4 Sicherungen pro Phase an FI?

Hallo zsamma,

ich habe mir ein alter Haus gekauft und den Sicherungskasten inspiziert (in Deutschland). Dort ist ein FI verbaut, an denen insg. 12 16er Sicherungen (4 pro Phase) angeklemmt sind, damit wird das ganze Haus versorgt. Der FI kann mit bis 40A belastet werden, 4x16 machen bei mir allerdings 64 Ampere. Das scheint mir nicht ganz zu passen, rechnerisch kann ich ja mit der passenden Last den FI abfackeln, ohne dass die Sicherungen nachgeben.
Ist die Verschaltung eigentlich so gängig? Für mich sieht das nicht koscher aus und ich möchte entscheiden, ob ich mir einen Elektriker bestellen darf/ muss.

Hallo !

Ja,so könnte der FI(besser seine Kontakte) überlastet werden,wenn man die Abgänge voll belastet.

Was sagt denn die Vorsicherung VOR dem FI. Wenn die z.B. 40 A hätte,dann kann man den FI nicht überlasten !

Sonst gilt schon das,was Du vermutet hast.

Ein FI ist sicherlich noch in fast 90% der Häuser Standard.
Wichtig wäre ja der kleine Nennfehlerstrom von 30 mA,denn der schützt auch Bad und Außenanlagen und vor Brandgefahr durch Schmorschäden.
Ich schlage beim Kauf eines alten Hauses auch einen E-check durch einen Elektrobetrieb vor. Die messen alles durch(Isomessung usw.),dann kennt man den Zustand der Installation und kann ggf. nachbessern.
Dazu würde wohl auch ein Aufteilen auf 2 FIs gehören,was die Betriebssicherheit verbessert.

MfG
duck313

Danke schon mal für die Info. Von der Vorsicherung weiß ich nichts, denn die steckt ja im Panzerkasten im Keller - die Info ist also für mich nicht verfügbar.

Hallo !

Das sollte so nicht sein !

Denn wie soll man(der Elektriker) dann den Verteiler freischalten können,wenn man dort gefahrlos arbeiten muss ?
Es sollte da eigentlich eine zugängliche Vorsicherung geben.

Der „Panzerkasten“ ist ja vor dem Zähler und also verplombt.
Soll man denn jedesmal den E-Versorger antanzen lassen um neu zu verplomben ?
Denn selbst öffnen darf der Elektriker das nur im Not-und Gefahrenfall.

MfG
duck313

Oh, ich merke schon, das kann ich alles neu machen lassen. Danke für die Antworten!

Hallo,

ein FI hat neben den Fehlerstrom- auch einen Überstromschutz, welcher bei erreichen der Überlast abschaltet.
Wenn man den Gleichzeitigkeitsfaktor mit einbezieht, kommt man selten an die 40A Grenze pro Phase.

Gruß, Gefr.Schultz

Hallo,

ein FI hat neben den Fehlerstrom- auch einen Überstromschutz,

NEIN, hat er nicht. Und hatten FI-Schalter auch noch nie.

Ein Fehlerstromschutzschalter kann überlastet werden, er erhitzt sich dann und kann ggf. auch dadurch zerstört werden.

welcher bei erreichen der Überlast abschaltet.
Wenn man den Gleichzeitigkeitsfaktor mit einbezieht, kommt man
selten an die 40A Grenze pro Phase.

Kann aber passieren. Daher ist er nach meinem Kenntnissstand gegen Überlast zu schützen.

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Hallo

Das sollte so nicht sein !

Das ist aber in vielen Anlagen so Standard. Hausanschluß - Zählervorsicherung - Zähler - Verteiler. Bis Zähler Plomben, also nicht ohne weiteres abschaltbar. Das allein ist kein Grund, was ändern zu MÜSSEN.

Denn wie soll man(der Elektriker) dann den Verteiler
freischalten können,wenn man dort gefahrlos arbeiten muss ?
Es sollte da eigentlich eine zugängliche Vorsicherung geben.

In wieviel hunderttausend alten Anlagen ist das nicht so?

Der „Panzerkasten“ ist ja vor dem Zähler und also verplombt.
Soll man denn jedesmal den E-Versorger antanzen lassen um neu
zu verplomben ?

Das macht der eingetragene Elektrofachbetrieb selber.

Denn selbst öffnen darf der Elektriker das nur im Not-und
Gefahrenfall.

Das wird unterschiedlich gehandhabt. Ich mach bei einem größeren Versorger in meinem Bereich alle Plomben (natürlich außer den Zählereichplomben)
einschließlich Hausanschluß auf wenn das nötig ist und danach neue dran. Mit Erlaubnis des Netzbetreibers.

