30V AC Phantomspannung an der Lampe

Frohe Ostern zusammen,

ich wundere mich, warum diese 230V Lampe, auch dann noch teilweise leuchtet, wenn der Lichtschalter an der Wand ausgeschaltet ist.
Gemessen habe ich im ausgeschalteten Zustand 30V AC, siehe Foto. Diese 30V AC reichen wohl aus, dass die Lampe teilweise ,leuchtet.

Wenn die 230V zugeschaltet werden, leuchtet die Lampe so.

Hier sieht man die Unterputz-Verkabelung…

Wenn ich dieselbe Lampe hier an dieser Stelle in dem vollständig renoviertem Zimmer anschließe (auch neue Elektrik), dann ist sie völlig dunkel, wenn die Spannung am Lichtschalter weggeschaltet wird.
Es liegen dann nur noch 6V AC an, im ausgeschalteten Zustand.

Ich kann es mir nur so erklären, dass die spannungführende 230V Leitung über kapazitive Kopplung eine Spannung und damit einen Stronmfluss im N-Leiter hervorruft.
Könnte es auch induktive Kopplzung sein?

Als staatl. geprüfter Elektriker suche ich gern mit Eurer Unterstützung nach einer genaueren Beschreibung für dieses Phänomen.

  1. Frage:

Gibt es eine Möglichkeit diese 30V Phantomspannung am ausgeschalteten Lichtschalter zu minimieren?
Einen 2-poligen Schalter habe ich nicht.
Kann man da vielleicht einen Kondensator an N und L anchließen?
Welchen Wert müßte dieser bitte haben?

Über Google habe ich nichts passendes gefunden.
„elektrik phantomspannung beseitigen“

Ich bin auf Eure Antworten gespannt.
Matthias

Ja. Wert ist unkritisch, so alles ab 0,47 bis 2, 2 µF. Es muss aber ein spannungsfester Typ sein, markiert als X 2 und mit dem Prüfzeichen.

Vorab, den Netzstecker hast Du schon einmal in anderer Stecklage eingesteckt ?

MfG
duck313

1 Like

hi,

haben die Schalter ne Beleuchtung oder sieht das nur so aus?

grüße
lipi

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Ich dagegen sehe auf Anhieb Schalter der Serie „impuls“, die (soweit ich weiß) immer eine Auffind-Beleuchtung haben. Die Lampe lässt den Strom durch, wette ich.

Zur Abhilfe schreibt Busch-Jäger:

In Verbindung mit Sparlampen geringer Leistung, kann es zur Selbstzündung der Sparlampen kommen. Abhilfe: Kompensator Art.-Nr. 6596, parallel zur Sparlampe.

Der Kompensator ist kein Kondensator, sondern ein PTC Heizwiderstand im Plastikgehäuse, der den Glimmlampenstrom verheizt.

Ein Kondensator (am besten ein für Dauerbetrieb am Netz gedachter Entstörkondensator) wäre zwar Bastelei, aber pfiffiger (wenn kein Dimmer verbaut ist!).

Das ist nicht möglich, sofern die Installation fehlerfrei ist. Der N-Leiter ist am Ende ja geerdet, was heißt, daß er eigentlich nicht wirklich Spannung (bezüglich Erde) führen kann. Ich hatte sowas mal. Da waren fünf N-Leiter zusammen in eine Lüsterklemme gestopft worden. Ein Leiter war dabei zu weit durchgeschoben worden, und weil die Schraube schön in den Mantel biss, hat das 20 Jahre funktioniert. Dann lies die „Beißkraft“ nach…

Wenn alles fehlerfrei installiert ist, kann sich nur der Leiter zwischen Schalter und Lampe was einfangen. Das passiert eben, wenn er parallel zu anderen spannungsführenden Leitern liegt.
Besonders betroffen sind daher Wechselschaltungen: Da liegen zwei meterlange Leiter (oft in einer Leitung, oft ohne weitere Leiter) zwischen den Schaltern. Wenn die Lampe „aus“ ist, bildet das einen wunderbaren Kondensator.

Eher nicht. Induktive Kopplung hieße, daß da über irgendwelche „Nachbaradern“ Strom fließt. Die induzierte Spannung wäre dann auch von der Höhe des Stroms abhängig. Man darf wohl davon ausgehen, daß du aktuell keine / wenige Verbraucher hast, und wen, könntest du sie zum Test ausschalten. Aber: Grundsätzlich müßte da schon einiges an Strom fließen.

Guten Tag,

wie in den Beiträgen schon ausführlich erklärt, dürfte sich um eine Kopplung handeln.

In den Leuchtstoffbalken ist meistens bei den Anschlussklemmen ein sogenannter Entstörkondensator verbaut.

image
Möglich das Du an eine alte/abmontierte Leucht rankommst. Solch einen kannst du verwenden.

Gruß

Nicht wirklich.
Im verwendeten Schalter befindet sich ab Werk immer eine Glimmlampe, die bei ausgeschaltetem Schalter leuchtet.

Guten Abend X_Strom,

Matthias spricht von:

Gibt es eine Möglichkeit diese 30V Phantomspannung am ausgeschalteten Lichtschalter zu minimieren?
Einen 2-poligen Schalter habe ich nicht.

Die erwähnten Schalter sind standardmäßig ohne Glimmer.

Gruß

Wo steht das? Ich lese hier am Smartphone und sehe das nirgendwo.

