5 Weltreligionen - warum gibt es dann noch Sekten?

Hi!

Du wolltest doch den Unterschied zwischen uns röm.-kath.
Christen und Sekten wissen.

Das ist nicht ganz richtig, denn erstens bin ich nicht uns und zweitens hab ich alle Weltreligionen angesprochen.

Wenn bei uns jemandem die Religion nicht passt kann er
austreten ohne dass er Angst haben muss von irgend jemanden
bekehrt oder gezwungen zu werden. Bei den Sekten ist das
anders. Die verfolgen einem und das hab ich nicht nur im
Religionsunterricht gehört. Mir hat etwaige Einzelheiten ein
Bekannter erzählt, dem das passiert ist.

Das ist, wie die Geschichte bewiesen hat, leider ein Irrtum. Nehmen wir z.B. die Reformationskriege her. Aber auch die aggressive Missionierung, die über Jahrhunderte dauerte. Den Konflikt in Nordirland will ich jetzt gar nicht anbringen. Es passiert aber auch noch vor unserer Nase, vor allem in etwas abgelegeneren Gegenden hat der Pfarrer auch heute noch eine unvorstellbare Macht. Wer dort aus der Kirche austritt hat mit Mobbing und anderen Bosheiten der dortigen Vertreter des „Glaubens“ und der dort ansässigen Bewohner zu rechnen.

Bei den Sekten ist das
anders. Die verfolgen einem und das hab ich nicht nur im
Religionsunterricht gehört. Mir hat etwaige Einzelheiten ein
Bekannter erzählt, dem das passiert ist.

Das wird immer wieder vorkommen, da ALLE Glaubensgemeinschaften Machtfunktionen für deren Obrigkeiten darstellen. Die kath. Kirche muss das heutzutage großteils etwas subtiler angehen, da sonst ja sofort die Medien voll wären damit, es geschieht dennoch.

Der Glaube darf niemandem zu etwas zwingen. Er soll aufbauend
sein und in Notsituationen eine Stütze bzw. ein Halt sein.

Da hast du Recht, ich bezeichne den Glauben auch gern als eine Krücke.
Damit will ich aber nicht diejenigen Verurteilen, die diese benutzen, dass soll jedem freigestellt sein. Ich verurteile aber, dass sich gewisse Religionsgemeinschaften für den Gipfel der Weisheit halten und
andere herabsetzen, schlechtmachen, diskriminieren. Allein schon, dass die kath. Kirche andere Glaubensgemeinschaften als Sekten bezeichnet ist ein gutes Beispiel dafür, dass sie eben nicht so tolerant ist, wie von dir bezeichnet. Auch du unterscheidest zwischen Weltreligionen und Sekten, wieso lässt du diese Sektenmitglieder nicht die Krücke benutzen, die diesen am besten passt?

die Kirche sollte den glaubenden Menschen dabei Unterstützung
bieten. Dann ist ein Religionsgemeinschaft gut und sinnvoll
ansonsten nicht. Alles andere ist nicht gut und führt auch zu
nichts außer zu Frust und Unzufriedenheit.

Und wer mit den Weisheiten der kath. Kirche nicht konform geht, soll ohne als Sektierer denunziert zu werden seinem eigenen Glauben nachgehen dürfen.

Grüße
Dusan

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Rootbeer ist eine abartige Sekte!

Aber geil :smile:

Gruß
Marion, Rootbeerfan seit über 25 Jahren.

Hallo Petra,

Du hast ja schon eine Menge Antworten erhalten, dennoch hoffe ich, auch noch etwas zur Erhellung beitragen zu können.
Vorweg aber zunächst noch die kleine Vorbemerkung, daß der Sektenbegriff nicht immer und unbedingt ganz so negativ belegt war, wie er es heute ist. Die Anfänge des Christentums, das sich aus dem Judentum herauskristallisierte (wie auch der Islam), wurden damals ganz klar als Sekte bezeichnet, jedoch hieß das nicht, daß man dem Christentum damals bereits solche unlauteren Methoden wie die Ausbeutung der Finanzen und/oder der Arbeitskraft, oder auch die bewußte Isolation von Familie und Freunden oder den Zwang, bei der Sekte zu bleiben u.ä. zur Last legte.
Diejenigen, die aus religiösen und/oder politischen Gründen die Christen verfolgten, sagten ihnen zwar auch üble Dinge nach, doch der heutige fest umrissene Sektenbegriff stammt im Grunde genommen aus den letzten ein, zwei Jahrhunderten, und in der ganz präzisen Definition wohl sogar erst aus dem zwanzigsten Jahrhundert.

