7 Jähriger alleine ins Freibad?

Hi,

aber bist du auch immer 100% bei der Sache und
schaust immer nach den Kindern im Freibad?

Eben, mir ist mein knapp zweijähriger Sohn mal fast abgesoffen, obwohl ich nur 1,5 m daneben stand (und hab mich mit Kindern von Freunden unerhalten).

Dennoch würde ich es einem 7jährigen erlauben - so ich das Gefühl habe, dass er selbständig genug ist. Einem eher ängstlichen Kind würde ich das nicht erlauben, aber das wollte dann wahrscheinlich auch nicht alleine dahin.

Gruß,
Anja

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Hallo Elke,

Ein 10jähriger, guter Schwimmer, war allein im Schwimmbad…Der Junge konnte wiederbelebt werden, aber liegt seither im Koma.

Glaubst du wirklich, dass das hätte vermieden werden können, wenn die Mutter dabei gewesen wäre? Wenn das hätte funktionieren sollen, hätte sie ihren Sohn nicht nur ins Schwimmbad begleiten, sondern auch am Beckenrand stehen und ihn permanent überwachen müssen.

Bis sie von einer Liegedecke aus gemerkt hätte, dass ihr Sohn zu lange weg bleibt, wäre das selbe längst passiert gewesen.

Diese Horrorstories, von denen es vom Schwimmen über den Straßenverkehr bis hin zum Verschleppen unzählige gibt, schaffen eine Angst, die nach meiner Überzeugung nicht gerechtfertigt ist. Selbstverständlich kann all das theoretisch passieren. Allerdings erscheint mir die Alternative, nämlich die Kinder bis über das Ende der Grundschulzeit hinaus zu gängeln und unselbstständig zu halten, eine weitaus schlechtere Wahl.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Motorradmieze,

wir sind in einer Clique (ca. 6-8 Kinder) ab der zweiten Klasse in den Sommerferien fast täglich mit dem Fahrrad allein ins Freibad gefahren. 8 km - ohne Fahrradwege. Keiner der Eltern hat hier je ein Verbot ausgesprochen. Selbst meine Mutter nicht, obgleich ich als Kind schweres Asthma hatte und die Anfälle besonders beim Radfahren und im Schwimmbecken-toben auftraten.

„Passiert“ ist natürlich mal ab und an etwas: Hier ein Wespenstich, dort mal in eine Scherbe getreten, auch mal ein Sturz, auch mal ein Asthma-Anfall etc. - aber es gab schließlich einen Bademeister - und irgendwie haben wir Kids auch aufeinander aufgepasst (z.B. waren meine Freunde sehr rücksichtigsvoll im Umgang mit meiner Krankheit und wussten auch, was zu machen ist).

Erwachsene haben eigentlich allgemein eine sehr geringe Rolle bei unserer Freizeitgestaltung gespielt.

Ich bin dankbar, als Kind diese „Freiheit“ genossen zu haben, da es sicherlich dazu beigetragen hat, ein gesundes Selbstbewusstsein / eine Selbstständigkeit zu entwickeln.

Sonnige Wochenendgrüße

Kathleen

Hi Elke,

das ist traurig und sicherlich für die Eltern in jedem Fall ein Problem. Gerade wenn sie nicht im Bad waren könnte ich mir vorstellen das man sich in so einer Situation große Vorwürfe macht und sagt, wäre das auch passiert wenn ich mit gewesen wäre?

Meine Jungs 6 & 9 sind gute Schwimmer und Taucher, schwimmen in Baggerseen oder in der Ostsee zum Teil bis zu 50 - 100 Meter weit raus. Selbst wenn ich sitzend am Strand aufpasse könnte es sein, dass ich es nicht mehr rechtzeitig schaffe. Nun könnte man sagen, dass man als Eltern dichter am Geschehen sein muss und das sind wir meist auch aber es gehört auch zum Großwerden dazu sich weiter zu entfernen und Grenzen auszuloten.

Wie ich schon sagte, ich würde nie ein Jahr oder so als Grenze nehmen sonder mir mein Kind ganz genau anschauen und es Stück für Stück heranführen. Gleiches gilt übrigens auch für die Kinder/Freunde die wir hin und wieder mitnehmen. Da gibt es solche und solche und man muss jedes im Wasser einzeln versuchen einzuschätzen und Grenzen festlegen. Gutes Beispiel hier sind zum Beispiel die Wasserrutschen - geht man mit oder geht man nicht mit. Beispiele gäbe es genug aber ob ein Kind 10 oder 12 ist - einen Unterschied würde ich daran was Schwimmen angeht nicht festmachen wollen.

Viele Grüße
Me

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Hi!

Mit 7 haben mich meine Eltern nur zu den Essenszeiten gesehen. Das war normal, alle Kinder im Dorf waren mit den Fahrrädern unterwegs oder haben im Wald Baumhäuser gebaut etc.

Wenn du im Freibad dabei wärst, würdest du da die ganzen Zeit deinen Sohn beaufsichtigen? Ihn die ganze Zeit beim Schwimmen beobachten?