Ich weiß aber, was der Hersteller sagt:
„Der impuls leuchtet immer dann, wenn man ihn braucht: Im ausgeschalteten Zustand wird die Fuge rund um die Betätigungswippe permanent beleuchtet. Dieses, am Tage kaum wahrnehmbare, dekorative Licht wirkt in der Nacht wie ein kleines Leuchtfeuer und sorgt für eine hervorragende Orientierung. Das ist praktisch, angenehm und bietet Sicherheit.“

Hi X_Strom,

Glimmer sind da nicht mehr im Einsatz:

Lichtaura

Permanente Lichtaura im ausgeschalteten Zustand durch langlebige LED-Technik in den Farben Weiß, Rot und Blau.

Gruß

In den Produktdatenblättern und Schaltplänen sind es immer noch Glimmlampen. Im Werbetext sind es LED.

Ich weiß nicht, wann das geändert wurde. Ich weiß nicht, welche Technik beim Fragesteller drin ist.

Mir ist allerdings auch völlig unklar, warum es relevant sein soll, ob da eine 1mA Glimmlampe oder 1mA LED eben diesen Strom zur Leuchte schickt.

Stimmt, daran die Leiter N und L andersherum anzuschließen habe ich leider noch nicht dran gedacht.

Jetzt ist es eigentlich auch zu spät dies nachträglich noch zu testen, da die Lampe eingebaut worden ist.

Hier in meinem Fundus habe ich einen X4 Kondensatortyp gefunden.

Für allgemeine Gleichspannungs-anwendungen wie z.B. ̃ Bypass ̃ Abblocken ̃ Koppeln und Entkoppeln ̃ Glättung/Siebung ̃ Timin
passt also nicht

Wofür X4 steht konnte ich nicht rausfinden.
Ich habe vermutet dies hat eine ähnliche Bedeutung wie X2.

Ja, die Schalter haben eine Beleuchtung.

Die We[quote=„X_Strom, post:4, topic:9468422“]
Ich dagegen sehe auf Anhieb Schalter der Serie „impuls“, die (soweit ich weiß) immer eine Auffind-Beleuchtung haben. Die Lampe lässt den Strom durch, wette ich.
[/quote]

Auf die Wette würde ich sogar eingehen und eventuell nochmal den Aufwand betreiben die Lampe nochmal anzubringen und die Glimmlampe zu entfernen.

16,22€ kostet dieser Kompensator :slight_smile: heftig

Beschreibung

Kompensator, Busch-Dimmer, Zubehör, Kompensator

Verhindert die Selbstzündung von Energiespar- oder LED-Lampen bei Schaltern mit Orientierungsbeleuchtung (parallel zum Leuchtmittel).
Vermeidet Nachglimmen von NV-Halogen- oder LED-Leuchtmitteln im ausgeschalteten Zustand durch eventuell auftretende Brummspannung oder bei Ansteuerung über Tastdimmer ohne Neutralleiteranschluss (parallel zur Trafo-Primärseite bzw. zum Leuchtmittel).

Verhindert Geräuschbildung an elektronischen Trafos im ausgeschalteten Zustand bei Ansteuerung über Tastdimmer ohne Neutralleiteranschluss (parallel zur Trafo-Primärseite).

Beseitigt Brummspannungen auf der Steuerleitung in Jalousicontrol-Gruppensteuerungen (parallel zwischen Steuerader Auf und Neutralleiter sowie Ab und Neutralleiter).

Maße: Durchmesser 22 mm, Länge 25 mm, Länge der Anschlussleitung ca. 235 mm. Nennfrequenz: 50 Hz

Bei dem Preis würde ich doch lieber einen Entstörkondensator für 4,35€ vorziehen.

Natürlich.
Den Kompensator muss man nur nehmen, wenn da ein Dimmer ist.
Den Fehler, bei einem Dimmer einen Kondensator einzusetzen, habe ich nur einmal gemacht.

Ahnt jemand, warum das keine gute Idee ist?

Dimmer schneiden die Sinuskurve an oder ab. Alles, was keine Sinuskurve ist, enthält Oberwellen. Und wenn dann Spannungsanteile mit der 10. Harmonischen auf den Kondensator treffen, hat der nur noch ein Zehntel des kapazitiven Blindwiderstands, was zu hohen Strömen führen kann. Ich habe auf diese Weise ein Funk-Dimmmodul zerstört, erst summte der Kondensator super laut, dann war alles still und dunkel.

Guten Tag,

da hast’e vollkommen recht.

Gruß

nein, das X 4 dort ist ein Fertigungskürzel.

X 2 ist ein bestimmter Folienkondensator-Typ der parallel zum Netz liegt und entsprechend auch gegen Spannungsspitzen geschützt ist.
Er dient üblich Entstörzwecken und befindet sich in fast jedem Elektrischen(Elektronischem Gerät im Netzeingang. Es steht immer X2 drauf und er hat fast immer auch die bekannten Prüfzeichen, etwa VDE, ÖVE oder UL drauf.

Der gezeigte Wima-Kondensator ist für Gleichspannung und umgerechnet in Spitzen-Wechselspannung würden die 630 V gerade so für 230 V AC ausreichen. Auch ist der Wert 0,22 µ eher zu knapp um etwas zu bewirken.

Aber ausprobieren sollte möglich sein ohne das was passiert. Anschlussbeine verlängern und abisolieren.