41/12 Minuten

Servus,

dass es zwischen dem Chef der österreichischen Identitären und dem Attentäter von Christchurch Berührungspunkte gab, weiß man ja schon länger. Letztes Jahr erhielt Sellner bzw. die IBÖ eine Spende von 1500€ vom späteren Attentäter. Sellner konnte diese Information nicht an die Polizei weiterleiten, da er spontan erkrankte. Die Polizei kam dann eben zu ihm und fand unter anderem ein Telefon, dass er in einem Blumentopf vergraben hatte. Zudem kam heraus, dass er dem Attentäter ein Email geschrieben und sich für die Spende bedankt hat. Soweit so gut. Was hat das mit den Zahlen in dem Betreff zu tun?

Genau 41 Minuten bevor die Polizei bei ihm vorstellig wurde, löschte Sellner den Emailverkehr zwischen ihm und dem Attentäter. Der konnte zum Teil rekonstruiert werden, da Sellner Screenshots von den Emails anfertigte. In den Emails lobte man sich gegenseitig und lud einander auf ein Bierchen ein. Der Attentäter reservierte sich dann auch zufällig einen Tag nach der letzten Email ein Mietauto in Österreich und er verbrachte ja auch nachweislich ein paar Tage hier. Sellner bestreitet weiter jeden persönlichen Kontakt.

Damit er auch ja genug Zeit hatte, alle seine Spuren zu verwischen, wartete die österreichische Polizei 12 Minuten vor dessen Wohnungstür. Offenbar war die Klingel kaputt und man wollte wohl nicht unhöflich sein. Es handelte sich ja nur um eine Amtshandlung im Zusammenhang mit rechtsextremen Terror. Laut Standard nannte ein Polizeiexperte dieses Verhalten übrigens „gegen jegliche taktische Gebote“.

Sellner wurde also nicht nur mutmaßlich rechtzeitig vor einer Razzia gewarnt, die Beamten vor Ort taten auch alles, um ihm möglichst viel Zeit zu geben. Das wundert mich ein wenig, immerhin scheint es sonst auch kein Problem sein, Zweijährige nachts aus dem Bett zu holen.

Hat die Polizei ein Problem in den eigenen Reihen, wenn es um Amtshandlungen gegen Rechtsextreme geht? Oder ist das Verhalten hier durch irgend etwas zu rechtfertigen?

LG

3 Like

Hallo Penegrin,

danke für die detaillierte Beschreibung dieser Beziehung.

In Österreich spielen Teile der Polizei wohl die gleiche kriminelle Rolle wie in Deutschland. Ja, wer gewaltbereiten Kriminellen hilft, ist selbst kriminell.

Solange die Polizei in den eigenen Reihen nicht mit dem eisernen Besen kehren mag, braucht sie sich über mangelnden Respekt nicht zu beklagen.

Schönes Wochenende, Hans-Jürgen Schneider

hi,

ist dir aufgefallen, dass 41 - 12 gleich 29 ist?
Abzüglich der Quersumme von 8 bleiben 21. Addiert man nun 2 für beide Ausgangszahlen… das KANN kein Zufall sein.

grüße
lipi

Die hat er aber doch nicht gelöscht, oder habe ich den verlinkten Bericht nicht richtig gelesen?
Das würde doch ziemlich dagegen sprechen, dass er von der Razzia wusste.

Oder konnten die einfach nur wiederhergestellt werden?

So ein Screenshot ist normalerweise recht leicht zu verstecken und die Polizei fand bei der Razzia ja auch ein Handy, dass Sellner in einem Blumentopf vergraben hatte. Die Vermutungen gehen in die Richtung, dass Sellner mit den Screenshots die relative Harmlosigkeit der Emails belegen wollte, falls man ihm (wie es ja jetzt geschehen ist) auf die Spur kommt. Wir wissen ja nur von den Emails, von denen er einen Screenshot machte. Gut möglich, dass dies nicht der gesamte Schriftverkehr zwischen den beiden war.

Sellner hatte die Emails fast 1,5 Jahre in seinem Posteingang und löscht sie dann 41 Minuten, bevor die Polizei bei ihm klingelt. Sorry, aber hier kann man doch nicht wirklich an einen Zufall glauben, oder?

Nach einer neuen Recherche des Kurier waren der Attentäter und Sellner Anfang Dezember zur gleichen Zeit in Wien. Wie oben schon geschrieben hat er sich einen Tag nach der letzten Email, in der Sellner ihn eingeladen hat, ein Auto für seine Österreichreise reserviert. Ich persönlich fände es sehr merkwürdig, wenn er um die halbe Welt geflogen wäre, ohne seinen Brieffreund zu treffen. Aber klar, könnte natürlich wieder ein ganz großer Zufall sein.