Mikhael schrieb Dir, daß Sekten entstünden, weil die Menschen zu faul zum Denken seien.
Ich denke, das Gegenteil ist der Fall! Vorausschicken möchte ich dabei, daß ich jetzt einmal NICHT von den Menschen rede, die Religion zu ihren persönlichen, egoistischen Zwecken (Geld- und/oder Machtgewinn) mißbrauchen. Die gibt es ohne Zweifel zuhauf, doch ich beschränke mich im folgenden mal auf Menschen, die sich durch ehrliche Überzeugung von der herkömmlichen Strömung ihres Glaubens abwenden, wenigstens in einigen Punkten.
Sekten, wenn man also nicht den negativ belegten Begriff meint, sondern schlicht unterschiedliche Glaubensströmungen, die sich oftmals innerhalb einer großen Religion bewegen, entstehen doch gerade dadurch, daß es Menschen gibt, die bestimmte Aspekte der Heilslehre ihrer Religion nicht (mehr) mittragen können, entweder, weil sie durch ihr Denken zu dem Schluß gekommen sind, daß diese bestimmten Lehren falsch sind, oder weil sie (ebenfalls durch eigenes Denken und Forschen) zu neuen, vielleicht zusätzlichen Erkenntnissen gelangt sind, die sich ebenfalls mit der herkömmlichen Lehre nicht decken.

Es stimmt zwar, daß - wie Mikhael sagte, die sogenannten Weltreligionen (zumindest ihre größten und machtvollsten Strömungen) exoterischer Art sind, dennoch hat es auch in Judentum, Christentum und Islam durchaus immer esoterisch ausgerichtete Gruppierungen gegeben. Und ich sehe es auch so, daß die exoterischen Strömungen durchaus ihre Berechtigung haben/hatten, denn nicht alle Menschen sind zum selben Zeitpunkt reif für die Akzeptanz innerer Wahrheiten. Im Übrigen tummeln sich insbesondere in der heutigen Zeit auch gerade unter den (angeblichen) Esoterikern einige Gruppen, die definitiv unter den heutigen, enggefaßen und negativen Sektenbegriff fallen!

Auf jeden Fall sind heutzutage viele Menschen zumindest unserer westlichen Kultur soweit in ihrem Denken, daß sie sich nicht mehr so ohne weiteres kritiklos von vorgegebenen Heilslehren überzeugen und von den Institutionen ihrer Kirchen gängeln lassen. Und je mehr der Mensch beginnt, frei zu denken, desto eher wird er sich wenigstens von Teilen seiner bisherigen Religion loslösen wollen. Was nicht unbedingt heißt, daß er dadurch zum Ungläubigen wird. Vielleicht begründet er nur eine neue - ich nenne es jetzt einmal bewußt nicht Sekte, sondern - Strömung, die eher dem entspricht, was er noch glauben kann, oder er schließt sich einer solchen Gruppierung, wenn sie bereits existiert, an.

Mir ist zwar im Augenblick entfallen, wer das in seiner Antwort schrieb, aber ich halte den Glauben auch nicht für eine Krücke, nach der nur Menschen greifen, die ohne ihn zu schwach sind, das Leben zu ertragen. Natürlich gibt es solche schwachen Menschen, das will ich nicht in Abrede stellen. Aber auch unter Atheisten gibt es sie, und diese hängen sich dann statt an Religionen an materiellen Besitz, an Machtpositionen, an exzessiv betriebene Hobbies oder gar an Drogen.
Aber wer einmal erlebt hat, daß man durch geistige Erkenntnisse, die nicht einmal einer bestimmten Religion zugeordnet sein müssen, plötzlich die ganz konkret erlebbare Erfahrung macht, daß alles Sein und Werden und Vergehen auf unserer Erde zusammenhängt, daß alles, was wir im Leben erfahren (müssen), von geistigen Kräften, wenn man sie schon nicht als Gott bezeichnen will, getragen wird, und - das ist das Wichtigste daran - daß alles seinen Sinn hat, auch wenn man ihn oft erst mit Verzögerung begreift, der erlebt auch, daß er dadurch eine innere Stärkung erfährt, und diese ist es, die ihn Schicksalsschläge besser ertragen läßt. Die Stärkung des eigenen Wesens durch freies Denken und Erkenntnis ist es also, nicht die als Krücke verstandene, kritiklos lediglich nachgeplapperte Religion.
Diesen Unterschied machen viele Atheisten einfach nicht, sie scheren alle gläubigen Menschen unterschiedslos über einen Kamm, da das ja auch viel einfacher ist, und nützlicher für ihre glaubensfeindliche Argumentation.

