40 km/h »Country -Star« Quickly Moped aus dem Jahr 1953

hallo,
–perfekt brauchen wir gar nicht!–
–den Videorekorder haben wir auch 20 Jahre täglich gebraucht bevor sie von der Zeit sie Fortschritt eingeholt wurde–
-… nur 2 Liter auf 100 km?
oderder genaue technische Grund warum in den 60er Jahren NSU qUICKLY Moped ausgemustert wurde.
wer kennt den wahren Grund das überschaubare einfache Technik den Weg in die Einbahnstraße machen musste --die Treppe runter fahren musste–?

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Man wollte ein Dach übern Kopf beim Fahren.
Der Benzinpreis spielte kein Rolle, war sehr gering.

Die tatsächliche Lebensdauer eines Produktes am Markt bestimmt sich schlicht und einfach aus der Nachfrage potenzieller Käufer dafür.

Nehmen wir als Analogien Deiner Frage mal die Zeit um etwa 1980 bis 1990 wo die letzten grossen deutschen Traditionshersteller von Kleinkrafträdern wie Zündapp, Kreidler und Sachs entweder komplett , oder zumindest in dieser Produktsparte genauso Pleite gingen, wie es einst NSU, zuletzt noch Simson erging.

Es gab im Geschmack der jeweiligen Zeit optisch ansprechendere Produkte, und gute alte Technik mit etwas mehr Eigeninitiative wollte plötzlich niemand mehr haben. Neben Komfort auf der Fahrt sollte das Fahrzeug selbst aber auch optisch etwas her machen.

Zündapp, Kreidler,Sachs und letztlich Simson verpassten diese Trends dadurch, dass sie nicht frühzeitig genug auf solche sich ankündigende Trends reagierten und so dem Scooter-Boom quasi nichts mehr entgegensetzen konnten.

In anderen Fällen war es einfach auch nur eine eine gesetzlich bestimmte Mehranforderung an Sicherheitsaspekten wie Bremsen, Fahrwerk und Rahmenstabilität auf der einen Seite, wie andererseits Fahrerlaubnis- / und Betriebs - Zulassungsrechtlich gesteigertes Anspruchstum.

Ich denke mal, dass das auf dem Bild gezeigte Modell zwar optisch sehr schön auch noch heute anzusehen ist, aber vermutlich in Punkto Sicherheit wie in Absicht von Fahrerlaubnisreformen und Fahrzeug -Neutypisierungen auch kaum noch marktfähig wie zukunftssicher war.

Im Prinzip erlebt das Quickly eine Renaissance. Die fahrradähnliche Optik mit den doch schmalen Reifen und den Pedalen.
Nur findet man das heute nicht mehr mit Benzin- sondern mit Elektromotor unter der Bezeichnung Pedelec oder gar S-Pedelec wieder.
Etwas mittreten muss man halt noch, aus zulassungsrechtlichen Gründen.

Servus,

ein wichtiger Unterschied ist, dass man S-Pedelecs auch mit allem Aufbohren und viel gutem Willen nicht auf 80 km/h tunen kann - die Teile liefen wie Sau, wenn man sie ein bissele verbessert hat. War dann bloß ein bissele lästig, dass sie mit den (bezogen auf den Rest des Fahrzeugs) riesigen 26-Zoll-Rädern bei höheren Geschwindigkeiten (für die sie die langweiligen Konstrukteure nicht gemacht hatten) eine starke Neigung entwickelten, mit gyroskopischer Beharrlichkeit stur in der jeweils grade eingeschlagenen Richtung weiterzufahren.

Außerdem fühlen sich die Teile ganz anders an: Mit ein wenig Fantasie und siebzehn Jahren fährt sich ein Quickly schon wie ein richtiges Mopped!

Schöne Grüße

MM

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Servus,

tröste Dich: Die noch rustikalere Cousine des Quickly, die Velosolex, wird (inzwischen allerdings in Holland) unverändert hergestellt. Unverändert? Nicht ganz, die Velosolex 4800 ist ganz neu, es gibt sie erst seit 2005

Get your kicks on route 66:

In diesem Sinne

MM

also die Solex kannst Du aber mit der Quickly überhaupt nicht vergleichen!

Naja, die Elektros kann man schon tunen, nur bohrt man da nicht sondern man lötete höchstenfalls.
Aus den früheren Mopeds konnte man immer mit relativ einfachen Mitteln mehr rausholen, es gab ja genug Teile.
Ein Klassiker sind die alten Zündapp-Mofas. Auf die passten auch die Zylinder der großen 50er.

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Servus,

technisch nur sehr bedingt (beides sind Fuchzgerl und beide haben einen vom Fahrrad abgeleiteten Rahmen - die Lösung, die für einen leichten, aber sehr robusten Rahmen beim Quickly gefunden wurde, ist allerdings viel schlauer), aber von der Funktion her sind sie schon vergleichbar: Beides eigentlich noch Nachkriegskinder, waren sie jeweils eigenständige Lösungen für individuelle Mobilität zu erschwinglichen Kosten. Und von der Wirkung her auch: Beide haben es geschafft, „legendär“ zu werden.

Schöne Grüße

MM

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