Hallo!
Anbei meine Meinung!
Dieses Argument höre ich öfter:
Ich auch! :o))
In jüngeren Jahren war ich
ein Mal 6 Wochen in Peru, ein anderes Mal 4 Wochen in Mexiko -
die Zeit war beide Male zu kurz.
Zu kurz wofür? Um alles gesehen zu haben?
Sicher sieht man in 4 Wochen ganz bestimmt nicht alles, was einem Land zu bieten hat.
Aber ich denke, Pit(*) meinte, dass gerade in diesem Zeitraum ist das mindeste, was einem Menschen an Zeit mitbringen muss, um sich ein Bild von einem Land zu machen. Wenn man aber versucht in gerade mal 30 Tagen einen halben Kontinent wie Südamerika zu besichtigen, wird man fast nur entweder das einige gemietete Auto oder Bahnhöfe oder Flughäfen sehen, aber nicht viel mehr. Um dann am Schluß, entweder erschöpft oder geärgert oder beides nach Deutschland zurück zu fliegen.
Auf spanisch sagen wir dazu: „Quien mucho abarca, poco aprieta“ („Wer viel umfassen will, der drückt nicht kräftig genug“). Das will heissen, dass wer sich zuviel vornimmt, hat am Ende nur ganz wenig davon.
Es geht nicht darum viele Ländern auf einmal zu sehen, sondern was es in einem bestimmten Zeitraum überhaupt möglich ist. Für eine Reise durch Teile von 3 südamerikanischen Ländern (Chile, Argentina und Perú) hat sich eine Freundin von mir letztes Jahr 6 Monate genommen. Und noch immer sagt sie, sie hat nie und niemals alles gesehen (was sie ja auch nicht vor hatte)was all diese Ländern zu bieten haben, aber sie hat nun das besichtigt, was sie an diesen Ländern besuchen wollte. Oder anders gesagt: von Zentral- bis Südperu in einem Bus (anders ging es halt nicht) ohne umzusteigen, hat sie fast 30 Std. gebraucht. Und das ist dort normal.
Ob die Zeit reicht, die man für eine
Reise zur Verfügung hat (manchmal ist es ja auch das Geld, was
fehlt) hängt doch nicht in erster Linie von der Größe oder
Vielfalt eines Landes ab, sondern von der Art und Weise, wie
man reist und welche Ansprüche man hat.
So wie der UP sagt, stimmt so was nicht. Denn er redet von alles und alles ist eben das ganze Land. Das hat mit Ansprüche nicht zu tun.
Mal im Ernst: Welcher berufstätige Mensch kann es sich
erlauben, sechs Wochen am Stück zu verreisen?
Sicher nicht alle. Aber m.E. was Pit und auch ich meinen ist die Tatsache, dass für diese Zeitraum ist das Gebiet was besucht werden soll, inmens und viiiiel zu groß, um annähernd „alles“ zu sehen. Geschweige denn die Entfernung zwischen den Gebiete, die auch zurück zu legen sind!
Ich bin der meinung nämlich, dass wir Europäer nicht in der Lage sind, diese inmense, irrwitzige Entfernungen vorzustellen, da sie ja in Europa gar nicht gibt. Um nicht von den Verkehrsmitteln und die Infrastruktur und Logistik die dahinter steckt, zu reden.
Das kann ja
nicht bedeuten, dass alle diejenigen, die „nur“ drei oder vier
Wochen Urlaub zusammenkratzen können, zu Hause bleiben müssen.
Ganz sicher nicht. Aber man will ja nicht in 3 Wochen ca. 20.000 Km oder mehr zurücklegen! Und ich denke dass ist weder dir, noch der UP überhaupt klar bzw. bewußt.
Ich war noch nie in Südamerika, aber wenn ich das Problem mal
auf Europa anwende:
Das ist, mMn. der größter Irrtum! Du kannst dir wohl, von hier aus, die Entfernungen nicht vorstellen. Soviel steht fest.
Natürlich kann man in 4 Wochen nicht ganz
Europa sehen, aber was spricht dagegen, eine Woche Norwegen,
eine Woche Irland und zwei Wochen Italien zu einem Urlaub zu
verknüpfen?
Hier sind die Infrestrukturen exzellent. Die Verkehrsanbindungen traumhaft und die Verkehrsmitteln von einer Qualität, die weltweit ihresgleichen sucht. Das alles ist in diesen Ländern nicht so.
Und natürlich kannst du gerne in 4 Wochen versuchen zB alle Strände Irlands und alle Kirchen Italiens besuchen, aber ich frage mich, ob das sich „Urlaub“ nennen darf… Und ich garantiere dir: Alles siehst du das nicht. Ganz sicher nicht.
Hätte ich vier Wochen Zeit und das nötige Kleingeld für
Südamerika, dann würde ich mir in einem Nationalpark den
tropischen Regenwald anschauen, auf Inka-Spurensuche gehen und
die Andengletscher in Chile oder Argentinien besuchen. Ich
wüsste nicht, warum das in vier Wochen nicht zu schaffen sein
könnte. Wie gesagt: Da ist eher das Geld das Problem.
Unterhalte dich mal kurz mit einem Menschen aus einem südamerikanischen Land. Allein Chile sind von Norden bis Süden 4.000 Km., von Argentinien ganz zu schweigen…
Geld hat damit nicht das geringste zu tun.
Wenn du das alles in 3 Wochen machst (+Flug von nach Deutschland) dann sage ich dir hier und jetzt, dass du nicht die ganzen Ländern gesehen hast. Und von Erholung wird wohl keine Rede sein können…
Highlight-Tourismus der US-Amerikaner solltest Du vermeiden.
Wieso? Es gehört auch zum „alles“ aus einem Land!
Man sollte aber auch nicht ins Gegenteil
verfallen und über Menschen die Nase rümpfen, die weniger Zeit
zur Verfügung haben als man selbst oder andere Ansprüche an
ihren eigenen Urlaub stellen.
Da gebe ich dir recht. Aber man soll nicht hoffen, in 30 Tage ein ganzes Land zu besichtigen. Es sei denn dieses Land heisst Vatikan oder Andorra oder Monaco ;o)) Und die sind ja bekanntlich nicht in Amerika.
Und das hat nicht mit Ansprüche, Zeit oder Geld zu tun, sondern mit Fantasie und Illusion, aber gewiß nicht mit Tatsachen und Realität.
Man stelle sich mal vor, dass die ganzen Massen, die nach
Malle fliegen, in Zukunft ihre Wanderschuhe schnüren und
Lappland unsicher machen. Dann ist es dort mit der Einsamkeit
auch ganz schnell dahin.
Aber dann haben sie ja weder ganz Finnland, noch ganz Norwegen gesehen!
Schöne Grüße,
Helena
(*) Pit entschuldige wenn ich mich irre, aber so habe ich es aus deinem Beitrag entnommen. LG