Hi,
das erste, zweite und meintewegen auch das dritte Mal - schön
ordentlich nach kinderpsychologischen Vorgaben - „Buch
zusammen holen gehen“: OK.
die idee war nicht von mir sondern von den anderen uebernommen.
Hab kurz vorher in einem andern Punkt im Thread auch anderes vorgeschlagen.
- Warum in aller Welt? Habe ich das Buch im Wohnzimmer liegen
lassen oder der Zwerg? Die Mutter braucht sich doch
Das ist die Frage, das hat sie nicht gesagt. Wie gesagt, wenn es ihm wichtig ist soll er abend dafuer sorgen. Gerade intelligentere Kinder legen viel wert darauf, dass alles so ist wie sie es erwarten. Das kann man nicht austreiben. Ausserdem invertieren sie den Ordnungssinn der Eltern ( wir haben oft Kurmel
)
So wie ich es verstanden habe protestiert er meist bei den gleichen sachen.
- Wie lange soll ich dem „Kind“ eine „Brücke“ bauen? Bis
IMMER! Schliesslich laesst sich KEIN Konflikt loesen, ohne dass
einer die Hand reicht. Auch nicht unter Erwachsenen.
Madame/Monsieur 40 ist? Das ist der Stoff, aus dem
„Lebensinvaliden“ (sorry, auf polnisch hört es sich besser an)
gemacht werden. Ich weiß wovon ich rede: eine meiner Tanten
ist 45 (fünfundvierzig) Jahre alt und lebt immer noch bei
meiner Oma. Weil Tantchen schon als Kind ziemlich schmächtig
war, wurde ihr seit ewigen Zeiten alles
abgenommen/entschuldigt: vom „Buch aus dem Wohnzimmer holen“
bis zum Abschluß einer Berufsausbildung. Die Erziehung ihrer
zwei Kinder übrigens auch.
Nur ein Kind mit starkem Ruecken kann auch gut selbststaendig werden. Duckmeuler gibt auch zu hauf.
Selbstaendige erziehung ist ein anderes Thema. Ein gutes Selbstbewusstsein gedeiht besser wenn man mit dem Ruecken zur Wand steht. Wir sind dabei die Wand. Von einer Wand kann man sich prima loesen, man muss nur wissen, das sie da ist.
- Ein Kind - auch wenn es gerade 4 ist und noch nicht alle
Vorgänge in sämtlichen Facetten nachvollziehen kann - muß
Unterschaetz nicht die Kinder. Manche sind hellwach. Und wenn sie es nicht verstehen, so wollen sie aber verstehen. Und das darf man nicht ignorieren. Wenn meine Tochter (3) protestiert, hat sie meist recht. Manchmal auf Ihre weise, man muss ein bisschen nachdenken, aber dann kommt man drauf wass sie gedacht hat.
lernen, daß es im Umgang mit seinen Eltern und anderen
Menschen (Kind und Erwachsener gleichermaßen) gewisse Grenzen
klar gibt es Grenzen. Aber nur die, die man guten Gewissens vertreten kann.
Brücken bauen: selbstverständlich - aber nur zum gewissen
Grad.
Um im Bild zu bleiben: Du behaeltst unueberwindliche Graeben, das ist jetzt nicht ganz uebertragbar, aber ich bin eher dafuer andere Loesungen zu suchen. Mit Diskussion (auch nachher) und Phantasie.
Ich glaub nicht dass es dabei rein um ein Machtspiel geht, sonder eher um ein, fuer das Kind, ernstes Beduerfnis.
Lutz