26 Jahre und keine Ausbildung

hallo alle zusammen,

Eine Bekannte von mir ist 26 und hat bis heut keine Ausbildung. Jetzt hab ich gesagt zu ihr, sie solle sich doch endlich mal kümmern. Sie also zum Arbeitsamt und gefragt.
Die meinten jetzt, das sie keine Erstausbildung bekommt, sondern wenn überhaupt nur eine Umschulung und die allerdings auch nur, wenn sie sich ein Jahr lang ergebnislos auf solche Hilfsarbeiterangebote bewirbt.
Ist das so, ja? Bekommt sie keine Ausbildung, obwohl sie noch keine hatte? Muss man sich echt erst ein Jahr lang, von Jobabsagen „demütigen“ lassen, um dann eine Umschulung zu bekommen?

Wär schön, wenn mir da jemand helfen könnte. Es handelt sich übrigens um das Land Berlin/Brandenburg.

vielen dank schonmal…

Hallo Andre,

Eine Bekannte von mir ist 26 und hat bis heut keine
Ausbildung.

Das ist natürlich blöd und ich bin überzeugt, dass es dafür wichtige Gründe gibt.

Jetzt hab ich gesagt zu ihr, sie solle sich doch
endlich mal kümmern.

Das war sehr schlau von Dir.

Sie also zum Arbeitsamt und gefragt.

Das war ebenfalls ein schlauer Weg, wenn auch nicht der einzige.

Die meinten jetzt, das sie keine Erstausbildung bekommt,

Und das verstehe ich nicht. Wieso sollte sie denn eine Ausbildung vom Arbeitsamt „bekommen“?

Oder anders gesagt: Madame ist nun 26 und hat aus welchen Gründen auch immer keine Ausbildung. Diesen Zustand möchte sie nun ändern. Und nun tut sie verd**** nochmal genau das, was ihre 16-jährigen Kollegen auch tun: sie guckt, dass sie einen Ausbildungsplatz bekommt. Das heisst, sie überlegt sich, was sie tun möchte und bewirbt sich bei passenden Firmen. Klar, ihr Alter wird ihr da sicherlich ein paar zusätzliche Absagen bescheren, aber vielleicht gelingt’s ihr ja dem einen oder anderen Personaler ihr Alter als Vorteil (Reife, Führerschein vorhanden, div. Erfahrungen) zu verkaufen.

Muss man sich echt erst ein Jahr lang, von
Jobabsagen „demütigen“ lassen, um dann eine Umschulung zu
bekommen?

Vielleicht liegt auch hier der Hase begraben, ähm der Hund im Pfeffer. Eventuell wäre es schlau, sie würde die Bewerbungen nicht schreiben, um demütigende Absagen zu sammeln sondern eher welche mit dem Ziel diesen oder jenen Job zu bekommen? Du weisst schon, die Sache mit dem halb vollen bzw. halb leeren Glas.

Achtung: Bevor ich jetzt tot geschlagen werde: Es ist mir bewusst, dass es nicht leicht ist einen Job respektive Ausbildungsplatz zu bekommen. Und es ist klar, dass gerade Deine Bekannte das sicherlich besonders schwer hat. Aber es ist halt so, dass das Arbeitsamt (leider?) (heutzutage?) kein Rundum-Sorglos-Paket (mehr?) zur Verfüung stellt. Oder anders gesagt: wenn sie ein Ziel hat und das erreichen will, muss sie das aus eigener Kraft schaffen. Sich hier ausschliesslich auf’s Arbeitsamt zu verlassen halte ich für mehr als leichtsinnig. Wobei natürlich auch darauf hingewiesen werden sollte, dass das Arbeitsamts sehr gut unterstützend tätig werden kann (Kopien, Porto für Bewerbungen, Durchsicht der Bewerbungsmappe, ggf. finanzielle Unterstützung etc.)

*wink*

Petzi

PS: Wenn Deine Bekannte möchte, guck ich mir gerne mal ihre Unterlagen durch.

hi Petzi,

also mal vielen Dank für die flinke Antwort. Ging ja ratzfatz…
Dein Angebot mit dem durchschauen der Unterlagen ist lieb, doch das bekommen wir hin. :smile:
Jedenfalls hast du mir schon mal geholfen, in dem du meintest - „sie überlegt sich, was sie tun möchte und bewirbt sich bei passenden Firmen“. Stimmt! Du hast völlig recht.
Also manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäume nicht.Mensch mensch mensch…
Wahrscheinlich ist man anfangs zum Arbeitsamt gegangen, weil da das Wort „Arbeit“ drin steckt und man somit glaubt, man bekommt diese dort. Was ja auch manchmal klappt.
Doch hier müssen erstmal andere grundlegende Dinge geschaffen werden. Wir werden uns also in die Spur machen.

vielen Dank und liebe Grüße in die Schweiz!?! :smile:

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Hi Andre,

zum Stöbern welche Berufe es in der Nähe gibt und welche Qualifikationen man dazu braucht, ist das Arbeitsamt doch erst mal gut. Man bekommt auch einen Überblick, in welcher Branche man eher eine feste Anstellung bekommt.

Nicht vergessen, selbst wenn deine Bekannte einen Ausbildungsplatz bekäme, heißt das noch lange nciht, dass sie später auch eine feste Anstellung hat; viele schlagen sich mit kleinen Jobs und Hilfsarbeiten durch, auch Leute mit Berufsausbildung.

Hat sie denn wenigstens irgendeine Berufserfahrung? Hoffentlich ja; denn angenommen sie muss den langen Weg über die Umschulung gehen, dann hätte sie immernoch keine Berufserfahrung und hätte es noch schwerer eine Anstellung zu finden.

Zertifikate sind auch wichtig, aber Berufserfahrung ist wichtiger.

Viel Glück

Sprite

Hat sie denn wenigstens irgendeine Berufserfahrung?
Hoffentlich ja; denn angenommen sie muss den langen Weg über
die Umschulung gehen, dann hätte sie immernoch keine
Berufserfahrung und hätte es noch schwerer eine Anstellung zu
finden.

Zertifikate sind auch wichtig, aber Berufserfahrung ist
wichtiger.

Viel Glück

Sprite

hi sprite,

also kurioserweise hat sie ein wenig Berufserfahrung mit Kindern, denn sie war für eine gewisse Zeit im Kindergarten tätig. Mich hat das damals eher erstaunt, das sie „ungelernt“ im Kindergarten arbeiten darf, aber es war schön für sie, denke ich. Vielleicht sollte sie daran anknüpfen, hat sie doch da schon einige Erfahrungen gemacht.Und die sind, wie du schon gesagt hast, auch mehr als wichtig.

danke für deine Anregungen…

liebe grüße…