Hallo Ihr Lieben,
Vorsicht (mal wieder) lang!
Der eine oder andere hier mag sich entsinnen, dass ich von Welpenalter an einen jetzt 7-jährigen Border-Collie-Rüden habe, der nach meinem Geschmack von der Erziehung her nicht gerade als misslungen zu bezeichnen ist!
Jetzt hat sich hier im Haus einiges geändert. Ich bin von einer EG-Einliegerwohnung in einen anderen Part im 1. OG gezogen. Die neuen Mieter der EG-Einliegerwohnung haben zwei Hündinnen - eine 10-jährgie Jack Russell und eine 5,5 Monate alte Chiwawa-Jack Russell. Zudem ist hier vor ca. 3 Monaten noch ein Havaneser-Welpe bei meiner Mutter eingezogen, nachdem im April die alte Hündin, die meinen Hund sehr gut sozialisiert hat, eingeschläfert werden musste.
Durch diese doch sehr vielen Veränderungen hat mein Hund plötzlich Macken entwickelt, die ich gern in den Griff bekommen möchte:
Macke 1:
Die alte verfressene Hündin springt auf Stühle und klaut sich alles Fressbare vom Tisch. Mein Hund muss ob seiner Größe (63 cm) nicht springen, um mit seiner Nase auf einen Tisch zu kommen, aber hat zuvor NIE etwas genommen. Dort, wo er zuvor geschlafen hat, lagen die Leckerlies in einer für ihn greifbaren Höhe - er ist NIE daran gegangen. Jetzt fängt er plötzlich an, Essen vom Tisch zu mopsen. Erst gestern ist er an einen auf dem Boden stehenden Einkaufskorb gegangen und hat sich ein Brötchen geklaut! Mein Hund zählt nicht zu den verfressenen Typen, kennt auch keinen Futterneid, schlingt sein Fressen auch nicht. Ich kann ihm auch das Leckerlie einige Sekunden vor die Nase halten - er nimmt es erst dann, wenn ich das Go gebe.
Was kann ich tun, damit ich ihm das Klauen wieder abgewöhnen kann?
Macke 2:
Ich arbeite von zu Hause aus. Mein Hund hält sich zwischen den Aktivstunden mit mir in erster Linie draußen auf. In der Einliegerwohnung stand mein Schreibtisch so, dass mein Hund mich durch das Terrassenfenster stets im Blick hatte, wenn er wollte. Das geht jetzt im 1. OG natürlich nicht. Jetzt kommt er in regelmäßigen Abständen hoch - nur um zu sehen, dass ich auch da bin. Das ist so erst einmal kein Problem (der Dreck stört mich weniger), aber jetzt waren vor ein paar Tagen unten alle Türen zu, so dass er eben nicht reinkonnte. Was macht er? Er läuft weg!!! Und zwar in die Richtung, in der ein Freund von mir, den ich regelmäßig besuche, wohnt. Eine Nachbarin hat ihn aufgegabelt und nach Hause gebracht! Mein Hund ist zuvor NIE weggelaufen!
Gut, ich habe in den 7 Jahren den „Fehler“ gemacht, dass er sehr, sehr, sehr selten ohne mich war (abgesehen von der Nacht oder mal ein paar Stunden abends/tagsüber - aber auch dann war ja immer noch meine Mutter und der andere Hund da). Seinen „Kontrollzwang“ werde ich wohl nicht mehr in den Griff bekommen, oder? Ich denke jetzt nur an die Wintermonate, in denen eben nicht immer alle Türen aufstehen.
Hieße die einzige Alternative wirklich, dass ich alle halbe Stunde runtergehe, um ihn rückzuversichern, dass ich noch da bin?
Macke 3:
Mein Hund hat sich zum Großteil immer mit anderen Hunden vertragen - und es gab nicht wenig Hundebegegnungen. Er hat nie „eifersüchtig“ reagiert, wenn ich mich mal mit anderen Hunden beschäftigt habe - das kannte er von klein auf von der verstorbenen Hündin meiner Mutter, und hier gab es auf dem Grundstück häufig Hundebesuch. Doch jetzt darf mir von den drei anderen Canis lupus familiaris keiner zu nahe kommen. Er drängt sich dazwischen und gibt ihnen deutlich (aber ohne Beißen) zu verstehen, dass sie sich bitte von mir fern zu halten haben!
Meint Ihr, das legt sich irgendwann?
Macke 4:
Für einen nicht als Arbeitshund eingesetzten BC zeigt mein Hund nicht die typischen Macken (Hyperaktivität, Hüten von Ersatzobjekten etc.). Da ich ihn oft auch dahin mitnehme, wo viel Trubel herrscht, ist er es gewohnt. Er legt sich ruhig zu meinen Füßen und ist in einem normalen Grad an dem Geschehen interessiert, bleibt aber aufmerksam mir gegenüber.
Blieb muss ich jetzt wohl sagen! Wir hatten hier in letzter Zeit viel Trubel/Gäste/Familienfeier. Bei zwei Anlässen fing er an, wie blöd nach Insekten zu schnappen. Dabei wirkte er wie in Trance - sprich er hat kaum mehr auf mich reagiert!
Ja, ich weiß, es waren zu viele Veränderungen auf einmal für ihn, aber ich hoffe, dass Ihr mir an der einen oder anderen Stelle Tipps geben könnt!
Viele Wochenendgrüße
Kathleen,
die ihren „alten“ Hund wieder haben möchte