Zur Sache der möglichen Übersicherung: Wenn die Vorsicherung max. 40A - also in der Praxis wohl eher 35A - nicht überschreitet, dann ist die Installation nicht zu beanstanden. Wenn nichts darauf hindeutet, daß das nicht eingehalten wurde, warum sollte der Nutzer dann aktiv werden? Vorteilhaft ist allerdings mal eine Überprüfung der Anlage. Auch das Vorhandensein von FI’s mit Nennfehlerstrom 30mA ist ratsam, ebenso mehr als nur ein FI-Schalter wäre gut. Aber das hast du ja schon geschrieben.

Hans

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Hallo zsamma,

ich habe mir ein alter Haus gekauft und den Sicherungskasten
inspiziert (in Deutschland). Dort ist ein FI verbaut, an denen
insg. 12 16er Sicherungen (4 pro Phase) angeklemmt sind, damit
wird das ganze Haus versorgt. Der FI kann mit bis 40A belastet
werden, 4x16 machen bei mir allerdings 64 Ampere. Das scheint
mir nicht ganz zu passen, rechnerisch kann ich ja mit der
passenden Last den FI abfackeln, ohne dass die Sicherungen
nachgeben.

Nach meinem Kenntnissstand durften in der Vergangenheit Gleichzeitigkeitsfaktoren bei der Belastung des FI-Schalter berücksichtigt werden.
Ebenso ist es nach meiner Kenntniss so, dass heutzutage der maximale mögliche Strom durch den FI auf den Nennstrom zu begrenzen ist.
Also: 40A FI - 40A Vorischerung. Oder eben nur 4 Sicherungsautomaten à 10A hinter dem FI pro Außenleiter.

Ebenso weiß ich von einem österreichischem Kollegen, dass man da noch weiter geht und ein 40A FI nur mit 25A Schraubsicherung abgesichert werden darf.

Da diese Frage aber hier kontrovers diskutiert wird, habe ich diesbezüglich eine Anfrage an eine Fachzeitung gestellt.

Ist die Verschaltung eigentlich so gängig?

In 90% aller Altinstallation wird das so sein.
In 100% aller Neuinstallationen, die ICH mache, ist es so NICHT.

Kann was passieren? Theoretisch ja, praktisch eher nicht.

Was solltest du machen?

Lass den gesamten Bau durch einen Elektriker überprüfen.
Lass dann zwei FI-Schalter setzen, die je nur 6 Automaten versorgen.

So hast du eine größere AUsfallsicherheit und der FI kann nicht überlastet werden.

nicht koscher aus und ich möchte entscheiden, ob ich mir einen
Elektriker bestellen darf/ muss.

Letzters sowieso. Auch andere Fachhandwerker sollten sich die Hütte anschauen, bevor man den Kaufvertrag unterschreibt.
Hast du schon?

Dann aber schnell.
Nicht dass du den selben, falschen Weg wie viele andere gehst:

Das Auto frisch lackiert und poliert (= Parkett schleifen, Tapete neu, im Bad schöne Armaturen und neue Fliesen)), aber die Bremsenreparatur wird erstmal aufgeschoben (= Sicherheitsmängel).

Und wenn dann der Elektriker kommt und sagt:
Die Leitungen müssen neu, dann kannst du die Tapete abkratzen und die schönen Marmor-Fliesen auf den Bauschutt kippen…

Gefährliches Halbwissen!
Ein FI hat KEINEN ÜBERSTROMSCHUTZ, wer sowas behauptet hat von der Materie KEINE AHNUNG und verbreitet lebensgefährliche Falschaussagen!
Es gibt FI´s mit integrierten Überstromschutz, sogenannte FI-LS-Schalter, abe rdie bilden eher die Ausnahme!

Gruß

Sascha

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hallo

die Frage ist ja eigentlich schon beantwortet und es wurden schon viele hervorragende Antworten gegeben, aber du sollst trotzdem wissen, dass es zu den Normenverehrern auch noch solche Normenverachter wie mich gibt (bin älteres Baujahr):

Die Situation, die du beschreibst, mit 12 Sicherungen nach dem FI, also 4 pro Phase a’ 16 Ampere ist seit Jahrzehnten so üblich und meiner Meinung nach in einem EFH kein bisschen bedenklich, da die 40 A dort niemals erreicht werden und wenn mal doch kurzzeitig, passiert auch nichts. Da sehe ich keinerlei Handlungsbedarf.

(mag sein dass die Vorschriften strenger wurden aber nicht sinnvoller deshalb, ganz im Gegenteil)

…ausser du möchtest ein vollkommen normkonformes Haus haben, dann aber wird etwas mehr Aufwand auf dich zukommen…

Genauso mit dem einzigen einzigen FI fürs gesamte Haus.
War lange Zeit so üblich, ist tatsächlich nicht optimal, enthält aber keinerlei Gefahr, also auch kein direkter Handlungsbedarf

So, jetzt stehst du wieder bei Null, aber die anderen Antworten deuten das ja auch schon teilweise so an. Also etwas über Null

Und deine Frage war nunmal danach gestellt, ob es gefährlich ist und Pfusch ist

NEIN!

