26 jähriger Sohn will Geld

"ich habe einen 26 jährigen Sohn. Wir haben ihm sein Studium
finanziert
(Germanistik), brauchte bebenbei nicht zu arbeiten.

damit wurde schon deutlich mehr getan, als dies der Normalfall
ist.

In Deutschland sind Eltern ab einem bestimmten Einkommen dazu gesetzlich verpflichtet ihre Kinder (ich glaube bis zum 25sten Lebensjahr, kann auch bis zum 30sten sein) finanziell zu unterstützen wenn sich diese in der Ausbildung/im Studium befinden.
Es ist schließlich auch so, dass man als Student kein Bafög erhalten kann, wenn das Einkommen der Eltern einen bestimmten Wert überschreitet. Sollten in so einem Fall die Eltern eine finanzielle Untersützung verweigern, kann eine Zwangsabbuchung stattfinden.

Und weil die Befoeg-Saetze so fuerstlich ausfallen, braucht ein Student auch nie-nie nebenbei zu Arbeiten. Die ganzen Studentenjobs und HiWis, die gibt es in Wirklichkeit gar nicht.

Hallo nochmal,

mit dem richtigen Plan kann man sowohl aus einem Studiengang den massenhaft Leute studieren, und für den der Arbeitsmarkt eher mau aussieht etwas machen, als auch aus einem „Orchideenfach“.

Bei mir hätte man auch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen können, wie man auf den Gedanken kommen kann Jura gerade auch noch an einem Standort zu studieren, der ein vollkommen übersättigter Arbeitsmarkt für Juristen ist. Und warum jemand mit diesem Studiengang ständig an PCs schraubt, Netzwerke plant, ERP-Systeme schult, … hat auch überwiegend Kopfschütteln verursacht. Aber gerade vor einigen Wochen telefonierte ich mal wieder nach Jahren mit einem Anwalt bei dem ich damals in Ausbildungsstation war, und für dessen Kanzlei ich damals auch die IT gemacht habe. Er war damals einer der Stars hier vor Ort, hat einen ziemlichen Karriereknick hinter sich, und schielte sehnsüchtig in Richtung dessen, was ich so von meinem Job erzählte, … und dann kam eben die entscheidende Frage, wie man an so einen Job heran käme. Da ging ihm recht schnell auf, dass das alles eben ein ziemlich planvolles Puzzlespiel gewesen ist, angefangen über die kleine IT-Firma neben dem Studium, die ersten Jobs die deutlich mehr IT als Jura-Anteil hatten, …

Jeder der einen anständigen Plan hat, oder zumindest rechtzeitig entwickelt, kann auch aus dem letzten Exotenfach oder eben einem Disziplin mit übersättigtem Arbeitsmarkt noch eine auskömmliches Einkommen erzielen, und wo so ein Plan existiert, gibt es überhaupt keinen Grund für lästerliche Sprüche. Aber es ist schon auffällig, dass sich bestimmte Leute bevorzugt für Fächer entscheiden, bei denen die Vergleichbarkeit mit dem zielstrebigeren Nachwuchs der Nachbarschaft sicherheitshalber ausgeschlossen wird, und bei denen man dann ohne gleich massenhaft konkrete Gegenbeispiele herauf zu beschwören, recht problemlos darstellen kann, wie kompliziert und anspruchsvoll gerade dieser Studiengang ist, und dass man dafür eben mindestens zehn Jahre braucht.

Gruß vom Wiz

Hallo,

wenn Du damit meinst, dass es natürlich schöner wäre, es gäbe da einen Externen Gönner, der jedem einfach nur seine Bildungsträume erfüllen und dann auch noch den Rest des Lebens ohne wertschöpfende Gegenleistung finanzieren würde, dann träum weiter. Fakt ist, dass irgendwer dummerweise die Knete verdienen muss, mit der man dann Leute unterstützen kann, die ohne eigenes Verschulden in Not geraten sind. Aber wenn in der lockeren Hilfeempfängerfamilie die von meinen Steuergeldern finanziert wird, sich jemand einfach nur einen lauen Lenz machen will, und das nicht als Starthilfe zur Selbsthilfe betrachtet, um dann selbst auch mal was in das Gesamtsystem beizutragen, dann mag ich das gar nicht.

Und mal ganz egozentrisch betrachtet: Es gibt kein Leben 2.0, in dem man dann mal richtig lebt, nachdem man 1.0 verschwendet und nur anderen Leuten auf der Tasche gelegen hat.

Gruß vom Wiz

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Aber es ist schon auffällig …

Finde ich ncht. Ich kenne sowas nur in der Version BWLer, Lehrer oder Ingenieur. Da wird dann ohne Herz und Begeisterung was „nützliches“ studiert, weil der Berufsberater gesagt hat, daß in zehn jahren dringend Ingenieure oder Lehrer gebraucht werden, da wurstelt man sich dementsprechend ohne große Erfolge durch die Semester, und sofern amn nicht völlig scheitert, stellt man nach dem Examen erstaunt fest, daß es für kinderhassende Lehrer oder leidenschaftlose Ingenieure mit mittelprächtigen Noten keinen Markt gibt. Schuld ist natürlich der blöde Berufsberater und die Gesellschaft. Und nein, eine andere Arbeit kann er auch nicht machen, weil er jetzt erst mal schmollen muss. Und habe auch leute getroffen, die nach zwei lustlos begonnen und lustlos abgechenen technischen Studiengängen mit 27 wieder den Eltern auf der Tasche lagen und über die blöden schweren Prügungen geschimpft haben.

Ein Studium ist genaugenommen keine direkte Berufsausbildung. Das ist nur ein netter Nebeneffelt bei manchen Fächern. :smile: Grundsätzlich sollte sich jeder Student deshalb immer überlegen, was er eigentlich genau beruflich machen will, egal was er studiert. Also im Prinzip das, was wir - also Du und ich - erfolgreich praktiziert haben.

Ich halte Herz und Leidenschaft und Begeisterung für die wichtigsten Krioterien bei der Studienwahl. Dort, wo Leute schmarotzen oder Schiffbruch erleiden, finde ich immer fachfremde Gründe wie „Da verdiene ich viel Kohle“, „Da habe ich wenig Prüfungen“, "Da schiebe ich eine ruhige Kugel, „Da werde ich mal verbeamtet.“ Ich wage die these, daß jemand, der mit Leidenscahft studiert, nicht 30 jahre völlig erfolglos sein kann.

Gruß,
Max

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