5. Prüfungskomponente in Philosophie und Politik

Ein fröhliches Hallo an die ganzen klugen Köpfe dieses Forums,

ich bin gerade im 1. Semester angekommen und muss mir langsam ernsthafte Gedanken über die 5. Prüfungskomponente machen. Dabei habe ich mich schon für ein hauptfach entschieden, Politik und ein Referenz/Nebenfach: Philosophie. Mit der Festlegung auf ein Thema tue ich mich aber noch ein wenig schwer. Ich hatte schon über den Nordirlandkonflikt und auch über die Momentane Lage Afghanistans nachgedachte, allerdings sind diese Themen eher theologisch als philosophisch angehaucht. Deswegen würde ich gerne mal von euch Geisteswissenschaftsexperten wissen, was ihr denn für besonders günstige Themen für die Kombination Politik und Philosophie im Sinn habt? Zu beachten ist dabei nur, dass Politik der fachliche Schwerpunkt sein sollte, allerdings kann man sich da viel zurechtbiegen, wenn man nur will.
Vielen, vielen Dank, ich freue mich über jede Hilfe oder Anregung!

lg
Ane

Hi,

spotan fällt mir da die Verfassungslehre ein.
Ein Beispiel:

http://www.amazon.de/Verfassungslehre-als-Kulturwiss…

Beachte die 6 Kapitel, vielleicht interessiert dich was.

Gruß
Powenz

Hi Aneyla.

Denkbar wäre sicher das Thema „Responsibility to Protect“ (R2P)“, ein neues Konzept internationaler Politik, das auf die weltweite Etablierung der Menschenrechte abzielt. Es besagt, dass die internationale Gemeinschaft der Staaten, die die absolute Geltung der Menschenrechte anerkennen, verpflichtet sind zu intervenieren (auch militärisch), wenn in einem bestimmten Staat diese Rechte in einem kritischen Maße nicht mehr gewährleistet sind. Denn diese Rechte sind als universal definiert, was bedeutet, dass sie an keiner Staatsgrenze Halt machen.

Das damit verbundene Problem ist in erster Linie die Frage, ob im Falle von militärischen Interventionen die humanen Werte als Motiv nur vorgetäuscht werden, um dahinter handfeste politische oder ökonomische Interessen zu kaschieren. Ich denke, dass in den meisten Fällen beide Komponenten zusammenspielen. Das ist vorläufig nicht zu vermeiden in einer Welt, in der die ökonomischen Interessen die Politik weitgehend steuern. Dennoch haben die humanen Aspekte immer auch soviel Gewicht, dass man Intervention nicht einfach nur zynisch auf Profitgier reduzieren darf. Ich kenne in München genug AfghanInnen, die dankbar dafür sind, dass der Westen die Taliban aus der Macht gedrängt hat. Sie schütteln nur den Kopf, wenn sie hören, dass manche Politiker den Abzug der Truppen fordern.

Das Thema ist also kompliziert, es verlangt eine klare Differenzierung zwischen zwei Ebenen der Motivation: der menschenrechtlichen und der ökonomischen.

Hier ein paar Links zum Thema:

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Interven…

http://de.wikipedia.org/wiki/Responsibility_to_Protect

http://www.inwent.org/ez/articles/066791/index.de.shtml

Gruß

Horst