35 EUR nach Autounfall wg. 'Fahrfehler'?

Hallo Nadine,

Ich hatte diese Woche einen Autounfall auf der Autobahn, weil
jemand vor mir seine Stoßstange oder sowas in der Art verloren
hatte. Ich wollte nicht drüber fahren, sondern dran vorbei.
Dabei hab ich die Kontrolle über mein Auto verloren und bin
mit 120/130 km/h in die Leitplanke gekracht. Wieder abgeprallt
und auf der rechten Fahrspur (3-spurige Autobahn) zum Stehen
gekommen.

Oh je… ganz dumm gelaufen, aber Du hattest auch Glück daß nicht noch ein anderer in dich hineingekracht ist.

Ich wurde von einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht.
Nach der Untersuchung ist die Polizei nochmal gekommen und hat
mir 35 EUR „Verwarnungsgeld“ abgeknöpft. Ich musste sogar mit
EC-Karte bezahlen. Grund: Fahrfehler §1 Stvo.

Ja, ganz tolle Sache. Ich habe das im Sommer auch mitgemacht und sie dürfen kein Bargeld annehmen, deswegen muß man mit der Karte zahlen. Lächerlich, aber soweit sind wir inzwischen.

Ich bin der Meinung, die haben meine Situation nur ausgenutzt.
Da ich total geschockt und fix und fertig vom Unfall war, hab
ich natürlich bezahlt.

Wisst Ihr, ob dieses Verwarnungsgeld überhaupt gerechtfertigt
war und ob ich dagegen ggf. Einspruch einlegen kann?

Meiner Meinung nach hätte ich doch gar keine andere
Möglichkeit gehabt, als zu versuchen, das Hindernis zu
umfahren…was mir ja dann leider nicht geglückt ist.

Wie ist Eure Meinung dazu?

Bei mir war es im Sommer so daß ich durch starke Sonneneinstrahlung die Bremslichter des Vorrausfahrenden nicht rechtzeitig gesehen habe als der Junge an einer unlogischen Stelle „einfach so“ bremste und stehen bleiben wollte. Als ich gemerkt habe daß der Idiot bremst war’s aber zu spät und ich bin drauf gefahren - mit vielleich 25 km/h, aber passiert ist passiert.

Natürlich ist man erschrocken und fühlt sich scheiße, ich habe dann auch versucht von den Grünen eine faire, „zwischenmenschliche“ Einschätzung zu bekommen ob ich die 35 EUR zahlen soll oder ob das ungeschickt ist weil es später als Schuldeingeständnis gewertet wird und ich Ärger mit meiner Versicherung bekomme etc. Man könnte ja auch hinterfragen wieso der grundlos bremst an dieser Stelle…
Die Polizisten waren allerdings überhaupt nicht gewillt mir ehrlich zu helfen sondern haben weiterhin auf Amtsperson gemacht und mir nicht geraten was das richtige Verhalten ist. Die nutzen natürlich aus daß man erschrocken und angreifbar ist in diesem Moment.
Ich muß dir ja nicht erzählen wie blöd man da steht in dieser Situation, und wie kacke man sich fühlt, da ist man natürlich schnell bereit die 35 EUR zu bezahlen bevor man in Ruhe überlegt hat ob das nun schlau ist zu zahlen oder ob man damit nicht sowieso als Schuldiger dasteht bevor man hinterfragen konnte welche Mitschuld andere treffen könnte.

Letztlich sagt man sich schnell daß die 35 EUR jetzt auch nichts mehr zur Sache tun, im Vergleich mit den Schäden am Auto und was hätte passieren können ist es Peanuts.

Meine Meinung? Offiziell ist man der Dumme wenn man einen Unfall baut. Ob er vermeidbar war oder nicht, ob man etwas hätte anders tun können oder keine Chance hatte - das interessiert keinen. Wer einen Unfall baut wird abkassiert. Denk’ nicht viel drüber nach, so läuft’s eben einfach und war ja bei mir auch so.

Ich verstehe daß Du dich unschuldig fühlst, Du konntest nichts dafür daß etwas auf der Fahrbahn liegt und Du bist eigentlich selber Opfer weil. Aber es wird offiziell dann scjhnell anders hingedreht und nachher schlau geredet was man wie hätte anders tun müssen.