Gruss Schorsch(ohne i)

Ich danke allen für die Antworten, sie bilden eine gute Grundlage für meine Entscheidung, die Anlage überprüfen zu lassen.

Hallo Schorsch(ohne i),
ich bin hierbei Deiner Meinung.
Im Grunde verstößt es gegen Vorschriften, theoretisch könnte hier auch der FI wegfackeln, aber praktisch gesehen glaube ich auch nicht daß das jemals passieren wird.
Und objektiv betrachtet gibt es sicher in diesem Haus Installationen, von denen ein erheblichereres Gefahrenpotential ausgeht.
Sollte dennoch eine kostengünstige Lösung für das „Problem“ her, könnte man auch den FI gegen einen mit 63A austauschen.

Viele Grüße

von Schorsch(mit i)

hallo

die Frage ist ja eigentlich schon beantwortet und es wurden
schon viele hervorragende Antworten gegeben, aber du sollst
trotzdem wissen, dass es zu den Normenverehrern auch noch
solche Normenverachter wie mich gibt (bin älteres Baujahr)

Beim FI sind es 10€ Investition in ein Neozed-Element.
Warum drauf verzichten?
Habe heute eine 5x1,5mm abgeklemmt, die mit dreimal 25A „H“ Automaten abgesichert war und eng gebündelt im Kabelkanal lag. Ist auch in den letzten 25 Jahren nie was passiert. Aber manchmal passiert eben doch was. „Brandursache war ein Fehler in der Elektrik“ - wie oft liest man das in der Zeitung? - Zu oft. Da habe ich echt keinen Bock drauf, dass mir irgendwann mal ein Gutachter erklärt, was ich falsch gemacht haben soll.
Natürlich wird da in aller Regel nie was passieren. Aber wenn mal am FI eine Klemme aufgibt und das Ganze wegschmort, dann wird man aus dem verschmorten Klumpen „Verteilung“ nicht mehr erkennen können, ob der FI wegen Überlast überhitzte oder die Klemme locker geworden ist.
Da bin ich mit einer Vorischerung auf der sicheren Seite.

Die Situation, die du beschreibst, mit 12 Sicherungen nach dem
FI, also 4 pro Phase a’ 16 Ampere ist seit Jahrzehnten so
üblich und meiner Meinung nach in einem EFH kein bisschen
bedenklich, da die 40 A dort niemals erreicht werden

Wenn sie niemals erreicht werden: Warum dann keine Vorsicherung mit 40A?

und wenn
mal doch kurzzeitig, passiert auch nichts. Da sehe ich
keinerlei Handlungsbedarf.

ich gebe dir in allen Punkten Recht, weil sich´meine Erfahrungen mit deinen wohl so oder so ähnlich decken, aber

Beim FI sind es 10€ Investition in ein Neozed-Element.
Warum drauf verzichten?

hier hast du wie auch schon beim letzten Thread darüber

ZWEI NULLEN unterschlagen

weil der Frager von nun an mehrere Neozeds, FI’s, Hauptverdrahtung, Hauptklemmen

…und einen neuen Zählerschrank benötigt samt Elektrikerkosten

aber ansonsten…

ich gebe dir in allen Punkten Recht, weil sich´meine
Erfahrungen mit deinen wohl so oder so ähnlich decken, aber

Beim FI sind es 10€ Investition in ein Neozed-Element.
Warum drauf verzichten?

hier hast du wie auch schon beim letzten Thread darüber

ZWEI NULLEN unterschlagen

Es ging hier darum, beim Bau einer Verteilung eine Vorsicherung zu setzen oder eben nicht.
Da sprechen wir über drei Sicherungen, drei Schraubkappen, drei Passhüsen und das Element. Solltest du da merklich mehr als 10€ für bezahlen, dann wechsel den Lieferanten :wink:

Eine Nachrüstung dürfte Faktor 10 kosten, inkl. An- Abfahrt und einen Kaffee für den Kollegen.

Eine Nachrüstung auf zwei FI Schalter würde ich so mit 200€ ansetzen - ganz grob, man weiß ja nicht, wie der Zählerschrank aussieht.

weil der Frager von nun an mehrere Neozeds, FI’s,
Hauptverdrahtung, Hauptklemmen

…und einen neuen Zählerschrank benötigt samt
Elektrikerkosten

Warum das alles?
Bei einem vorhandenem Zählerschrank mit einem FI und 12 LSS sollte eine Vorsicherung wohl noch Platz finden.

Du rechnest hier die Kosten eines kompletten Zählerschranks auf, aber ich sprach nur von den ZUSATZkosten für EIN Neozed Element…