4 Wochen durch Südamerika?

Hallo Michael,
entschuldige bitte die verspätete Antwort.

Ich glaube gar nicht, dass wir allzuweit auseinander liegen.
Wahrscheinlich beruht der ganze Disput nur auf einem
Missverständnis:

OK.

Jeder Zeitraum kann für ein Land zu viel oder zu wenig sein.

Der Meinung bin ich nicht ganz. Ich bin schon vielen Jahren in diesem Land und kenne ihn bei Weitem nicht alles…

Ich kenne jemand, der mal 8 Wochen lang das Allgäu bereist
hat. Warum nicht? Und ich kann mir auch vorstellen, dass man
sich nur 3 Tage Zeit nimmt um New York zu sehen.

Ja, das alles gibt es bestimmt. Ich kenne Menschen, die in mein Lieblingsmuseum („Teatre-Museu Gala-Salvador Dalí“ in Figueres, Spanien) in 30 Minuten alles gesehen haben. Da kann ich nur schmunzeln…

Das wäre
nicht die Art und Weise wie ich Urlaub machen würde, denn mir
wäre es zu wenig,

Ganz meine worte! :o)))

aber ich kann das doch auf einen anderen
nicht übertragen und sagen „3 Tage USA ist viel zu kurz“.

Ich denke, es ist kein Missverständnis, sondern eine Frage der Auslegung: Ich denke du hast das Wort „alles“ verwendet. Und es ist schlich nicht möglich in 3 Tage „alles“ was NYC (um ein Beispiel zu nennen) zu bieten hat, auch zu sehen. Auch dann nicht, wenn man 24 Std. ununterbrochen am besichtigen ist.

Es
hängt lediglich davon ab, welche Ansprüche ich an einen Urlaub
stelle.

Ich finde, wir reden aneinander vorbei und sind trotzdem im Grunde eine und derselbe Meinung. Ich störe mich an das Wort alles.
„Alles“ ist ein klar definiertes Wort, das den ganzen Umfang eines Gegenstandes mit einbezieht. Da reicht mir also nicht aus, wenn man danach von „meine Ansprüche“ oder „die Highlight der Amis“ redet. Das ist nämlich nur ein teil des „alles“.

Wenn ich den Anspruch habe, tatsächlich ein „ganzes“
Land zu bereisen und nichts auszulassen, dann ist jeder
Zeitraum zu kurz!

Genau!

Auf spanisch sagen wir dazu: „Quien mucho abarca, poco
aprieta“ („Wer viel umfassen will, der drückt nicht kräftig
genug“). Das will heissen, dass wer sich zuviel vornimmt, hat
am Ende nur ganz wenig davon.

Ganz genau! Übrigens: Schönes Sprichwort.

Es freut mich, dass es dir gefällt!

Ich glaube, da hast Du ihn falsch verstanden. Er schrieb
ausdrücklich:
„wobei mit Sicherheit nicht alles bereist werden soll/muss.
Die Reise kann sich auf einen Teilausschnitt von Südamerika
reduzieren.“

Stimmt. Ich glaube nun, dass du das Wort „alles“ im Spiel gebracht hast.

Das war nicht mein Punkt. Es kommt darauf an, WIE man reist.

Da gebe ich dir allerdings recht.

Wenn ich mit dem Privatauto von Hamburg ans Mittelmeer fahre,
bin ich wahrscheinlich länger unterwegs und mehr geschafft,
als wenn ich von Caracas nach Punta Arenas fliege.

Durchaus möglich.

Das wirklich Zeitraubende an einer solchen Reise sind nicht
die weiten Strecken, sondern die kurzen!

Ich denke der Begriff „weite Strecke“ hat in Südamerika eine ganz andere Bedeutung als hierzulande. Und diese können wir uns Europäer, kaum vorstellen.

Wenige hundert
Kilometer auf Schotterpisten sind natürlich etwas ganz anderes
als ein Interkontinentalflug. Das ist dann halt eine Frage der
Planung. Aber ein „Highlight“ pro Woche sollte doch zu
schaffen sein - wenn man bereit ist die hohen Flugkosten zu
zahlen.

Wie gesagt: Ich denke wir sind uns einig in der Kernaussage. Aber mich hat eben das Wort „alles“ gestört (Hatte ich das schon erwähnt?) ;o))
Das gesagt, mit einem Flugzeug versäumst du mehr als was du siehst, wenn es um „alles besichtigen“ geht.

So hatte ich meinen Vorschlag ja gar nicht gemeint.

Eben! Wir redeten aneinander vorbei.

Ich wollte
damit sagen: Wenn man begrenzte Zeit zur Verfügung hat, dann
kann man trotzdem eine erfüllte Reise daraus machen,

Durchaus!!!

wenn man
bereit ist deutliche Schwerpunkte zu setzen und viele Sachen
einfach auszulassen.

Ganz deiner Meinung.

Schöne Grüße,
Helena

Achso! Jetzt erkenne ich den Grund des Missverständnisses. Die ganze Zeit, während ich Dein Posting gelesen habe, habe ich mir gedacht: „Ich habe doch gar nicht ‚alles‘ gesagt.“

Dann habe ich mir mein erstes Posting noch einmal angeschaut. Da steht:

„Zu kurz wofür? Um alles gesehen zu haben? Muss das denn wirklich das Ziel sein?“

Das Wörtchen ‚alles‘ stand in einer Frage von mir. Ich wollte damit nie sagen, dass man in der Zeit alles sehen kann. Ich wollte stattdessen daran zweifeln, dass es eine gute Idee ist, alles sehen zu wollen.

Auf Deutsch: Wenn man bewusst darauf verzichtet, alles sehen zu wollen, dann kann auch eine Reise mit sehr kurzer Reisedauer lohnend sein.

Gruß, Michael (… der wahnsinnig gerne mal nach Ecuador, Peru, Chile, Argentinien oder Brasilien reisen würde.)