Du kannst dich aufregen oder es lassen - es bringt aber nichts weil man eh nicht dagegen ankommt. Mit der Zahlung der 35 EUR verzichtet die Polizei auf alle weiteren Ermittlungen und man ist rechtlich aus der Sache raus. Nimm das einfach als kleinen Trost… Fazit: nicht weiter drüber nachdenken, passiert ist passiert.

Alles Gute,

MecFleih

Hi

Du unterstellst hier daß sie 10 Minuten Zeit zum Überlegen
hatte und dann genau falsch reagiert hat. De facto geht es
viel zu schnell als daß man eine Chance hat so unvorbereitet
korrekt auf ein Hindernis zu reagieren. Man hat entweder den
Impuls „draufhalten“ oder den Impuls „ausweichen“ - und die
normale Reaktion ist auszuweichen.

wo unterstelle ich das? wenn die verfügbare Zeit > 3sek gewesen wäre hätte man vermutlich sich über den umliegenden Verkehr informieren können (Spiegel) und gemütlich ausweichen können ohne Feindkontakt zu bekommen. Den Impuls der ja in dem Moment die „Entscheidung“ ist, muss man eben kontrollieren. Und ich hab es in der Fahrschule gelernt unterlegenem Gegner draufzuhalten, anstatt noch Andere in die Situation einzubeziehen und zu gefähren.

Ich bin vor 10 Jahren selber mal in den Graben gefahren als
ich nachts mit dem Roller einem Hasen ausgewichen bin. Ich
habe daraus gelernt beim nächsten Mal draufzuhalten, auch weil
ich dann meinen Schaden von der Versicherung ersetzt bekommen
hätte.

Wie soll man das aber wissen bevor man die Situation erlebt
hat?

durch denken, informieren, Fahrschule, fragen stellen? Sicher, tatsächlich lernen tut mans in der Situation, aber ich weiss nicht wie man auf ausweichen kommt… ich würde immer das ungefährlichere wählen. Gut - Nadine schreibt sie hätte sich nicht vorstellen können, das beim Ausweichen das Fahrzeug so unkontrollierbar wird, aber das ist irgendwie realitätsfern, auch wenn man es noch nicht erlebt hat, man erfährt es doch seit der kleinkindzeit das schnell=unsicher ist, auf den Füssen genau wie auf 2 oder 4 Räfern.

In der Fliegerei nennt man sowas „canned decisions“
(can=Einmachglas, Konserve; decision=Entscheidung) - man
durchlebt selber bestimmte Situationen oder durchdenkt sie
nach Schilderungen von anderen und speichert dann
Handlungsabläufe, die man abruft wenn man tatsächlich (wieder)
in eine solche Situation kommt.

Yo, das geht übrigens auch ohne Erlebnis, ich habe nach 16 Jahren einen Rat meines Fahrlehrers befolgt und dadurch überlebt. 140, rechte Spur, leere Autobahn richtung Berlin, leichter Nebel zieht auf, diesig grau, 120 runter, auf eimal graue Wand in sichtweite von etwa 80m im Nebel. 3/10 Sekunden etwa Identifizierung… währenddessen Notbremsung. War ein polnischer Möbelkoffer ohne seitliche Beleuchtung neutralgrau lackier, der gerade zurücksetzte da der Wendekreis zu eng war und er scheinbar nicht rumkam.
die nächsten 3/10 (40m bis Einschlag)wahren abchecken der Umgebung, links hinter mir rauchten die Reifen von 2 anderen Autos, da ging es nicht hin, in den nächsten 3/10 (20m bis Einschlag) wurde mir klar dass es niemals reicht und ich hinterm Führerhaus im Tank ankomme…,
und drehe das lenkrad mit blockierenden Rädern nach rechts (das war der Tip meines Fahrlehrers aufgrund der Reifenpreise nie geübt) und lasse 10 m vor Ziel die Bremse los, Tempo wird da auf 50 runtergewesen sein. Dadurch macht das auto einen brutalen Satz nach rechts, während der Idiot zurücksetzt und überhaupt nichts schnallt, und ich in nem 20° Winkel durch den Graben geschossen bin um auf dem Hügel dahinter zum Stehen gekommen bin. Zum Glück auch aussen keine Leitplanken und abgeholzt da es etwa da war wo zu Ostzeiten der Bereich des Grenzkontrollpunkts anfing. Es gab nur 1 Entscheidung in dem Moment, und die Sekunde war so lang, dass ich in dieser noch Zeit hatte massenweise anderen Kram zu denken…
Auto war etwas verbogen aber fuhr danach endlich mal geradeaus. Ich hab den Impuls den Polen rauszuholen und ihm die Fresse zu polieren unterdrückt, sah noch dass die nachfolgenden Autos es geschafft hatten, einer auf dem Mittelstreifen, der 2te kurz vor der Hinterachse, dann hab ich Gas gegeben und bin nochmal durch den graben geballert und war total ruhig bis ich von der Autobahn runter war. Dann hab ich new halbe Stunde schlotternd in der Kiste gesessen, geraucht und konnte nicht mehr weiterfahren. Das war allerdings ne Situation etwa 1992, nach etwa 15 Jahren relativ vielfahren. Ich hab mich genau an die Geschichten meines Fahrlehrers erinnert (Hobbyrallyefahrer wwar der). Es geht halt auch theoretisch…

