4 jähriger ist total stur

Schlagen hilft nicht!
… gerade in dem Fall wuerdest du dem Kind, besonders wenn es halbwegs intelligent ist, nur eine neue moeglichkeit der Problembewaeltigung aufzeigen.

Wenn ich nicht weiter weiss? SCHLAGEN!

Ratschlag? schwierig!
Konsequent sein ist ok! Aber dass jetzt einfuehren ist schwer.
Wie waere es mit einer sachlichen Diskussion? Wir nehmen unsere Kinder (zumindest Evi mit 3J., Erik ist erst 1) absolut ernst.

Wieso ist dass Buch eigentlich weg? Vielleicht soll er selbst drauf achten, dass es Abends da ist?

lutz

also gut, manchmal blieb ich hart. aber manchmal war ich nach
ca. 2 stunden dauergebrüll mit den nerven so runter, daß ich
ihm sein was-auch-immer gab, nur daß es endlich wieder ruhig
wurde.

Und genau das ist falsch!!! Das kleine Ungeheuer weiß jetzt
nämlich ganz genau, daß es nur lange genug brüllen muß, um das
zu kriegen, was er haben will und mit keinerlei Konsequenzen
rechnen muß.

Find ich auch nicht ok! Man muss dem Kind auch wieder eine Bruecke bauen. etwa:
Sollen wir uns noch streiten? Dann vielleicht gemeinsam das Buch hohlen und vertragen.

Hi Lutz,

das erste, zweite und meintewegen auch das dritte Mal - schön ordentlich nach kinderpsychologischen Vorgaben - „Buch zusammen holen gehen“: OK.

Aber:

  1. Warum in aller Welt? Habe ich das Buch im Wohnzimmer liegen lassen oder der Zwerg? Die Mutter braucht sich doch schließlich nicht bei ihrem Sprößling für seine Schlamperei zu entschuldigen, oder?

  2. Wie lange soll ich dem „Kind“ eine „Brücke“ bauen? Bis Madame/Monsieur 40 ist? Das ist der Stoff, aus dem „Lebensinvaliden“ (sorry, auf polnisch hört es sich besser an) gemacht werden. Ich weiß wovon ich rede: eine meiner Tanten ist 45 (fünfundvierzig) Jahre alt und lebt immer noch bei meiner Oma. Weil Tantchen schon als Kind ziemlich schmächtig war, wurde ihr seit ewigen Zeiten alles abgenommen/entschuldigt: vom „Buch aus dem Wohnzimmer holen“ bis zum Abschluß einer Berufsausbildung. Die Erziehung ihrer zwei Kinder übrigens auch.

  3. Ein Kind - auch wenn es gerade 4 ist und noch nicht alle Vorgänge in sämtlichen Facetten nachvollziehen kann - muß lernen, daß es im Umgang mit seinen Eltern und anderen Menschen (Kind und Erwachsener gleichermaßen) gewisse Grenzen einzuhalten hat. Damit meine ich nicht etwa „Grenzen setzen“ mittels Ohrfeigen, daraus kann nämlich garantiert nichts Gutes werden. Übrigens finde ich „Gib der Tante brav das Händchen“ genauso bescheuert!

Mit anderen Worten:

Brücken bauen: selbstverständlich - aber nur zum gewissen Grad.

So long

Tessa

Hi,

das erste, zweite und meintewegen auch das dritte Mal - schön
ordentlich nach kinderpsychologischen Vorgaben - „Buch
zusammen holen gehen“: OK.

die idee war nicht von mir sondern von den anderen uebernommen.
Hab kurz vorher in einem andern Punkt im Thread auch anderes vorgeschlagen.

  1. Warum in aller Welt? Habe ich das Buch im Wohnzimmer liegen
    lassen oder der Zwerg? Die Mutter braucht sich doch

Das ist die Frage, das hat sie nicht gesagt. Wie gesagt, wenn es ihm wichtig ist soll er abend dafuer sorgen. Gerade intelligentere Kinder legen viel wert darauf, dass alles so ist wie sie es erwarten. Das kann man nicht austreiben. Ausserdem invertieren sie den Ordnungssinn der Eltern ( wir haben oft Kurmel :smile: )

So wie ich es verstanden habe protestiert er meist bei den gleichen sachen.

  1. Wie lange soll ich dem „Kind“ eine „Brücke“ bauen? Bis

IMMER! Schliesslich laesst sich KEIN Konflikt loesen, ohne dass
einer die Hand reicht. Auch nicht unter Erwachsenen.

Madame/Monsieur 40 ist? Das ist der Stoff, aus dem
„Lebensinvaliden“ (sorry, auf polnisch hört es sich besser an)
gemacht werden. Ich weiß wovon ich rede: eine meiner Tanten
ist 45 (fünfundvierzig) Jahre alt und lebt immer noch bei
meiner Oma. Weil Tantchen schon als Kind ziemlich schmächtig
war, wurde ihr seit ewigen Zeiten alles
abgenommen/entschuldigt: vom „Buch aus dem Wohnzimmer holen“
bis zum Abschluß einer Berufsausbildung. Die Erziehung ihrer
zwei Kinder übrigens auch.

Nur ein Kind mit starkem Ruecken kann auch gut selbststaendig werden. Duckmeuler gibt auch zu hauf.
Selbstaendige erziehung ist ein anderes Thema. Ein gutes Selbstbewusstsein gedeiht besser wenn man mit dem Ruecken zur Wand steht. Wir sind dabei die Wand. Von einer Wand kann man sich prima loesen, man muss nur wissen, das sie da ist.

  1. Ein Kind - auch wenn es gerade 4 ist und noch nicht alle
    Vorgänge in sämtlichen Facetten nachvollziehen kann - muß

Unterschaetz nicht die Kinder. Manche sind hellwach. Und wenn sie es nicht verstehen, so wollen sie aber verstehen. Und das darf man nicht ignorieren. Wenn meine Tochter (3) protestiert, hat sie meist recht. Manchmal auf Ihre weise, man muss ein bisschen nachdenken, aber dann kommt man drauf wass sie gedacht hat.

lernen, daß es im Umgang mit seinen Eltern und anderen
Menschen (Kind und Erwachsener gleichermaßen) gewisse Grenzen

klar gibt es Grenzen. Aber nur die, die man guten Gewissens vertreten kann.

Brücken bauen: selbstverständlich - aber nur zum gewissen
Grad.

Um im Bild zu bleiben: Du behaeltst unueberwindliche Graeben, das ist jetzt nicht ganz uebertragbar, aber ich bin eher dafuer andere Loesungen zu suchen. Mit Diskussion (auch nachher) und Phantasie.

Ich glaub nicht dass es dabei rein um ein Machtspiel geht, sonder eher um ein, fuer das Kind, ernstes Beduerfnis.

Lutz