Ich hoffe, daß ich Dir auch noch ein paar nützliche Hinweise geben konnte,
Erdhexe/Sabine

Kleiner historischer Fehler
Hi.

Wenn bei uns jemandem die Religion nicht passt kann er
austreten ohne dass er Angst haben muss von irgend jemanden
bekehrt oder gezwungen zu werden. Bei den Sekten ist das
anders.

Das haben die aber von gewissen Großreligionen gelernt, allem voran vom Christentum. Als das noch in seiner Blute - sorry: Blüte stand, war Abkehr gleichbedeutend mit Abgang.

Gruß

Servus Petra,

was mir an dem ganzen bisherigen Thread fehlt, ist eine Abgrenzung der Begriffe „Religion“ vs. „Sekte“.

Um bildhaft deutlich wie selten zu sehen, wie annähernd beliebig der Begriff der Sekte ist, empfehle ich Dir einen Besuch im Bibliothekssaal des ehem. Prämonstratenserklosters Schussenried (wo ich ursprünglich herkomme). In diesem Saal sind u.a. Kirchenlehrer im Disput mit Vertretern der - aus der Sicht der Mitte des 18. Jahrhunderts - wichtigsten Häresien dargestellt. Außer den üblichen Lutheranern, Utraquisten, Jansenisten etc. findet man dort in der Reihe der Sekten u.a. Materialisten/Agnostiker (beiläufig überaus platt karikiert) und, man höre und staune, Moslems…

Nun zurück zum Begriff: Was ist der Unterschied zwischen einer Religion und einer Sekte? Und was kennzeichnet eine Weltreligion, was unterscheidet sie von anderen Religionen?

Schöne Grüße

MM

Servus Mikhael,

Nein, daß können sie nicht, sie stellen die exoterische
Version dar.

auch an Dich nochmal die Frage:

Was ist genau der Unterschied zwischen:

  • Islam
  • Römisch-Katholischer Kirche
  • Huttereren
  • Calvinisten
  • Rumänisch-Orthodoxer Kirche
  • Griechisch-Melkitischer Kirche
  • Kopten
  • Evangelisch-Lutherischer Kirche
  • Unierten
  • Valdensern
  • Altkatholiken

(…) (…) (…)?

Sagst Du uns bitte, welche davon esoterisch und welche exoterisch orientiert sind, und was genau das bedeutet?

Schöne Grüße

MM

Hallo MM,

Was ist genau der Unterschied zwischen:

  • Islam
  • Römisch-Katholischer Kirche
  • Huttereren
  • Calvinisten
  • Rumänisch-Orthodoxer Kirche
  • Griechisch-Melkitischer Kirche
  • Kopten
  • Evangelisch-Lutherischer Kirche
  • Unierten
  • Valdensern
  • Altkatholiken

(…) (…) (…)?

+++
Es gibt für MICH letztlich keinen Unterschied. Dies sind alles „Vereingungen“ von Menschen, die etwas glauben. Die einen glauben das, die andern das. Oft habe ich beobachtet, daß sie ihre Lehren selbst nicht verstehen und sich am Ende die Köpfe einschlagen. Bestimmt eine göttliche Eigenschaft:smile:
+++

Sagst Du uns bitte, welche davon esoterisch und welche
exoterisch orientiert sind, und was genau das bedeutet?

+++
Jede Religion ist vorab exotherisch, also für die breite Masse. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wird automatisch zum „Esoteriker“. Ich meine aber nicht das übliche Bild des Esoterikers, sondern eher Richtung Theosophie.

LG
Mikhael

Hallo Martin!