In diesem Fall hier heißt das:
im Hinterkopf ist jetzt die canned decision gespeichert daß
man bei Hindernissen auf der Fahrbahn, wenn es Hasen oder
Stoßstangen sind, „draufhalten“ sollte.

auch Matratzen, Schranktüren, LKW-Reifenfetzen, Pylonen, Bremsklötze…
Aber wie gesagt, auch ohne sollte das die Vernunft schon Regeln, aber vielleicht nicht bei allen Menschen.

Der Haken an der Sache ist aber: was ich wenn Fußgänger auf
der Fahrbahn auftauchen…?

Ich sprach von der Vermeidung von Gefährdung Dritter, ein Fussgeänger wäre dies, da wäre ausweichen priorität, sofern dabei nicht die 5 Leute auf dem Bürgersteig dran glauben müssten. Klar ist, in Bruchteilen von Sekunden muss die Entscheidung getroffen werden, 50:50 richtig oder falsch. Falsch kann tödlich enden. Das muss jedem Autofahrer klar sein und ich denke sowas muss einem in der Fahrschule klargemacht werden.

Dann greift der Impuls, die
vorgedachte Entscheidung, nämlich genauso weil die Zeit nicht
reicht um zu differenzieren, es läuft einfach das
abgespeicherte Programm ab.

nene, das Hirn ist ziemlich schnell in seinen Prozessen, NUR Reflexartig zu reagieren ist es nicht, und im Speicher können durchaus 5 Reaktionen abgelegt werden.

Lange Rede, wenig Sinn: es mag in diesem Fall objektiv falsch
gewesen sein auszuweichen, nur ist das eine normale Reaktion,
die man einfach hat wenn man nicht anderweitige
Handlungsabläufe im Kopf hat.

aber die Reaktion wird nicht RICHTIGer dadurch das sie scheinbar „normal“ bezeichnet wird. Ich würde sagen, sie war falsch, aber es ist nachvollziehbar warum uU ein Fahranfänger so reagiert weil er es nicht besser wußte… aber ich bestätige den dann doch nicht darin dass er damit das richtige getan hat…
Und das ist auch kein Grund mich als Arsch zu bezeichnen und die Handlung als richtig und das Bussgeld als ungerecht darzustellen…

Draufhalten, versuchen nicht die Kontrolle zu verlieren und
sich noch die Nummer des Teilespenders merken… dann hättest
du auch die Geldquelle für die Reparaturen gehabt.
Sei froh dass dir nicht noch 3 reingerauscht sind und es dabei
Tote gegeben hat…

Stimmt natürlich, aber wie gesagt - im Nachhinein ist es
einfach das zu erkennen. In den Sekundenbruchteilen der
Situation hat man keine Kapazitäten um das zu durchdenken.

nein, schnelle Reaktionen kann man aber trainieren, und richtige Entscheidungen treffen kann man lernen. Nur wenn man sich auf den Schlips getreten fühlt und sich im Recht glaubt und nicht aus der Geschichte lernen zu wollen scheint…?

