5 Minuten Pause zu kurz?

Hallo,

Ein Gang auf die Toilette oder ins Lehrerzimmer ist dann in den
5-Minuten-Pausen unmöglich.

Wie gut, dass man dementsprechend auch keine Zeit hat, vormittags etwas zu trinken. Dann muss man auch nicht auf die Toilette…

Faktisch reicht bei uns die 5-Minuten-Pause schon deshalb
nicht aus, weil wir zwischen drei Gebäuden pendeln müssen,

„Schön“ ist, wenn noch hinzukommt, dass man aus der vierten Etage Altbau (besonders hoch…) in die dritte Etage des Neubaus hechtet (da sind die Etagen auch nicht zu niedrig, aber wenigstens niedriger). Über der Schulter die Tasche mit den Schulbüchern, den Kopien, den zusätzlichen Lehrermaterialien, dem Kalender, Folien und Folienstiften, Klebstoff, … usw.
In 75% aller Stunden in der einen Hand einen CD-Spieler, in mindestens 25% aller Stunden außerdem Plakate, Karten, Klassenarbeitshefte, Wörterbücher, … Ersetzt das Fitness-Studio :wink:

Kopien in der 5-Minutenpause? Ein Ding der Unmöglichkeit: 20
Lehrer teilen sind einen Kopierer und einen Notkopierer
(extrem langsam).

Biete: Ähnliche Ausstattung - ein regulärer Kopierer und ein zweiter, der eigentlich nur durch das Sekretariat genutzt werden darf, also „tabu“ ist. Dafür aber 60 Lehrer. Und regelmäßig Papierstau.
Man trifft sich & steht, wenn man morgens eine Stunde früher kommt, man steht sich auch nachmittags am Kopierer im Weg.
Schlüssel für das Schulgebäude dürfen wir nicht haben. Wenn die Putzfrauen gehen, ist der Arbeitstag in der Schule spätestens beendet. Also sind Wochenendeinsatz oder die Abendstunden nicht „machbar“.

(Ich bin dazu übergegangen, so viel wie möglich zu Hause mit meinem Drucker zu erledigen. Das ist zwar auch nicht im Sinne des Erfinders, aber das ist es mir wert…)

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Hallo Franzi,

einen recht lebhaften Lehreralltag hast Du da geschildert, und obwohl ich noch nicht mal im Referendariat bin, d.h. meine Praxiserfahrung sich auf Schulpraktische Studien und Blockpraktika bezieht, kann ich das nur bestätigen. Deshalb gab’s von mir auch ein Sternchen.

Eine Anmerkung habe ich aber dennoch zu Deinen Ausführungen:

An den Computer, Word an,
abtippen, für Folie zurechtformatieren (Seitenränder,
Schriftgröße), ausdrucken, quer durchs Lehrerzimmer zum
Kopierer tippeln (…)

Warum nicht gleich 30 mal ausdrucken? Okay, man muss bereit sein, vielleicht 10€/Monat für Druckertinte auszugeben; aber dafür verbessert sich die Pünktlichkeit.
Wenn ich jetzt nur sagen würde: Ich hab’s in meinen Praxisstudien so gemacht; dann wär das noch kein ausreichendes Argument, da dies ja maximal vier Wochen lang zwei Klassen waren. Aber ich kann sagen, dass es meine zukünftige Schwiegermutter (Gymnasium Chemie/Bio, 6-7 Stunden/Tag) ebenso macht und sich somit jegliche Kopierprobleme aus dem Weg räumt.

