59 und nicht leise

Hallo Zusammen.

Ich glaube, ich passe nicht mehr in diese Welt. Ich glaube, ich bin senil und verkalkt.

Da muss man jetzt bis 67 arbeiten und sein bischen Rente zu bekommen und keine Firma will einem mehr. Nur weil man nach dem Krieg aus Kostengründen nicht studieren konnte. Lehre und Berufserfahrungen zählen heute nicht mehr.

Nur, Wissen kann jeder erlernen, Erfahrung muss man sich erarbeiten.

Nun habe ich in meiner Region versucht einen Verein zu gründen, um uns „Nutzlosen ohne Job“ wieder eine Perspektive zu bieten. Nur es gibt keine „Alten ohne Job“ und das, obwohl mir der Arbeitsamtsdirektor etwas anderes mitteilte. Es gibt mehr „Ältere“ die ihren Job verloren haben wie man glaubt und nicht alle sind mit Vorruhestandsregelungen ausgestattet.
Habe die Alten vergessen wie man um sein Recht kämpft oder lebt es sich von der Arbeitslosenhilfe besser? Dann habe ich etwas falsch gemacht.

Ich kann es mir zur Zeit nicht leisten, eine neue Brille zu kaufen oder mein „Esszimmer“ richten zu lassen. An einen Krankenhausaufenthalt möchte ich garnicht erst denken. Zum Arzt gehen, wird auch einschränkt. Der Besuch ist zu teuer und die Medikamente kann sich ein normaler ALI-Empfänger oder Rentner auch nicht mehr leisten.

Da weder die Unterstützungen, noch die Renten an den tatsächlichen Lebenshaltungskaosten angepasst werden, die Miete und Nebenkosten ständig steigen, wird bei mir nur ein Zimmer beheizt und alle überflüssigen Strom- und Wasserverbraucher gekappt. Auch die letzte Verbindung zur Aussenwelt, das Internet.

Haben wir dafür ein Lebenlang gearbeit?

Ich bisher nur Unverständnis gefunden, darum glaube ich, dass ich senil und verkalkt bin.

Peter

Hallo Zusammen.!
wir hatten mal eine ärztin im bundestag die wollte alle
über 60 jährigen entsorgen. erinnerst du dich noch ?
deine situation ist auch meine. jeden tag wird die rente weniger.
und nicht nur um ein paar cent.
damit das schneller geht - siehe commerzbank.
meine entscheidung - ich gehe nicht zur nächsten bundestagswahl.
das ist die einzige methode denen mal die rote karte zu zeigen.
nur eine andere partei zu wählen bringts nun wirklich nicht. das ist ja wie teufel mit belzebub austreiben.
ich denke mal, wenn wir das niveau der BRD auf deb level von 1945 gebracht haben, knallts, und es geht wieder aufwärts. wohin auch soinst. aber vorher tut sich in diesem unserem lande nichts.
nur die bosse werden reicher. und wenns nur per abfindung ist. siehe z.b. herr esser.
mfg
t.

Ich glaube, ich passe nicht mehr in diese Welt. Ich glaube,
ich bin senil und verkalkt.

Da muss man jetzt bis 67 arbeiten und sein bischen Rente zu
bekommen und keine Firma will einem mehr. Nur weil man nach
dem Krieg aus Kostengründen nicht studieren konnte. Lehre und
Berufserfahrungen zählen heute nicht mehr.

Nur, Wissen kann jeder erlernen, Erfahrung muss man sich
erarbeiten.

Nun habe ich in meiner Region versucht einen Verein zu
gründen, um uns „Nutzlosen ohne Job“ wieder eine Perspektive
zu bieten. Nur es gibt keine „Alten ohne Job“ und das, obwohl
mir der Arbeitsamtsdirektor etwas anderes mitteilte. Es gibt
mehr „Ältere“ die ihren Job verloren haben wie man glaubt und
nicht alle sind mit Vorruhestandsregelungen ausgestattet.
Habe die Alten vergessen wie man um sein Recht kämpft oder
lebt es sich von der Arbeitslosenhilfe besser? Dann habe ich
etwas falsch gemacht.

