35 Stundenwoche bei vollem

Lohnausgleich. Oder nein 32 Stunden…
Das war vor einigen Jahren der Renner und der neue Trend.
Nur noch die Hälfte arbeiten und vollen Lohnausgleich,
da schienen die Gewerkschaften hinzuwollen.
Wenn ich mich heute umschaue/umhöre, so höre ich aus dieen Ecken nichts mehr.

Was ist aus den Leuten und den Meinungen geworden?
Warum hat das nicht funktioniert?
Wie sollte es überhaupt funktionieren?

Erinnert sich noch jemand daran?

Danke für Meinungen!

Gruß
Sebastian

Hallo.

Nun ja, um sich eine Sache leisten zu können muss man erstmal in der Lage sein diese zu unterhalten/ finanzieren. Dass solche Ideen von damals heute eher antiquiert anmuten liegt m.E. an folgenden Punkten:

  • andere Gewerkschafter an der Macht
  • wirtschaftliche Zwänge (klar: auch die GW’en brauchen arbeitende & zahlende Mitglieder)
  • die Leute arbeiten freiwillig 35 Std. und mehr (Berater bei SAP Problemem z.B.)
  • die ach so bösen AG’s benutzten die (offiziell) Arbeitslosen/Androhung von Arbeitsplatzverlagerung um längere Arbeitszeiten durchzusetzen
  • halbe Arbeit = halber Lohn ging wg. diverser Fixkosten eines AN daneben
  • der Anteil der AN hat abgenommen, der der AG und Selbstständigen zugenommen
  • *bitte weitere Gründe einsetzen*

Aber aus einer beratenden Position heraus ist es immer einfach irgendeine Lösung vorzuschlagen. Man selbst ist ja für nichts verantwortlich. Und DIE Lösung für alle Probleme in x-beliebigen Situationen hat schliesslich noch keiner gefunden…

Das nur als gedankliche Anregung
mfg M.L.

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http://www.novo-magazin.de/70/novo7038.htm

Was ist aus den Leuten und den Meinungen geworden?

Sitzen heute alle als Gewerkschaftsvertreter in Aufsaichtsräten… (Vorsicht: Antwort enthält Zynismus…)

Warum hat das nicht funktioniert?

Das ist ganz einfach! Die Arbeitszeitverkürzungen (West)Deutschlands der achtziger sind der Hauptgrund für den Beschäftigungsrückgang der neunziger!!!
Die Unternehemen wurden der Gewerkschaftsdekret (Tarif"vertrag") gezwungenm, die Arbeiter nach 35 von 40 Stunden (= minus 12,5 %) zu gleichem Lohn!!! zu beschäftigen. Dies führte unverzögert zu Umstrukturierungen, da in den Boomjahren aufgebaute Verwaltungen schlichtweg unter dem enormen Kostendruck zusammengefasst wurden und die überflüssigen entlassen wurden, bzw bei natürlicher Flutuation nicht ersetzt wurden.
Des WEiteren wurden erhebliche Summen in den Ausbau des maschinenparks investiert, die Arbeit wurde effizienter gestaltet und ermöglichte es den gebeutelten Unternehmern, die verlorneen Kapazitäten - immerhin ein achtel der Gesamtleistung - zu kompensieren.

Wie sollte es überhaupt funktionieren?

DAS hat man auf seiten der Gewerkschaften damals nicht gefragt.
Aber man hatte ein Mittel gegen den Arbeitsplatzabbau:
Noch 1986/87 forderte die (damalige) ÖTV, dass in öffentlichen Verwaltungen die Installation von PCs und entsprechender Software per Tarifvertrag verboten werden sollte…und in privaten Unternehmen sollte dies abhängig gemacht werden von der Zustimmung des Betriebsrats.

Hi Ralf,

Was ist aus den Leuten und den Meinungen geworden?

Sitzen heute alle als Gewerkschaftsvertreter in
Aufsaichtsräten… (Vorsicht: Antwort enthält Zynismus…)

Stimmt! Nur haben sie im Gegensatz zu den anderen nichts davon, die Bezüge bekommt die Gewerkschaft.

Gruß, Rainer

Was ist aus den Leuten und den Meinungen geworden?

Sitzen heute alle als Gewerkschaftsvertreter in
Aufsaichtsräten…(Vorsicht: Antwort enthält Zynismus…)

bzw. als sog. Arbeitsdirektoren in den Geschäftsführungen (dto.)

