufen unterschiedlich. Etliche junge Hochschulabsolventen geraten schnell in Schienen weit ab von den Details der Technik. Wer dabei nicht bewußt und mit ständigem Einsatz am Ball bleibt, statt dessen auf vermeintlich sicherer Stellung als Betriebsrat oder Sicherheitsbeauftragter für Rolltore Jahrzehnte absitzt und dann arbeitslos wird, fängt entweder ganz von vorne an oder bleibt unvermittelbar.
Andere stehen ein Berufsleben lang an der Spitze der Entwicklung und sind noch mit 60 begehrte Ziele für Headhunter.

Daneben gibts eine Reihe von Leuten, bei denen es schleierhaft bleibt, wie sie jemals Leistungsnachweise und Prüfungen des Studiums schafften, die jedenfalls von ihrem Beruf so gar nichts begriffen haben. Solche tauben Nüsse, unfähig das Gelernte umzusetzen, gibts in allen Berufen, bei Architekten, Juristen, Medizinern und selbstverständlich auch bei Ingenieuren. Bei solchen Leuten ist alle Mühe vergeblich; die haben einfach den falschen Beruf.

Demnach ist es kein Widerspruch, daß einerseits Arbeitslose in einer Berufsgruppe gemeldet sind und es andererseits einen Mangel in derselben Berufsgruppe gibt.

Gruß
Wolfgang

Das Problem ist ja, dass die Bewerbungen von
Personalabteilungen sortiert werden. Du kannst ein genialer
Techniker, Naturwissenschaftler oder Mathematiker sein, wenn
du nicht gleichzeitig ein guter Selbstvermarkter bist und eine
fehlerfreie Bewerbung zustande bekommst, hast du verloren.

Das stimmt so nicht ganz. Das trifft eher auf Großbetriebe zu, bei denen die Personaler die Wahl haben. Kleinere Firmen (und es sind oft diese), die händeringend nach sehr gutem Personal suchen, drücken da auch schon mal das eine oder andere Auge zu.

Und dann war es in den 90ern vorbei. Natürlich haben die
Studenten darauf reagiert (Schweinezyklus).

Das wurde doch Mediengerecht verarbeitet. Ist Siemen sdie einzieg Firma in Deutschland? Ich denke mal, viele versuchen bei den Grofirmen reinzukommen, weil sie sich eine gute Rente, einen tariflich abgesicherten Arbeitsplatz und weitere Vorzüge versprechen.

Wie gesagt, es sind die kleinen Firmen, die heute interessant sind. Möchtest du als Molekül der Masse in einem Heer von Ing. ohne große Selbstbstimmung bei Siemens arbeiten oder einen verantwortungsvollen, sehr freizügigen Job in einer kleinen Firma?

Ich arbiete in einer kleinen Firma, 40h/Woche sind vertraglich festgesetzt, 45…50 werden es oft. Wann man kommt, wann man get ist egal, hauptsache, die Arbeit wird getan. Wenn man will, kann man sich auch mal einen Tag Auszeit gönnen. Wenn es brennt, muss man auch mal Sa oder So rein.

Die Arbeitszeit ist höchst flexibel, man muss es und darf es auch sein.

Was das Versicherungsgewerbe betrifft, sehe ich doch, wie

Was den Pflegeberich betrifft, hat mir meine Frau viel

Und was sagst du zum produktiven Bereich?

Siemens Jobbörse: freie ausgeschiebene Stellen: 864

Nur noch 864? Ja, seit den 90ern sieht wirklich schlecht auf dem Arbeitsmarkt aus.

-)

Seit wann lernt man in einem Studium die aktuellen Inhalte des
eigenen Berufs? Die Fähigkeiten hat man im Studium erworben,
die Fachkenntnisse erwirbt man im Job.

Nun wem nützt es, dass er vor 20 Jahren mal was von Röhrentechnik gelernt hat? Dieser ist auf seiner Zeit stehengebleiebn und heute genauso unfähig wie vor dem Studium. Selbststudium ist das Stichwort. Das Leben ist ein ständiges Lernen. Fachkenntnisse erwirbt man nicht im Job sondern durch Lernen.

Und was macht mit den alten Ingenieuren? Warum kann man nicht
die alten Ingenieure auf den aktuellen Stand bringen? Warum
MÜSSEN es frische Studenten sein.

Weil frische Studenten oft auch ein besseres Verständnis haben und oft kompromissbereiter sind. Wir haben eine 45jährigen bei uns und sein Lieblingssatz ist „Das haben wir früher aber anders gemacht“. Diese Leute akzeptieren oftmals nicht das Neue.