Fly safe, :wink:

Yo,

Hi

Hast Du mal gesehen, was herumliegende Metallteile mit einem
Bodenblech anstellen können?

ja klar, LKW Bremsklötze z.B.
Aber deswegen gefährde ich doch nicht 3tte durch solch Manöver, materieller Schaden ist ersetzbar oder verschmerzbar. Ausweichen und Leben zu gefährden weil man die Kontrolle verliert ist doch deutlich schlimmer als ein Loch im Blech… oder?

Ich hatte vor Jahren mit einer 126er S-Klasse (was sicherlich
ein sehr stabilkes Auto ist) einen LKW-Bremsklotz überfahren.
Der Wagen hatte ein Loch im Boden und den Abdruck vom
Bremsklotz unten im Beifahrersitz. Gut dass da niemand saß…

ja, kenne ich, die Dinger, bin ich auch schon drüber…

Ich bin ja auch eher für Drüberfahren als für Ausweichen. Aber
ich fahre auch ein sehr stabilkes Auto. Ob ich mit einem Corsa
o.ä. über eine Metallstoßstange rauschen würde…

ws hängt davon ab was für möglichkeiten sich bieten, hab ich 200m und sehhe dass ich niemanden gefährde kann ioch ausweichen, dann verlier ich aber auch nicht die Kontrolle. bei 100m Distanz und 120 KM/H wirds schon knapp für nen ungeübten so nen Schlenker zu machen, denn das Ergebnis kenn Nadine ja nun, Leitplanke geknutscht und zum Glück nicht noch andere erwischt.

Besser, man lernt auch(!) das Auweichen und hat immer im Hirn,
was so um einen herum fährt. Dann kann man auch ausweichen,
wenn PLatz ist, weil man weiß, dass Platz ist.

natürlich sollte man sowas lernen und üben, bei nem Training aber und nicht im Verkehr. Wenn man ausweichen kann, und das Auto dabei beherrst, dann hat man die Option auch, aber wenn man’s nicht kann, sollte man es lassen.

Der Vergleich mit einem Hasen hinkt ohnehin.
dann nimm ein anderes Beispiel, der Hase sollte nur
verdeutlichen dass panische Ausweichmanöver sehr leicht in
einem Gemetzel enden können, ich hab selber mal in nem Auto
hinten gesessen dessen Fahrerin etwas kleinem niedlichen
auswich. 45km/h > Baum

Nun verstehe ich Deine Reaktion besser.
Mir geht es darum, dass man recht großen Hindernissen besser
ausweicht. Nur was „groß“ ist, schätzt jeder anders ein.

gross ist z.B. ein LKW Ersatzrad, ein querstehendes Auto - aber auch da muss ich entscheiden ob ich ANDERE mit reinreisse und kann nur ausweichen wenn nicht einer neben mir ist oder so…

Nadine konnte, wenn wir unterstellen, dass sie sich mit
Autotechnik nicht tiefergehend auskennt, kaum wissen, dass man
eine Plastikstoßstange mit dem Auto besser überfährt, als
eingefährliches Ausweichmanöver mit vielleicht unklarem
Ausgang zu initiieren.

was tut den das zur Sache? Gesunder Menschenverstand sollte da
eigentlich ausreichen, tiefergehende Kenntnisse haben 80% der
Fahrkünstler nicht. Ich hab sowas noch in der Fahrschule
gelernt.

Mir geht es um die Einschätzung, wie so eine Stoßstange
überhaupt aussieht, spricht, ob sie nicht ein 30 Kg schweres
Metallteil ist. Viele wissen nicht, dass die Dinger sehr
leicht und weich sind.

auf jeden Fall ist sie leichter als das Auto und somit nur ne direkte gefahr wenn sie hochgeschleudert würde. Ich meine, das auf solche Situationen die ja nun fast täglich irgendwo irgendwem passieren in der Fahrschule theoretisch zummindest vorbereitet werden muss…

Für sie lag da wohl ein großes Autoteil auf der Straße,
welches sie, wie ich vermute, als massiv und gefährlich
interpretiert hat.

dann hat sie eben falsch interpretiert. Dafür gibts dann als
Hinweis das kleine Verwarnungsgeld, und beim nächstenmal weiss
sie: da war doch was!

Beim nächsten Mal hält sie dann vielleicht drauf und stirbt.

moment, das hätte ihr genauso auch beim Ausweichen, und mE sehr viel wahrscheinlicher dabei passieren können, und neben ih selbst noch dem folgenden, der dann ihrem kreiselnden Auto ausweicht und …
Drauf gehn kann man immer irgendwie, nur hat man auch ne Verantwortung für seine Umgebung.

Weiterhin unterstelle ich, kommt hinzu,

dass Nadine, wie die meisten anderen deutschen Autofahrer
auch, nicht geübt ist im Ausweichen, zumal bei höheren
Geschwindigkeiten.

auch äusserst schade… aber hindert das denn am Denken?
Situationen einschätzen muss man doch irgendwie mal gelernt
haben?

s.o.

Die Reaktion ist somit üblich, wenngleich ich sie für den
Fall, so wie ich ihn mir anhand der Schilderung vorstelle,
auch nicht für richtig halte.

mag ja sein, wenn auch traurig, aber falsch war die Reaktion,
und wenn ihr dass nicht spätestens jetzt fürs nächste mal
klargemacht wird, gehts dann eventuell schlimmer aus.
Ich meine, jemandem mit Führerschein sollte doch klar sein das
heftige Lenkbewegungen bei hohem Tempo Folgen haben…

In Deutschland lernen die Leute in der Fahrschule nicht, wie
man vernünftig fährt. Das Einhalten der 50 Km/h und die
Reifendruck-Prüfung sind oberste Priorität…
Mein Bruder hat in Italien den FS gemacht und fuhr vonm Anfang
an recht realistisch.
Er hatte seinen 30 Jahre alten Benz ohne jedwede
Sicherheitsfeatures und mit Schwammfahrwerk gleich gut im
Griff.

Ich bin viel in Italien gefahren. In Mailand hab ich mich schnell an den Verkehr gewöhnt, Italiener fahren viel kalkulierbarer. in deutschen Grossstätten wie München o.ä. kommt zur Ortsunkenntnis dann noch der bescheuerte Autofahrer erschwerend dazu :stuck_out_tongue:
leider scheint es mittlerweile so zu sein. Mein Fahrlehrer hat mich vollgestopft mit Durchspielen unerwarteter Situationen, das war worüber wir im Auto geredet haben. Was machst du wenn…

Somit halte ich auch das Bußgeld für fragwürdig, denn sie hat
ja analog zur StVO so reagiert, wie man es vom normalen
autofahrer erwarten muss.

nee, find ich nicht. Wie legst du dann das Überfahren einer
Ampel oder das Auffahren auf den Vordermann aus? Der Fahrer
sagt dann, ich dachte das reicht noch oder huch der hat aber
plötzlich gebremst, also übliches Verhalten wenn man’s nicht
peilt = kein Bussgeld?

So meinte ich das nicht, wie ja eigentlich klar sein sollte.
Mir geht es um den Grundsatz im Verkehrsrecht, dass man nach
dem Maßstab urteilt, was ein durchschnittlicher Fahrer in der
Situation getan hätte bzw. tun können.

sie hätte sich auch anders entscheiden können, und was richtig oder falsch ist sollte man gelernt haben. Die Herren in Grün sehen dass da jemand einen Schaden verursacht hat der vermeidbar gewesen wäre un haben ihr halt das übliche Bußgeld verpasst ist normal.

Dir guten Flug :smile:
meine schönsten Unfälle hatte ich mit meinen Heckflossen, teils sehr spektakulär… und immer konnte ich mich vom Unfallort entfernen, die Anderen fast nie…

HH

Hallo Helge,

Du unterstellst hier daß sie 10 Minuten Zeit zum Überlegen
hatte und dann genau falsch reagiert hat.

wo unterstelle ich das? wenn die verfügbare Zeit > 3sek
gewesen wäre hätte man vermutlich sich über den umliegenden
Verkehr informieren können (Spiegel) und gemütlich ausweichen
können ohne Feindkontakt zu bekommen. Den Impuls der ja in dem
Moment die „Entscheidung“ ist, muss man eben kontrollieren.
Und ich hab es in der Fahrschule gelernt unterlegenem Gegner
draufzuhalten, anstatt noch Andere in die Situation
einzubeziehen und zu gefähren.

Das ehrt dich und macht dich zu einem offenbar guten Autofahrer aus einer guten Fahrschule, wie auch dein Beispiel mit dem polnischen LKW zeigt. Man kann aber nicht erwarten daß jeder Autofahrer die gleiche Performance hat.

