3Phasentrafo

Bin in den Philippinen beim Aufbau einer Fabrik.
Wir haben 3 Phasen (kein null) 440V/60Hz vorhanden.
Wir möchten eine 400V / 60Hz Maschine betreiben die einen voll belastbaren Nullleiter braucht.
Darum haben wir einen Trafo (450kva) vorgesehen.
Primär 3 x 440V/ 60Hz
Sekundär 3 x 400V (und Null) /60Hz
Nach einspeisen der Primärseite mit 3x440V messen wir auf der Sekundärseite:
L1 – L2 = 415V (looks good)
L2 – L3 = 411V (looks good)
L1 – L3 = 415V (looks good)

L1 – Neutral = 240V (looks good)
L2 – Neutral = 238V (looks good)
L3 – Neutral = 239V (looks good)

Neutral – Ground 430V (seems problem)
L1 – Ground 580V (seems problem)
L2 – Ground 665V (seems problem)
L3 – Ground 228V (looks good)
Um Messfehler durch induktive Einstreuung zu vermeiden habe ich eine ohmsche Last von 100W (zwei in Reihe geschaltete Glühbirnen) parallel zum digitalen Messgerät geschaltet.
Es ist mir schleierhaft wie die viel zu hohe Spannung zwischen Erde und Null, L1,L2 entstehen kann.
Bin für jeden Tipp zur Fehlersuche dankbar.

Hallo,

Neutral – Ground 430V (seems problem)

Da hast Du eine Sternpunktverschiebung.

Es ist mir schleierhaft wie die viel zu hohe Spannung zwischen
Erde und Null, L1,L2 entstehen kann.

Weil Erde und Null nur das Gleiche sind, wenn man sie (elektrisch) starr miteinander verbindet. Erdest Du starr, verschwindet die Verschiebung und die Messung sollte passen.

Bin für jeden Tipp zur Fehlersuche dankbar.

Immer gerne.

Gruß, Heiko

hey Christoph, was tust du da eigentlich?

hast ja noch weniger Ahnung als ich und gehst mit 450.000Watt um? Dass der Trafoausgang keinen Bezug zur Erde hat und deshalb dein Messgerät ein zufälliges Ergebnis von 0-10000Volt anzeigt ist dir nicht klar?

Wenn du den Sternpunkt deines Trafoausgangs (dein Neutralleiter) erdest, ist der Unterschied zwischen Null und Erde (deine 430V) auf jeden Fall weg! Erst jetzt hat der Trafoausgang ein festes Messpotenzial gegen Erde! Also der Mittelpunkt=Sternpunkt=dein Neutralleiter null Volt und die drei Phasen irgendwas zwischen 0 und 400Volt gegen Erde

Wie der Neutralleiter allerdings möglichst gleichmässig seine 230Volt gegen die drei Phasen auch bei ungleichmässiger Belastung findet, ist einem Stadtelektriker wie mir auch nicht ganz klar. Bei uns geschieht das durch die massenhafte Zufallsverteilung der Last auf die drei Phasen. Der Mittelpunkt pendelt sich automatisch bei 230V ein.

Wie dies in einem Industriebetrieb funktioniert, erfährst du wohl eher in einem Ingenieursforum als hier.

dir schreibt ein x-beliebiger Stadtelektriker!

hey Christoph, was tust du da eigentlich?
hast ja noch weniger Ahnung als ich und gehst mit 450.000Watt
um?

Unterstellen wir ihm doch einfach mal Betriebsblindheit. Kann passieren. Und die 450 kW sind doch nur die Nennleistung des Trafos. Was seine Maschine braucht, wissen wir nicht.

Wenn du den Sternpunkt deines Trafoausgangs (dein
Neutralleiter) erdest, ist der Unterschied zwischen Null und
Erde (deine 430V) auf jeden Fall weg!

Hatte ich auch schon vorgeschlagen, ist ein Muss, wenn er seine Kollegen nicht „grillen“ und gescheit messen will.

Also der Mittelpunkt=Sternpunkt=dein Neutralleiter null
Volt und die drei Phasen irgendwas zwischen 0 und 400Volt gegen Erde

Hmm, das sehe ich etwas anders. Der Trafo ist sicher ein Dyn mit Übersetzung 1:1, d.h. die Spannung Leiter gegen Erde ist auf beiden Seiten 230 V und die Spannung zwischen den Leitern 400 V.

Wie der Neutralleiter allerdings möglichst gleichmässig seine
230Volt gegen die drei Phasen auch bei ungleichmässiger
Belastung findet

Das ist einfach. Er will doch genau eine Maschine anschließen, die hoffentlich Drehstrom braucht. Dann ist die Last symmetrisch.

Gruß, Heiko

Moin,

Bin in den Philippinen beim Aufbau einer Fabrik.
Wir haben 3 Phasen (kein null) 440V/60Hz vorhanden.
Wir möchten eine 400V / 60Hz Maschine betreiben die einen voll
belastbaren Nullleiter braucht.
Darum haben wir einen Trafo (450kva) vorgesehen.
Primär 3 x 440V/ 60Hz
Sekundär 3 x 400V (und Null) /60Hz

Kleine Hilfestellung,
Digitales Lehrbuch Transformator: http://www.htlstp.ac.at/~inetwrk4

Nach einspeisen der Primärseite mit 3x440V messen wir auf der
Sekundärseite:


Welche Trafo-Schaltgruppe hat der Trafo ?

Bezüglich der Sternpunktsbelastbarkeit schau Dir die wichtigsten Schaltgruppen an: http://www.htlstp.ac.at/~inetwrk4/wichtigstenschaltg…

Es ist mir schleierhaft wie die viel zu hohe Spannung zwischen
Erde und Null, L1,L2 entstehen kann.
Bin für jeden Tipp zur Fehlersuche dankbar.

Damit die Unsymmetrien keine störenden Auswirkungen haben,
ist der „Neutralleiter“ N als Rückleiter erforderlich.
Er ist mit der Stromquelle (Generator oder Transformator) in deren Sternpunkt verbunden
und wurde deshalb früher auch als „Mittelpunktleiter“ bezeichnet.

Neutral – Ground 430V (seems problem)

Dazu muß der Sternpunkt des Trafos auch muß mit Potential Erde verbunden sein.

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mfg
w.

Um Messfehler durch induktive Einstreuung zu vermeiden habe
ich eine ohmsche Last von 100W (zwei in Reihe geschaltete
Glühbirnen) parallel zum digitalen Messgerät geschaltet.

Das ist bei einem 450kVA Trafo nur ein feuchter Pfurz.
Der Sternpunkt des Trafos gehört geerdet, dann stimmen auch die Spannungen.
Wäre das ein 450VA Trafo, dann wären die Messergebnisse natürlich nicht plausibel und leißen auf einen Masseschluss einer Wicklung schließen.