26 jähriger Sohn will Geld

Hallo,

schreibe für eine Freundin -die sietzt hier neben mir, und mir glaubt sie ja nicht…

Also:
"ich habe einen 26 jährigen Sohn. Wir haben ihm sein Studium finanziert
(Germanistik), brauchte bebenbei nicht zu arbeiten.
Jetzt ist er seit einem Jahr fertig und jobbt, einen „richtigen“ Job, also in seinem Bereich, findet er nicht, sucht aber auch nicht so wirklich.
Er verdient wenig, in Teilzeitjobs und als Leiharbeiter. Seine Freundin, auch noch in der Ausbildung, ist jetzt schwanger. Unser Sohn fragt uns, ob wir die junge Familie unterstützen werden.

Ich möchte das eigentlich nicht! Klar, wir steuern was bei, kaufen was zur Babyausstattung - aber regelmäßige monatliche Zahlungen an ihn möchte ich nicht leisten - bin der Meinung, wir haben unsere Pflicht getan an ihm.

An sich haben wir ein gutes Verhältnis - gelegentliche Diskussionen über „Jobsuchen“, sonst ist alles OK. Wir mögen auch seine Freundin, sind aber einfach der Meinung, die beiden sind für sich selber verantwortlich.

Mein Sohn und auch einige Bekannte machen uns aber ein schlechtes Gewissen: Ob wir ein Herz aus Stein hätten, wir sollten den Jungen doch unterstützen, schließlich haben wir ja Geld.
Stimmt, wir verdienen beide gut, aber durch harte Arbeit.
Müssen wir wirklich unseren gesunden, gut ausgebildeten Sohn bis ultimo mitfinanzieren?"

Gruß von bixie und ruth

Wie ihr mögt
Hi!

Dazu gibt es keine Verpflichtung für Euch.

Er kann ja Hartz IV beantragen.
Im ernst: die Familie muss nicht verhungern und ein paar Monate knapp bei Kasse könnten die Arbeitslust bei ihm doch ziemlich steigern…

Ob Ihr das mit ansehen mögt, das müsst Ihr entscheiden. In der Situation könnte ich mir Unterstützung in Form von „Naturalien“ vorstellen. Möglichst auch so, dass Ihr auch was davon habt: Mal gemeinsam in den Urlaub oder Ausflüge (wenn ihr das mögt) oder auch nur mit dem Enkel (später, wenn das Kind älter ist). Einladung zum Essen, Kinderausstattung, so was in der Art.

Ich würde keine monatliche Unterstützung zahlen, wenn ein 26jähriger selbst verschuldet sich in eine derartige Lage manovriert. Verübergehend, bei unglücklichen Umständen: Ja. Aber so, wie Du das beschreibst: Auf keinen Fall. Faulheit muss man nicht unterstützen, die gedeiht sonst zu gut.

Unser Sohn fragt uns, ob wir die junge Familie unterstützen
werden.

Sagt er auch, warum die Eltern das tun sollten? Und was er dazu beiträgt, die Lage zu ändern? Oder was er als Gegenleistung tun wird?

Mein Sohn und auch einige Bekannte machen uns aber ein
schlechtes Gewissen: Ob wir ein Herz aus Stein hätten, wir
sollten den Jungen doch unterstützen, schließlich haben wir ja
Geld.

Ja - und, wie lange soll das denn so gehen? Ihr helft dem Sohn nicht wirklich mit finanzieller Unterstützung, das müsst Ihr Euch mal vor Augen führen. Er bleibt dann ja unselbständig und lernt nichts dazu.

Grüße
kernig

Hallo …,

ich fürchte da müssen die Eltern einmal hart bleiben. Irgendwann müssen Kinder sich abnabeln ja und selbst für ihr leben aufkommen.
Denn der Sohn und seine Partnerin wird das u.U. zum Anlass nehmen und auch die nächsten Jahre und länger von Euch als Eltern Unterstützung verlangen.
Denn das könnte auch entsprechend negative Auswirkungen auch auf das Kind haben.
Also Unterstützung Babyausstattung, evtl. bei einem Umzug. Dies würde ich schnellstmöglich in einem Gespräch klar machen.
Ausnahme wäre wenn der Sohn eine Arbeit übernimmt im Haushalt der Eltern - meinetwegen Gras mähen und dazu Gartenarbeit durchführen. Dann würde es ein Taschengeld geben.
Keine Ahnung welchen Einfluss die Partnerin des Sohnes hat, ob sie dann sagen würde > kein Geld - kein Kontakt mehr zum Enkel?