Wohl eher nicht, oder? Also ist die Unfallgefahr genauso groß als wenn du nicht dabei wärst.

fg
MT

Hallo MT;

Mit 7 haben mich meine Eltern nur zu den Essenszeiten gesehen.
Das war normal, alle Kinder im Dorf waren mit den Fahrrädern
unterwegs oder haben im Wald Baumhäuser gebaut etc.

Das ist bei uns nicht anders! Wir sind auch mit wegen der Kinder aufs Land gezogen. Aber die Gefahr Wasser finde ich einfach zu groß.

Und wenn ich den Freund dann beobachte, wie er sich eben nicht im Nicht-Schwimmerbecken sondern im Tiefen zwischen den Jugendlichen aufhält, habe ich da so meine Bedenken. Den meisten „Halbstarken“ ist das doch vollkommen Wurscht wen Sie da so tunken.

Wenn du im Freibad dabei wärst, würdest du da die ganzen Zeit
deinen Sohn beaufsichtigen? Ihn die ganze Zeit beim Schwimmen
beobachten?

Ich meinen schon, ja. Da er eben noch kein sooo guter Schwimmer ist.

Vielleicht bin ich auch etwas vorbelastet, da mir meine Tochter vor 12 Jahren auch schier im „Babybecken“ abgesoffen war. Sie war damals 2 und lag rücklings im Wasser. Das Wasser war lediglich ca. 40 cm hoch.

Und mein Mann und dieselbe Tochter (übrigens beides sehr gute Schwimmer)sind vor 3 Jahren in der Adria schier ertrunken. Ein Glück das der Strand eine Salvataggio hatte :wink:

Wohl eher nicht, oder?

Aus obigem Grund doch, ja.

Meine beiden anderen Kindern habe ich ab der 3. Klasse mit dem Bronzenen Freischwimmabzeichen alleine gehen lassen.

Ich danke allen für Ihre Meinungen.

Interessieren würde mich aber trotzdem noch - (da muß ich aber wohl im Rechtsbrett nachfragen) - ob es rechtliche Konsequenzen haben würde, wenn ein 6-7 Jähriger ertrinkt, und die Eltern sind eben nicht anwesend (im Rahmen der Aufsichtspflicht).

Nochmals Danke, Motorradmieze

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Hallo,

Ein 10jähriger, guter Schwimmer, war allein im Schwimmbad…Der Junge konnte wiederbelebt werden, aber liegt seither im Koma.

Glaubst du wirklich, dass das hätte vermieden werden können,
wenn die Mutter dabei gewesen wäre? Wenn das hätte
funktionieren sollen, hätte sie ihren Sohn nicht nur ins
Schwimmbad begleiten, sondern auch am Beckenrand stehen und
ihn permanent überwachen müssen.

Die Chancen wären größer gewesen. Wenn ich sehe, dass mein Sohn nicht anderes macht als allein in einer Ecke tauchen zu üben, dann passe ich auf.
Wir haben, als meine Kinder in dem Alter waren, gelebt, wo es zwar ein großes Pool aber keine Lifeguards/Bademeister gab. Da haben wir unter uns Müttern abgesprochen, wer wann Aufsicht führt. Wenn man Aufsicht hatte, hat man sich nur um die Kinder im Pool gekümmert, nicht mit den Erwachsenen über die Wassertemperatur geredet, nicht zum Kiosk verwiesen, etc.

Bis sie von einer Liegedecke aus gemerkt hätte, dass ihr Sohn
zu lange weg bleibt, wäre das selbe längst passiert gewesen.

S.o.

Diese Horrorstories, von denen es vom Schwimmen über den
Straßenverkehr bis hin zum Verschleppen unzählige gibt,
schaffen eine Angst, die nach meiner Überzeugung nicht
gerechtfertigt ist.

Stimmt alles, dennoch finde ich 7 für allein im Schwimmbad zu früh. Einfach weil es sehr schnell gehen kann.

Selbstverständlich kann all das
theoretisch passieren. Allerdings erscheint mir die
Alternative, nämlich die Kinder bis über das Ende der
Grundschulzeit hinaus zu gängeln und unselbstständig zu
halten, eine weitaus schlechtere Wahl.

Es gibt Alternativen.
Z.B. altersgemischte Gruppen (bin mit meinen älteren Schwestern ins Schwimmbad ab etwa 8).

Gruß
Elke

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Hi!

Vielleicht bin ich auch etwas vorbelastet, da mir meine
Tochter vor 12 Jahren auch schier im „Babybecken“ abgesoffen
war. Sie war damals 2 und lag rücklings im Wasser. Das Wasser
war lediglich ca. 40 cm hoch.

Und mein Mann und dieselbe Tochter (übrigens beides sehr gute
Schwimmer)sind vor 3 Jahren in der Adria schier ertrunken. Ein
Glück das der Strand eine Salvataggio hatte :wink:

Vielleicht wäre es für die Deinen am Betsen Wasser überhaupt zu meiden. Am Besten nicht mal trinken:smile:

Aber jetzt im Ernst, ein 7-jähriger ist kein 2-jähriger und ein Schwimmbecken kein offenes Meer mit Strömungen etc.

