40 h-Woche

Hallo zusammen,

beim täglichen Informationen-sammeln bin ich über diesen Bericht zu 40h-Woche gestolpert:
http://www.freace.de/artikel/200407/050704a.html

Ich will keine große Diskussionen zu pro und contra Produktionsverlagerungen o. ä. anfangen, mich interessiert ganz allgemein eure Meinung dazu - idealerweise mit Begründung.

Mir fallen nämlich nur neue Fragen ein:
In den USA gibt es deutlich weniger Urlaub als hier, es stehen einem aber zusätzliche Krankheitstage zu - müssen wir uns, über kurz oder lang, auch darauf einstellen?? Wenn wir alle mehr arbeiten, wer hat dann noch Zeit, das noch knappere Geld auszugeben? Bringt das überhaupt ein Wirtschaftswachstum? Ist das nicht nur eine Bekämpfung der Auswirkungen, nicht der Ursache??

Grübelnd,
Julia

Hi,

schau doch mal in den Bereich Inlandspolitik. Da lief gerade eine entsprechende Diskussion („die nächste Runde“).

Gruß,
Christian

Hallo Julia,
ein sehr kluger Artikel.
Übrigens genau das, was ich in Innenpolitik geschrieben habe.
Es ist der beste Weg zu einer neuen Diktatur.
Ist der mensch ungeeignet für die Demokratieß
Grüße
Raimund

Hi zurück!
Ops, nicht gesehen - aber schon nachgeholt und gelesen!

Aber trotzdem, ist es wirklich so einfach, dass die (böse, böse, böse) Gewinnmaximierung Schuld hat?? Wir alle leben doch für die buntbedruckten Scheinchen, und das Ziel eines jeden ist doch, möglichst viel davon anzuhäufen - also sind wir selber an der Misere schuld.

[Ironie ein]
Mist, was mache ich bloss, ich kann mich jetzt nur selber beschimpfen - gut dass ich einen Spiegel habe. Ich bin böse!
[Ironie aus]

Da drängt sich mir doch noch eine Frage auf: Was würde mit unserer Wirtschaft passieren, wenn alle arbeitenenden Leute alles vorhandene Geld verkonsumieren würden?
Steigt die Inflationsrate? Boomt die Wirtschaft?
Ich hoffe du kannst mir helfen, meine 3 Jahre VWL helfen mir hier nicht mehr weiter.

Gruss,
Julia

Hi zurück!
Ops, nicht gesehen - aber schon nachgeholt und gelesen!

Aber trotzdem, ist es wirklich so einfach, dass die (böse,
böse, böse) Gewinnmaximierung Schuld hat?? Wir alle leben doch
für die buntbedruckten Scheinchen, und das Ziel eines jeden
ist doch, möglichst viel davon anzuhäufen - also sind wir
selber an der Misere schuld.

klar. Wo ist de Sinn darin, möglichst viele bunt bedruckte Zettel zu sammeln?

[Ironie ein]
Mist, was mache ich bloss, ich kann mich jetzt nur selber
beschimpfen - gut dass ich einen Spiegel habe. Ich bin böse!
[Ironie aus]

Da drängt sich mir doch noch eine Frage auf: Was würde mit
unserer Wirtschaft passieren, wenn alle arbeitenenden Leute
alles vorhandene Geld verkonsumieren würden?
Steigt die Inflationsrate? Boomt die Wirtschaft?
Ich hoffe du kannst mir helfen, meine 3 Jahre VWL helfen mir
hier nicht mehr weiter.

Sie geht krachen, die Wirtschaft. Du müßtest dazu nämlich das Kunststück fertigbringen und Geld aus dem Kapitalkreislauf in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Damit platzt die ganze Kapital- (Schulden-)blase.

Gruß
Frank
PS: weiß exc eh nicht :smile:

Da drängt sich mir doch noch eine Frage auf: Was würde mit
unserer Wirtschaft passieren, wenn alle arbeitenenden Leute
alles vorhandene Geld verkonsumieren würden?
Steigt die Inflationsrate? Boomt die Wirtschaft?

Hallo Julia,

zu dieser deiner Frage weiß ich leider auch nicht die Antwort.
Aber mir ist dazu eine Geschichte eingefallen, die ich im Internet gelesen habe.
Nimm dir Zeit und schau mal rein:
http://www.systemfehler.de/kartoffel/giralkartoffeln…

Grüßle, Christa
P.S. Da gibt es eine Geschichte von ‚Geld‘, das verdirbt, wenn man es aufheben, sammeln, bunkern will.

Hi!

beim täglichen Informationen-sammeln bin ich über diesen
Bericht zu 40h-Woche gestolpert:
http://www.freace.de/artikel/200407/050704a.html

Sorry, aber die 40-Stunden-Woche ist mittlerweile Schnee von gestern.

Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), und Ulrich Ramm, Chefvolkswirt der Commerzbank, fordern inzwischen die 50-Stunden-Woche.

Gerhard Handke vom Bundesverband Deutscher Groß- und Außenhandel bleibt bei seiner Forderung nach einer Woche weniger Urlaub.