Ich behaupte mal provokativ; ein richtiger Ingenieur lernt mit
50 neue Technologien und ihre Anwendungen schneller, als ein
20jähriger Student. Ich habe schon solche alte Eisen
kennegelernt und war zutiefst beeindruckt, wie fit solche
Fachleute sind, die schon Steinzeittechnologien kannten und
dennoch die neuesten Technologien beherrschten.

S.o. Meist sind sie sehr starrköpfig, lassen anderes Denken nicht zu und blockieren sogar sehr oft.
Und ein 50jähriger lernt mitnichten neue Technologien besser. Wenn überhaupt, dann gleichschnell wie ein junger, meist eher langsamer.

Hallo Steven

Ich arbiete in einer kleinen Firma, 40h/Woche sind vertraglich
festgesetzt, 45…50 werden es oft.

Kenne ich gut. Ich habe vorher bei einem Hersteller und dann bei einem Systemhaus gearbeitet. Eine kleine Firma mit 10 Leuten. Da wird man gefordert, hat viel Verantwortung und lernt eine Menge Praxis. Und die kleinen Firmen können bei der Wahl ihres Personals nicht ganz so wählerisch sein. Ohne solche Firmen hätten viele überhaupt keine Chance auf dem Arbeitsmarkt.

Und was sagst du zum produktiven Bereich?

Ich kenne im Systembereich die Herstellerseite, das Systemhaus und den Endkunden. Das gibt ein rundes Bild.
Ende der 90er (1998 ?)hat Cisco eine Studie erstellt, danach würden bald 500.000 IT-Fachkräfte in Europa fehlen, davon 180.000 in Deutschland. Danach kam das Geschrei mit der Green Card für IT-Fachleute.
Anfang dieses Jahrzehnts wurden dann IT-Leute abgebaut. Wenige Fachleute kamen mit der Green Card und von denen wurden dann auch wieder viele bald entlassen.
Sowas merkt man sich halt.

Gruß
Carlos

Was sieht daran schlecht aus? Es fehlt Personal, das ist der Knackpunkt.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

In den 70er ung 80er Jahren wurden bald komplette ingenieursjahrgänge in Norddeutschland von Siemens direkt nach dem Abschluß eingestellt.

Siemens hat ca. 30.000 Kräfte, wenn ich mich richtig erinnere. Allein aus der natürlichen Fluktuation heraus ergibt das 1000-3000 Stellen im Jahr. Nicht jede ausgeschriebene Stelle steht auch wirklich zur verfügung.

Gruß
Carlos

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

S.o. Meist sind sie sehr starrköpfig, lassen anderes Denken
nicht zu und blockieren sogar sehr oft.
Und ein 50jähriger lernt mitnichten neue Technologien besser.
Wenn überhaupt, dann gleichschnell wie ein junger, meist eher
langsamer.

Du kennst dann wohl keine „richtigen“ alten Ingenieure. :wink:

Hast ja recht! (o.T.)

Ich kenne im Systembereich die Herstellerseite, das Systemhaus
und den Endkunden. Das gibt ein rundes Bild.
Ende der 90er (1998 ?)hat Cisco eine Studie erstellt, danach
würden bald 500.000 IT-Fachkräfte in Europa fehlen, davon
180.000 in Deutschland. Danach kam das Geschrei mit der Green
Card für IT-Fachleute.
Anfang dieses Jahrzehnts wurden dann IT-Leute abgebaut. Wenige
Fachleute kamen mit der Green Card und von denen wurden dann
auch wieder viele bald entlassen.
Sowas merkt man sich halt.

Das war wohl der Hype auf DotCom

Siemens Jobbörse: freie ausgeschiebene Stellen: 864

Siemens hat ca. 30.000 Kräfte, wenn ich mich richtig erinnere.
Allein aus der natürlichen Fluktuation heraus ergibt das
1000-3000 Stellen im Jahr. Nicht jede ausgeschriebene Stelle
steht auch wirklich zur verfügung.

Und nicht alle Stellen werden ausgeschrieben.

Du kennst dann wohl keine „richtigen“ alten Ingenieure. :wink:

Naja, ich kannte einen bei Siemens/Erlangen, den hat man nur dagelassen, weil er schon zum Inventar gehörte. Man hat ihm nur noch Aufgaben anvertraut, bei denen er nichts falsch machen konnte. Die Elektronikentwicklung hat ihn einfach überrannt. Das passiert in dem Sektor sehr schnell.