Wie soll man das aber wissen bevor man die Situation erlebt
hat?

durch denken, informieren, Fahrschule, fragen stellen? Sicher,
tatsächlich lernen tut mans in der Situation, aber ich weiss
nicht wie man auf ausweichen kommt… ich würde immer das
ungefährlichere wählen. Gut - Nadine schreibt sie hätte sich
nicht vorstellen können, das beim Ausweichen das Fahrzeug so
unkontrollierbar wird, aber das ist irgendwie realitätsfern,
auch wenn man es noch nicht erlebt hat, man erfährt es doch
seit der kleinkindzeit das schnell=unsicher ist, auf den
Füssen genau wie auf 2 oder 4 Räfern.

Es kommt drauf an wie schnell man ist, wie stark man ausweicht und in welchem Auto man sitzt. Je nach Situation reicht ja ein leichter Schlenker im ungefährlichen Bereich um auszuweichen. Im anderen Fall überschreitet man den Grenzbereich und fliegt ab. Das ist aber sehr situationsabhängig… Ausweichen muß nicht generell immer falsch sein.

auch Matratzen, Schranktüren, LKW-Reifenfetzen, Pylonen,
Bremsklötze…
Aber wie gesagt, auch ohne sollte das die Vernunft schon
Regeln, aber vielleicht nicht bei allen Menschen.

Und nochmal Theorie aus der Fliegerei: Das Problem beginnt ja bereits bei der Wahrnehmung durch den Einzelnen. Der eine sieht eine weiche, verformbare Plastikschale, über die man notfalls einfach mit seinem 1- oder 2t-Auto drüber brettert, der andere sieht aber ein 2 Meter breites, massives Trümmerteil auf der Fahrbahn liegen.
Selbst wenn exakt dasselbe Bild auf der Netzhaut zweier Autofahrer auftrifft, so muß es nicht zur gleichen Wahrnehmung d.h. Interpretation des Bildes kommen. Lebenseinstellung, Alter und Lebenserfahrungen sowie Fahrerfahrung prägen die Auswertung des Gesehenen. Bei der Betrachtung einfach strukturierter, sogenannter Kippbilder durch mehrere Menschen zeigt sich, daß beim Anschauen desselben Gegenstandes zwei völlig gegensetzliche Interpretationen enstehen können. Wen wundert es dann, wenn auch Autofahrer zu unterschiedlichen Interpretationen von Anzeigen oder Verkehrsgeschehen kommen?

Die Verarbeitungsgeschwindigkeit des zentralen Nervensystems des Menschen setzt eine weitere Einschränkung. Von der ersten Wahrnehmung auf der Netzhaut bis zur Reaktion des Autos nach entsprechenden Inputs des Fahrers vergeht eine gewisse Zeitspanne.
Daraus resultiert in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit eine „blinde Zone“ vor dem Fahrzeug, in die jeder Autofahrer hinein fährt, so wie jeder Luftfahrzeugführer ohne Reaktionschance hineinfliegt.
Für eine erfolgversprechende Ausweichbewegung - genauso wie den Entschluß eben gerade NICHT auszuweichen - MUSS das Hindernis in jedem Fall lange vorher wahrgenommen werden.

nene, das Hirn ist ziemlich schnell in seinen Prozessen, NUR
Reflexartig zu reagieren ist es nicht, und im Speicher können
durchaus 5 Reaktionen abgelegt werden.

„Schnell“ isr relativ. Man könnte gansuo sagen daß das Hirn äußerst langsam ist wenn man die durchschnittliche reaktionsgeschwindigkeit einem Menschen in Verbindung mit der Strecke sieht, die ein Auto im Laufe des Entscheidungsprozesses zurücklegt.

Natürlich kann man verschiedene Reaktionen im Kopf haben, aber es sind eben doch immer nur die Präzedenzfälle abgedeckt. Was ist wenn nun aber eine bislang unbekannte und „ungedachte“ Situation eintritt? Dann entscheidet man doch impulsiv oder nach Schemata, die nach subjektiver Beurteilung zutreffend sind - nur wer weiß ob es tatsächlich stimmt und man nicht in diesem Fall besser doch anders hätte handeln sollen?