Herzliche Grüße

Helmut

Was ist aus den Leuten und den Meinungen geworden?

Sitzen heute alle als Gewerkschaftsvertreter in
Aufsaichtsräten… (Vorsicht: Antwort enthält Zynismus…)

Warum hat das nicht funktioniert?

Das ist ganz einfach! Die Arbeitszeitverkürzungen
(West)Deutschlands der achtziger sind der Hauptgrund für den
Beschäftigungsrückgang der neunziger!!!

das erklär mir mal.
die arbeitslosenzahl ist seit jahren konstant.
(kommt nur auf die zählweise an)
aber wir haben arbeitsplätze gott weiswohin ausgelager.
warum ist die zahl der arbeitslosen denn dann nicht gestiegen.
was doch eigenlich nach deiner meinung nur logisch währe.
t.

Die Unternehemen wurden der Gewerkschaftsdekret
(Tarif"vertrag") gezwungenm, die Arbeiter nach 35 von 40
Stunden (= minus 12,5 %) zu gleichem Lohn!!! zu beschäftigen.
Dies führte unverzögert zu Umstrukturierungen, da in den
Boomjahren aufgebaute Verwaltungen schlichtweg unter dem
enormen Kostendruck zusammengefasst wurden und die
überflüssigen entlassen wurden, bzw bei natürlicher Flutuation
nicht ersetzt wurden.
Des WEiteren wurden erhebliche Summen in den Ausbau des
maschinenparks investiert, die Arbeit wurde effizienter
gestaltet und ermöglichte es den gebeutelten Unternehmern, die
verlorneen Kapazitäten - immerhin ein achtel der
Gesamtleistung - zu kompensieren.

Wie sollte es überhaupt funktionieren?

DAS hat man auf seiten der Gewerkschaften damals nicht
gefragt.
Aber man hatte ein Mittel gegen den Arbeitsplatzabbau:
Noch 1986/87 forderte die (damalige) ÖTV, dass in öffentlichen
Verwaltungen die Installation von PCs und entsprechender
Software per Tarifvertrag verboten werden sollte…und in
privaten Unternehmen sollte dies abhängig gemacht werden von
der Zustimmung des Betriebsrats.

Moin.

die arbeitslosenzahl ist seit jahren konstant.
(kommt nur auf die zählweise an)

Welches Zeitfenster meinst du denn?

Grüße, René

Hallo Sebastian!

Ich muss leider meine Antwort etwas kürzer fassen.

Was ist aus den Leuten und den Meinungen geworden?

Die Leute gibt es leider noch. Die sind momentan nur in der Defensive.

Warum hat das nicht funktioniert?

Ein „Vorschreiber“ hat ja schon den Effekt der Lohnsteigerung bei vollen Lohnausgleich erklärt (+12,5%). Hinzu kommt aber auch noch, dass sich die Lohnnebenkosten auf weniger Stunden verteilen müssen. Nehmen wir z.B. mal den Urlaubsanspruch: 30 Tage müssen jetzt auf 6300 Stunden pro Jahr (bei 180 AT pro Jahr) verteilt werden, was zuvor von 7200 Stunden getragen wurde. Also ist der tatsächliche „Lohnanstieg“, wenn man alle NK in betracht zieht, um ein Vielfaches höher. Die Folge ist bekannt, Rückgang der Wettbewebsfähigkeit (da die Produktivität logischerweise nicht um den selben Grad gestiegen ist).

Wie sollte es überhaupt funktionieren?

Die Gewerkschaften hatten die folgende Milchmädchenrechnung. Wenn es z.B. 1400 Std. pro Woche an Arbeit gibt und momentan machen die bei einer 40 Std.woche 35 Arbeitskräfte, so werden durch die Einführung der 35 Std.woche 40 Arbeitskräfte benötigt. Die Folge sollte sein, dass die Arbeitslosigkeit zurückgeht.
Warum es nicht funktionierte: Ein Grund liegt im oben beschriebenen, weiterhin ist es nicht so einfach geignete Arbeitskräfte zu finden, usw…

Erinnert sich noch jemand daran?

ja, mit Grauen.

Gruß Christian

Randbemerkung

Also ist der tatsächliche „Lohnanstieg“, wenn man alle
NK in betracht zieht, um ein Vielfaches höher.

Soso. Um ein Vielfaches? Das 2fache, 3fache, 4fache? Vorsicht, BILD-Sprache … sollte einem BWL/VWL-Experten eigentlich nicht passieren.