Auch dann bleibt den Eltern nicht anderes übrig als hart zu bleiben, so weh das auch tut.
Das der Sohn merkt, ich muss mir nun selber helfen zur Not muss ich auch einmal umziehen. Oder einen anderen Beruf (als Lehrer, Journalist udgl. .) ausführen um die Familie ernähren zu können.
Hier (http://www.jobworld.de/) kann man Stellenanzeigen schalten und bekommt dann per E-Mail entsprechende Angebote von mehreren Stellenbörsen.

Gruss Joe

https://www.schulministerium.nrw.de/BP/LeoAngebote
http://www.bildungsserver.de/Allgemeine-Stellenboers…

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Hallo,

man kann ja das Kind unterstützen, indem man Kleidung, Möbel, etc kauft. Aber dem Sohn , der anscheinend nicht sucht, würde ich keine monatlichen Zahlungen bieten - warum auch ??? Er ist ja nicht unschuldig in Not geraten, sondern deinem Eindruck nach schlicht faul.

Lg

Brenna

Hallo,

ach mei, wie ich solche Geschichten immer wieder liebe. Das ist inzwischen schon fast so ein „geregelter Ausbildungsweg“ wie ein Masterstudiengang. Irgendwas ohne konkreten wirtschaftlichen Nutzen und berufliches Ziel studieren - möglichst lang natürlich, dann aufgrund des ach so bösen Arbeitsmarktes auf weitere Unterstützung angewiesen sein, und wenn gar nichts mehr hilft, wird ein armes Kindlein in die Welt gesetzt, bei dem die Großeltern ja gar nicht anders können, als zu dessen Unterstützung dem missratenen, arbeitsfaulen eigenen Nachwuchs auch weiterhin den Besagten hinterher zu tragen, und da auch noch ordentlich Geld rein zu blasen. Und dabei hat besagter Nachwuchs zwar keine eigene Arbeit und Knete, aber dafür um so ehrenwertere Prinzipien und Ansprüche, die es selbstverständlich ausschließen konventionell unter Ausbeutung armer Kinder in China hergestellte Discounterwaren zu konsumieren, sondern nach teuersten ökologisch und ethisch einwandfreien Produkten verlangen.

Der krassesten Fälle, mit denen ich zu tun hatte, waren die Geschichte, wo die verwitwete Mutter dann das große Haus „nicht mehr brauchte“, oder sagen wir besser „zu brauchen hatte“, und mit Sohnemann die bislang kostenlos genutzte Einliegerwohnung tauschte, damit dieser mit Kind und ebenso nichtsnutziger Gespielin den absolut zwingend notwendigen Platz hatte (unter 200m² geht ja zu Zweit mit Kleinkind gar nichts), und der „Lieblingsneffe“, der „aus Gründen der Haltbarkeit“ nur van Laack-Hemden tragen konnte.

Sorry, aber da gehört einfach mal jemand ganz gehörig der Marsch geblasen, dass man sich auch mit Studium nicht zu fein sein darf, auch mal „niedere Tätigkeiten“ auszuüben, wenn man eine Familie zu ernähren hat, so lange es mit einschlägigen Spitzenpositionen nichts wird. Und wenn das nicht fruchtet, dann eben der Geldhahn zugedreht, bis die Ansprüche mit der sozialen Wirklichkeit eines Hilfeempfängers überein passen, oder dass dann doch genug Ansprorn ist, sich richtig um „irgendeine Arbeit“ zu kümmern, die den bestmöglichen Verdienst hergibt, um davon leben zu können.

Gruß vom Wiz

Hallo,

mit einem Germanistikstudium hat er nicht die allerbesten Aussichten auf einen Job, um seine kleine Familie zu versorgen…

Das sollte + wird ihm auch klar sein.

Alles deutet also darauf hin, dass er entweder eine Zusatzausbildung braucht, oder er völlig ausbildungsfremd einen Job sucht.

Er sollte und muss also einen Plan haben, wie es weitergeht!
Wie gesagt - den Plan muss ER haben, nicht IHR!

Sollte er einen schlüssigen Plan haben, seine Situation zu verbessern, dann würde ich ihm unter Umständen eine Anschubfinanzierung in Aussicht stellen, wenn es die persoenlich Umstände schmerzfrei erlauben.

Das Zahlen einer Apanage ohne Gegenleistung von ihm fände ich absurd!