Und das ist auch kein Grund mich als Arsch zu bezeichnen und
die Handlung als richtig und das Bussgeld als ungerecht
darzustellen…

Nein, Beleidigungen sind natürlich nie OK. Was die Handlung und das Bußgeld angeht verstehe ich schon daß sie sich ungerecht behandelt fühlt, denn der Verursacher ist derjenige, der die Stoßstange verloren hat - und sie bekommt nun aber ein Bußgeld. Nicht gerade toll wenn man sowieso schon durch andere in einen Unfall verwickelt wird, sich mit dem Auto um eine Leitplanke wickelt und neben dem materiellen Schaden auch Verletzungen und einen großen Schrecken mitbekommen hat.
Rein rechtlich mag es möglich sein ihr ein Bußgeld zu verpassen, aber angemessen finde ich es auch nicht unbedingt. Deswegen verstehe ich ihre Empörung sehr gut.

nein, schnelle Reaktionen kann man aber trainieren, und
richtige Entscheidungen treffen kann man lernen.

Ja, nur wer kann das für sich beanspruchen? Da müßte man regelmäßig trainieren und sein Auto im Grenzbereich bewegen um seine Reaktionen zu kennen und auch selber entscheidungsstark und vorbereitet zu sein.
Das dürfte auf 99,9% aller Fahrzeugführer nicht zutreffen. Ein paar Menschen sind vielleicht „von sich aus“ relativ clever und reaktionsstark, aber die große Masse ist es nicht. Ich glaube nicht daß eine 50jährige Hausfrau oder ein 70jähriger Rentner so auf Zack sind wenn’s eng wird, wie es nötig wäre um in einer heiklen Situation wirklich schnell und richtig zu reagieren.

Gruß,

MecFleih

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hallo macfleigh!
danke für deinen zuspruch. tut doch mal richtig gut, bei all dem ärger, den ich jetzt am hals habe (versicherung, versicherung des anderen, polizei, rechnungen, etc.).

und an alle anderen! ich werd mich bemühen, nie wieder einen unfall zu verursachen…und ich hoffe, ihr auch nicht (auch wenn einige meinen, sie wären DIE perfekten auto-fahrer!!! hahahaha)!

gruß
nadine

Ahoi.

und an alle anderen! ich werd mich bemühen, nie wieder einen
unfall zu verursachen…und ich hoffe, ihr auch nicht (auch
wenn einige meinen, sie wären DIE perfekten auto-fahrer!!!)

Leider schrobest Du in Deinem Ursprungsposting nicht, dass Deine einzige Intention war, hier genuckelt und geschaukelt zu werden. So bin ich, und sind wohl auch noch andere, auf die Idee gekommen, Du hättest wissen wollen, warumwieso. Dementsprechend geantwortet Dir geworden ist.

Und ich kann in dem ganzen Fred nirgends erkennen, dass sich jemand als perfekten Autofahrer bezeichnet hätte. Passiert ist sicherlich auch schon vielen von uns das Eine oder Andere, und nicht immer waren alle anderen schuld. Dass man dann doof dasteht, liegt aber in der Natur der Sache, weil nach unserer Rechtsprechung jeder Verkehrsteilnehmer per se eine Gefahr darstellt - und wenn es rummst, ist man zunächst einmal dran. Wie dann in Deinem Fall die 35 € zustande kommen, habe ich Dir in meinem anderen Beitrag auseinanderzusetzen versucht. Musst Du nicht schön finden und ist in dem Augenblick, da man vor den Trümmern seines Autos steht, auch nicht toll - aber noch lange kein Grund, hier so auszuticken, wie Du es tw. gegenüber anderen Antwortenden getan hast, inklusive aller Beleidigungen und bösartigen Verdrehungen. Mögleinerweise wird sich auch der MOD noch dazu melden … aber die Bereitschaft, Dir hier zu helfen, steigerst Du durch Rumzicken ganz enorm. Auch diesen Schuh musst Du Dir selbstverständlich nicht anziehen.

Gruß Eillicht zu Vensre

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Falsch zitiert…

Grund: Fahrfehler §1 Stvo.

Hallo,

die ANtwort hast du dir bereits selbst gegeben:
§1(1) STVO: Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert
ständige Vorsicht
und gegenseitige Rücksicht.

Genau der Absatz ist nicht Verwarngeld/Bussgeld bewaehrt…

DM