Die zugrunde liegende Rechnung (Achtung, theoretisches Modell!) hätte keinen Anstieg der Lohnnebenkosten entstehen lassen. Weil nämlich das Gesamtvolumen der Stunden das gleiche ist wie vor der Arbeitszeitverkürzung, die Kosten für KV, AV, RV, PV aber gleich bleiben - ergo sinken die Beitragssätze. Capisce?

Was bei dem theoretischen Modell tatsächlich nicht berücksichtigt wurde, ist der bei Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich steigende Rationalisierungsdruck. Dieser führt letzten Endes dazu, dass die Arbeit eben nicht von 112,5% der Leute gemacht wird, sondern vielleicht von 105 oder 106%. War in der Tat so, zumindest in meinem beruflichen Umfeld - es entstanden tatsächlich Arbeitsplätze. Die Hemmschwelle, sprich Amortisationsgrenze, für Rationalisierungsinvestitionen war jedoch gesunken, was die neu geschaffenen Stellen in kurzer Frist wieder aufzehrte und inzwischen längst ins Gegenteil umgeschlagen ist.

Gruß kw

Antwort an ‚Herrn Möchtegern‘
Hallo!

Soso. Um ein Vielfaches? Das 2fache, 3fache, 4fache? Vorsicht,
BILD-Sprache … sollte einem BWL/VWL-Experten eigentlich
nicht passieren.

Wenn du den ersten Satz meines Postings gelesen hättest, dann wüsstest du, dass ich wenig Zeit hatte um das Ganze auszurechnen. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. ;o)
Außerdem lässt sich keine ganz genaue Zahl nennen, da es von Fall zu Fall unterschiedlich ist. Aber wenn man den Rest deines Beitrags liest, dann disqualifizierst du dich selbst für jegliche Kritik.

Die zugrunde liegende Rechnung (Achtung, theoretisches
Modell!) hätte keinen Anstieg der Lohnnebenkosten entstehen
lassen. Weil nämlich das Gesamtvolumen der Stunden das gleiche
ist wie vor der Arbeitszeitverkürzung, die Kosten für KV, AV,
RV, PV aber gleich bleiben - ergo sinken die Beitragssätze.
Capisce?

Das Gesamtvolumen der Stunden bleibt das Gleiche. Allerdings werden KV, AV usw. als prozentualer Aufschlag auf den Lohn bezogen. Die Lohnkosten sind also bei vollem Lohnausgleich gestiegen. Oder?
Ausserdem der Urlaubsanspruch, Krankheitstage, etc. sind auch NKs die sich jetzt ebenfalls auf die geringer Stundenzahl beziehen. Capisce?

Die Hemmschwelle, sprich Amortisationsgrenze

??? Du solltest mal nachschauen was der Begiff „Amortisation“ bedeutet und nicht mit Worten herumwerfen von denen du keine Ahnung hast. Deine Antwort wird auch nicht besser (bzw. richtiger), wenn sie komplizierter geschrieben ist.

Gruß Christian

Soso. Um ein Vielfaches? Das 2fache, 3fache, 4fache? Vorsicht,
BILD-Sprache … sollte einem BWL/VWL-Experten eigentlich
nicht passieren.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. ;o)

In der Tat. Du schrubst „um ein Vielfaches…“. Das ist, unter Zeitdruck oder auch nicht geschroben, schlicht falsch. Ein Vielfaches ist definiert als das 2-, 3- oder x-fache! Und dass sich die Lohnnebenkosten ver viel facht hätten, wirst Du ja wohl nicht ernsthaft behaupten wollen.

Das Gesamtvolumen der Stunden bleibt das Gleiche. Allerdings
werden KV, AV usw. als prozentualer Aufschlag auf den Lohn
bezogen. Die Lohnkosten sind also bei vollem Lohnausgleich
gestiegen. Oder?

Der Kandidat gewinnt eine Baggerfahrt mit Licht. Nochmal zur theoretischen Grundlage : Wir gehen davon aus, dass vor der Arbeitszeitverkürzung 7/8 der Leute arbeiten (40 Stunden) und 1/8 nicht. Das heißt, aus dem von sieben Achtel Erwirtschafteten muss ein Achtel „mitfinanziert“ werden. Remem, Bär : Hehres Ziel der Arbeitszeitverkürzung war eine Bewegung in Richtung Vollbeschäftigung.