Ich verstehe deine Sorge, ich kann mir aber auch vorstellen, dass der Kleine mächtig enttäuscht war. Wie schaut es eigentlich bei seinen anderen Kameraden aus? Dürfen die allein?

Vielleicht erlaubst du ihm ja das nächste Mal mitzugehen, sagst ihm aber gleich, dass du nachkommst oder vorbeischaust. Bei der Gelegenheit kannst du mal unauffällig schauen, wie es dort so abläuft.

Interessieren würde mich aber trotzdem noch - (da muß ich aber
wohl im Rechtsbrett nachfragen) - ob es rechtliche
Konsequenzen haben würde, wenn ein 6-7 Jähriger ertrinkt, und
die Eltern sind eben nicht anwesend (im Rahmen der
Aufsichtspflicht).

Icg glaube das ist Auslegungssache. Aufsichtspflicht bedeutet ja nicht, dass du dein Kind permanent be- und überwachen musst. In die Schule geht er ja schliesslich auch allein.

fg
MT

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Berufsgluckenalarm?

ich kann mir aber auch vorstellen,
dass der Kleine mächtig enttäuscht war.

Meiner? Nein. Ihm reicht das völlig mit mir zu gehen.

Wie schaut es
eigentlich bei seinen anderen Kameraden aus? Dürfen die
allein?

Nein. Bis auf T. keiner. Zumindest nicht in dieser Altersklasse.

Meine Frage war auch nicht auf meinen Sohn bezogen, das steht für mich nicht zur Debatte, dafür gehe ich sowieso viel zu gerne selbst schwimmen.

Sondern vielmehr generell wie Eltern von 6-7 jährigen damit umgehen.

Und zu guter Letzt: Diese Mutter ist generell froh wenn Ihre Plagen aus dem Haus sind. Egal wo. Hauptsache weg :wink:

Gruß Motorradmieze

Berufsgluckenalarm?

Nein :wink:

Hi,

ich glaube ich würde es nicht machen. Ich bin sicher keine Glucke und glaube auch nicht dass ich mich zu einer solchen entwickeln werde aber rein vom Gefühl her erscheinen mir 7 Jahre noch zu früh, und warum soll ich mein Kind nicht schützen so lange es geht? Zugegeben ich hab auch ein kleines Wassertrauma, ich wäre auch fast in der Nordsee ertrunken, das war ziemlich heftig. Jaaa, ich weiss es kommen nun auch die Argumente von wegen Selbständigkeit, und dass ich meine Angst auf ihn übertrage,

i know,
aber es gibt so viele andere Dinge die mein Kind tun kann und was das Schwimmbad betrifft, da finden sich Möglichkeiten. Wir sind mit älteren Nachbarskindern gegangen denen meine Eltern vertraut haben.

Und überhaupt, ich erinnere mich sehr gut an eine Begebenheit vor vielen Jahren, wir hatten Besuch aus Norddeutschland, die Tochter war 11, ich war knapp 10 Jahre älter und sie wollte unbedingt mit mir ins Freibad. Und als wir los gingen hat mir ihre Mutter noch eingeschärft bitte gut auf sie aufzupassen, da L. „noch nie alleine in einer Badeanstalt war“. Das hiess, ich durfte sie wirklich nicht aus den Augen lassen. Okay, das fand ich damals schon sehr strange, also mit 11 müsste das schon gehen,

aber, letzten Endes ist aus dieser damals etwas überbehüteten Mädchen eine ziemlich toughe Frau geworden die mit beiden Beinen im Leben steht. Dieses mal nur so am Rande…

Schöne Grüße
B.

keine pauschale Antwort
Hallo!

Sicher gibt es 7jährige, die ich allein (mit Freund) ins Schwimmbad lassen würde, andere auf keinen Fall.

Das ist abhängig von
-Selbständigkeit
-dem Bad, dem Ort
-der Schwimmfähigkeit
-der allgemeinen Vernünftigkeit, dem Verhalten in der Öffentlichkeit

und einigen anderen Faktoren.

Unten wurde schon erwähnt, dass man ja einen 7jährigen im Schwimmbad auch nicht mehr lückenlos überwacht, also auch etwas passieren kann, wenn Eltern dabei sind.

Außerdem würde ich dem Kind einimpfen, dass es mit dem Freund zusammen bleiben soll und die beiden ein wenig aufeinander schauen. Das Verhalten im Schwimmbad sollte klar und eingeübt sein. (Nicht vom Beckenrand springen, auf den Bademeister hören, nicht aus Spaß um Hilfe rufen etc.)

Also ich seh das nicht so eindeutig wie Du und würde das von Fall zu Fall unterschiedlich beurteilen. So wie Du das schilderst, hört sich das für mich ok an. Ein kleiner Ort, ein Kind, das schwimmen kann - kein Grund zu übergroßer Sorge.

Grüße
kernig