Danke für deine Empfehlung. Vom Relgionsunterricht her weiß über Sekten nur Schlechtes.
Ich lass mir von der Kirche zwar grundsätzlich in meine Lebensweise nicht dreinreden und tue das was ich selbst für richtig und falsch halte aber in diesem Punkt glaube ich ihr.
Außerdem habe ich ganz allgemein das eine oder andere der 5 Weltreligionen mitbekommen. Eine Religion muss frei von Zwängen sein. Sie darf nicht Macht über den Menschen ausüben und sollte ihn in seiner Individualität annehmen.

Ja ich weiß schon, die röm.-kath. Kirche hat da so manche Aktionen die schon in den Bereich Zwang bzw. Vorschriften machen gehen . Ich muss mich hier aber dem Zwang nicht ausliefern. Ich hab hier die Entscheidungsfreiheit im Gegensatz zur Sekte. Wenn ich da an die children of love denke, wo ich erfuhr, dass da betreffend des Kinderkriegens schon ein gewisser Zwang da ist und schon einige Härte an den Tag gelegt wird, wenn man das nicht macht was der jeweilige Guru will. Oder wenn man aussteigt wird man belästigt und verfolgt. Da kann ich über die röm.-kath. Kirche und die protestantische Kirche schon sagen dass das nicht so ist. Ich habe auch noch nie gehört, dass es schwierig wäre vom Judentum zum Christentum überzuwechseln.

Gruss

Petra H.

Gruss

Petra

Servus Petra,

was mir an dem ganzen bisherigen Thread fehlt, ist eine
Abgrenzung der Begriffe „Religion“ vs. „Sekte“.

Um bildhaft deutlich wie selten zu sehen, wie annähernd
beliebig der Begriff der Sekte ist, empfehle ich Dir einen
Besuch im Bibliothekssaal des ehem. Prämonstratenserklosters
Schussenried (wo ich ursprünglich herkomme). In diesem Saal
sind u.a. Kirchenlehrer im Disput mit Vertretern der - aus der
Sicht der Mitte des 18. Jahrhunderts - wichtigsten Häresien
dargestellt. Außer den üblichen Lutheranern, Utraquisten,
Jansenisten etc. findet man dort in der Reihe der Sekten u.a.
Materialisten/Agnostiker (beiläufig überaus platt karikiert)
und, man höre und staune, Moslems…

Nun zurück zum Begriff: Was ist der Unterschied zwischen einer
Religion und einer Sekte? Und was kennzeichnet eine
Weltreligion, was unterscheidet sie von anderen Religionen?

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Danke für deine so ausführliche Antwort.

Das Wort „esoterisch“ beim Christentum finde ich ein bisschen gewagt. Mir hat nämlich gerade ein Priester erklärt, dass Esoterik von Gott wegführt. Nunja das kann ich jetzt glauben oder nicht. Wenn ich ehrlich bin hab ich schon Priester erlebt die einem von Gott wegführen, da brauch ich mir insofern um die Esoterik keine Gedanken machen (war nur am Rande bemerkt). Du hast den Begriff Wahrheit erwähnt. Nur was ist Wahrheit. Das ist ein relativer Begriff würde ich sagen. Ob das eine Sekte wirklich klären kann, bezweifle ich. Man kann ein Glas ja halbvoll oder halbleer sehen. Beides ist bei einem Glas, dass nicht bis zum Rand gefüllt ist, richtig.

Judentum, Christentum und Islam durchaus immer esoterisch

ausgerichtete Gruppierungen gegeben. Und ich sehe es auch so,
daß die exoterischen Strömungen durchaus ihre Berechtigung
haben/hatten, denn nicht alle Menschen sind zum selben
Zeitpunkt reif für die Akzeptanz innerer Wahrheiten.

Religion soll keine Krücke sein, die ich brauche weil mir die Standfestigkeit fehlt. Die Religion ist mehr als Unterstützung gedacht. Sie kann in schweren Stunden Trost sein. Das ist okay. Man sollte sich nie in seine Religion so reinleben, dass es zur Abhängigkeit wird so wie eine Droge beispielsweise. Es gibt leider auch Menschen die dem religiösen Wahnsinn unterliegen. Schwache Persönlichkeiten, so wie du sie unten ansprichst, sind dafür geeignet sich ganz und gar der Spiritualität hinzugeben. Krank soll eine Religion nicht machen. Das wäre dann verkehrt. Ach ja und zum Hobby würde ich die Religion auch nicht machen. Das ist nicht das Wesen einer Religion.

