Hallo auch!
Entschuldige die Unverschämtheit nach der Fragestellung, aber ich suchte sie vergeblich. Freilich muss man sich selbst auch mal Mut zusprechen, was ich ja auch tue. Als Coach hast Du da ja Übung drin 
Hallo Ihr Besorgten, daß hier alles Depressive sind!
Ich gestehe, hier schon länger nicht reingeschaut zu haben.
Im November werde ich 56.
Das schreibt sich sex-undfünfzig, wo ist das Problem?
Seit 16 Monaten habe ich eine Freundin, mit der ich
zusammenziehen will. Das geht, weil ich aus zwei vorherigen
Beziehungen und einer langen Ehe gelernt habe.
Das haben wir Männer doch meistens so erlebt. Wir werden gefunden oder ausgemistet, dürfen uns aber brav präsentieren 
Ab nächsten Jahr mache ich mich selbständig, weil mich meine
Firma nicht mehr will.
Das ist mutig in dem Alter, Hut ab! Ich war 31.
Aber ich wollte auch nicht mehr - ich
hätte nichts unterschreiben müssen. Jetzt ist mein Blick voll
auf das gerichtet, was ich alles tun muß, um damit Geld zu
verdienen, was ich gerne mache (siehe ViKa)
Das Steinekloppen? Dann aber viel Glück! Mein Vater selig hat das immer als Drohung benutzt, weil er damit die Steine im Steinbruch meinte, wenn ich mal wieder eine schlechte Note nach Hause brachte.
Meine Geldprobleme habe ich mit Disziplin und Wohlwollen mir
selbst gegenüber nachhaltig gelöst.
Das musst Du mir noch genauer erklären, wie das mit dem Wohlwollen funktioniert. Hat die Bank wohlwollend auf Forderungen verzichtet?
Ich hatte in den letzten Jahren den besten Sex aller Zeiten,
auch und gerade nach einer Krebsoperation.
Aha! Wie heißt der Krebs, nach dem es dann besser läuft? Geheimtip?
Auch mein Auto fährt noch ganz gut.
Aber das steht nicht im Zusammenhang mit dem Krebs? 
Ich verspüre manchmal Angst vor der Zukunft - wegen Ausbleiben
von Gesundheit, Aufträgen, Beziehung. Ich denke dann: Ich bin
ein Sonntagskind, ein Skorpion, ein Auswanderer, ein
Katastrophenüberlebender, bisher hat mich nichts endgültig
umgehauen, und endgültig ist nur eins, alles andere kann sich
ändern.
So ist das: Was heute beschissen läuft, kann morgen aus einem anderen Blickwinkel optimiert zum Bringer werden. Heute mittag habe ich mit einem alten Bekannten telefoniert, der mal freiberuflich für mich eine Entwicklung machte. Heute geht es ihm deutlich besser als mir und ich durfte einen „wohlwollenden“ Auftrag einfahren. So kann sich das Blatt wenden.
Die Angelsachsen sagen: „count your blessings“… Zähle ich
auch noch mein „Kleingeld“, dann ist es ein ganzer Sack voll.
Wobei damit nicht Blessuren gemeint sind 
Ich denke nicht ständig daran, daß mein Körper und mein Geist
nicht mehr so wie vor 20 Jahren funktionieren, und auch nicht
ständig an frühere Fehler, Unterlassungen oder Mißgeschicke.
Hey, der Körper funzt anders, aber nicht schlechter! Das merkst Du auch mit der Freundin in der Kiste. Anders heißt aber nicht schlechter, eher nachhaltiger. Die Männer, die meinen, sich unbedingt mit Leistungssport (auch im Bett) beweisen zu müssen, wie fit sie noch sind, haben spätestens dann ihre Meise erkannt, wenn sie mit Herzkasperl in die braune Kiste hüpfen, sofern sie dann noch die Gelegneheit haben, zu der Erkenntnis zu kommen…
Es geht mir gut, es könnte mir besser gehen, es ist mir auch
viel, viel schlechter gegangen.
Genau. Alles ist relativ. Und glaube mir: die Selbständigkeit wird Dir noch viel Neues bringen. Aber lass Dich nicht verrückt machen und verjage den Stress. Versuche, den Sprung ohne Stress zu schaffen.
Ich kann noch eine Menge dafür tun, daß es mir noch besser
geht.
Ich auch. Nun kommt aber meine Frage: Wie hilft Dir Dein beisheriger Job bei der Bewältigung Deiner neuen Aufgabe?
Zack-zack! Ich will von Dir lernen! (Und Pipo(a) tanzt)
Mit blödelndem Gruß in die Nacht
®ichard