Gruß
Hummel

Der junge Mann hat Luxusprobleme und das sollte ihm einfach auch mal spürbar werden. Wer mag, kann die junge Familie unterstützen durch gelegentlichen Kauf von nötigen Dingen für Mutter und Kind aber monatliche Zahlungen an den Herrn Sohn ? Wofür ? Weswegen ?
Das hat nichts mit Hartherzigkeit zu tun, sondern mit der Anerkennung der Tatsache, das der Mann erwachsen und verantwortlich ist.
In einer Notlage helfen ist was anderes, als sich ausnutzen lassen weils so bequem ist.

Grüße !

Hallo,

ICH würde das Enkelkind unterstützen und nicht den Sohn, denn er soll es lernen auf eigenen Füssen zu stehen und sich einen Job suchen, der ihn und seine Familie ernährt.
Die Unterstützung für das Baby können Windeln sein, ein Bett, Kleidung und ein Bankkonto, wo regelmässig etwas angespart wird, z.B. für die spätere Ausbildung.

Viele Grüße

Da würde ich meine Eltern glatt eintauschen :smile:

Mit 26 Jahren hatte ich auch schon das 1. Kind und hab von meinen Eltern kein Geld bekommen. Frechheit :smile:

Ich wäre nie auf die Idee gekommen meine Eltern um Geld zu bitten, auch als es uns mal finanziell nicht gut ging. Arbeitswechsel etc. können auch schnell zu einer finanziellen Lücke führen.

Mein Vater hatte mir aber mal einen größeren Betrag geschenkt, als ich noch eine Weiterbidlung begonnen hatte.
Die war mit großen Kosten verbunden.
Da hat er, ungefragt, einfach was dazu gegeben.
Das hätte ich aber gar nie erwartet, sondern habe ich mich sehr darüber gefreut.

Aber monatlich etwas von meinen Eltern zu verlangen, würde mir ja nie in den Sinn kommen.

Eher würde ich die Oma bitten mal auf die Kinder aufzupassen oder mir das Auto zu leihen…

Gruß Jenny

Hallo bixie und ruth,

meine Eltern haben mich während meines Studiums auch finanziell unterstützt (aber ich habe auch nebenher gearbeitet). Auch ich habe so einen „Quatsch“ studiert, mit dem man mit Abschluss nicht sofort den super tollen Job findet. Da muss man eben durch.

Aber nach dem Abschluss war auch Schluss mit finanzieller Zuwendung von den Eltern, was beiden Seiten gut tat. Mein Verhältnis zu meinen Eltern hat sich enorm gebessert, auch wenn es mir finanziell natürlich nicht mehr sooooo toll ging. Klar, habe ich immer noch mal zwischendurch einen Geldschein zugesteckt bekommen - aber ohne eine Selbstverständlichkeit!

Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, sie noch einmal „anzupumpen“, geschweige denn eine monatliche Zahlung zu erwarten.

Dass Dir, Ruth, es übel aufstößt, kann ich sehr gut verstehen. Mein Neffe ist gerade so ein „Kandidat“. Er hat in den letzen Monaten nicht wenig Geld von mir bekommen, da er mit seinem Lehrlingsgehalt hinten und vorne nicht auskommt. Ich habe ihm dann immer mal wieder etwas überwiesen.

Irgendwann stießen mir aber seine Mails und Andeutungen (er würde sich gern dies und jenes kaufen) übel auf. Ich habe auch gemerkt, dass ich ihm letztlich keinen Gefallen tue - er muss anfangen, seine Unkosten im Blick zu haben und sich dann die Frage stellen, ob er sich etwas leisten kann oder nicht.

Da geht es nicht darum, ob ich es mir leisten kann oder nicht, ihn zu unterstützen, sondern darum, dass er eben lernen muss, dass ich mir hier auch den Hintern aufreiße, um mein Geld zu verdienen - und in schlechten Zeiten eben einen Sparplan aufgestellt habe.

Ich will nicht sagen, „bei Geld hört die Freundschaft auf“, aber es darf eben nicht selbstverständlich werden.

Ich habe ihm dann eine Summe x überwiesen mit der Ansage, dass dies die letzte finanzielle Zuwendung sei und er damit eben (hoffentlich) weitsichtig umgehen soll, da von meiner Seite außer der Reihe nichts mehr kommt.

Ein schlechtes Gewissen musst Du, Ruth, definitiv nicht haben. Wie viele Studies müssen sich ohne Unterstützung der Eltern durchschlagen!