Kann ich bei 35 Stunden pro Woche 8/8 der Leute beschäftigen, fallen die Aufwendungen für die Nichtbeschäftigten weg; ergo können die Beitragssätze anteilig sinken. Du erinnerst Dich : Ich wies darauf hin, dass es sich um ein theoretisches Modell handelt …?

Ausserdem der Urlaubsanspruch, Krankheitstage, etc. sind auch
NKs die sich jetzt ebenfalls auf die geringer Stundenzahl
beziehen. Capisce?

Ach was?

??? Du solltest mal nachschauen was der Begiff „Amortisation“
bedeutet und nicht mit Worten herumwerfen von denen du keine
Ahnung hast.

Lass das Territorialverhalten besser weg; Du bewegst Dich gerade in meinem Fachgebiet. Es war nicht meine Absicht, eine Abhandlung über Investition und Finanzierung zu verfassen. Nochmal das, was gemeint ist : Eine Lohnsteigerung um 12,5% steigert den Anreiz, zu rationalisieren, entsprechend. Deswegen (unter anderem) führte die Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich zu verstärkter Ratio => Leistungsverdichtung => Entfall des zusätzlichen Arbeitsplatzpotentials.

Baldrian soll übrigens auch sehr gesund sein. Und den Möchtegern wende bei Leuten an, mit denen Du Dich vergleichen kannst, ohne Dir geistige Hernien zu holen.

In der Tat. Du schrubst „um ein Vielfaches …“. Das
ist, unter Zeitdruck oder auch nicht geschroben, schlicht
falsch. Ein Vielfaches ist definiert als das 2-, 3- oder
x-fache! Und dass sich die Lohnnebenkosten vervielfacht
hätten, wirst Du ja wohl nicht ernsthaft behaupten wollen.

Leute wir du, die durch die Foren ziehen und nach kleinen Ungenauigkeiten suchen, sind der Grund warum andere den Spaß an w-w-w verlieren. Aber ich gebe gerne zu, dass der Ausdruck um ein Vielfaches nicht korrekt ist.

Der Kandidat gewinnt eine Baggerfahrt mit Licht. Nochmal zur
theoretischen Grundlage : Wir gehen davon aus, dass vor der
Arbeitszeitverkürzung 7/8 der Leute arbeiten (40 Stunden) und
1/8 nicht. Das heißt, aus dem von sieben Achtel
Erwirtschafteten muss ein Achtel „mitfinanziert“ werden.
Remem, Bär : Hehres Ziel der Arbeitszeitverkürzung war eine
Bewegung in Richtung Vollbeschäftigung.

Du redest von einem theoretischen Modell, ich von der Praxis. Dieses Modell vergisst aber Urlaubsanspruch und Co. Des weiteren kann der Baubetrieb der für 3 Mann platz im LKW hat, nicht plötzlich einen vierten Mann mitnehmen. Dafür würden weiter Investitionen anfallen. Geht Dir ein Licht auf?

Ausserdem der Urlaubsanspruch, Krankheitstage, etc. sind auch
NKs die sich jetzt ebenfalls auf die geringer Stundenzahl
beziehen. Capisce?

Ach was?

Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher.

Lass das Territorialverhalten besser weg; Du bewegst Dich
gerade in meinem Fachgebiet.

Davon hatte man bis dato wenig gemerkt. Danke für den Hinweis.

Es war nicht meine Absicht, eine
Abhandlung über Investition und Finanzierung zu verfassen.

Es ging mir auch nur um den Begriff „Amortisationsgrenze“ und dessen „falsche“ Anwendung.

Nochmal das, was gemeint ist : Eine Lohnsteigerung um 12,5%
steigert den Anreiz, zu rationalisieren, entsprechend.
Deswegen (unter anderem) führte die Arbeitszeitverkürzung mit
Lohnausgleich zu verstärkter Ratio => Leistungsverdichtung
=> Entfall des zusätzlichen Arbeitsplatzpotentials.

Genau richtig. Das ist die Fortführung meiner Aussage. Es geschehen noch Wunder. ;o)

Baldrian soll übrigens auch sehr gesund sein. Und den
Möchtegern wende bei Leuten an, mit denen Du Dich vergleichen
kannst, ohne Dir geistige Hernien zu holen.

Es ist besser, den Mund zu halten und für ein Narren gehalten zu werden, als den Mund aufzumachen und alle Zweifel zu beseitigen.