Ich kann es mir zur Zeit nicht leisten, eine neue Brille zu
kaufen oder mein „Esszimmer“ richten zu lassen. An einen
Krankenhausaufenthalt möchte ich garnicht erst denken. Zum
Arzt gehen, wird auch einschränkt. Der Besuch ist zu teuer und
die Medikamente kann sich ein normaler ALI-Empfänger oder
Rentner auch nicht mehr leisten.

Da weder die Unterstützungen, noch die Renten an den
tatsächlichen Lebenshaltungskaosten angepasst werden, die
Miete und Nebenkosten ständig steigen, wird bei mir nur ein
Zimmer beheizt und alle überflüssigen Strom- und
Wasserverbraucher gekappt. Auch die letzte Verbindung zur
Aussenwelt, das Internet.

Haben wir dafür ein Lebenlang gearbeit?

Ich bisher nur Unverständnis gefunden, darum glaube ich, dass
ich senil und verkalkt bin.

Peter

selber schuld…
moin,

zu der erkenntnis komme ich jedenfalls, wenn ich die klassische variante andenke, dass die gesellschaft und ihre ergebnisse im denken sich immer selbst reproduziert…
schau mal ins brett „sonstige fragen“ - da stellt doch ein schueler tatsaechlich die frage nach staatlichen hilfen, wenn er von zu hause auszieht und eine wg gruenden will…
hast du dir 1961 als 17-jaehriger nen kopf um staatliche hilfen fuer dein leben gemacht? ich glaube kaum… ich denke eher, du hast angepackt und dir die mittel dafuer besorgt, dein leben so zu gestalten, wie du es fuer sinnvoll erachtest.
das ist der grosse unterschied zu heute! das liegt aber mit sicherheit nicht daran, dass die heutige „jugend“ schlechter ist, sondern es liegt an grunddurch falscher erziehung, darstellung von falschen idealen, ueberfuettrung mit traumwelten, etc… es ist also letztlich UNSERE schuld, dass es so ist… mach also die augen auf, lese den hexenmeister vom jwg nochmal genu durch und mach das beste aus deiner verblöiebenen situation und vertrau vor allem nicht auf besserung… bessser wird es erst nach dem ganz grossen knall…
gruss
khs

mußte das so deutlich sein ? owt

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Hallo Peter,

siehst Du nicht alles ein wenig zu schwarz??

Mit 59 sich selbst als alt und senil zu bezeichnen, finde ich hart. Was sagst Du über Dich, wenn Du 10 oder 20 Jahre weiter bist?
Klar hat dieses Land diverse Probleme, aber den Staat für alles verantwortlich zu machen, halte ich für gewagt. Wo bleibt die Eigeninitiative?

Gruß

Benita

Hi Bettina,
so schwarz wie Du vielleicht glaubst, sehe ich die Welt nicht. Ich habe eine schwere Krankheit überlebt und freue jeden Morgen wenn sich den Sonneaufgang sehen darf. Hoffentlich auch noch in 20 Jahren.

Nur in einem gehen ich nicht mit. Die angesprochenen Probleme in unserem Land sind hausgemacht. Wenn unsere Politiker die eingezahlten Zwangsbeiträge zur Alters- und Krankenversorgung zur Umsetzung Wahlversprechen als Manövermasse einsetzen, wie in der Vergangenheit mehrfach geschehen, dann ist Kritik wohl angebracht. Zum anderen ist doch ein offenes Geheimnis, das unsere Weltkonzerne ihre Gewinne kapitalisieren und die Verluste sozialisieren. An diese Schraube zu drehen, wagt keine politisch Verantwortlicher. Es könnte seine Pensionen schmälern und ein Ruheposten bei der Industrie wäre auch nicht mehr drin.