Wenn Du mit einem guten Gefühl die junge Familie mal unterstützen möchtest (muss ja nicht nur finanzieller Art sein), ist alles in Ordnung, aber so…

Bleib hart, sonst lernt Dein Sohn nichts.

Liebe Grüße

Kathleen

Moin,

"ich habe einen 26 jährigen Sohn. Wir haben ihm sein Studium
finanziert
(Germanistik), brauchte bebenbei nicht zu arbeiten.

damit wurde schon deutlich mehr getan, als dies der Normalfall ist.

Jetzt ist er seit einem Jahr fertig und jobbt, einen
„richtigen“ Job, also in seinem Bereich, findet er nicht,
sucht aber auch nicht so wirklich.

Das wuerde ich als sein ganz privates Problem ansehen…

Er verdient wenig, in Teilzeitjobs und als Leiharbeiter. Seine
Freundin, auch noch in der Ausbildung, ist jetzt schwanger.
Unser Sohn fragt uns, ob wir die junge Familie unterstützen
werden.

Es ist eine Sache, wenn man eine junge Familie unterstuetzt (also so wie weiter Unten angemerkt, Babyausstattung etc.) und es ist eine andere Sache, wenn man regelmaessig fuer den Lebensunterhalt aufkommt.

Ich möchte das eigentlich nicht! Klar, wir steuern was bei,
kaufen was zur Babyausstattung - aber regelmäßige monatliche
Zahlungen an ihn möchte ich nicht leisten - bin der Meinung,
wir haben unsere Pflicht getan an ihm.

Sehe ich auch so.

An sich haben wir ein gutes Verhältnis - gelegentliche
Diskussionen über „Jobsuchen“, sonst ist alles OK. Wir mögen
auch seine Freundin, sind aber einfach der Meinung, die beiden
sind für sich selber verantwortlich.

Sehe ich auch so.

Mein Sohn und auch einige Bekannte machen uns aber ein
schlechtes Gewissen: Ob wir ein Herz aus Stein hätten, wir
sollten den Jungen doch unterstützen, schließlich haben wir ja
Geld.

Das hat Nichts mit Herz aus Stein zu tun, sondern damit, dass der Sohn sich ja wohl fuer erwachsen genug haelt (und sollte es mit einem abgeschlossenen Studium ja auch sein), eine Familie zu gruenden. Dazu gehoert aber eben auch das Finanzielle.

Stimmt, wir verdienen beide gut, aber durch harte Arbeit.
Müssen wir wirklich unseren gesunden, gut ausgebildeten Sohn
bis ultimo mitfinanzieren?"

Ihr verdient beide gut, aber es liest sich ja nun nicht so, dass ihr im Geld schwimmt. Das was ihr habt, habt ihr durch Arbeit erlangt und erarbeitet es immer noch, es faellt nicht vom Himmel. Ihr habt mehr fuer eueren Sohn getan, als es die meisten Familien tun (oder tun koennen), irgendwo ist Feierabend.

Gruss
Paul

Danke
Hallo an alle,

Danke für eure Meinungen, genau das sage ich (Bixie) auch.
Ruthie hat aber ein weiches Herz und ein schlechtes Gewissen…
Nunja, ich hoffe eure Argumente geben ihr ein bisschen mehr Mut, ihren Standpunkt durchzuziehe. Genug „zustecken“ wird sie der jungen Familie bestimmt immer noch…

Hallo,

beim Lesen dachte ich, du kennst meinen Cousin. Seit 31 (!) Jahren studiert er, ein Kindlein wurde auch gemacht und die Eltern des mittlerweile Mitte 50jährigen Herrn im eigenen Hause unters Dach verfrachtet, auf dass man selber mehr Platz habe. Der Enkel studiert jetzt auch auf Kosten der Großeltern. Gekauft wird nur Bio und vom Hofladen ökologisch, alles voll politically correct.
Drei Autos werden unterhalten, sonst kommt man ja nirgendwo hin und kann gar kein Geld mehr verdienen. Schlechtes Gewissen----Fehlanzeige! Auch das Selbstwertgefühl scheint keinen Schaden genommen zu haben.

