Wurde eine Jugendliche in den 50er Jahren schwanger, und war nicht alt genug zum heiraten oder der Kindsvater wollte sie nicht, so kam sie in ein Heim für gefallene Mädchen. Was passierte mit dem Kindsvater, wenn er selbst noch jugendlich war? Musste er Unterhalt zahlen? Oder dessen Eltern? Wer finanzierte die Heime? Wurden die Kinder allein erziehend aufgezogen? Und waren die späteren 70er und 80er Jahre für Jugendliche sexuell wirklich freier? Ich las, diese Heime gab es bis Mitte der 80er.
Die unten stehende Antwort ist mehr oder weniger die richtige. Der Ausdruck gefallen wird auch für die Toten im Krieg benutzt. Man sagt, er ist gefallen, nicht mehr unter uns.
Schöne Grüße aus München
Rainer Ostendorf
www.freidenker-galerie.de
Hallo,
also in ein Heim für gefallene Mädchen kam kein Mädchen „automatisch“. Zwar galt ein uneheliches Kind in den50ern noch als „Schande“, aber der weitaus größte Teil der betroffenen Kinder wuchs innerhalb eines Familienverbandes (Mutter gemeinsam mit Großeltern, Tanten usw.) auf. Auch ließ das damals noch gängige Prinzip der Versorgungsehe (Mann arbeitet, Frau versorgt den Haushalt) durchaus eine spätere Verheiratung zu, bei der das Kind dann vom Stiefvater - mit oder ohne Adoption - großgezogen wurde.
Da ich die Entwicklung der Gesetzgebung in Deutschland hier nicht im einzelnen aufführen kann, empfehle ich das Buch „Fräulein Mutter und ihr Bastard“ (Rezension und viele interessante Infos unter: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?r…
Die Heime wurden in der Regel von kirchlichen Trägern unterhalten; der Begriff „Heim für gefallene Mädchen“ (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Gefallenes_M%C3%A4dchen wurde in den späten 50ern und endgültig ab den 60er Jahren durch den Begriff "Mutter-Kind-Heim, „Entbindungsheim“ und ähnliche, weniger diskriminierende Bezeichnungen abgelöst. Die 70er Jahre standen im Zeichen der Aufklärung, und zwar in jeder Beziehung. Die Pille und die Frauenbewegung taten ein übriges dazu, dass Mädchen und Frauen sich emanzipierten. Als mündige Bürgerinnen wurde ihnen schließlich auch juristisch weitgehend (nicht zu 100%, siehe § 218 und Ehenamensregelung!) das Recht zur Selbstbestimmung eingeräumt. Dazu gehörte auch die Entscheidung über Sexualität und Verhütung. Dass Freuen beim Sex Spaß haben „dürfen“, war in der Tat eine Revolution! In den 80er Jahren folgte dann die „Männer-Emanzipation“, die den Männern mehr Freiheit einräumte hinsichtlich ihrer Emotionalität und ihrer Lebensgestaltung (z.B. als Hausmann und in als „weiblich“ geltenden Berufen). Damals entstand eine grundlegend andere Definition der Vaterrolle, als sie für die Elterngeneration noch galt. Dass (Ehe-)Paare partnerschaftlich und auf Augenhöhe kommunizieren, gilt heute als selbstverständlich. Der Grundsetien dazu wurde jedoch erst in den 70er/80er Jahren gelegt. Dass die „Mütter-Heime“ trotzdem bis in die 80er Jahre existierten, ist auf die erz-konservative Grundhaltung gewisser Bevölkerungskreise zurückzuführen, die die bürgerliche Versorgungsehe nach wie vor als einzig erstrebenswerte Lebensform betrachte(te)n und dabei übersahen (und übersehen!), dass es wesentlich wichtiger wäre, junge Mütter (und Väter!) darin zu unterstützen, Beruf und Karriere mit der Familienplanung (und zwar in jeder Form!) zu fördern. Ich hoffe, damit sind Deine Fragen zumindest ansatzweise beantwortet! Herzliche Grüße! Ulrike
sorry, das entzieht sich meiner kenntnis.
Dazu kann ich nichts sagen, da weit vor meiner Zeit.
MfG Feuertraene
Kann dazu leider nichts sagen, so alt bin ich auch noch nicht.
Hallo,
zu Deiner Anfrage denke ich einen Teil beantworten zu können. Also die finanzielle Sitution der Heime mag damit beantwortet sein es diakonische Einrichtungen waren und kirchliche Einrichtungen heute wenn auch nicht umsonst aber gegen ein kleines Geld günstiger sind. Z.B. Eheberatung. Da es Anfang des letzten Jahrhunderts nur 20 solcher Einrichtungen in Deutschland gab, waren es ja nicht so viele. In den 60ern fand ja bereits die sexuelle Revolution statt. Pille, die Kolle Filme. Mann darf aber nicht vergessen Internet und alles wie es heute ist gabe es ja bis in die 80er nicht. Und die Kindsväter ? Nun vor Scham wurde wohl nicht gesagt werder Vater ist. Und sowas wie Unterhalt gibt es wohl erst seit dem Scheidungen ganz normal sind. Bis in die 50er hat doch die Frau vieles erdulden müssen.
das ist allerdings heute noch so. Als Kerl biste der geile Hengst der viele flachlegt. Als Frau ne Schlampe wenn Du viele Männer hast.
Die Welt ist halt immer noch ungerecht.
Könnte mir schon vorstellen dass der Kindsvater bei den Kumpels noch geprahlt hat.
Anyway muß es ja nicht ein Kind gegeben haben wenn eine Frau „Gefallen“ ist. Es reicht, dass sie Verkehr vor der Ehe hatte
Hallo!
da kann ich leider gar nicht weiterhelfen.
Tut mir leid!
Lg csag