Hallo Fragewurm,
Und der ist über VGA Angeschlossen. Bei den Benq fiel mir
sowas noch nie auf. Allerdings steht der Benq auch nicht
direkt vor meiner Nase. Also kann man sagen 75Hz für Analog
(VGA) und 60Hz für Digital (DVI)?
So einfach ist es nun auch wieder nicht.
LCD über Analog ist eine Notlösung um diese auch an alten Graphikkarten betreiben zu können.
Bei einem LCD sind die Bildpunkte (Pixel) fest vorgegeben. Halbe Pixel sind nicht.
Bei einer Bildröhre (CRT) gibt es keine Pixel. Der Elektronenstrahl kann beliebig über den Bildschirm bewegt werden und auch beliebig an jedem Punkt in der Helligkeit verstellt werden.
Wie klein ein Pixel sein kann, wird nur durch die Bandbreite und die Lochmaske begrenzt.
Das VGA-Signal wurde für CRTs entwickelt und ist analog. Die Höhe des Signals legt die Helligkeit eines Subpixels fest und die Zeitliche Position den Ort an welchem das Pixel erscheinen soll. Durch alle möglichen Störeinflüsse kommt dieser Impuls beim Monitor aber nicht immer mit der genau richtigen Höhe an und auch die zeitliche Position bewegt sich etwas vor oder nach der idealen Position (Jitter).
Desweiteren sind die Störungen noch Frequenzabhängig, bei höheren Frequenzen wird es schlechter.
Bei einem CRT spielt es keine Rolle, wenn ein Pixel um eine halbe Position verschoben ist, optisch fällt es nicht auf, da dann auch das Nachbarpixel entsprechend verschoben ist. Bei einem Buchstaben ergibt das dann eine zwei Pixel breiter Graukeil.
Beim LCD ist das nun etwas anders. Im Prinzip entspricht das Display dem Bildspeicher auf der Graphikkarte. Der digitale Inhalt des Bildspeichers wird zuerst in das VGA-Signal umgewandelt, hier entstehen schon die ersten Unsauberkeiten im Signal, weitere dann auf der Übertragungsstrecke (Kabel). Aus diesem Signal muss dann wieder der digitale Inhalt des Bildspeichers regeneriert werden. Weil keine halben Pixel möglich sind, wird die Grauzone schon mal 3 Pixel Breit.
Ein weiteres Problem ist die Netzfrequenz. In den USA sind 60Hz üblich, in Europa 50Hz. Eine der Störungen ist, dass Netzbrumm dem Signal überlagert wird.
Wird das LCD mit 60Hz angesteuert, tritt ein 10Hz Flimmern auf, wenn die Netzfrequenz 50Hz beträgt (60Hz-50Hz=10Hz).
Bei 75H flimmert es mit 25Hz. Diese Frequenz wird von den meisten Menschen aber nicht mehr Wahrgenommen (Bildfrequenz beim Kinofilm ist 24Hz).
Eigentlich müssten die LCD in Europa mit 50Hz betrieben werden.
Beim Betrieb mit 75Hz ergibt sich aber ein anderes Problem.
Bei bewegten Bildern macht es keinen Sinn eine höhere Framerate als die Bildfrequenz zu benutzen. Wird der Bildspeicher schneller verändert als er ausgelesen wird, gehen Informationen verloren, da sie neu geschrieben werden, bevor sie ausgelesen wurden.
Video-Programme müssen also ihre Framerate der Bildfrequenz anpassen. Im Allgemeinen ist aber die Framerate des LCDs fest, sodass es hier zu Interferenzen kommen kann.
Bei DVI gibt es diese Probleme nicht, da hier der Bildspeicherinhalt digital in denjenigen des LCD kopiert wird.
Fazit:
Grundsätzlich ist VGA eine Notlösung und DVI sollte, wenn möglich, der Vorzug gegeben werden.
75Hz Kann bei VGA eine bessere Darstellung bringen, muss aber nicht in jedem Fall.
MfG Peter(TOO)