Hallo nochmal,
mit dem richtigen Plan kann man sowohl aus einem Studiengang den massenhaft Leute studieren, und für den der Arbeitsmarkt eher mau aussieht etwas machen, als auch aus einem „Orchideenfach“.
Bei mir hätte man auch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen können, wie man auf den Gedanken kommen kann Jura gerade auch noch an einem Standort zu studieren, der ein vollkommen übersättigter Arbeitsmarkt für Juristen ist. Und warum jemand mit diesem Studiengang ständig an PCs schraubt, Netzwerke plant, ERP-Systeme schult, … hat auch überwiegend Kopfschütteln verursacht. Aber gerade vor einigen Wochen telefonierte ich mal wieder nach Jahren mit einem Anwalt bei dem ich damals in Ausbildungsstation war, und für dessen Kanzlei ich damals auch die IT gemacht habe. Er war damals einer der Stars hier vor Ort, hat einen ziemlichen Karriereknick hinter sich, und schielte sehnsüchtig in Richtung dessen, was ich so von meinem Job erzählte, … und dann kam eben die entscheidende Frage, wie man an so einen Job heran käme. Da ging ihm recht schnell auf, dass das alles eben ein ziemlich planvolles Puzzlespiel gewesen ist, angefangen über die kleine IT-Firma neben dem Studium, die ersten Jobs die deutlich mehr IT als Jura-Anteil hatten, …
Jeder der einen anständigen Plan hat, oder zumindest rechtzeitig entwickelt, kann auch aus dem letzten Exotenfach oder eben einem Disziplin mit übersättigtem Arbeitsmarkt noch eine auskömmliches Einkommen erzielen, und wo so ein Plan existiert, gibt es überhaupt keinen Grund für lästerliche Sprüche. Aber es ist schon auffällig, dass sich bestimmte Leute bevorzugt für Fächer entscheiden, bei denen die Vergleichbarkeit mit dem zielstrebigeren Nachwuchs der Nachbarschaft sicherheitshalber ausgeschlossen wird, und bei denen man dann ohne gleich massenhaft konkrete Gegenbeispiele herauf zu beschwören, recht problemlos darstellen kann, wie kompliziert und anspruchsvoll gerade dieser Studiengang ist, und dass man dafür eben mindestens zehn Jahre braucht.
Gruß vom Wiz