Hallo,

Könnte ich einen Job als Versicherungsmathematiker machen? Ich
würde es mir zutrauen.
Würde mich eine Personalabteilung auch nur in Betracht ziehen?
Natürlich nicht, entweder er hat einige Jahre Erfahrung genau
in dem spezifischen Bereich (aber ja nicht zu viele Jahre)
oder er kommt frisch von der Uni.

ein Kollege, der vor 3 Jahren eingestellt wurde.
Diplom in Physik 1993, keine Stelle gefunden. Daraufhin im Malerbetrieb des Vaters eine Lehre angefangen, 2000 war er dann Malermeister. Hat sich überlegt die Firma seines Vaters zu übernehmen und dann doch noch seine Marktwert getestet.
Jetzt arbetet er als Versicherungsmathematiker…

Liebe Grüße,

Max

Hallo,

Könnte ich einen Job als Versicherungsmathematiker machen? Ich
würde es mir zutrauen.
Würde mich eine Personalabteilung auch nur in Betracht ziehen?
Natürlich nicht, entweder er hat einige Jahre Erfahrung genau
in dem spezifischen Bereich (aber ja nicht zu viele Jahre)
oder er kommt frisch von der Uni.

die Einschätzung teile ich ganz und gar nicht. Es geht nicht um die konkrete Erfahrung, sondern um grundsätzliche Fertigkeiten. So werden Juristen in Banken in (fast) jurafreien Zonen eingesetzt, weil man davon ausgeht, daß sie strukturiert und detailorientiert arbeiten können.

Ähnliches - wenn auch mit anderen Vorzeichen - gilt für Physiker, Mathematiker und Ingenieure. So werden Mathematiker und Physiker gerne von Banken eingesetzt, und zwar zur Ausknobelung von neuen Finanzprodukten, für das Kreditportfoliomanagment, für Ratingsysteme, Managmentinformationssystemen etc. In dem Augenblick, wo es dann an die Kollision mit der Praxis geht, wirds dann für Leute wie mich schwierig (weil die Welt eben an manchen Stellen doch nicht in Formeln paßt), aber den theoretischen Teil erledigen die gut.

Jahrelange Erfahrung ist auch nicht notwendig, weil die fachlichen Dinge vorgegeben werden. Ob es da nun um ein neues Atomkreftwerk oder irgendwelche Derivate geht ist wurscht. Es kommt nur auf das Handwerkszeug an. Ein Bekannter (Physiker) von mir hat nach der Uni für einen Stromporduzenten gearbeitet, anschließend für einen Stromhändler (und hat da gernzüberschreitende Geschäfte ausgefuchst, inkl. der Ersteigerung von Leitungskapazitäten) und ist nun bei einer Bank und kalkuliert nun irgendwelche Derivate durch bzw. errechnet die innewohnenden Risiken.

c) Personal für Banken und Versicherungen

Die setzen schon eine Weile massig Leute auf die Straße und
der Trend ist ungebrochen. Sind die nun nicht ausreichend
qualifiziert? Oder ist es nicht so, dass man einen
preisgünsigen 25jährigen Ukrainer einem teuren 50jährigen
Deutschen vorzieht.

Siehe meinen anderen Artikel zum Thema.

Gruß,
Christian

Klasse!! (o.T.)

Ärztemangel…
ist so groß, dass er es schon ins Wikipedia gebracht hat!

http://de.wikipedia.org/wiki/Ärztemangel

Es gibt jetzt schon, überhaupt in ländlichen Gebieten Ostdeutschlands gravierende hausärztliche Versorgungslücken. Die Ärztekammer bietet schon „Buschzuschläge“ an, weil kein Arzt dort hin will.
Wir brauchen dringend Mediziner, aber sind damit nicht allein. England und Norwegen z.B. haben schon seit Jahren Abwerbeprogramme für Deutsche Ärtze am laufen (wer es nicht glaubt sollte sich mal ne Ärtzezeitschrift durchlesen).

Übrigens, hier in Österreich importieren wir noch ganz andere Arbeitnehmer. Katholische Pfarrer aus Osteuropa sind Importschlager.

Gruß,
Hannes

Hallo Steven,

Naja, ich kannte einen bei Siemens/Erlangen, den hat man nur
dagelassen, weil er schon zum Inventar gehörte. Man hat ihm
nur noch Aufgaben anvertraut, bei denen er nichts falsch
machen konnte.

Ich kenne bei Siemens (Nürnberg, München, Erlangen, Saarbrücken) mehrere Leute, die auch alle so zwischen 40 und 50 sind, deren Fehlen ernste Probleme (z.B: hier bei mir) verursachen würde. :wink:

Gruß, Rainer