Gruß
Jo

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Hallo,

ja, das sind inzwischen wirklich schon stereotype Geschichten, die man leider mit nur geringen Abweichungen immer wieder hört. Der Mann, der mit Mutter die Einliegerwohnung tauschte als auch der Lieblingsneffe haben auch bei meinem letzten Kontakt schon mehr als 10 Jahre ohne einen einzigen Abschluss/Zwischenprüfung o.ä. studiert. Man fühlte sich einfach noch nicht ausreichend fit dafür. Schließlich sind das ja alles nur halbgare Gesellen, die es wagen mit vier oder fünf Semestern schon die ersten Weichen Richtung eines ersten Examens zu stellen. Nein, mit so etwas kann und will man sich ja nicht vergleichen. So lange man nicht wirklich umfassend ausgebildet ist - was natürlich nur so rein zufällig mit jahrelanger Teilnahme an allen Vorzügen eines nicht von Prüfungsdruck gekennzeichneten Studentenlebens geprägt ist - kann man sich wirklich mit gutem Gewissen einer Prüfung stellen. Nur gut, dass es da ja immer wieder neue Angebote gibt, die man noch zwingend wahrnehmen muss.

Und dann wird natürlich gerne auch die soziale Karte gespielt. Wer sich ach so für Mitstudenten, kranke Tiere und politisch verfolge Bergmönche einsetzt, muss natürlich Prioritäten setzen, und kann nicht wie so ein egoistisches Schwein, was sich sein Studium zu 100% selbst mit harter Arbeit verdient und dies schnellstmöglich durchzieht, jeden Tag über seinen Büchern sitzen, nachdem man sich die Nacht über wieder die Köpfe über diversen Bierchen heiß diskutiert - aber mal wieder nichts wirklich entschieden oder unternommen - hat.

Gruß vom Wiz

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Abschweifungen

Irgendwas ohne konkreten
wirtschaftlichen Nutzen und berufliches Ziel studieren

Ja. Habe ich auch gemacht. Das ist auch weder anrüchig noch verboten, solange man sich sein Studium selbst verdient und nicht vorhat, später bei anderen zu schmarotzen. Und meines Erachtens kann man auch mit einem wirtschaftlich nützlichen Studiengang ein ordentliches Schmarotzertum begründen - diverse ewige Informatikstudenten und Heerscharen von unterdurchschnittlichen BWLern haben es vorgemacht.

Ich mag es nicht, wenn Studiengänge ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichspunkten beurteilt werden. Ja, auch Fächer wie Finnougristik haben ihre Existenzberechtigung, genauso wie Grundlagenforschung im der Physik - sie tragen zum Erkenntnisgewinn der Menschheit bei. Das heute alles nur noch „nützlich“ sein muß im Sinne von „konkret verwertbare Ergebnisse für die Industriwe“, halte ich für einen gesellschaftlichen Fehler.

Seit Herbst promoviere ich, und die „Bringt dir das beruflich was?“-Fragen hängen mir inzwischen zum Hals raus. Ist die Welt wirklich schon so verguttenbergt, daß eine Disserataion ausschließlich nur noch unter dem Gesichtspunkt „Brauchst du den Titel für den Job??“ gesehen wird?

Ein „unnützes“ Studium ist weder hinreichend noch notwendig, um zu Schmarotzen.

Gruß,
Max

Allerdings vor allem deswegen so alng, weil ich nebenher seöbständig mir meine Brötchen versduent ahbe.

möglichst lang natürlich, dann aufgrund des ach so bösen
Arbeitsmarktes auf weitere Unterstützung angewiesen sein, und
wenn gar nichts mehr hilft, wird ein armes Kindlein in die
Welt gesetzt, bei dem die Großeltern ja gar nicht anders
können, als zu dessen Unterstützung dem missratenen,
arbeitsfaulen eigenen Nachwuchs auch weiterhin den Besagten
hinterher zu tragen, und da auch noch ordentlich Geld rein zu
blasen. Und dabei hat besagter Nachwuchs zwar keine eigene
Arbeit und Knete, aber dafür um so ehrenwertere Prinzipien und
Ansprüche, die es selbstverständlich ausschließen
konventionell unter Ausbeutung armer Kinder in China
hergestellte Discounterwaren zu konsumieren, sondern nach
teuersten ökologisch und ethisch einwandfreien Produkten
verlangen.

Der krassesten Fälle, mit denen ich zu tun hatte, waren die
Geschichte, wo die verwitwete Mutter dann das große Haus
„nicht mehr brauchte“, oder sagen wir besser „zu brauchen
hatte“, und mit Sohnemann die bislang kostenlos genutzte
Einliegerwohnung tauschte, damit dieser mit Kind und ebenso
nichtsnutziger Gespielin den absolut zwingend notwendigen
Platz hatte (unter 200m² geht ja zu Zweit mit Kleinkind gar
nichts), und der „Lieblingsneffe“, der „aus Gründen der
Haltbarkeit“ nur van Laack-Hemden tragen konnte.