Deine Frage nach der Eigeninitiative kann ich Dir wie folgt beantworten. Nach mehr als 150 Bewerbungen und keiner Anstellung, habe ich eine „Ich-AG“ (blödes Wort)angemeldet. Zum Beispiel habe ich Krankenkassen einen Vorschlag unterbreitet wie sie Mitglieder gewinnen und halten können, oder ich habe einer städtischen Beschäftigunggesellschaft vorgeschlagen wie sie ihre gewinnbringender einsetzen können. Ohne Erfolg, denn ich bringe mit diesen Vorschlägen die einfahrenen Gleise in Unordnung. Sie erfordern ein Umdenken und das ist unbequem.

Darum meine Feststellung, ich bin wohl zu alt und senil.

Gruß Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

2 Like

moin,
wie mann’s nimmt… mit sicherheit haette man es noch deutlicher sagen koennen, aber dann waere es zur reinenpersoenlichen meinung verkommen…

:wink:
khs

Hallo,

Da muss man jetzt bis 67 arbeiten und sein bischen Rente zu
bekommen und keine Firma will einem mehr. Nur weil man nach
dem Krieg aus Kostengründen nicht studieren konnte. Lehre und
Berufserfahrungen zählen heute nicht mehr.

Ich will nicht sagen, dass es einfach ist. Ich will dir auch jetzt nichts vorwerfen, weil du das vielleicht ja schon alles probiert hast. Aber wie wärs mit ein bisschen Eigeninitiative? Wenn du in deinem erlernten Beruf keinen Job findest, dann vielleicht woanders. Vielleicht ist der neue Beruf dann nicht so gut bezahlt wie der alte und vielleicht musst du dafür auch erst was lernen (z.B. im Eigenstudium). Aber probieren kostet nichts. Und dass wir es uns bei einer gestiegenen Lebenserwartung von 80 Jahren und einer schwindenden Zahl an Kindern nicht mehr leisten können, jemanden mit 60 in die Rente zu schicken, das war schon seit 20 Jahren absehbar. Nur wollte es keiner wahrhaben.

Nur, Wissen kann jeder erlernen, Erfahrung muss man sich
erarbeiten.

Wissen zu erlernen ist nicht weniger schlecht, wie Erfahrung zu sammeln. Schließlich ist beides gleich schwer. Erfahrung zu sammeln heisst ja auch, dass du Wissen angehäuft hast, wie du bestimmte Situationen meistern kannst. Im Prinzip also auch ein Lernprozess.

Nun habe ich in meiner Region versucht einen Verein zu
gründen, um uns „Nutzlosen ohne Job“ wieder eine Perspektive
zu bieten. Nur es gibt keine „Alten ohne Job“ und das, obwohl
mir der Arbeitsamtsdirektor etwas anderes mitteilte. Es gibt
mehr „Ältere“ die ihren Job verloren haben wie man glaubt und
nicht alle sind mit Vorruhestandsregelungen ausgestattet.
Habe die Alten vergessen wie man um sein Recht kämpft oder
lebt es sich von der Arbeitslosenhilfe besser? Dann habe ich
etwas falsch gemacht.

Hmm, das ist natürlich traurig. Ich glaube einfach, dass viele einfach resignieren und sich deswegen schon damit abgefunden haben, keinen Job mehr zu bekommen.

Da weder die Unterstützungen, noch die Renten an den
tatsächlichen Lebenshaltungskaosten angepasst werden, die
Miete und Nebenkosten ständig steigen, wird bei mir nur ein
Zimmer beheizt und alle überflüssigen Strom- und
Wasserverbraucher gekappt. Auch die letzte Verbindung zur
Aussenwelt, das Internet.

Die letzte Verbindung zur Aussenwelt sollte doch immer das persönliche Gespräch sein. Das kostet nichts, man lernt Leute kennen und man kann sich austauschen.

Haben wir dafür ein Lebenlang gearbeit?

Wenn ich jetzt fies wäre, würde ich sagen, dass die Generation, die heute diese Probleme hat, diese Probleme selbst geschaffen hat. Familienplanung, Rentenreformen, Bildungsoffensiven und wie die ganzen Schlagwörter heute heissen… all diese Dinge hätten sich vor 30 Jahren gemacht gehört.
Aber lernen tut der Mensch auch nichts davon, weils meine Generation vermutlich auch nicht besser machen wird.

Ich bisher nur Unverständnis gefunden, darum glaube ich, dass
ich senil und verkalkt bin.

Also wer wird denn gleich in Selbstmitleid zerfließen :smile: Verständnis für deine Situation hat sicher jeder. Schließlich kenn man im Bekanntenkreis immer irgendwelche Leute die so um die 55 sind, ausgestellt wurden, und jetzt nicht wissen, wies weitergehen soll.
Aber es gibt sicherlich kein Patentrezept, was dir jetzt weiterhilft. Kopf hoch und ran an die Buletten. Wer nicht kämpft, geht unter. Auf den Staat allein kannst du nicht hoffen.

mfg
deconstruct

P.S: Falls es dich besser fühlen läßt. Wenn ich mal 60 bin, mein Leben lang gearbeitet hab, dann kann ich nur hoffen, dass ich bis dahin genug gespart hab, um meinen Lebensabend zu bestreiten, denn ich werd wahrscheinlich so gut wie gar keine Rente mehr kriegen…

meine entscheidung - ich gehe nicht zur nächsten
bundestagswahl.

Das ist aber sicherlich auch nicht die Lösung. Wenn sich unser System nicht durch Wahlen lenken läßt, durch was dann? Es gibt schließlich auch Parteien, die die Interessen der Rentner vertreten.

das ist die einzige methode denen mal die rote karte zu
zeigen.
nur eine andere partei zu wählen bringts nun wirklich nicht.
das ist ja wie teufel mit belzebub austreiben.

Es gibt auch noch andere Parteien ausser denen im Bundestag. Eine kleine und unbekannte Partei zu wählen, ist immer noch besser, als gar nicht zu wählen. In diesem Land gibts Millionen von Rentnern, die alle dieselben Probleme haben. Zusammen hättet ihr so viele Stimmen, dass man was ändern könnte. Wenn natürlich jeder sagt: „ich wähle nicht“, dann wirds natürlich nichts.

ich denke mal, wenn wir das niveau der BRD auf deb level von
1945 gebracht haben, knallts, und es geht wieder aufwärts.
wohin auch soinst. aber vorher tut sich in diesem unserem
lande nichts.

Tolle Vorstellung. Lasst uns also erstmal komplett verarmen, dann kanns nur noch nach oben gehen. Wenns mir körperlich schlecht geht, wünsch ich mir auch nicht gerade nen Gehirntumor oder AIDS, weil schließlich kanns schlimmer nicht mehr kommen…

nur die bosse werden reicher. und wenns nur per abfindung ist.
siehe z.b. herr esser.

Wie gesagt: Wie leben in einem freien Land. Jeder kann wählen was er will. Es ist zwar hart: Aber die Generation, die heute um die 60 aufwärts ist, hat 30 Jahre lang Regierungen gewählt, die geschlafen haben, was die Probleme in unserem Land angeht. Keine Regierung hat dass offensichtliche Probleme in Familienplanung, Bildung, Renten- und Gesundheitsversorgung gelöst, dass damals schon vorhanden war. Man hat sozusagen „in den Tag“ hineingelebt und sich auf den Lorbeeren des Wirtschaftswunders ausgeruht.

Das Volk ist der Souverän in diesem Land. Und jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient. Genau so sehen nun mal die Fakten aus. In meiner Heimatgemeinde (1500 Einwohner) werden z.B. jetzt dann der Dorfplatz gepflastert und neu gestaltet für einige hundertausend Euro und für weitere paar hunderttausend Euro bauen wir auch noch nen Kurpark (für 1500 Einwohner). Zwei Projekte, die mehr als sinnlos sind. Und keiner macht was dagegen!! Nur dass die Leute dadurch ihre eigene Rente und das Schulsystem ihrer Kinder verheizen, das kommt keinem in den Sinn. Würden wir die Geldverschwendung nur halbieren, dann hätten wir genug gewonnen, um die Renten stabil zu halten und die Schulen nicht verfallen zu lassen.

mfg
deconstruct