Liebe Grüße
Immo

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Hi,

danke für das Sternchen :smile:
Das mit dem Kopieren… ich habe keine Ahnung, wie viele Kopien eine Biologielehrerin pro Woche macht. Wenn sie das zahlen möchte, ihre Entscheidung.
Wenn ich es in der Schule mache: Sollen wir nicht, weil die Kopien billiger sind als die Ausdrucke (Tonerpreis; auch der Drucker ist ein Lasergerät), schon mal, weil bei einem unserer zwei Kopierer (für 70 Kollegen) ein paar Tausend Freikopien in der Miete mit drin sind. Wenn ich den Drucker doch für selbige x Kopien benutze, dann kann währenddessen niemand anderes etwas ausdrucken (1 Drucker für 6 PC-Arbeitsplätze), und der PC-Drucker ist langsamer als der Kopierer.
Zu Hause habe ich einen Tintenstrahldrucker stehen, so ein gewöhnlicher. Abgesehen von der Druckqualität braucht der für eine Seite so lange wie der Kopierer für vielleicht 10, der Tintenstrahler druckt nicht doppelseitig, und ein wirkliches AusgabeFACH hat er nicht, ich müßte also alle 10 - 15 Exemplare die Ausdrucke herausnehmen. Papierverschwendung, Zeitverschwendung (das Argument Zeit wirst du erst nach dem Ref richtig verstehen).
Dann habe ich 2 Klassen Englisch mit je 6 Wochenstunden, die Parallelklassen sind. Klassenstärke einmal 29, einmal 30. Jedesmal also 59 Exemplare, nicht immer einseitig A4. Ganz abgesehen davon, dass man diesen Stapel Kopien auch noch lochen muss und manchmal heften.
Durch diese hohe Kopienanzahl ist mein kleiner Tintenstrahler auch noch überfüordert, was die Kapazität seiner PAtrone hergibt: einmal diese 59 Seiten, und eine Patrone ist leer. Dennoch wäre die Anschaffung eines privaten Laserdruckers für mich nciht wirtschaftlich. Ganz zu schweigen von dem Papier, das ich dann auch privat beschaffen müßte, kann ja nciht einfach einen Packen aus dem Lehrerzimmer … entführen.
So einen Klassensatz Kopien habe ich jede Woche mind. einmal (als Englischlehrerin).

Die Franzi

Hallo,

viele Probleme kann ich ja nachvollziehen, aber wo es in die Technik geht, sollte vielleicht mal jemand ein bisschen Druck machen. Vielleicht gibt es ja auch engagierte Eltern, die der Schule aufzeigen, wie so etwas heute geht. Weil - wenn ein Betrieb die Produktivität der Mitarbeiter so verschwendet wie Eure Schule (und viele andere Schulen auch), dann ist er bald weg.

Drucken: Wenn ich es in der Schule mache: Sollen wir nicht, weil die
Kopien billiger sind als die Ausdrucke

Dann wird der Kopierer eben ans Netzwerk angeschlossen, so dass man da auch drucken kann.

Wenn ich den Drucker doch für selbige
x Kopien benutze, dann kann währenddessen niemand anderes
etwas ausdrucken

Siehe oben.

Zu Hause habe ich einen Tintenstrahldrucker stehen, so ein gewöhnlicher.

Das sollte für eine Lehrkraft tatsächlich unerheblich sein. Es kann nicht angehen, dass Lernmaterialien auf eigene Kosten produziert werden.

Dann habe ich 2 Klassen Englisch mit je 6 Wochenstunden, die
Parallelklassen sind. Klassenstärke einmal 29, einmal 30.
Jedesmal also 59 Exemplare, nicht immer einseitig A4. Ganz
abgesehen davon, dass man diesen Stapel Kopien auch noch
lochen muss und manchmal heften.

Euer Schulkopierer kann lochen und heften? Sollte er können.

Entschuldige, wenn ich hier mit technischen Argumenten komme, und du bist wohl auch nicht die, die in deiner Schule alles ändern kann. Aber selbst ein ruhiger Mensch wie ich kriegt beim Thema Schule - und optimaler Nutzung der Ressourcen, also primär der Lehrkräfte - manchmal einen Hals.