Sorry, aber da gehört einfach mal jemand ganz gehörig der
Marsch geblasen, dass man sich auch mit Studium nicht zu fein
sein darf, auch mal „niedere Tätigkeiten“ auszuüben, wenn man
eine Familie zu ernähren hat, so lange es mit einschlägigen
Spitzenpositionen nichts wird. Und wenn das nicht fruchtet,
dann eben der Geldhahn zugedreht, bis die Ansprüche mit der
sozialen Wirklichkeit eines Hilfeempfängers überein passen,
oder dass dann doch genug Ansprorn ist, sich richtig um
„irgendeine Arbeit“ zu kümmern, die den bestmöglichen
Verdienst hergibt, um davon leben zu können.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

wir reden hier von planvollem Vorgehen, es sich auf fremder Tasche bequem zu machen. Ist das ein Schuh, der Dir passt?

Wer sich das selbst finanziert und nicht über den angeblich ach so bösen Arbeitsmarkt klagt, der nie auch nur ansatzweise so böse ist, dass man nicht mit den nötigen Kompromissen auch abseits der eigenen Studienrichtung noch irgendetwas Akzeptables (auch weiter weg, nicht gleich Führungsposition, …) finden könnte, soll machen was er will, mag und für richtig hält.

Ich kenne Professoren, bei denen es nicht mal zum eigenen Auto reicht, die aber glücklich damit sind, genau in ihrem Gebiet genau so und nicht anders im Bildungsbetrieb untergekommen zu sein. Für mich wäre das nichts, aber das ist überhaupt nicht das Thema, solange die dabei glücklich sind, und niemand anderem auf der Tasche liegen und nicht ständig jammern.

Aber ich kenne einfach zu viele Typen, bei denen so eine „Karriere“ mehr als nur fahrlässig genau in die Richtung geplant wird, dass man das Studium und spätere Leben gerade eben nicht von seiner eigenen Arbeit finanziert/wird finanzieren können/wollen, und die dann auch noch ständig Gott und die Welt dafür verantwortlich machen, dass sie so arme und bemittleidenswerte Menschen sind, die es nicht auf die Sonnenseite schaffen. Sorry, aber Bullshit! Wenn ich ein Studium aufnehmen will, dann muss ich darauf achten, dass es entweder selbst dazu dienen wird, dass es mir die Voraussetzung schafft, davon später leben zu können, oder ich muss einen Plan in der Tasche haben, wie das trotz einen dafür gerade nicht geeigneten Studiums funktionieren soll. Einfach in den Tag hinein studieren, um dann irgendwann mit Examen da zu stehen, dann mit den Schultern zu zucken, und die Gemeinschaft oder die Familie das eigene Leben finanzieren zu lassen, geht gar nicht, und da schwillt mir der Hals.

Gruß vom Wiz, der parallel zum Studium schon mehr als voll berufstätig war, und sich damit die Zweitqualifikation aufgebaut hat, die dann dazu geführt hat, eben nicht als einer von x Absolventen da zu stehen, sondern ganz gezielt eine ökologische Nische besetzen zu können, die sehr dünn besetzt und daher gut bezahlt ist

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Ja Max,
da haste natürlich Recht. Darum ging es mir aber jedenfalls nicht. Ich habe z.B. auch „brotlose Kunst“ studiert und noch nie einen einzigen Cent von Staat, Eltern oder sonstwem gebraucht. Der werte Cousin wählte einen deutlich bodenständigeren Studiengang—er kann ihn halt nur nicht zu Ende bringen. Jedenfalls nicht in diesem Leben.

Nix für ungut

Jo

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da haste natürlich Recht. Darum ging es mir aber jedenfalls
nicht.

Deswegen schrieb ich auch „Abschweifungen“ darüber. :smile:

Gruß,
Max

Ist das ein Schuh, der Dir passt?

Die Antwort findest Du in meinem Posting. Und auf etwas anderes als den einen Satz, den ich zitiert habe, habe ich mich auch nicht bezogen. Im übrigen hast Du ja recht: Es gibt solche Karrieren. Ich würde solchen Leuten aber ihr planmäßiges Schmarotzen vorwerfen, nicht daß sie ein Orchideenfach studiert haben. Denn man kann auch damit (oder trotzdem) seine Brötchen verdienen. Ich denke, das haben viele Leute (mich eingeschlossen) hinreichend bewiesen.

Gruß,
Max

Guten Abend…

Kapitalismus hallo…

Grüße…