Hallo,
Zu Frage 3 möchte ich den Pianisten Friedrich Gulda erwähnen.
Dieser soll die Gabe gehabt haben, sich ein Werk einige
Minuten lang anzusehen und es dann auswenidg zu spielen.
das ist in dieser Liga nichts außergewöhnliches, eher die
Regel.
oh nein, das wage ich zu bezweifeln. Nach bloßem Ansehen ein schweres Stück sofort auswendig zu spielen ist schon außergewöhnlich.
Bei all diesen Geschichtchen, die sich um Pianisten ranken, wird ja auch nie berücksichtigt, wie lang das Stück nun ist, ob der Pianist es möglichweise vor dem Spielen und Anschauen schon tausendmal in Konzerten gehört hat und es daher schon vom hören kennt, und was „schwer“ bedeutet, ist auch nicht geklärt.
Glen Gould konnte unbekannte, selbst übelst schwierige Stücke
spontan spielen.
Sein Biograph schrieb, daß er ein Stück von Burckner (oder
Mahler?) als Partitur, also keinen Klavierauszug(!), ohne es
zu kennen vom Blatt spielte (in Echtzeit also den
Klavierauszug erstellte), selbst bei sehr schweren Stellen
nicht strauchelte und als er fertig war, die Noten zuklappte
und meinte ‚Das ist nichts für mich‘
Das hat aber mit dem o.g. nichts zu tun.
Blattspielen ist was ganz anderes als nach Noten schnell auswendig lernen.
I.Ü. lässt sich beides trainieren, aber sehr gut blattspielen müssen alle Korrepetitoren können. Dies ist also tatsächlich eher die Regel.
gruß
judith