Mir ist zwar im Augenblick entfallen, wer das in seiner

Antwort schrieb, aber ich halte den Glauben auch nicht für
eine Krücke, nach der nur Menschen greifen, die ohne ihn zu
schwach sind, das Leben zu ertragen.

Im Übrigen sind deine Denkanstösse sehr aufschlussreich. Danke

Gruss

Petra

Hallo Petra,

Du hast ja schon eine Menge Antworten erhalten, dennoch hoffe
ich, auch noch etwas zur Erhellung beitragen zu können.
Vorweg aber zunächst noch die kleine Vorbemerkung, daß der
Sektenbegriff nicht immer und unbedingt ganz so negativ belegt
war, wie er es heute ist. Die Anfänge des Christentums, das
sich aus dem Judentum herauskristallisierte (wie auch der
Islam), wurden damals ganz klar als Sekte bezeichnet, jedoch
hieß das nicht, daß man dem Christentum damals bereits solche
unlauteren Methoden wie die Ausbeutung der Finanzen und/oder
der Arbeitskraft, oder auch die bewußte Isolation von Familie
und Freunden oder den Zwang, bei der Sekte zu bleiben u.ä. zur
Last legte.
Diejenigen, die aus religiösen und/oder politischen Gründen
die Christen verfolgten, sagten ihnen zwar auch üble Dinge
nach, doch der heutige fest umrissene Sektenbegriff stammt im
Grunde genommen aus den letzten ein, zwei Jahrhunderten, und
in der ganz präzisen Definition wohl sogar erst aus dem
zwanzigsten Jahrhundert.

Mikhael schrieb Dir, daß Sekten entstünden, weil die Menschen
zu faul zum Denken seien.
Ich denke, das Gegenteil ist der Fall! Vorausschicken möchte
ich dabei, daß ich jetzt einmal NICHT von den Menschen rede,
die Religion zu ihren persönlichen, egoistischen Zwecken
(Geld- und/oder Machtgewinn) mißbrauchen. Die gibt es ohne
Zweifel zuhauf, doch ich beschränke mich im folgenden mal auf
Menschen, die sich durch ehrliche Überzeugung von der
herkömmlichen Strömung ihres Glaubens abwenden, wenigstens in
einigen Punkten.
Sekten, wenn man also nicht den negativ belegten Begriff
meint, sondern schlicht unterschiedliche Glaubensströmungen,
die sich oftmals innerhalb einer großen Religion bewegen,
entstehen doch gerade dadurch, daß es Menschen gibt, die
bestimmte Aspekte der Heilslehre ihrer Religion nicht (mehr)
mittragen können, entweder, weil sie durch ihr Denken zu dem
Schluß gekommen sind, daß diese bestimmten Lehren falsch sind,
oder weil sie (ebenfalls durch eigenes Denken und Forschen) zu
neuen, vielleicht zusätzlichen Erkenntnissen gelangt sind,
die sich ebenfalls mit der herkömmlichen Lehre nicht decken.

Es stimmt zwar, daß - wie Mikhael sagte, die sogenannten
Weltreligionen (zumindest ihre größten und machtvollsten
Strömungen) exoterischer Art sind, dennoch hat es auch in
Judentum, Christentum und Islam durchaus immer esoterisch
ausgerichtete Gruppierungen gegeben. Und ich sehe es auch so,
daß die exoterischen Strömungen durchaus ihre Berechtigung
haben/hatten, denn nicht alle Menschen sind zum selben
Zeitpunkt reif für die Akzeptanz innerer Wahrheiten. Im
Übrigen tummeln sich insbesondere in der heutigen Zeit auch
gerade unter den (angeblichen) Esoterikern einige Gruppen, die
definitiv unter den heutigen, enggefaßen und negativen
Sektenbegriff fallen!