Alles Gute,

Felix (der schon mal ein paar Jahre eine Privatschule geleitet hat)

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Hallo Felix,
auch wenn ich deinen Unmut über die unzureichende techniche Ausstattung staatlicher Schulen gut nachfühlen kann, ein paar Argumente aus der Praxis:
Wir (als unser Gymnasium) muss sich gegenüber dem Schulträger regelmäßig rechtfertigen für die Anzahl der hier angefertigten Kopien (vermutlich meinen die, wir kopieren aus Langeweile unsere Nasen…). Wie die meisten Schulen sind wir budgetiert, was bedeutet, dass wir Anschaffungen wie z.B. Farb - oder Duplexkopierer an anderer Stelle wieder einsparen müssen, weil natürlich unser Budget bei unserem Pleiteladen von Landkreis mehr als gedeckelt ist. Den Kopierer ans Netzwerk anzuschließen ist natürlich eine feine Idee, wenn man ein Netzwerk hat. Die Vernetzung unserer Schule steht seit mehreren Jahren mit Sperrvermerk im Kreishaushalt - mit etwas Glück kriegen wir sie im Laufe dieses Jahres, vielleicht hilft ja das Konjunkturpaket…Vernetzt ist hier bislang lediglich das Sekretariat mit der Schulleitung, so dass wir wenigstens nicht ständig jede Änderung im Vertretungsplan oder Stundenplan auf allen Rechnern nachvollziehen müssen (das ist an anderen Schulen durchaus noch so.)
Farbkopien können unsere Lehrer überhaupt nicht machen - zu teuer (Budget - s.o.)
Klassensätze werden nach Möglichkeit überhaupt nicht kopiert, sondern vom Hausmeister gedruckt - billiger ab ca. 25 Exemplaren (Budget, s.o.)
Usw usw, Geld ist ein allgegenwärtiges Thema. Wenn der Schulträger dfizitäre Etats hat gucken halt die Schulen in die Röhre.
Das ist die Realität, so isses. Zumindet hier. Wir versuchen halt, das Beste draus zu machen.
Gruß Orchidee

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…an alle.

Einige haben ja sehr ausführlich und anschaulich berichtet.

Was mich allerdings abschreckte:
Dass einige Texte dermaßen aneinandergepappt und mit wenigen Absätzen versehen, und somit echt mühsam lesbar sind.
Hätte ich hier, wo anscheinend einige Lehrer schreiben, nicht erwartet.

Thx TM

Hallo,

Das sollte für eine Lehrkraft tatsächlich unerheblich sein. Es
kann nicht angehen, dass Lernmaterialien auf eigene Kosten
produziert werden.

Darf ich hier mal laut und herzhaft lachen: Walkürax hat unten schon einiges geschrieben - aber vielen, die nicht in staatlichen Schulen arbeiten, ist überhaupt nicht klar, wie knapp die Resourcen hier sind.
Unser Schulzweig (160 Schüler) hat ein Buget von 1500 Kopien im Monat. Mehr Kopien müssen separat bezahlt werden. Für ein Jahr habe ich bei 8 Klassen weniger als 1000 € zur Verfügung für Verbrauchsgüter (Papier, Kopierer, Büroartikel, Kreide, Schwämme, Karton, Druckerpatronen, Laminierfolien usw.).

Euer Schulkopierer kann lochen und heften? Sollte er können.

Noch ein herzhafter Lacher. Wir haben gerade den Kopierer ausgetauscht bekommen (Landkreis=Schulträger hat den Ausrüster gewechselt, wir haben weder darauf noch auf das Gerät einen Einfluss). Der neue ist langsamer als der alte. Lochen und heften - HA!

Entschuldige, wenn ich hier mit technischen Argumenten komme,
und du bist wohl auch nicht die, die in deiner Schule alles
ändern kann. Aber selbst ein ruhiger Mensch wie ich kriegt
beim Thema Schule - und optimaler Nutzung der Ressourcen, also
primär der Lehrkräfte - manchmal einen Hals.

Optimale Nutzung ist schön und gut, dazu muss man aber erstmal anständige Resourcen haben.

Gruß
Elke

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Hi,

ohne jetzt die Antworten auf dieses Posting von Dir gelesen zu haben…
Ich habe mich vorhin lediglich zur Benutzung des Druckers geäußert. Einer unserer zwei Kopierer ist ans Netzwerk angeschlossen, ich kann also vom Computer aus drucken. Bevor ich dort den Druckauftrag abschicke, muss ich trotzdem in den Kopierraum gehen und gucken, ob nicht gerade jemand dran ist, und sagen, dass ich was vom rechner schicke, damit nicht aus Versehen jemand meinen Druckauftrag abbricht. Aber der Kopierer produziert den Klassensatz Arbeitsblätter natürlich genauso schnell, wenn er vom REchner kommt, als wenn er eine Kopiervorlage eingelegt bekommen hat.
Ich drucke aus genannten Grüdnen auch so gut wie keine Unterrichtmaterialien zu Hause aus - außer gelegentlich eine Farbfolie (der Schul-Farbdrucker wird so selten benutzt, dass so gut wie immer die Patronen eingetrocknet sind, und einmal im Schuljahr verkrafte ich das schon) und relativ häufig die Kopiervorlagen für den nächsten Morgen, wenn ich eben was in der ersten Stunde brauche.
Natürlich kann unser Schulkopierer lochen und heften. Aber auch an der Stelle habe ich von der hypothetischen Situation gesprochen, ich würde zu Hause am kleinen Tintenstrahler nen Klassensatz ausdrucken (wie es Vokietis’ Verwandte zu tun scheint). Und mit einem handelsüblichen Locher bzw Klammeraffen sind solche Papierberge eben schwer zu bändigen. Im Lehrerzimmer haben wir Locher, die einen Stapel von 60 Blatt problemlos lochen, und auch die Klammeraffen sind stabiler. Lochen und heften im Kopierer dauert unterm strich länger, als wenn man ihn nur kopieren läßt und den rest selber macht. Außerdem entsteht v.a. bei der Nutzung der recht angenehmen Heftfunktion sehr oft Papierstau, was zu sehr störenden Verzögerungen führt - bei uns nutzen 70 Kollegen 2 Kopierer.

Jetzt alles klar?

Die Franzi

Hi Agnes,
vielleicht schreibe ich mal aus der Sicht einer Ex-Schülerin, denn bislang sind ja nur die Lehrer zu Wort gekommen.

Ich fand das nie schlimm, wenn Lehrer zu spät kamen. Bedeutet das doch für die Schüler mehr Pausenzeit. Es war bei mir aufm Gymnasium aber auch schlecht möglich für Lehrer, pünktlich zu kommen. Das liegt an den baulichen Gegebenheiten:

Fünf Gebäude, von denen vier verbunden sind. Drei von diesen vieren sind über jedes ihrer fünf Stockwerke verbunden, das vierte über einen Glasgang im mittleren Stockwerk (ich kann nicht von EG, 1. OG etc reden, da die Schule am Hang liegt und auf der einen Seite der Ausgang zwei Stockwerke tiefer liegt als auf der anderen Seite).
Das bedeutet: Im schlechtesten Fall braucht man alleine 10 Minuten, um von einem Raum zum anderen zu gelangen (den Gang versperrende plärrende Fünftklässler miteingerechnet).

Das geht aber auch den Schülern so, weshalb das bei mir an der Schule wahrscheinlich etwas laxer gehandhabt wurde. Der Unterricht begann dann, wann die Klasse anwesend war. Als wandernde Klassen hat man ja nicht nur die Kursstufe, sondern auch jene, die Erdkunde, Bio, Chemie, Physik, Kunst, Sport, Musik etc haben.

Und wenn sich zwei Lehrer mal während der Pause auf dem Flur unterhalten haben, hat man sich einfach solange selbst unterhalten, bis der Lehrer fertig war und in die Klasse kam. Man bekommt auch in 40 Minuten durch, was man in 45 Minuten machen wollte.

Was das Kopieren betrifft, das dauert halt seine Zeit, meine Güte. Geht mir heute an der Uni auch nicht anders, wenn ich vor einem Seminar noch die Handouts kopieren muss.

Also, dein Sohn soll sich keinen Stress machen, sondern sich vielmehr über zusätzliche freie Zeit freuen. Ein bißchen mehr Schüler sein sollte er ab un an vielleicht.

Grüße
Sarah