40 Stunden Arbeiten pro Woche - schön wär’s!

Quelle: http://de.news.yahoo.com/040706/12/43rm9.html

Grüße
Heinrich

Für den Profit geht man über Leichen!
hallo Julia,
Gewinnmaximierung ist schon richtig… nur nicht ohne Verantwortung.

Nur ein Negativbeispiel: der Geschäftführer einer Firma sagte zum Aufsichtsrat: „ein Betrieb hat auch Verantwortung seinen Mitarbeitern gegenüber!“ Die Antwort war ein lauter, hämischer Lacher!
So ein Betrieb ist nur für eines gut: schnell Geld machen und dann ex und hopp.
Was her gehört ixt ein gänzliches Umdenken der Toppmanager. ein Umdenken in Richtung Verantwortung. Dem wíderspricht die Gewinnmaximierung absolut nicht. Der alte Siemens, Krupp und ähnliche Größen hatte alle als Ziel möglichst viel zu verdienen. Doch hatten sie auch eines: Verantwortung ihrer Belegschaft gegenüber.
diese Verantwortung verliert auch Japan. Dort war ein betrieb immer eine Familie. dies ist vorbei. Amerika wird weltweit nachgeäfft. Dass das nicht das Beste ist, erkennt man an den USA selbst: die Armut breitet sich rasant aus.
Zu der 50 Stundenarbeitszeit-Forderung und dem Hinweis, dass ein Selbständiger ja auch so viel arbeiten muss. Das ist Äpfel mit Birnen verglichen. Es war seit jeher so, dass ein Selbständiger mehr arbeitet, als ein AN. Das ist ganz normal und wer das nicht will, soll sich nicht selbständig machen. Dies auf die AN zu übertragen ist fehl am Platz. Ein AN kann außer Überstundenbezahlung sein Einkommen damit nicht ändern, ja, nach den Forderungen einiger Wirtschaftbosse soll er ja 50 Stunden arbeiten und das Einkommen einer 35 Stundenwoche bekommen, also weniger verdienen.
Selbst wenn die Politiker die Lohnnebenkosten auf Null herabschrauben würden, würde über kurz oder lang die gleichen Forderungen der Toppmanager kommen.
Die Gier kennt keine Grenzen.
Für den Profit geht man über Leichen!
Grüße
Raimund

Hallo Raimund!

So ein Betrieb ist nur für :eines gut: schnell Geld :machen und dann ex und hopp.

Unserer Wirtschaft besteht überwiegend aus kleinen und mittleren Unternehmen im Privateigentum mit richtigen Unternehmern, die Aufbau und Erhalt ihres Unternehmens zum Lebensinhalt gemacht haben.

Was her gehört ixt ein :gänzliches Umdenken der :Toppmanager.

Die „Toppmanager“ sind gewöhnliche Angestellte ohne persönliche Verantwortung in Form der Verknüpfung der persönlichen Existenz mit dem Unternehmen. Es sind Arbeitnehmer, die heute hier und morgen an anderer Stelle arbeiten. Deren Verantwortung beschränkt sich darauf, zu tun, was von den Anteilseignern erwartet wird. Auch die Anteilseigner haben keine persönliche Bindung an das Unternehmen. Wird nicht mehr genug erwirtschaftet, werden die Anteile verkauft und fertig. Du handelst doch in genau dieser Weise, wenn Du Aktien eines Unternehmens besitzt und freust Dich, wenn der Aktienkurs steigt und/oder Dividende ausgeschüttet wird. Von dem vor sich hin dümpelnden Papier mit mäßiger Rendite würdest Du Dich wie jeder andere Aktionär recht bald trennen.

Dieses Spiel hat so gar nichts mit mindestens 9 von 10 Unternehmen der Wirtschaft zu tun. Da sitzen nämlich immer noch Leute, die buchstäblich alles tun, um ihr Unternehmen beisammen zu halten. Bei Daimler, Siemens und VW sitzen austauschbare Angestellte, also Weisungsempfänger mit Arbeitsvertrag, Kündigungsfrist, Gehaltsabrechnung und Rentenanspruch. Auch ein Herr Esser war bloß Angestellter. Die üppige Bezahlung ändert daran nichts. Im Sinne seiner Weisungsgeber hat er einen hervorragenden Job gemacht. Verwechsle solche Leute bitte nicht mit Unternehmern.

Gruß
Wolfgang

hallo Wolfgang,
da habe ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt.
Ich spreche auch nicht von dem miitelständischen Unternehmen, in dem der Chef noch selbst über das Wohl und wehe des Betriebes entscheidet. Der ist natürlich damit verbunden, das ist sein Kind. Der ist teilweise sogar per Du mit den alten AN.
nein, ich meine ausschließlich die Großunternehmen, deren leitung und Führung von Toppmanagern gemacht wird.
diese habren keinerlei haftung und Verantwortung. Sie puschen den Betrieb auf Aktienanstig und wenn es nach einiger Zeit danaben geht, dann wechseln sie zu einem anderem Betrieb, den sie kaput machen können. Dazu eine astronomische Abfindungssumme. Welches Risiko gehen die ein? Ein halbes Jahr keine Anstellung? Vielleicht mal einen prozess, der von vornherein gewonnen ist?
Grüße
Raimund