Auf jeden Fall sind heutzutage viele Menschen zumindest
unserer westlichen Kultur soweit in ihrem Denken, daß sie sich
nicht mehr so ohne weiteres kritiklos von vorgegebenen
Heilslehren überzeugen und von den Institutionen ihrer Kirchen
gängeln lassen. Und je mehr der Mensch beginnt, frei zu
denken, desto eher wird er sich wenigstens von Teilen seiner
bisherigen Religion loslösen wollen. Was nicht unbedingt
heißt, daß er dadurch zum Ungläubigen wird. Vielleicht
begründet er nur eine neue - ich nenne es jetzt einmal bewußt
nicht Sekte, sondern - Strömung, die eher dem entspricht, was
er noch glauben kann, oder er schließt sich einer solchen
Gruppierung, wenn sie bereits existiert, an.

Mir ist zwar im Augenblick entfallen, wer das in seiner
Antwort schrieb, aber ich halte den Glauben auch nicht für
eine Krücke, nach der nur Menschen greifen, die ohne ihn zu
schwach sind, das Leben zu ertragen. Natürlich gibt es solche
schwachen Menschen, das will ich nicht in Abrede stellen. Aber
auch unter Atheisten gibt es sie, und diese hängen sich dann
statt an Religionen an materiellen Besitz, an Machtpositionen,
an exzessiv betriebene Hobbies oder gar an Drogen.
Aber wer einmal erlebt hat, daß man durch geistige
Erkenntnisse, die nicht einmal einer bestimmten Religion
zugeordnet sein müssen, plötzlich die ganz konkret erlebbare
Erfahrung macht, daß alles Sein und Werden und Vergehen auf
unserer Erde zusammenhängt, daß alles, was wir im Leben
erfahren (müssen), von geistigen Kräften, wenn man sie schon
nicht als Gott bezeichnen will, getragen wird, und - das ist
das Wichtigste daran - daß alles seinen Sinn hat, auch wenn
man ihn oft erst mit Verzögerung begreift, der erlebt auch,
daß er dadurch eine innere Stärkung erfährt, und diese ist es,
die ihn Schicksalsschläge besser ertragen läßt. Die Stärkung
des eigenen Wesens durch freies Denken und Erkenntnis ist es
also, nicht die als Krücke verstandene, kritiklos lediglich
nachgeplapperte Religion.
Diesen Unterschied machen viele Atheisten einfach nicht, sie
scheren alle gläubigen Menschen unterschiedslos über einen
Kamm, da das ja auch viel einfacher ist, und nützlicher für
ihre glaubensfeindliche Argumentation.

Ich hoffe, daß ich Dir auch noch ein paar nützliche Hinweise
geben konnte,
Erdhexe/Sabine

Hallo!

Was mich schon immer interessierte? Wir haben doch 5
Weltreligionen das Christentum, das Judentum, der Islam, der
Hindusmus und der Buddismus. Jede Religion hat ihre guten und
schlechten Seiten. Warum brauchen wir dann noch Sekten. Ich
meine in den 5 Religionen gibt es genug, was uns Aufschluss
über den Glauben geben kann.

Vielleicht kann mir hier der Eine oder Andere weiterhelfen.

Gruss

Petra H.

Hallo!

Danke, eine sehr gute Idee. Ich werde mich wirklich einmal mit dieser Materie befassen.

Gruss

Petra

Hallo
Es ist zwar richtig das es 5 Weltreligionen gibt, doch sind es
nicht die einzigen Religionen die es gibt, wir haben immer
noch in Manchen Kulturen andere Religionsrichtungen oder
besser gesagt Glaubensrichtungen.
Du solltest dich doch mal lieber damit beschäftigen, wie es
den zu den so genannten Weltreligionen kam oder wie sie ihren
Siegeszug begonnen haben. Am Anfang waren es auch nur das was
wir Sekten nannten. Interessanter ist es zu sehen was es für
Religionen, vor den 5 gab. Jede Epoche hat auch seine
Religionen gehabt. Doch wenn man dieses berücksichtigt so
zeigt uns das, dass Religion eine Erfindung des Menschen ist.
Den so wie wir die Religionen der Antike als Fantasie
bezeichnen so eine Fantasie sind die Heutigen Religionen. Sie
sind eigentlich das ebenbild der Früheren bloß unserer Zeit
angepasst.

Früher hat ein Erdbeben gereicht um es auf einem Göttlichen
Phänomen zu deuten (leider gibt es selbst in der Heutigen Zeit
Menschen die das tun) oder alles was man sich nicht erklären
kann als Göttliches Phänomen zu bezeichnen.
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri