6,5 mm GK-Renovierplatte praktikabel?

N’Abend,

wir haben ein Zimmer, das schon einige Zeit auf seine Renovierung wartet. Allerdings habe ich das aus verschiedensten Gründen bisher prokrastiniert.
Da die unmittelbar auf die Gipskartonplatten geklebte Raufasertapete von Stelle zu Stelle sehr mit sehr durchwachsener Qualität verleimt ist (von mühelos in großen Stücken abziehbar bis praktisch unlösbar mit der Kartonschicht verbunden), werde ich nicht umhin kommen, eine Trockenbauaktion zu starten. Das Entfernen der gesamten vorhandenen Platten (nur einfach beplankt) scheidet aus (gesamter Trockenbaufußboden müsste dafür ebenfalls raus und ich habe keine Lust auf eine Mineralwollfaserschlacht). Daher würde ich am ehesten 6,5 mm starke sogenannte GK-Renovierplatten auf die vorhandenen Oberflächen draufschrauben (die Schauben natürlich bis in das Ständerwerk).
Ist das so praktikabel oder taugen diese dünnen Platten dafür eher nicht so gut? „Normal dicke“ Platten würden an mehreren Stellen (Türzarge, Dachfensterlaibungen…) Schwierigkeiten bereiten.

Würd mich freuen, wenn da jemand aus Erfahrungen berichten könnte.

Gruß
Marius

Im Prinzip ist das ok…
Nur vor dem Tapezieren Tapetengrund auf bringen…,
Dann geht später ggf. Die Taoete wieder ab
Werner

Die Platten sind zum Ausgleich der Höhendifferenz zw. Fliesen und Wand gedacht ,also wenn Fliesen nur halbhoch sind. Die 6,5 mm dünne Platte gleicht das aus und die ganze Wand kann anschließend neu befliest werden
Und deshalb ist vollflächiges Kleben mit Fliesenkleber vorgesehen.
Nur Schrauben könnte die dünnen Platten verformen und die Haftung ist nur punktuell. Beim Streichen oder Tapezieren mag das unkritisch sein. Aber die Schraubenköpfe gehe da wie nix durch wenn Du nicht aufpasst oder keinen Schrauber mit angepasstem Drehmoment nutzt. Mittig im Plattenfeld wirst man nicht schrauben können.
Einen echten Vorteil gegenüber der 10 oder 12,5 mm Standardplatte kann ich nicht erkennen. Die Eckausbildung an Fensterkasten usw ist doch mit der nur um 4 - 6 mm dickeren Platte nicht anders.

Aber egal, dass musst du halt vor Ort beurteilen.

Und grundiere unbedingt denn sonst stehst Du beim nächsten Tapetenwechsel vor dem selben Problem wie jetzt wenn sich die Tapete nicht leicht abziehen lässt.

MfG
duck313

Interessant zu wissen! So richtig konnte ich mir bisher nicht erklären, warum die Dinger besonders geeignet seien, um auf Fliesen zu fliesen.

Was würdest du davon halten, analog dazu diese Platten auf die vorhandene Tapete zu kleben? Besonders auffällig schlecht gekleisterte Stellen der Tapete könnte man ja vorher abtragen. Schrauben würde ich dann nur sparsam und vorsichtig verwenden, damit es im Zuge des Baufortschritts nicht verrutscht.

Meinst du damit, es hält nicht stabil genug, weil quasi zu wenig Eigenstabilität besteht?

Die jetzigen 125 cm breiten Platten haben an einer Wand sowohl hinter den Stößen als auch mittig dazwischen Ständerwerk, bei den anderen Wänden hingegen leider nicht. So viel konnte ich mittels Wärmebildkamera schon herausfinden.

Wenn ich links und rechts die Dachfensterlaibungen um weitere jeweils 12-13 mm verenge, bekomme ich die Dachfenster eventuell nicht mehr auf, bzw. ist es dann so knapp, dass man regelmäßig mit selbigen irgendwo langschrappt, wenn man mit der Schwenk-Klapp-Mechanik nicht tierisch aufpasst. Die Tür möchte ich auch nicht noch einmal neu einbauen. Die Zarge trägt nur ca. 1 cm auf der Wand auf. Wie soll ich da Platten anarbeiten, die dicker sind als dieses Maß?

Ist mir schon klar. Diesen dummen Fehler haben allerdings andere vor mir gemacht, als das Haus noch nicht mir gehörte. Ich käme auch nicht auf die Idee, Raufaser zu kleben. Die habe ich aus meiner Mietwohnungszeit satt. Wenn Tapete, dann im Ganzen abziehbare Vliestapete.

Gruß
Marius